Verfahren zur Herstellung eines Nüpenfarbstoffes der Anthrachinonacridona#eihe. Es ist bekannt, dass durch Einführung von Radikalen, zum Beispiel von Benzoylgruppen in die Aminogruppe von 4-Amino-1.2-arithra- chinonacridonen Küpenfarbstoffe erhalten wer den. Dieselben sind stumpf und wenig koch echt. Auch Farbstoffe, die bei sonst analoger Konstitution in Bz-3- und -5-Stellung noch Halogenatome enthalten, genügen den höchsten Anforderungen an Kochechtheit noch nicht.
Es wurde nun gefunden, dass 4-Aroyl- aminoanthrachinon - Bz - 6'- halogenbenzolacri- done klare, neinblaue güpenfarbstoffe von ausgezeichneten Echtheitseigenschaften, na mentlich sehr guter Kochechtheit darstellen. Gegenstand vorliegender Erfindung sind dem gemäss die zur Bildung der obgenannten Farbstoffe führenden Verfahren.
Dieselben bestehen darin, dass man 4-Aminoanthrachi- non-1. 2'- pheriylamino - 6'-halogen-1'- carbon- säuren oder deren funktionellen Derivate eventuell in Form ihrer 3-Sulfosäuren zum Acridonring schliesst und vor oder nach er- folgtem Ringschluss die 4-Aminogruppe aroy- liert. Der Ringschluss kann zum Beispiel aus der Säure unter Wasserabspaltung
bezw. über das Säurechlorid unter Anwendung von Alu miniumchlorid oder über den Ester durch Ver- küpung durchgeführt werden. Die Aroylierung wird zweckmässig in einem geeigneten Lö sungsmittel, zum Beispiel in Nitrobenzol in der Hitze vorgenommen.
Als Aroylierungs- mittel dienen zum Beispiel die Chloride der Benzoesäure und ihre Derivate, wie zum Bei spiel von Halogenbenzoesäuren oder Alkoxy- benzoesäuren, ferner die Chloride der Naph- thoesäuren, der Diphenylcarbonsäure oder auch Cyanurchlorid. Die Farbstoffe bilden blau violette Kristallpulver, sie sind in hochsie denden organischen Lösungsmitteln mehr oder weniger leicht mit tiefblauer Farbe löslich und kristallisieren beim Abkühlen in violetten Nadeln aus.
In konzentrierter Schwefelsäure lösen sie sich mit rotorangen Farbe. In al kalischer Hydrosulfitlösung liefern sie eine violette Küpe, aus der vegetabilische Fasern nach der Oxydation in ausgiebigen, reinblauen, chlor- und kochechten Tönen angefärbt werden.
Gegenstand vorliegenden Patentes ist nun ein Verfahren zur Herstellung eines Küpen- farbstoffes der Anthrachinonacridonreihe, das darin besteht, dass man 4-Amirro-3-sulfo-l- (6'-chlor -1'- carboxy- 2'- anilido)-anthrachinon, ein den Acridonr-ingschluss bewirkendes Mittel und p-Chlorberrzoylchlorid aufeinander ein wirken lässt.
Zweckmässig arbeitet man dabei so, dass man zunächst den Acridonringschluss bewirkt und anschliessend p-Chlorbenzoyl- chlorid einwirken lässt. Der so erhaltene Farbstoff stellt violette Nadeln dar. Er färbt die pflanzliche Faser ans rotvioletter Küpe in lebhaften blauen Tönen an.
<I>Beispiel:</I> 80 Gewichtsteile 2-Anrino-6-chlorbenzoe- säure werden mit Hilfe von 40 Gewichts teilen Natronlauge von 33 % in 2000 Ge wichtsteilen Wasser von 80 gelöst. Der Lö sung werden 85 Gewichtsteile 1-brom-4-amino. anthrachinon-3-sulfonsaures Kalium, 40 Ge wichtsteile Natriumacetat und 6 Gewichts teile Kupferchlorür zugesetzt. Das Ganze wird unter gutem Rühren 5 Stunden auf<B>801)</B> erhitzt.
Dann wird filtriert und das entstan dene blaue Umsetzungsprodukt ausgesalzen. Das abgeschiedene Natriumsalz des 4-Amino- 3-sulfo -1- (6'-chlor-1'- carboxy- 2'- anilido) - an- thrachinons der nachstehenden Formel
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wird in heissem Wasser gelöst und die fil trierte Lösung durch verdünnte Salzsäure ge fällt. Die ausgeschiedene Säure wird nach längerem Rühren kristallinisch. Sie wird ab gesaugt, mit verdünnter Salzsäure ausge waschen und getrocknet.
Zur Überführung in das Acr-idon werden 20 Gewichtsteile der trockenen Säure in 300 Gewichtsteilen Schwefelsäuremonohydrat ge löst. Die tiefblaue Lösung wird auf<B>800</B> er hitzt, wobei sie orangerot wird. Mit dem Hing- sclrluü tritt zugleich Abspaltung der Sulfon- säuregruppe ein. Man erhitzt noch I/2 Stunde, trägt dann in Wasser ein, saugt den blauen Farbstoff ab, wäscht ihn mit heissem Wasser unter Zusatz von etwas Alkali, dann mit heissem Wasser gründlich aus und trocknet.
Das Aminoacridon färbt, die Faser aus braun roter Küpe grünatichig blau.
Zur Aroylierung werden 20 Gewichtsteile des feingepulverten Farbstoffes mit 9 Ge wichtsteilen p-Chlorbenzoylchlor-id in 500 Ge wichtsteilen Nitrobenzol zum Sieden erhitzt, wobei der Farbstoff mit blauer Farbe in I:ö- sung geht. Beim Abkühlen scheidet sich der aroylierte Farbstoff in violetten Nadeln aus. Er färbt die Faser aus rotvioletter Küpe leb haft blau. Die Färbungen besitzen eine sehr gute Chlor-, und Kochechtheit.