DE4031695C2 - Vorrichtung zur Erhöhung der Bindesicherheit und -qualität an Großballenpressen - Google Patents
Vorrichtung zur Erhöhung der Bindesicherheit und -qualität an GroßballenpressenInfo
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- A01—AGRICULTURE; FORESTRY; ANIMAL HUSBANDRY; HUNTING; TRAPPING; FISHING
- A01F—PROCESSING OF HARVESTED PRODUCE; HAY OR STRAW PRESSES; DEVICES FOR STORING AGRICULTURAL OR HORTICULTURAL PRODUCE
- A01F15/00—Baling presses for straw, hay or the like
- A01F15/08—Details
- A01F15/0825—Regulating or controlling density or shape of the bale
-
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- A01F15/00—Baling presses for straw, hay or the like
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- A01F15/14—Tying devices specially adapted for baling presses
Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Erhöhung der Bin
desicherheit und -qualität an Großballenpressen nach den Merk
malen des Oberbegriffes im Anspruch 1.
Es sind Verfahren und Vorrichtungen bekannt, mit denen die in
Ballenpressen im Preßkanal fertiggestellten Ballen durch Binde
material so umschnürt werden, daß das zusammengepreßte, häufig
elastisch auseinanderstrebende Material, formbeständig zusam
menbleibt.
Bereits während des Pressens wird ein Ende des Bindematerial
stranges im Fadenhalter des Bindeapparates gehalten und das
zweite, das zum Schließen der um den Ballen liegenden Material
schlinge dient, wird mit dem einsetzenden Bindevorgang dem Bin
deapparat durch eine Bindenadel, die sich während des Pressens
auf der dem Bindeapparat gegenüberliegenden Seite des Preßka
nals befindet, zugeführt.
Mit wachsender Ballenlänge vergrößert sich die um den Ballen
liegende Bindematerialschlinge, wobei Bindematerial zwischen
den aneinandergepreßten Flächen des fertig gebundenen und des
sich neu formierenden Ballens hindurchgezogen wird. Bei sehr
hohen Preßdrücken und der für Großballenpressen charakteristi
schen vergrößerten Ballenhöhe wächst die das Durchziehen des
Bindematerials bremsende Kraft sehr stark an, so daß das um die
Oberkante des Ballens liegende Bindematerial bis an seine Dehn
grenze belastet wird. Durch das Drehen des Knoterschnabels wäh
rend des Bindeprozesses wird das ohnehin schon sehr gestraffte
Bindematerial noch weiter gedehnt.
Daraus erwachsen solche Probleme wie Reißen des Bindemateri
als, Herausziehen des Bindematerials aus dem Fadenhalter, die
fest auf dem Knoterschnabel sitzende Fadenschlinge sauber abzu
ziehen, hohe Belastungen auf den Knoterschnabel und seine An
triebselemente. Des weiteren besteht die Gefahr, daß beim Aus
gleich der Dehnung des Bindematerials das vorher im Fadenhalter
gehaltene Ende der Bindematerialschlinge sehr kurz wird und bei
der Rückdehnung des Ballens aus dem Knoten gezogen wird.
Diese Einflüsse wirken unmittelbar negativ auf die Bindesicher
heit und -qualität.
Um derartige Belastungen und Probleme auszuschließen, wurde in
der DE-PS 27 46 678 ein Verfahren zum Packen und Binden eines
Ballens beschrieben, bei dem zwei getrennte Vorratsrollen für
zwei Bindestränge, eine Knüpfeinrichtung, die zum Binden zweier
aufeinanderfolgender Knoten zwischen zwei Ballen zweimal nach
einander betätigt wird und die am Bewegungsweg des Ballens an
geordnet ist, und eine Bindestrang-Zuführeinrichtung zum
gleichlaufenden Zuführen der Bindestränge zur Knüpfeinrichtung
jeweils vor und nach jedem Packzyklus vorgesehen sind.
Die Zuführeinrichtung und die Knüpfeinrichtung werden vor Be
ginn eines Packzyklus betätigt, um die Bindestränge zu einem
ersten Knoten zu verknüpfen und so eine offene Schlaufe zu bil
den, die sich nachgiebig über den Ballenbewegungsweg erstreckt.
Dabei werden die Vorratsrollen betätigt, um zusätzlich ein
Stück Bindestrang zu liefern, wenn durch den vorrückenden Bal
len die offene Schlaufe verlängert wird. Nach Vollendung des
Packzyklus wird durch die Knüpfeinrichtung die Schlaufe mit ei
nem zweiten Knoten geschlossen.
Des weiteren ist aus der DE-OS 28 20 241 ein Verfahren zum An
ordnen von Bindegarn um einen Ballen und eine Vorrichtung zum
Durchführen des Verfahrens bekannt. Hier wird der Ballen in der
Preßkammer gegen ein sich durch diese hindurch von einer Spule
gespeisten Stück Bindegarn geformt und nach gewünschter Länge
fährt eine Nadel längs der Rückseite des Ballens durch den
Preßkolben, so daß der Ballen mit Bindegarn umgeben wird. Da
nach wird das Bindegarn bei aufrechterhaltenem Preßdruck ver
knüpft und im Rückhub bringt die Nadel ein neues Stück Binde
garn in Startposition. Das Bindegarn wird von zwei getrennten
Spulen derart zugeführt, daß nach dem Herstellen der Knotenver
bindung zwischen den beiden Enden des Bindegarnes und dem An
ordnen des Bindegarnes durch die Preßkammer die beiden
Bindegarnstücke während des Pressens entspannt sind und ober
halb und unterhalb vom Ballen liegen.
Die Nadel führt nach Fertigstellen des Ballens ein Bindegarn
stück längs der Rückseite des Ballens entlang, worauf ein er
ster Knoten zum Abbinden des geformten Ballens und ein zweiter
Knoten als Startknoten für den folgenden Ballen geknüpft wird.
Die Nachteile dieser Lösung sind darin zu sehen, daß neben ei
nem hohen mechanischen steuertechnischen Aufwand eine zeitlich
genau abgestimmte Arbeitsweise erfolgen muß, um Bindefehler
auszuschließen. Außerdem können über ein bestimmtes Maß an
Spannung im Bindematerial hinaus die Mechanismen das Bindegarn
aufgrund der verschiedenen, während der Verbindung der gegen
überliegenden Enden des Bindegarns zu einem festen Knoten auf
tretenden Bewegungen, wie Schwing- und Rüttelbewegungen der
Presse, nicht zuverlässig halten. Darüber hinaus kann das Bin
dematerial selbst nur bestimmte Spannungen aushalten, ohne zu
zerreißen.
Um mit den vorstehend beschriebenen Schwierigkeiten bei 1-Fa
denbindung fertig zu werden, sind auch Lösungen bekannt gewor
den, die den Fadennachzug zur Knotenbildung mit reduzierter
Kraft über kurzzeitiges Öffnen der Preßklappen am Preßkanal er
reichen wollen. So ist beispielsweise in der US-PS 3 895 571 an
einem hydraulischen Ballendichteregelsystem ein zusätzlicher
Hebelmechanismus vorgesehen, der durch die Schwenkbewegung der
Bindenadel betätigt wird, und wodurch der Druck vom Hydraulikzy
linder zum Betätigen der Preßklappen durch Umsteuern des Öles
in Umgehungsleitungen genommen wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zur
Erhöhung der Bindesicherheit und -qualität an Großballenpressen
unter Beibehaltung der konventionellen 1-Fadenbindung zu schaf
fen, bei der trotz Vorhandensein einer hohen Preßdichte während
der Ballenbildung die Fadennachzugskraft bei der Knotenbildung
auf eine solche Größe reduzierbar ist, daß eine einwandfreie
Funktion der Bindeapparate gewährleistet ist.
Die Lösung der Aufgabe ist durch die kennzeichnenden Merkmale
des Anspruchs 1 gegeben.
Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen ange
geben.
In einer vorteilhaften Ausführung der Vorrichtung ist die Lage
des schwenkbar gelagerten Schalthebels zum Auslöser mittels ei
ner durch den Druckhebel geführten und mit einer Kontermutter
gesicherten Stellschraube einstellbar, wodurch der Beginn der
Reduzierung des Preßdruckes variiert werden kann. Die Bemes
sungsgröße für diesen Beginn kann in der Praxis zweckmäßiger
weise eine bestimmte Anzahl von Preßhüben einschließlich des
Bindehubes sein, wenn ein normales Schwadmassenangebot vorhan
den ist.
Das System Schalthebel, Feder und Druckhebel stellt ein elasti
sches Verbindungsglied zwischen Auslöser und Sensor dar, wo
durch das Weiterrücken des Schaltbügels mit Auslöser in Rich
tung Endstellung bei betätigtem Sensor, ohne den Sensor zu zer
stören, ermöglicht wird. Bei Kontaktschluß mit dem Sensor wird
über die Preßdruckregeleinrichtung der sich zum Ende verengende
Preßkanal kurzzeitig leicht geöffnet und der fertig gebundene
und leicht pyramidenstumpfförmige Ballen weniger festgehalten
und damit der von seiner vorderen Stirnfläche auf die hintere
Stirnfläche des sich formierenden Ballens ausgeübte Anlagedruck
gesenkt. Im Bereich des sich neu formierenden Ballens ändert
sich der Preßkanalquerschnitt nur geringfügig, so daß der Preß
druck in diesem Ballen als konstant betrachtet werden kann.
Das Öffnen des Preßkanals darf jedoch nur eine geringe Anzahl
von Preßhüben vor und während des Bindevorganges andauern. Die
mit dem Senken des Preßdruckes einhergehende Verringerung der
Ballendichte ist vernachlässigbar klein, wenn die Druckreduzie
rung der Rückdehnung des Erntegutes entspricht, die eine Span
nung der gebundenen Bindematerialschlinge bewirkt, aber dennoch
unterhalb der Knotenreißkraft liegt. Da die teilweise Rückdeh
nung des Ballens bereits in der
Preßkammer erfolgt, ist die Stirnfläche des außerhalb der
Preßkammer befindlichen Ballens besser ausgeformt, denn die
einen mit konstanter Preßkraft verpreßten Ballen umfassenden
Bindematerialstränge können die sich durch die maximale Rück
dehnung in der Mitte der Ballenstirnfläche bildenden Auswölbung
nicht in einer Ebene halten bzw. in diese zurückdrängen.
Mit Beendigung des Bindevorganges fällt der Schaltbügel wieder
in seine Ausgangslage und der Kontakt zum Sensor ist unterbro
chen. Damit werden wieder die beweglichen Teile des Preßkanals
mit Druck beaufschlagt und die Ballendichte steigt auf die vor
bestimmte Größe an.
Damit ergeben sich aus der erfinderischen Lösung die Vorteile,
daß über elektrisch/elektronisch-hydraulische Systeme, über die
moderne Großballenpressen verfügen, zur Regulierung des Preß
druckes die steuertechnische Realisierung keine Schwierigkeiten
bereitet. Außerdem ist hiermit genau zum richtigen Zeitpunkt,
nämlich während der Knotenbildung, die Fadennachzugskraft rela
tiv gering. Damit ist eine hohe Bindesicherheit und -qualität
gegeben und die Belastung der Bindeapparate bleibt in normalen
Grenzen, was sich wiederum vorteilhaft auf deren Lebensdauer
auswirkt.
Weiterhin besteht noch ein wichtiger Vorteil der Erfindung
darin, daß trotz Beibehaltung der relativ unkomplizierten 1-Fa
denbindung Preßkanalhöhen zu realisieren sind, die ohne die er
findungsgemäße Lösung unmöglich gewesen wären. Der gleiche Vor
teil kann auch anders genutzt werden, indem bei gleichen Preß
kanalhöhen durch die erfindungsgemäße Lösung höhere Preßdichten
zu verwirklichen sind.
Die Erfindung soll nachstehend an einem Ausführungsbeispiel nä
her erläutert werden. In den zugehörigen Zeichnungen zeigt
Fig. 1 eine Seitenansicht vor Auslösung des Bindevorganges bei
Beginn der Preßdrucksenkung,
Fig. 2 eine Seitenansicht während des Bindevorganges.
Ein Zahnrad 1, das mit einem ballenlängenmessenden Strohrad
verbunden ist, läuft an einem Schaltbügel 2 ab und bewegt dabei
mit wachsender Ballenlänge den Schaltbügel 2 auf eine Endstel
lung zu. Am Schaltbügel 2 ist eine Aussparung 3 vorgesehen und
ein Auslöser 4 angeschlossen. Wenn das Zahnrad 1 eine bestimmte
festgelegte Anzahl von Zähnen auf dem Schaltbügel 2 zurückge
legt hat, legt sich der Schaltbügel 2 mit seiner Aussparung 3
an das Zahnrad 1 und löst über eine Schalteinrichtung die Bin
deeinrichtung der Großballenpresse aus, was in Fig. 2 darge
stellt ist.
Unmittelbar vorher entsprechend Fig. 1 legt sich der dem
Schaltbügel 2 zugeordnete Auslöser 4 an den Schalthebel 5 an.
Diese Lage sollte zweckmäßigerweise so gewählt werden, daß der
Preßkolben der Großballenpresse noch bis zum Auslösen des Bin
devorganges ca. 3-5 Hübe ausführt. Da der Schalthebel 5 mit
dem Druckhebel 6 über eine Schraube 7 mit aufgesteckter Feder 8
elastisch verbunden ist und der Schalthebel 5 auf einem Zapfen
9 gelagert ist, setzt sich die vom Auslöser 4 kommende Bewegung
über den Schalthebel 5 auf den Druckhebel 6 fort. Mit einer
Stellschraube 10, die durch den Druckhebel 6 geführt ist und
sich an der Pressenseitenwand 11 abstützt, wird die Lage des
Schalthebels 5 zum Auslöser 4 eingestellt und mit einer Konter
mutter 12 gesichert. Somit ist die Anzahl der Preßhübe, wäh
renddessen der Preßkanal kurzzeitig geöffnet wird, einfach ein
stellbar und der Auslöser 4 betätigt dadurch den Sensor 13 nur
während einer vorher festgelegten Anzahl von Preßhüben vor und
während des Bindehubes. Der Druckhebel 6 ist dazu so positio
niert, daß er den Sensor 13, wofür in dieser Vorrichtung ein
Mikrotaster Verwendung findet, anspricht, der die Preßkraftre
geleinrichtung 14 auslöst.
Da der Auslöser 4 bis zum Auslösen der Bindeeinrichtung noch
einen gewissen Weg zurücklegt und dabei schon den Schalthebel 5
und Druckhebel 6 bewegt und somit auf den Sensor 13 einwirken
würde, übernimmt die Feder 8 den Überlastschutz für den Sensor
13.
Ist der Sensor 13 geschlossen, wird mit der Preßkraftregelein
richtung 14 und ihrem elektrisch/elektronisch-hydraulischen
Steuersystem der Preßdruck durch Öffnen des Preßkanals gesenkt.
Der Auslöser 4 liegt dabei solange am Schalthebel 5 an, bis ge
gen Ende der Knüpferwellenumdrehung die Schaltung in ihren Aus
gangszustand versetzt wird und der Schaltbügel 2 fällt, wodurch
der Auslöser 4 den Schalthebel 5 verläßt, dadurch der Kontakt
zum Sensor 13 unterbrochen wird und damit die Preßkraftregel
einrichtung 14 über ihre Steuersysteme den Preßkanal für den
nächsten Preß-/Bindezyklus wieder schließt.
Claims (3)
1. Vorrichtung zur Erhöhung der Bindesicherheit und -qualität
an Großballenpressen, mit der der Preßdruck auf die Ballen
durch kurzzeitiges Öffnen der beweglichen Teile des Preßka
nals reduzierbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß in einer
Zeitspanne vor dem Bindevorgang bis einschließlich des Bindevorganges der
Preßdruck reduziert wird, indem an einem sich mit wachsen
der Ballenlänge kontinuierlich auf eine Endstellung zu bewe
genden Schaltbügel (2) der Bindeeinrichtung ein Auslöser (4)
befestigt ist, der dabei auf einen schwenkbar gelagerten
Schalthebel (5) trifft, der mit einem Druckhebel (6) über
eine Feder (8) elastisch verbunden ist und daß dadurch der
Druckhebel (6) einen mit einer Preßkraftregeleinrichtung
(14) gekoppelten Sensor (13) betätigt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Lage des schwenkbar gelagerten Schalthebels (5) zum Auslöser
(4), wodurch der Beginn der Reduzierung des Preßdruckes
variiert werden kann, über eine durch den Druckhebel (6)
geführte und mit einer Kontermutter (12) gesicherte Stell
schraube (10) verstellbar ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Bemessungsgröße für den Beginn zur Reduzierung des Preß
druckes und damit die Stellung des schwenkbar gelagerten
Schalthebels (5) zum Auslöser (4) eine vorher festgelegte
Anzahl von Preßhüben einschließlich des Bindehubes ist.
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