Einrichtung zur Übertragung von Zeichen von einem Anzeigefeld auf ein zweites. Im Eisenbahnsicherungswesen pflegt man zur Beschleunigung und Vereinfachung des Betriebes und um den Stellwerksbeamten die übersieht über den Zugverkehr zu erleichtern, eine sogenannte Zugnummermeldung vorzu sehen, das heisst. es werden die Nummern der einzelnen Züge, die sich über ein Bahngelände bewegen, im Stellwerk zur Anzeige gebracht, und zwar so, dass im Stellwerk auf dem Stell- t.iseli die Nummern der Züge an den Stellen des Gleises erscheinen, an denen sich die Züge draussen befinden.
Zu diesem Zweck sind auf der Gleistafel neben den einzelnen Gleisen so genannte Zugnummernfelder vorgesehen, und er erscheinen nun die Nummern der Züge an den Stellen des Gleisplanes, die dem jeweili gen Standort des Zuges in der Gleisanlage entsprechen. Mit dem Weiterrücken des Zuges von einem Gleisabschnitt zum andern wandert. auch die Zugnummer von Feld zu Feld wei ter. Die Zugnummer ist. meist eine mehrstel- lige Zahl; sie kann aber auch aus einer Kom bination von Buchstaben oder beliebigen, aber jeweils bestimmten Zeichen, bestehen.
Das Er scheinen der Zeichen in dem ersten Feld kann zum Beispiel durch Tastenbetätigung hervor gerufen werden, wobei dieses Erscheinen vom Stellwerksbeamten selbst oder vom Fahrdienst leiter, auf Grund einer telephonischen Mel dung oder des Fahrplanes bewirkt werden kann. Die Schwierigkeit beginnt hierbei erst beim Weiterrücken der Zeichen von einem Feld des Gleisplanes zum nächsten entspre- chend dem Vorrücken des Zuges auf den Gleisen.
Die Anzeige der Zugnummer kann zum Beispiel dadurch herbeigeführt werden, dass man einzelne Zahlentrommeln so weit ver dreht, bis eine bestimmte Zahl in einem Fen ster des Zugnummernfeldes erscheint. Man kann auch ohne bewegliche Teile auskommen und zum Beispiel durch Aufleuchten von ver schiedenen Lampen hinter entsprechenden Feldern die Zahlen auf ein Transparent proji zieren oder man kann beide Verfahren kom binieren. In jedem Fall benötigt -man eine grosse Anzahl von Leitungen zwischen den ein zelnen Feldern, da im allgemeinen an jeder Stelle einer mehrstelligen Zeichengruppe zehn verschiedene Zeichen erscheinen können, was bei einer dreistelligen Gruppe dreissig Zeichen ausmacht, von denen nun jedes in dem ersten Anzeigefeld erscheinende Zeichen nach dein nächsten Anzeigefeld übertragen werden muss.
Die Erfindung bringt eine Einrichtung zur Übertragung dieser Zeichen von einem Feld zum andern mit Hilfe von Sehrittschal- tern, und sie ermöglicht, mit einer äusserst geringen Anzahl von Leitungen auszukommen.
Die Einrichtung gemäss der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, da.ss jeder Stelle einer mehrstelligen Zeichengruppe ein Schritt schalter und jeder Schritt dieses Schrittschal ters einem Zeichen dieser Stelle zugeordnet ist, und dass alle diese Schrittsehalter des An zeigefeldes an einem weiteren, einen Steuer- schrittschalter bildenden Schrittschalter an geschlossen sind, wobei die Steuerschrittschal ter zweier benachbarter Anzeigefelder über die erstgenannten Schrittschalter automatisch derart verbunden werden, dass sie synchron umlaufen.
Ausführungsbeispiele des Erfindungs gegenstandes sind in den Abbildungen veran schaulicht und im folgenden erläutert.
Der Einfachheit. halber sind beim Beispiel nach Fig. 1 von zwei benachbarten Anzeige feldern B und C nur je zwei von den vier den Zeichen der Zeichengruppen direkt zugeord neten Stellenschrittschaltern dargestellt. Es sei angenommen, dass eine bestimmte Zeichen gruppe bereits an der Stelle B eingestellt, sei. Sie soll nun zu der Stelle C weiterwandern. Bei der Stelle B befinden sich zwei Stellen schrittschalter<B>810</B> und S20, bei der Stelle C zwei Stellenschrittschalter S30 und S40. Jeder Schrittschalter eines Anzeigefeldes ist einer Stelle der mehrstelligen Zeichengruppe zu geordnet.
Wenn also in dem Feld F10 zum Beispiel die Zahl 3784 vorliegt, die nun nach dem Feld F20 weitergeleitet werden soll, so geschieht dieser Vorgang zunächst dadurch, dass die Leitungen zwischen analogen Schritt kontakten der Schrittschalter an den Stellen C und B, die normalerweise unterbrochen sind, durch entsprechende Kontakte K1 bis K10 geschlossen werden. Diese Kontakte kön nen auf verschiedene Weise betätigt. werden. Soll das Weiterwandern der Zugnummern automatisch mit dem Vorrücken des Zuges erfolgen, so werden die genannten Kontakte in Abhängigkeit von einem Relais gesteuert, das an die Gleise angeschlossen ist.
Ausser den Kontakten K1 bis K10 werden auf ähn liche Weise noch die Kontakte K11 bis El 6 gesteuert. Bei der Übertragung der Nummern von Feld F10 nach Feld F20 treten ausser den Kontakten K1 bis K10 nur die Kontakte K12, K13 und K16 in Funktion, während die Kontakte E11, K15 bei der Übertragung von einem vorher benutzten Feld zum Feld F10 betätigt werden und der Kontakt K14 bei der Übertragung vom Feld F20 zum nächsten Feld wirksam. ist.
Werden nun im vorliegenden Falle die Kontakte K1 bis K10, K12, K13 und K16 ge schlossen, so erhält der Drehmagnet D10 Strom, und der zugehörige Steuerschrittschal- ter S50 macht einen Schritt. Der Arm A10 gelangt auf den Schritt 1 des Steuerschritt schalters S50 und der Arm A11 auf den Schritt 17. der zweiten Bank dieses Schritt schalters. Der gleiche Vorgang vollzieht sich am Steuerschrittschalter S60 mit dem Dreh magneten D20. Der Arm z120 gelangt auf den Schritt 1, der Arm A21 auf den Schritt 11 der zweiten Bank dieses Schrittschalters S60. Über den bereits geschlossenen Kontakt.
K16 und den Arm A21 erhält nun der Drehmagnet D40 des Schrittsehalters S30 Strom und be wegt den Arm A40 einen Schritt weiter. Der Arm A40 gelangt also auf den Schritt 1. des Schrittschalters S30. Mit den Drehmagneten D40, D50 usw. arbeitet. ein Unterbrechungs magnet U40 zusammen, in dessen Stromkreis ein Kontakt D41 des Drehmagneten D40 liegt. Der Magnet Ü40 hat einen Kontakt L141 im Stromkreis über den Arm -121; der Dreh magnet D50 hat. entweder ebenfalls einen Un terbrechungsmagneten, der mit ihm zusammen arbeitet, oder aber einen Parallelkontakt D51 im Stromkreis des Unterbrechungsmagneten U40.
Sobald nun, wie oben beschrieben, der Drehmagnet D40 Strom erhält, wird durch Schliessen des Kontaktes D41 der Magnet. L140 erregt, der Kontakt Z'41 wird unterbrochen, der Drehmagnet D40 fällt ab, unterbricht wie der den Kontakt D41 usw. In demselben Tempo, wie der Drehmagnet. D40 anzieht. und abfällt, wandert der Arm A40 an dem Schritt schalter S30 von Schritt zu Schritt, weiter, bis er auf den Schritt 3 gelangt. Auf diesem Schritt ist dann eine Verbindung hergestellt von Drehmagnet D10 über Kontaktarme A10, A50, Leitung L1, <I>L2, L3,</I> Kontaktarme A40, A20, Drehmagnet D20.
Die Drehmagnete D10 und D20 erhalten Strom, und ihre Arme A10, All und A20 und 121 wandern synchron einen Schritt weiter und stellen damit eine Verbindung zu Drehmagneten D60 und D50 von Schrittschaltern S20 bzw. S40 her, die der zweiten Stelle der in den Feldern I'10 und F20 angezeigten bzw. anzuzeigenden Zeichen gruppe zugeordnet sind. Da der Arm A40 auf den Schritt 3 gelangt ist, nimmt er die gleiche Stellung ein wie der Arm A50 des Schrittschalters S10, das heisst an der ersten Stelle des Feldes F20 erscheint die Zahl 3. Die Steuerung der zugehörigen Lampen kann zum Beispiel über eine weitere Bank der Schrittschalter S10 bis S40 erfolgen, wie in Fig. 1 oben dargestellt.
Dadurch, dass die Arme A10, A20 usw. auf den Schritt 2 ge langt sind und damit die Verbindung zu den Schrittschaltern S20 und S40 hergestellt haben, vollzieht sich hier derselbe Vorgang, wie oben für die Schrittschalter S10 und S30 beschrieben. Sobald der Arm A60 auf den Kontakt 7 des Schrittschalters S40 gelangt, wandern die Arme A10 und A20 auf den nächsten Sehritt, und im Feld F20 erscheint gleichzeitig die Zahl 7. Sie ist also von dem Feld F1.0 auf das Feld F20 übertragen wor den. In gleicher Weise würde die Einstellung der nicht dargestellten Schrittschalter für die folgenden Zahlen 8 und 4 erfolgen.
Wie aus der obigen Beschreibung ersicht lich, benötigt man für die Übertragung der Stellung von Schrittschaltern mit zehn Schrit ten von einem Feld zu einem andern nur zehn Leitungen, gleichgültig, ob vier Stellenschritt schalter, wie im Beispiel angenommen, oder noch mehr vorhanden sind. Die Anzahl der nebeneinander zum Erscheinen kommenden Zeichen bestimmt lediglich die Anzahl der Schritte, die der Steuerschrittschalter S50 bzw. S60 haben muss.
Wie sehr die Leitungsersparnis von Be deutung ist, geht aus dem in Fig. 2 dargestell ten Beispiel hervor. Hier ist angenommen, dass nach dem an Hand der Fig. 1 beschrie benen System Zugnummern übertragen wer den sollen bei einer doppelten Kreuzungs weiche von dem Anzeigefeld am Strang P1 nach dem Anzeigefeld am Strang P2 oder P3 oder aber auch von Strang P4 nach Strang P3 oder P2 oder von Strang P2 nach Strang P4 oder P1 usw. Hier sind nur die Stellen schrittschalter dargestellt, die durch die Steuerschrittschalter usw. aus Fig. 1 ergänzt zu denken sind.
Man sieht hieraus schon, dass man vier Kontaktstellen K17, K18, K19, K20 benötigt. Bei nur zehn Leitungen ergeben sich pro Feld also je zehn Kontakte an den Kontaktstellen. Je weniger Leitungen aber benötigt werden, desto geringer ist die Anzahl der erforder liehen Kontakte. Es ergibt sich daher ausser der Leitungsersparnis auch noch eine wesent liche Ersparnis an Kontakten.
Man kann nun einen Fehllauf der Zug nummern bei diesem System besonders ein fach verhindern, dadurch, dass man die Kon taktstellen K17, K18, K19, K20 usw. so durch Relais oder dergleichen. betätigen lässt, dass sie sich gegenseitig ausschliessen, das heisst also an Hand der Fig.2, dass bei Schliessen der Kontakte an den Kontaktstellen K19 und K18 also für eine Nummernübertragung von Strang P1 nach Strang P2 oder umgekehrt das Schliessen der Kontakte an den Kontakt stellen K17, K20 unmöglich sein muss.
Dies geschieht zweckmässigerweise durch entspre chende Anordnung der Kontakte an den zu gehörigen Steuerrelais oder Ausschlussrelais.
Bei der Einrichtung nach Fig.1 kann man die Wähler entweder selbsttätig in die Grund stellung laufen lassen, oder aber man lässt sie auf dem Schritt stehen, auf welchem irgend eine Zugnummer übertragen worden ist. Im letzteren Falle müssen in den Leitungen zu den Lampen Kontakte K21 bis K24 vorgese hen sein, die die Lampen nur anschalten, so lange eine Zugnummer hier übertragen wer den soll, das heisst, diese Kontakte können zum Beispiel von Gleisrelais in Abhängigkeit von der Zugbesetzung geschlossen werden.
Man kann ferner eine weitere Ersparnis an Kontakten dadurch erzielen, dass man an Stelle der Kontakte K31 bis K40, K1 bis K10 usw. entsprechende Kontakte K51 bis K54 usw. in den Zuleitungen zu den Drehmagne ten D10, D20 usw. anordnet, wie gestrichelt angedeutet. In diesem Falle können dann die Kontakte K11 bis K14 an der eingezeichneten Stelle wegfallen, da ihre Aufgabe durch die Kontakte K51 bis K54 übernommen wird.
Diese Kontakte würden dann zum Beispiel von Fahrstrassenrelais gesteuert werden, die sich gegenseitig ausschliessen, wähnlich wie an Hand der Fig. 2 bereits erwähnt. Bei einer derartigen Ausführung würden ebenfalls in Fig. 2 die Kontakte K17 bis K20 fortfallen und durch entsprechende Anordnung von Kontakten K51. bis K54 usw. in den Zuleitun gen zu den Drehmagneten D10, D20 usw. er setzt.