Verfahren zur Herstellung von Küpenfarbstoffen Es wurde gefunden, dass man zu wertvol len Küpenfarbstoffen, gelangt, wenn man die Produkte, welche erhalten werden durch Be handeln von aeylaminogruppenfreien 6,Bz-l.- 1)i-(aittliraehinonylamino)-benzanthronen mit alkalischen Kondensationsmitteln, mit. einer #:clnnelze aus wasserfreiem Aluminiumchlorid und Seliwefeldioxyd oder Salzen der schwe feligen Säure behandelt.
Die Ausgangsstoffe für das vorliegende Verfahren sind im allgemeinen bekannt und -erden erhalten durch Behandeln von 6,Bz-1- 1)i-(anthraehinonylamino)-ben7anthronen, vor zugsweise von solchen, deren Anthrachinonyl- reste sieh vom a-Amiitoanthraehinon ableiten, mit alkalischen Kondensationsmitteln.
Als solche kommen in erster Linie die Al kaliliydroxyde in Betracht, wobei die Umset zung vorteilhaft in Gegenwart eines niederen alipliatischen Alkohols, beispielsweise Äthyl alkohol, bei 100 bis 200 stattfindet. Man nimmt allgemein an, dass bei dieser Reaktion ein Seelisring entsteht, mit dem in Bz-1-Stel- htng befindlichen Stickstoff als Heteroatom.
Die Aluminiumchloridschmelze setzt sich im wesentlichen zusammen aus wasserfreiem 111ttminiumclilorid und zum Beispiel Sehwefel- dioxyd. Dieser hlisehung kann man fernerhin in bekannter \'eise schmelzpunktserniedri- gende Stoffe wie Natriumehlorid, Caleium- ehlorid, Natriumfluorid oder deren Mischun gen zusetzen.
Besonders wertvolle Produkte werden erhalten durch Zusetzen von Alkvl- halogeniden, beispielsweise Methy lchlorid, zur Aluminiumchloridsehmelze. Die Schmelze wird zweckmässig in der Weise hergestellt, dass man eine Mischung von wasserfreiem Aluminium chlorid und dem schmelzpunktserniedrigenden Stoff unter gleichzeitigem Einleiten von Schwefeldioxyd auf verhältnismässig hohe Temperaturen erhitzt, bis eine gleichmässige Mischung entstanden ist, um hierauf auf die gewünschte Reaktionstemperatur abzukühlen, bevor das umzusetzende Produkt zugegeben wird.
Das Schwefeldioxyd kann auch durch Salze der schwefligen Säure ersetzt werden.
Das Mengenverhältnis zwischen dem Benz anthronderivat und dem Aluminiumchlorid kann innerhalb weiter Grenzen schwanken, jedoch wählt man zweckmässig mindestens \? Teile Aluminiumchlorid auf 1 Teil Benz anthronderivat. Eine Erhöhung der Alumi- niumchloridmenge erlaubt im allgemeinen eine Verkürzung der Reaktionszeit.
Die Reaktion kann bei Temperaturen von etwa 50 bis 140 durchgeführt werden. Im all gemeinen empfiehlt es sich, nicht über 120 zu gehen. Temperaturen von etwa 90 bis l10 geben im allgemeinen besonders gute Resul tate.
Bei der vorliegenden Reaktion handelt es sich um einen Carbazolringschluss unter gleich zeitiger Einführung von Chlor und Schwefel ins Farbstoffmolekül.
Die erhaltenen Produkte stellen wertvolle Küpenfarbstoffe dar, die in üblicher Weise zum Färben und Bedrucken der verschieden sten Materialien verwendet werden können, insbesondere zum Färben und Bedrucken von Fasern aus natürlicher und regenerierter Cel- lulose. Die erhaltenen olivbraunen Färbungen zeichnen sich durch sehr gute Echtheiten, insbesondere Chlor- Beuch- und Lichtechtheit, aus. Wertvoll ist auch der Umstand, dass man nach dem vorliegenden, Verfahren interessante Khakitöne erhält.
In den nachfolgenden Beispielen bedeuten die Teile, sofern nichts anderes angegeben wird, Ctewichtsteile, die Prozente Gewichtsprozente, und die Temperaturen sind in Celsiusgraden angegeben.
Beispiel <I>1</I> Eine Mischung aus 80 Teilen Aluminium ehlorid und 13 Teilen Natriumehlorid wird innert 30 Minuten auf 140 erhitzt, und gleich zeitig wird ein Sehwefeldioxydstrom darüber geleitet. Dann lässt man die Temperatur auf 1050 sinken und trägt 5 Teile des gemäss Bei spiel 1 der deutschen Patentschrift Nr.517442 durch alkalische Kondensation von 6,Bz-1-Di- (a.-anthrachinonylamino)-benzanthrön erhal tenen Farbstoffes ein. Anschliessend wird das Gemisch eine Stunde bei 105 bis 1100 unter. Schwefeldioxydatmosphäre gerührt.
Das Reak tionsprodukt wird auf Eis und Wasser aus getragen, mit Salzsäure kongosauer gestellt, auf 900 erhitzt und filtriert. Man erhält ein schwarzbraunes Pulver, welches Baumwolle in kräftigen olivbraunen Tönen von sehr guten Echtheiten anfärbt.
Beispiel <I>2</I> Ein Gemisch aus 80 Teilen Aluminiumchlo rid und 13 Teilen Natriumehlorid wird auf 1400 erhitzt unter gleichzeitigem Darüberlei- ten eines Schwefeldioxydstromes. Sobald die Schmelze klar ist, lässt man sie auf 1050 ab kühlen und gibt 5 Teile des im Beispiel 1 ver wendeten Ausgangsproduktes dazu. Anschlie ssend leitet man im Laufe von 15 Minuten 5 Teile Methvlchlorid durch die Schmelze. Dann hält man die Temperatur während einer Stunde auf 105 bis 11.00, indem man dauernd 802 über die Schmelze leitet. Die Aufarbei- tung erfolgt wie im Beispiel 1 beschrieben.
Man erhält ein schwarzbraunes Pulver, das Baumwolle in kräftigen olivbraunen Tönen von hervorragenden Echtheiten anfärbt.
Zu ähnlichen Produkten gelangt man, wenn man an Stelle von Methy lchlorid Isopro- pylbromid oder n-Butylchlorid oder Amylehlo- rid verwendet.
Beispiel <I>3</I> Eine Mischung aus 80 Teilen Aluminium- ehlorid und 16 Teilen Natriumehlorid wird unter Durchleiten eines Schwefeldioxydstro- mes auf 120 erhitzt, bis eine klare Schmelze entstanden ist. Dann kühlt man das Glanze auf l.05 ab und trägt 20 Teile des im Beispiel 1 verwendeten Ausgangsmaterials ein. Hierauf hält man die Temperatur der Schmelze wäh rend 3 Stunden bei 105 bis 1100 und leitet dauernd einen schwachen Strom von Schwefel dioxyd über die Schmelze. Nach der Aufarbei tung erhält man einen Farbstoff, der dem jenigen von Beispiel 1 sehr ähnlich ist.
b'ärbevorschrift 1,5 Teile des nach Beispiel 1 erhaltenen Farbstoffes werden mit 6 Raumteilen Natron lauge von 360 B6 und 3 Teilen Natriumhydro- sulfit in 100 Teilen Wasser bei 40 bis 500 v er küpt. Einem Färbebad, das in 2000 Teilen Wasser 6 Raumteile Natronlauge von 360 Be und 3 Teilen Natriumhydrosulfit enthält, gibt man die obige Stammküpe zu und geht bei 400 mit 100 Teilen Baumwolle ein. Nach 15 Minuten gibt man 20 Teile Natriumehlorid zu und färbt bei 40 bis 500 eine Stunde. Hierauf wird die Baumwolle abgequetscht, oxydiert und wie üblich fertiggestellt.
Sie ist. in echten olivbraunen Tönen gefärbt.
Der vorliegende Farbstoff kann mit sehr gutem Erfolg auch nach dem bekannten Färbeverfahren aus stark alkalischer Küpe ohne Zusatz von Natriumehlorid bei etwa 600 gefärbt werden.