DE4116619C2 - Vorrichtung zur Bildung eines Preßballens aus landwirtschaftlichem Erntegut - Google Patents
Vorrichtung zur Bildung eines Preßballens aus landwirtschaftlichem ErntegutInfo
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Description
Die Erfindung betrifft
eine Ballenpresse mit einem Preßkanal und einem diesem
zugeordneten Verdichterkolben, durch den das zu verpressende
Material schubweise in den Preßkanal gefördert wird, wobei
durch den sich bildenden Ballen selbst Bindegarn aus einem
Vorrat abgezogen wird, durch das der werdende Ballen zunehmend
mehr umschlungen wird, dessen Anfang von einem auf einer Seite
der Preßkanales vorgesehenen Knoter gehalten wird und das von
einer auf der entgegengesetzten Seite des Preßkanales
vorgesehenen mit einer Führungsöse für das Garn versehenen
Bindenadel bei beendeter Ballenbildung zum Knoter gebracht
wird zwecks Verknotung mit dem Garnanfang.
Entsprechende Ballenpressen sind beispielsweise aus der GB 2153 293 A, der DE 27 46 678 C2 oder DE 36 01 361 A1 bekannt.
Bei bekannten Ballenpressen wird durch jeden Kolbenhub Halmgut
in den Preßkanal gefördert. Die Länge des dabei entstehenden
Ballens wird von einem Meßrad ermittelt, wobei nach Erreichen
einer bestimmten Länge der Knotvorgang ausgelöst wird. Die zum
Umschlingen eines Ballens erforderliche Bindegarnlänge ist zum
Teil vom Ballen selbst bereits während seiner Entstehung aus
einem Garnvorrat abgezogen worden. Hinter letzterem sind eine
Garnbremse und eine Feder vorgesehen, die dafür sorgen, daß
das Bindegarn ständig straff gehalten wird. Während des
Schwenkvorganges der Bindenadel zum Knoter wird aus dem
Garnvorrat genau soviel Garn gezogen, wie benötigt wird, um
einen Ballen vorhandener Istlänge vollständig umschlingen zu
können.
Als nachteilig hat es sich dabei herausgestellt, daß die so
erzeugten Ballen ungleich lang sind, wodurch sich beim
späteren Stapeln erhebliche Nachteile ergeben. Diese
ungleichen Ballenlängen resultieren aus der Tatsache, daß zum
einen die von jedem Kolbenhub erzeugte Teilballenlänge fast
niemals ein ganzzahliges Vielfach der gewünschten Ballenlänge
ist und daß zum anderen die von jedem Kolbenhub erzeugte
Teilballenlänge nicht immer gleich groß ist.
Der vorliegenden
Erfindung liegt daher das Problem zugrunde,
eine Ballenpresse
aufzuzeigen, wodurch es möglich ist, trotz der vorstehend
dargelegten Unzulänglichkeiten Ballen zu erzeugen die stets
ein und dieselbe gewünschte Soll-Länge aufweisen.
Das wird
erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß
bei einer
Presse zwischen
dem Knoter und der Führungsöse der Bindenadel ein Garnspeicher
vorgesehen ist, der die für die Umschlingung eines fertigen
Ballens mit vorgegebener Soll-Länge erforderliche gespeicherte
Garnlänge vorzugsweise nach vollendetem Knotervorgang
vollständig freigibt, wobei in Garnlaufrichtung gesehen vor
der Öse der Bindenadel ein Garnstopper vorgesehen ist, von wo
aus der Garnstrang ohne weitere auf das Garn im Sinne einer
Garnspeicherung einwirkende Mittel zur Öse der Bindenadel
verläuft. Weitere vorteilhafte Ausführungsformen sind in den
Unteransprüchen näher definiert.
Im folgenden soll die Erfindung anhand eines
Ausführungsbeispieles und zweier dieses schematisch
darstellender Figuren näher erläutert werden. Dabei zeigt:
Fig. 1 eine Schemadarstellung eines Presskanals mit
Preßkolben und Bindeeinrichtung
Fig. 2 eine Einzelheit aus Fig. 1 in genauerer Darstellung
als Seiten- und teilweise als Draufsicht.
Mit 1 ist ein Preßkanal bezeichnet, in dem ein Kolben 2 hin
und her bewegbar angeordnet ist. Durch diesen Kolben 2 werden
einzelne Halmgutchargen 3 in den Preßkanal 1 hineingedrückt,
wobei nach einer bestimmten Anzahl von Chargen 3 der
Knotervorgang ausgelöst wird. Zu diesem Zweck ist oberhalb des
Preßkanals 1 der Knoter 4 vorgesehen, der mit der Bindenadel 5
zusammenwirkt, die auf der Seite des Preßkanals 1 angeordnet
ist, die dem Knoter 4 entgegengesetzt liegt. Wie an sich
bekannt, wird vom Knoter 4 der Anfang eines Garnstranges 6
eingeklemmt, wobei der zu bildende Ballen ständig mehr Garn
aus einem Garnvorrat 7 abzieht. Der Garnstrang umschlingt
dabei den zu bildenden Ballen, wird über einen Garnspeicher 8
geführt und verläuft von dort über die Garnöse 9 der
Bindenadel 5 zu einem Garnstopper 10. Zwischen dem Garnvorrat
7 und dem Garnstopper 10 ist ein Garnmeßrad 11 vorgesehen,
welches die aus dem Vorrat 7 abgezogene Garnlänge mißt. Die
Verarbeitungselektronik 12 ermittelt aus der pro
Kolbenhub abgezogenen Garnlänge die Länge der einzelnen
Chargen 3. Aus der Summe dieser Längen ergibt sich die
momentane Ballenlänge und, da die benötigte Garnlänge vom
Knoter bis zum Garnmeßrad konstant und bekannt ist, die für
den momentan gebildeten Ballen gezogene Garnlänge. In der
Verarbeitungselektronik ist außerdem aus der vorgegebenen
Ballenlänge die erforderliche Bindegarnlänge pro Ballen
ermittelt worden. Aus dem Vergleich der Soll-Ballenlänge
mit der momentanen Ballenlänge ergibt sich die Information,
ob der Bindevorgang auszulösen ist. Diese Information wird
2 Kolbenhübe vor dem Hub bei dem die Chargenlänge größer sein
wird als die Differenz zwischen Soll- und Ist-Ballenlänge in
Form der Kupplungsbetätigung an den Knoterantrieb
weitergegeben.
Die für den Vergleich zugrundegelegte Chargenlänge kann auch
aus dem Mittelwert mehrerer Chargenlängen bestimmt werden.
Nach dem Schalten der Knoterkupplung schwingt beim nächsten
Kolbenhub die Bindenadel zum Knoter. Während dieses Ablaufes
wird zu einem Zeitpunkt vom Garnmeßrad festgestellt, daß die
Soll-Garnlänge für den Ballen aus dem Vorrat 7 abgezogen
wurde. Darauf wird der Garnstopper 10 betätigt, so daß der
Abzug weiteren Garnes aus dem Vorrat 7 nicht mehr möglich ist.
Während der Schwenkbewegung der Bindenadel wird dann so viel
Garn aus dem Speicher 8 gezogen, wie benötigt wird, um die
Garnöse 9 der Nadel 5 zum Knoter 4 hinführen zu können. Nach
dem Knotervorgang oder unmittelbar mit dem Knotervorgang
selbst wird die sich evtl. im Garnspeicher 8 noch befindliche
Restgarnmenge freigegeben. Dies bewirkt, daß der aus dem
Preßkanal 1 austretende fertige Ballen auffedern kann und zwar
soweit, wie dies die vorhandene, den Ballen umschlingende
Garnlänge zuläßt. Da diese Länge aber genau der theoretischen
Länge entspricht, die benötigt wird, um einen Ballen
vorgebener Soll-Länge zu erzeugen, werden Ballen stets
gleicher Länge erzeugt. Wichtig bei dieser Ausführungsform
ist, daß sich zwischen dem Garnstopper 10 und der Garnöse 9
der Bindenadel 5 kein Garnspeicher befindet, da ansonsten
keine genau definierte Fadenlänge zur Verfügung gestellt
werden könnte, und zwar unabhängig von der tatsächlichen
momentanen Istlänge eines zu umschnürdenden Ballens.
Zu erwähnen wäre, daß hinter dem Garnvorrat 7 eine Fadenbremse
12a vorgesehen ist, welche den abzuziehenden Garnstrang
gleichmäßig weich abbremst, der dann über eine
Spanneinrichtung 13 stets straff gehalten wird.
Sollte der Rechner 12 einmal ausfallen, kann die
erfindungsgemäße Ballenpresse dennoch weiter betrieben werden,
weil dann nämlich die Ist-Länge des Ballens durch ein
vorgesehenes Strohmeßrad 14 ermittelt wird, wodurch dann der
Knotervorgang in bekannter Weise ausgelöst werden kann.
Der Speicher 8 selbst besteht, wie die Fig. 2 zeigt, aus einer
Welle 14, die in den Seitenwänden 15 der Presse drehbar
gelagert ist. Auf das aus einer Seitenwand hervorragende Ende
dieser Welle 14 ist eine Kupplung 16 aufgesetzt, wodurch die
Welle 14 mit einem nicht dargestellten Antriebsmotor verbunden
werden kann. Auf der Welle 14 sind des weiteren zwei mit
Abstand zueinander angeordnete Lagerböcke 17 befestigt, in
denen jeweils ein Greifer 18 mit zugehörigem Fanghaken 19
drehbar gelagert ist. Die Greifer 18 weisen Ansätze 20 auf, an
denen eine Stange 21 angreift, welche mit einem Hubmagneten 22
verbunden ist. Die Welle 14 selbst wird mittels einer an ihr
angeschweißten Lasche 23 und einer Feder 24 gegen einen
Anschlag 25 gezogen, wobei ein weiterer Anschlag 26 den
Schwenkwinkel der Welle 14 begrenzt. Sobald nun die Kupplung
16 anspricht, schnellt der Greifer 18 hoch und der Hubmagnet
22 spricht an, so daß sich der Fanghaken 19 dreht. Diese
Drehung bewirkt, daß sich die Fanghaken 19 hinter die beiden
parallel zueinander angeordneten Garnstränge legen und diese
ergreifen. Sobald dies geschehen ist, rückt die Kupplung 16
aus, so daß die Greifer mittels Kraft der Feder 24 soweit im
Uhrzeigersinn verschwenkt werden, bis sich die Lasche 23 gegen
den Anschlag 25 legt. Die Speichereinrichtung 8 befindet sich
dann wieder in ihrer Grundstellung.
Während des Bindevorganges wird Garn aus dem Garnspeicher
gezogen. Dabei schwingt der Greifer 18 - vom Garn gezogen,
gegen die Federkraft - nach oben und gibt unmittelbar mit oder
nach dem Knotvorgang durch Drehung des Fanghaken 19 das Garn
frei.
1
Preßkanal
2
Kolben
3
Halmgutcharge
4
Knoter
5
Bindenadel
6
Garnstange
7
Garnvorrat
8
Garnspeicher
9
Garnöse
10
Garnstopper
11
Garnmeßrad
12
Verarbeitungselektronik
12
aFadenbremse
13
Spanneinrichtung
14
Welle
15
Seitenwände
16
Kupplung
17
Lagerböcke
18
Greifer
19
Fanghaken
20
Ansätze
21
Stange
22
Hubmagnet
23
Lasche
24
Feder
25
Anschlag
26
Anschlag
Claims (5)
1. Ballenpresse mit einem Preßkanal und einem diesem zugeordneten Verdichterkolben, durch
den das zu verpressende Material schubweise in den Preßkanal gefördert wird, wobei durch
den sich bildenden Ballen selbst Bindegarn aus einem Vorrat abgezogen wird, durch das der
werdende Ballen zunehmend mehr umschlungen wird, dessen Anfang von einem auf einer
Seite des Preßkanales vorgesehenen Knoter gehalten wird und das von einer auf der
entgegengesetzten Seite des Preßkanales vorgesehenen mit einer Führungsöse versehenen
Bindenadel bei beendeter Ballenbindung zum Knoter gebracht wird zwecks Verknotung mit
dem Garnanfang,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen dem Knoter (4) und der Führungsöse (9) der Bindenadel (5) ein Garnspeicher
(8) vorgesehen ist, der die für die Umschlingung eines fertigen Ballens mit vorgegebener
Soll-Länge erforderliche gespeicherte Garnlänge vollständig freigibt, wobei in
Garnlaufrichtung gesehen vor der Öse (9) der Bindenadel (5) ein Garnstopper (10) vorgesehen
ist, von wo aus der Garnstrang ohne weitere auf das Garn im Sinne einer Garnspeicherung
einwirkende Mittel zur Öse (9) der Bindenadel (5) verläuft.
2. Ballenpresse nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Länge des aus dem Vorrat abgezogenen
Garnstranges (6) von einem Garnstranglängenmeßgerät (11)
erfaßt wird, über welches bei Erreichen der für die
Umschlingung eines fertigen Ballens gewünschten Soll-Länge
erforderlichen Garnlänge der Garnstopper (10) betätigt wird,
und zwar unter Berücksichtigung der Restgarnlänge zwischen
der Fadenbremse (12a) und der Öse (9) der Bindenadel (5) in
zum Knoter (4) hin geschwenkter Endstellung.
3. Ballenpresse nach den Ansprüchen 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Garnlängenmeßgerät (11) mit einem Rechner (12)
zusammenwirkt, welcher aus der pro Verdichterkolbenhub
abgezogenen Garnlänge die Anzahl der Kolbenhübe errechnet,
nach denen der Antrieb für die Bindenadel (5) betätigt und
der Knotvorgang ausgelöst wird.
4. Ballenpresse nach den Ansprüchen 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Rechner (12) eine Verarbeitungselektronik (12) ist,
an der unmittelbar oder über eine weitere Steuereinrichtung
die Soll-Ballenlänge voreingestellt werden kann und daß
hieraus die Soll-Garnlänge unter Berücksichtung der für den
Knotvorgang benötigten Fadenlose berechnet wird.
5. Ballenpresse nach den Ansprüchen 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Garnlängenmeßgerät (11) mit einer
Verarbeitungselektronik (12) zusammenwirkt, welche aus der
pro Verdichterkolbenhub abgezogenen Garnlänge die Länge
der Halmgutchargen je Verdichtungshub sowie die Ist-
Ballenlänge bestimmt und durch den Vergleich der jeweils
letzten Chargenlänge oder einem Mittelwert einer bestimmten
Anzahl von Chargenlängen mit der Differenz zwischen Soll-
und Ist-Ballenlänge den Auslösezeitpunkt für den
Knotvorgang ermittelt.
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