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Bindevorrichtung für Hochdruckbauenpressen Die Erfindung bezieht sich auf eine Bindevorrichtung für Hochdruckballenpressen.
Die bisher allgemein üblichen Bindevorrichtungen arbeiten derart, dass das Bindegarn von einer Nadel einem Fadenfänger bzw. einem Fadenhalter zugeführt wird. Der Presskolben presst daraufhin das anfallende Pressgut gegen das nach unten in das Nadelöhr führende Bindegarn und gegen die bereits im Pressi kanal befindlichen gepressten Ballen. Das Bindegarn klemmt somit zwischen den bereits im Presskanal befindlichen und den sich neu bildenden Pressballen. Durch diese Klemmung muss sich das Bindegarn ständig nachziehen, bis die Lange des neuen Pressballens erreicht ist und der neue Bindevorgang einsetzt. Dieser Vorgang hat insbesondere bei Pressdichten über 100 kg/m3 den grossen Nachteil, dass die Bindegamklemmung zwischen den Pressballen die Fadenklemme zum Versagen bringt oder dass das Bindegarn an den Knickstellen reisst.
AutgabederErfÚ1dungist es, durch eine zusätzliche Vorrichtung diesen Mangel zu beseitigen, so dass während des Pressvorganges kein Nachziehen des Bindegarnes zwischen den Pressballen erfolgt und gleichzeitig das Problem der Ballenlängenabteilung auf eine neue Art gelöst wird.
Erfindungsgemäss wird dies dadurch erreicht, dass an einem Knilpferstuhl ein Lagerbock angebracht ist, an welchem um eine achsparallel zum Fadenhalter verlaufende Drehachse schwenkbar ein ungleicharmiger Winkelhebel gelagert ist, dessen langer Hebelarm einen Fadenziehhaken trägt und dessen kurzer Arm über eine Steuerstange und einen Steuerhebel mit einer auf der Knüpferwelle befestigten Kurvenscheibe bewegungsschlüssig verbunden ist.
NacheinemMerkmal der Erfindung weist die Bindevorrichtung eine auf einem Endstumpf der Steuerstange aufliegende Schaltstange auf, an welcher eine Anschlagnase für eine an einer Nockenscheibe gelagerte Mitnehmerklinke befestigt ist.
GemlSeiDemandem Erfindungsmerkma1ist auf der Steuerstange eine Steuerrolle verschiebbar angeordnet. so dass der Ausschlag des Fadenziehhakens und damit die Pressballenlänge stufenlos regelbar sind.
Die Erfindung ist im folgenden an Hand eines Ausführungsbeispieles, welches in der Zeichnung dargettelltist, näher erläutert. Di dieser zeigt Fig. 1 in schematischer Darstellung eine Seitenansicht der erfindungsgemässen Vorrichtung, Fig. 2 eine Draufsicht auf die Vorrichtung gemäss Fig. l, Fig. 3 eine ver-
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DarstellungDraufsicht, und die Fig. 5 (In Pfeilrichtung der Fig. 1 gesehen) una 6 dienen zur Erläuterung der Wirkungweise der Kurvenscheibe mit Steuerhebel.
Ein oder mehrere Knüpfapparate 1 sind auf einer Knüpferwelle 2 gelagert. Die üblichen Knüpfapparate besitzen je einen zusätzlichen Lagerbock 3, in welchen ein doppelarmiger Schwenkhebel in einem Drehpunkt4gelagertist. Der lange Arm 5 des Winkelhebels ist am Ende mit einem Fadenziehhaken 6 versehen, während sein kurzer Hebelarm 7 zwischen zwei Rollen 8 geführt ist, welche auf einer Steuerstange 9 befestigt sind. Eine auf der Knüpferwelle Q befestigte Kurvenscheibe 10 steuert über einen Steuerhebel 11 mit der oberen Steuerrolle 12 und einer unteren verstellbaren Steuerrolle 13 die Steuerstauge 9 und erzeugt aber die FUhrungsrollen 8 die notwendige Schwenkbewegung des Fadenziehhakens 6.
Im Presskanal
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befinden sich ein oder mehrere bereits gebundene Pressballen 14. Ein weiterer Ballen 15 befindet sich kurz vor der Bindung. Eine übliche Nadel 16 hat das Bindegarn über einen Knüpferschnabel 17 und ineinenFadenhalter 18 gelegt.
Hinter der an Bindeeinrichtungen üblichen Eintourenkupplung sitzt eine Nockenscheibe 20, welche die Aufgabe hat, eine Schaltstange 21 mit einer Heberrolle 22 und einer Anschlagnase 23 hochzuheben und freizugeben. Die bekannte Eintourenkupplung besteht aus einer Antriebskette 24, einem ständig umlaufenden Schaltrad 25 und einer Mitnehmerkurbel 26 mit einer Klinke 27.
Die Einrichtung funktioniert in folgender Weise : Nach Fig. 1 ist der Ballen 15 fertig gebildet und gepresst. Die Nadel 16 hat den sogenannten zweiten Faden hochgebracht und dem Knüpfapparat zugeführt.
Bis dahin hat die Knüpferwelle 1800 ihrer für den Knüpfvorgang notwendigen Umdrehung zurückgelegt.
Während der weiteren 900 Umdrehung erfolgt die Knotenbildung des Knüpferschnabels 17. Die nächsten 30 der Knüpferwellenumdrehung bewirken über die Kurvenscheibe 10 ein Ausschwenken des Steuerhebels 11 von a nach b (Fig. 5, 6). Damit wird die Steuerstange 9 nach links gezogen und der Fadenziehhaken 6 (Fig. 2) aus der Stellung a- nach b zwischen den Knüpferschnabel 17 und den Fadenhalter 18 hindurchgestossen. Die Hakenspitze des Ziehhakens 6 hakt in das dort bereitliegende und vom Fadenhalter 18 gehaltene Bindegarn ein. Die letzten 600 der Knüpferwellenumdrehung erzeugen durch die Kurvenscheibe 10 eine Gegenbewegung des Steuerhebels 11 von b nach c und damit ein Zurückschwenken des Fadenziehhakens 6ebenfalls von b nach c. Der an der Spitze befindliche Ziehhaken hat das aufliegende Bindegarn erfasst und nach rechts herausgezogen.
Die so gewonnene Bindegamreserve bildet das oben aufliegende Bindegarn für den nächsten Pressballen.
Während sich nun der nächste Ballen bildet, gleitet das Garn durch den Haken der Spitze und zieht den Fadenziehhaken 6 bis in die Ausgangs- oder Schaltstellung a zurück. In dieser Stellung hat sich ein Endstumpf 28 der Steuerstange 9 so weit zurückgezogen, dass die dort aufliegende Schaltstange 21 ihre Auflage verlässt und von d nach e fällt (Fig. 4).
Dadurch gibt die Anschlagnase 23 die Mitnehmerklinke 27 frei, und der neue Knüpfvorgang setzt ein.
Die ersten 1800 der Knüpferwellenumdrehung bewirken ausser dem Hochschwingen.. der Nadel durch die Nockenscheibe 20 das Wiederanheben der Schaltstange von e nach d, während die letzten 600 der Knüpferwellenumdrehung durch Zurückschieben der Steuerstange von b nach c mit Endstumpf 28 die Auflage für die Schaltstange 21 wieder herstellen (Fig. 4-6).
Durch Verstellen der unteren Steuerrolle 13 nach oben oder unten wird der Ausschlag des Fadenziehhakens 6 verkürzt oder verlängert. Damit wird eine kürzere oder längere Fadenreserve erreicht und die Länge des Pressballens entsprechend verändert. Die Ahsclüagnase 23 bringt nach Beendigung der Knüpferwellenumdrehung die Mitnehmerklinke 27 ausser Eingriff. Damit ist der Bindevorgang mit allen seinen Funktionen beendet.
PATENTANSPRÜCHE : 1. Bindevorrichtung für Hochdruckballenpressen, dadurch gekennzeichnet, dass an einem Knüpferstuhl (1) ein Lagerbock (3) angebracht ist, an welchem um eine achsparallel zum Fadenhalter (18) verlaufende Drehachse (4) schwenkbar ein ungleicharmiger Winkelhebel gelagert ist, dessen langer Hebelarm (5) einen Fadenziehhaken (6) trägt und dessen kurzer Arm (7) über eine Steuerstange (9) und einen Steuerhebel (11) mit einer auf der Knüpferwelle (2) befestigten Kurvenscheibe (10) bewegungsschlüssig verbunden ist.