Verfahren zur Herstellung von Anthrachinonküpenfarbstoffen Es wurde gefunden, dass man zu wertvollen Küpenfarbstoffen gelangt, wenn man Anthronderi- vate, die in mindestens einer der Stellungen 1 :9, 4: 10 oder 5:
10 einen Heteroring und in minde stens einer ss-Stellung des Anthronkernes eine Car- bonsäurehalogenidgruppe aufweisen, mit 1-Amino-5- benzoylaminoanthrachinon en kondensiert, welche mindestens einen Substituenten im Benzoylrest auf weisen.
Die für das vorliegende Verfahren aIs. Ausgangs stoffe in Frage kommenden Carbonsäurehalogenide leiten sich vorzugsweise von Carbonsäuren der Formel
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ab, worin X ein N-Atom, Y eine Iminogruppe, ein Schwefelatom, eine -SO-Gruppe oder die Gruppierung
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bedeuten, worin R ein H-Atom, einen Alkyl- oder Arylrest bedeuten.
Als Beispiele geeigneter Carbonsäuren, welche der Formel (1) entsprechen, seien genannt: 1,9-Pyrazolanthron-2-carbonsäure, 1,9-Isothiazolanthron-2-carbonsäure, 1,9-Isothiazolanthro#nsulfon-2-carbonsäure, vor allem aber die 1,9-Anthrapyrimidin-2-carbonsäuren der Formel
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worin R einen niedrigmolekularen Alkylrest, insbe sondere aber ein H-Atom, bedeutet.
Nebst den bereits genannten, der Formel (1) ent sprechenden Carbonsäuren seien noch die 1,9-Pyrazolanthron-6-carbonsäure und die folgenden genannt:
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Alle die genannten Carbonsäuren stellen bekannte Verbindungen dar, und können nach bekannten Ver fahren erhalten werden.
Für die verfahrensgemässe Umsetzung eignen sich insbesondere die Chloride der Anthroncarbonsäuren der angegebenen Art. Diese werden zweckmässig er-. halten aus den entsprechenden Carbonsäuren mittels Thionylchlorid in einem inerten Lösungs- oder Ver teilungsmittel, da die so erhaltenen Gemische nach beendeter Säurehalogenidbildung und Abdestillieren des überschüssigen Thionylchlorids unmittelbar für die Kondensation mit den Aminoanthrachinonen ver wendet werden können.
Die ebenfalls als Ausgangsstoffs dienenden 1-Amino-5-benzoylaminoanthrachinone weisen im Benzoylrest mindestens einen Substituenten auf, bei spielsweise Methoxygruppen oder Trifluormethyl- gruppen, vorzugsweise aber Halogenatome.
Von besonderem Interesse sind jene benzoylamino- gruppenhaltigen Aminoanthrachinone, deren Benzoyl- rest in o-Stellung zur Carbonsäureamidgruppe ein Fluoratom aufweist.
Als Beispiel sei in erster Linie das 1-Amino-5-(o-fluorbenzoyl)@aminoanthrachinon genannt, ferner seien solche Verbindungen erwähnt, die ausser dem Fluoratom noch weitere Halogen atome, insbesondere Chloratome, im Benzoylrest ent halten, beispielsweise das 1-Amino-5-(2'-fluor-4'- oder 5'-chlorbenzoyl)-aminoanthrachinon.
Die Umsetzung der Carbonsäurehalogenide mit den Aminoanthrachinonen erfolgt zweckmässig in Lösungs- oder Verteilungsmitteln von hohem Siede punkt, wie Monochlorbenzol, Di- oder Trichlor- benzolen, Nitrobenzol oder Naphthalin, gegebenen falls unter Zusatz einer tertiären Base, wie Pyridin, bei erhöhter Temperatur.
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Die nach dem vorliegenden Verfahren erhält lichen neuen Verbindungen entsprechen z.
B. der Formel A-[CONHA']n worin A den Rest eines in mindestens einer i3-Stel- lung an die CONHA'-Gruppe bzw. Gruppen gebun, denen Anthronderivates darstellt, das in mindestens einer der Stellungen 1 :9, 4:10 oder 5: 10 einen Heteroring aufweist, n eine ganze Zahl im Werte von höchstens 3 und NHA' den Rest eines 1-Amino- 5-benzoylaminoanthrachinons bedeutet, dessen Ben- zoylrest mindestens einen Substituenten aufweist.
Diese Verbindungen, insbesondere jene der allge meinen Formel
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worin X und Y die angegebene Bedeutung haben und R1 .einen Benzoylrest, der in o-Stellung zur -CONH-Gruppe ein Fluoratom aufweist, bedeutet, stellen wertvolle Küpenfarbstoffe dar, welche die verschiedensten Fasern, insbesondere aber die Cellu- losefasern, in reinen Gelbtönen von sehr guten Echtheitseigenschaften, insbesondere hoher Licht- echtheit und hoher Farbstärke, färben.
Die neuen Farbstoffe können auch als Pigment verwendet wer den.
Im nachfolgenden Beispiel und in der Färbe vorschrift bedeuten die Teile, sofern nichts anderes angegeben wird, Gewichtsteile, die Prozente Ge wichtsprozente, und die Temperaturen sind in Cel siusgraden angegeben.
<I>Beispiel</I> Eine Mischung von 5 Teilen 1,9-Anthrapyrimidin- 2-carbonsäure, 5 Teile Thionylchlorid und 400 Teile o-Dichlorbenzol werden bis zur vollständigen Lösung bei 125-130 gerührt. Das überschüssige Thionyl- chlorid wird im Vakuum abdestilliert. Zur Lösung gibt man 6,5 Teile 1-Amino-5-(o-fluorbenzoyl)- amino-anthrachinon und 3 Teile Pyridin und rührt das Gemisch etwa 30' bei 125 bis 1300.
Der gebil dete Farbstoff wird warm abfiltriert, mit o-Diehlor- benzol, Alkohol und Wasser gewaschen und getrock net.
Er löst sich in konzentrierter Schwefelsäure orange und färbt Baumwolle aus bordeauxroter Küpe in grünstichiggelben, echten Tönen.
Die in diesem Beispiel verwendete 1,9-Anthra- pyrimidin-2-carbonsäure kann gemäss Beispiel 23 der amerikanischen Patentschrift Nr. 2 212 928 durch Erhitzen von 1-Amino-anthrachinon-2-carbonsäure mit Formaldehyd und Ammoniak in wässeriger Lö sung auf 90 bis 1000 erhalten werden.
<I>Färbevorschrift</I> 1 Teil des nach dem obigen Beispiel erhaltenen Farbstoffes wird in 100 Teilen Wasser unter Zusatz von 4 Raumteilen 30 ,%iger Natriumhydroxydlösung mit 2 Teilen Natriumhydrosulfit bei 450 verküpt. Die so erhaltene Stammküpe gibt man zu einer Lösung von 4 Raumteilen 30 1/aiger Natriumhydroxydlösung und 2 Teilen Natriumhydrosulfit in 2000 Teilen Was ser.
In dem so erhaltenen Färbebad färbt man 100 Teile Baumwolle während einer Stunde bei 40 bis 500 unter Zugabe von 10 Teilen Natriumchlorid. Die Baumwolle wird hierauf abgequetscht, an der Luft oxydiert, gespült, abgesäuert, nochmals gespült und kochend geseift. Sie ist kräftig gelb gefärbt, und die Färbung besitzt sehr gute Echtheitseigenschaften.