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Schalt- und Ballenteileinrichtung für Knüpfapparate an
Strohpressen
Die Erfindung bezieht sich auf eine Schalt- und Ballenteileinrichtung für Knüpfapparate an Strohpressen mit einer von einem durch den Vorschub des Ballenstranges bewegten Zackenrad betätigten, den Knüpfvorgang steuernden Schaltstange.
Die bisher an Strohpressen üblichen Ballenteil- und Schalteinrichtungen werden zur Auslösung ge- bracht, wenn der Presskolben die Pressung des Gutes ausführt und dabei den Strohballenstrang weiterschiebt.
Ein Messrad (auch Zackenrad genannt) greift mit seinen am Umfang befindlichen Spitzen in den Strohballenstrang ein und bewirkt durch das Weiterschieben des Ballenstranges eine Drehbewegung, welche über geeignete Mittel eine Sperrklinke einer Eintouren-Knüpferwellenkupplungzur Auslösung bringt. Der Presskolben fuhrt anschliessend seinen Ruckwartsgang aus. Die Mitnahme der Knüpferaniriebswelle durch die Eintourenkupplung erfolgt, wenn der Presskolben seine hintere Totpunktlage erreicht hat. Gleichzeitig erfolgt über eine Zugstange und Kurbeln der Nadel und Knüpferwelle der Anhub der Nadeln.
Der Kolbenhub und der Knüpferantrieb arbeiten somit l : l, d. h. je Kurbelradumdrehung für den Presskolben aus der rückwärtigen Totpunktlage heraus erfolgt eine Knüpferwellenumdrehung und damit ein Nadelhub. Für die Knotenbildung der Knüpferapparate werden allgemein zirka 45 der Knüpferwellenumdrehung benötigt. Der Presskolben verlässt jedoch seine vordere Totpunktlage bereits um 80 bis 100 mm (dies entspricht zirka 50 bis 600 der Kurbelradumdrehung), ehe die Knotenbildung beendet ist, d. h. ehe sich der Knüpferschnabel am Knüpfapparat geschlossen hat.
Das in der vorderen Totpunktlage des Presskolbens bereits fest gepresste Material quillt entsprechend zurück. Übermässige Beanspruchung des Bindegarnes und der funktio- uell wichtigen Einzelteile der Knüpfapparate sind die Folge davon. Besonders nachteilig wirkt sich dieser Mangel bei Ballenpressen mit hohen Pressdichten aus. Der Knüpfvorgang mit den bisher bekannten Einrichtungen ist deshalb unvollkommen.
Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, diese Nachteile zu beseitigen und eine Einrichtung zu schaffen, welche es ermöglicht, dass die Umdrehung der Knüpferantriebswelle in der doppelten Geschwin- digkeit als bisher üblich ausgeführt wird und somit die Knotenbildung in der halben Zeit erfolgt. Es muss daher der Kolbennub zu der Knüpferwellenumdrehung in einem VerhaJmis vou 1 : 2 arbeiten. Die Knotenbildung erfolgt dann in der vordersten Totpunktlage des Presskolbens, d. h. wenn man den praktischen Kolbenstillstand mit t 5 mm betrachtet.
Erfindungsgemäss wird dies dadurch erreicht, dass die Schalt- und Ballenteileinrichtung einen an einem Stützarm des Presskolbens angeordneten Zughaken, der mit einem von der Schaltstange betätigten Schalthaken zusammenwirkt sowie eine durch diesen gesteuerte, in eine Mitnehmernase einer ständig im Verhältnis 2 : 1 zur Bewegung des Presskolbens umlaufenden Schaltscheibe einrastbare Eintouren-Kupplungsklinke und eine zwischen einer mit den Bindenadeln bewegungsschlüssig verbundenen Schubstange und der Schaltstangebefestigte, diese in ihre Ausgangsstellung zurückführende Zugfeder aufweist.
Nach einem Merkmal der Erfindung ist mit der Schubstange ein mit einer Rolle versehenes Gelenkstück beweglich verbunden, wobei die Rolle als Führung für die Schaltstange ausgebildet und die Zugfeder an dem Gelenkstück befestigt ist.
Nach einem ändern Merkmal ist der Schalthaken als zweiarmiger Hebel ausgebildet, an dessen einem
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Ende die Schaltstange angreift und dessen anderes Ende mit einem den Eingriff des Zughaltens ermöglichenden Vorsprung versehen ist.
Die Erfindung ist im folgenden an Hand eines Ausführungsbeispieles, das in der Zeichnungdargestellt ist, näher erläutert. In dieser zeigt Fig. 1 eine schematische Darstellung der Schalteinrichtung in ihrer Ruhelage und den ersten Arbeitstakt mit sich aufwärts bewegendem Presskolben, Fig. 2 die Schalteinricl1- tung während des zweiten Arbeitstaktes mit sich abwärts bewegendem Presskolben und Fig. 3 die Schalteinrichtung während des dritten Arbeitstaktes mit sich im vorderen Totpunkt befindlichem Presskolben, Fig. 4 den Knüpferantrieb mit Eintourenkupplung und Nadelantrieb, Fig. 5 eine Seitenansicht dieses Knüp- ferantriebes und Fig. 6 eine schematische Darstellung der vorderen Totpunktlage des Presskolbens während des Knüpf vor ganges.
Wie an Strohpressen allgemein üblich, treiben zwei auf einer Antriebswelle 1 befestigte Antriebsrader 2 Kurbelräder 3, durch welche ein Presskolben 4 seine Hubbewegung erhält (Fig. 1). Der Presskolben schwingt in dem Bereich von a bis c usw. Die Zuführung des Pressgutes erfolgt durch einen Zuführungsraum 5, wenn sich der Presskolben in Stellung c befindet. Im Presskanal 6 wird das Pressgut verdichtet und zu Ballen geformt. Der sich bei jedem Kolbenhub weiterschiebende Ballen versetzt das mit Spitzen versehene, in den Ballen eindrückende Messrad 7 in Drehung. An einem Ende der das Messrad tragenden Welle ist ausserhalb des Presskanals ein Zahnrad 8 befestigt. Dieses treibt über ein Umkehrrad 9 ein Zackenritzelrad 10 an, welches mit einem Zackenritzell1 starr verbunden ist und in eine Zahnstange 12 eingreift.
Diese Zahnstange ist an einer Schaltstange 13 befestigt, welche an einem Ende gelenkig an einem Schalthaken 14 gelagert ist. Ein Schalthakenkopf 15 bildet den Anschlag für eine Eintouren-Kupplungsklinke 16. An einem Stützarm 17 des Presskolbens 4 ist ein gebogener Zughaken 18 befestigt, welcher die jeweilige Bewegung des Presskolbenarmes mit ausführt. Das Messrad 7 zieht somit durch die Ballenbewegung die Räder s, 9, 10, 11 und Zahnstange 12die Schaltstange 13nach vorn und schwenkt damit die Schalthaken 14 aus der Ruhestellung e in die Stellung f. Damit hat das hakenförmige Ende des Schalthebels den Schwingkreis des Zughakens 18 überschnitten.
In der Presskolbenstellung b greift der Zughaken 18 in den Schalthaken 14ein und nun, indem der
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Die Schaltstange 13 wird dabei nach vorn gestossen, wobei jedoch die letzten Zähne der Zahnstange 12 mit dem Ritzel 11 im Eingriff bleiben und so zunächst die Schaltstange 13 und den Schalthaken 14 in der Lage g festhalten. Während sich der Presskolben weiter abwarts bewegt, schwenkt der Zughaken 18 aus
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2)touren-Kupplungsklinke 16in eine Mitnehmernase 20 einer ständig umlaufenden Schaltscheibe 19 ein und versetzt eine Knüpferantriebswelle 21 in Drehung und gleichzeitig wird über Kurbel 31,32 und eine Zugstange 33 eine oder mehrere Nadeln 23 angehoben. Die ständig umlaufende Schaltscheibe 19 dreht sich in einem Verhältnis von 2 : 1 zu den Kurbelrädern 3.
Je Presskolbenhub führt somit die Schaltscheibe 19 zwei Umdrehungen aus.
Der Eintritt der Nadeln in den Presskanal erfolgt erst, nachdem die Nadelspitzen bereits vom Presskolben überdeckt sind und somit können niemals Strohmengen von diesen erfasst werden (Fig. 4).
An einem Ende der Nadelwelle 22 befindet sich eine Auslösekurbel 24 (Fig.2 und 3), welche eine Schubstange 25nach unten zieht, während die Nadel 23 nach oben schwenkt.
Mit der Schubstange 25 ist ein Gelenkstück 26 beweglich verbunden, wobei eine am Gelenkstück angebrachte Rolle 27 als Führung der Scnaltstange 13 dient.
Zwischen dem Gelenkstück 26 und der Schaltstange 13 ist eine Zugfeder 28 angeordnet.
Während die Nadel 23nach oben schwenkt, zieht die Kurbel 24 die Schubstange 25 mit dem Gelenkstück 26 nach unten. Die Zugfeder 28 zieht dabei die Schaltstange 13 ebenfalls nach unten und bringt dabei die Zahnstange 12 aus dem Eingriff des Zackenritzels in ihre Ausgangsstellung (Fig. 1) zurück. Indem sich die Nadel nach erfolgtem Knüpfvorgang wieder nach unten bewegt, wird über die Auslösekurbel 24 die Schubstange 25 und Rolle 27 die Zahnstange 12 wieder in Eingriff mit dem Zackenritzel 11 gebracht und damit die Ausgangsstellung der gesamten Schalteinrichtung wieder hergestellt. Die Schaltstange 13 wird durch eine Leiste 29 geführt, welche gleichzeitig als Anschlag für eine Schaltstangen-Anschlagschrau- be dient.
Durch Ein- oder Herausdrehen dieser Anscnlagschraube 30 kann die Ballengrösse stufenlos ver- ändert werden.
In der Fig. 5 ist die praktische Totpunktlage mm, während welcher die Knotenbildung des Knüpfapparates erfolgt, schematisch dargestellt. In der Presskolbenstellung d rastet die Sperrklinke 16 in die Mitnehmernase der umlaufenden Schaltscheibe 19 ein (Fig. 4). Dies ist der Beginn der Knilpferwellenum-
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drehung 21. In Kolbenstellung h greift ein Zahnstück 34, welches vorteilhaft in einer Knüpferscheibe 35 eingegossen ist, in ein Triebel 36 eines Knüpferschnabels 37 ein und versetzt diesen in Drehung. In Kol-
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5)PATENTANSPRÜCHE : 1. Schalt- und Ballenteileinrichwng für Knüpfapparate an Strohpressen mit einer von einem durch den
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dadurch gekennzeichnet, dass sie einen an einem Stützarm (l ;) des Presskolbens (4) angeordneten Zugha- ken (18), der mit einem von der Schaltstange (13) betätigten Schalthaken (14) zusammenwirkr sowie sine durch diesen gesteuerte, in eine Mitnehmernase (20) einer ständig im Verhältnis 2 : l zur Bewegung des Presskolbens (4) umlaufenden Schaltscheibe (19) einrastbare Eintouren-Kupplungsklinke (16)und einezwi- schen einer mit den Bindenadeln (23) bewegungsschlüssig verbundenen Schubstange (25) und der Schalt-
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