Vorrichtung zur Erzeugung von hochgespanntem Wechselstrom, insbesondere für Leuchtröhren, medizinische Apparate und dergleichen. Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Erzeugung von hochgespanntem Wechsel strom, insbesondere für Leuchtröhren, me dizinische Apparate und dergleichen mit einem elektromechanischen Unterbrecher und besteht darin, dass der Unterbrecher einen eigenen Erregerstromkreis besitzt, welcher, wie der Hauptstromkreis über den Schwing anker verläuft, der aus einer federnden Zunge mit änderbarer Eigenschwingungszahl besteht.
Auf der Zeichnung sind drei beispiels weise Ausführungsformen des Erfindungsge genstandes dargestellt und zeigt Fig. 1 ein Schaltungsschema der Vorrichtung, Fig. 2 den Unterbrecher in Draufsicht, teilweise im Schnitt mit einem angeschalteten Hoch spannungstransformator, Fig. 3 den schema tisch gezeichneten Unterbrecher in Draufsicht beziehungsweise im Schnitt nach der zweiten Ausführungsform, Fig.4 die Unterbrecher- zunge in Draufsicht und Fig. 5 dieselbe in Seitenansicht;
Fig. 6 zeigt eine schematische Gesamtübersicht der dritten Ausführungsform im Schaubild.
Die Einrichtung nach Fig. 1 und 2 besitzt einen auf der Grundplatte 1 angeordneten Unterbrecher, der eine einseitig zwischen Backen 2 eingespannte, aber sonst frei schwing bare, federnde Ankerzunge 3, zweckmässig aus Stahlblech, aufweist. Um nicht zu ver meidende Bearbeitungsungleichmässigkeiten der Backen 2, insbesondere durch fehlerhafte Ausbildung der Kanten unschädlich zu machen, zufolge welcher sich beim Ausschlag der Ankerzunge 3 nach der einen und andern Seite verschiedene wirksame Längen und somit unreine Schwingungen ergeben würden, sind zwischen den Backen 2 der Ankerzungen 3 Einlagen 4 aus elastischem oder nachgie bigem Material vorgesehen, die sich bei Zu sammenziehen durch die Klemmschraube 5 gleichmässig an die Ankerzunge 3 anlegen.
Das eingespannte Ende der Ankerzunge 3 ist mittelst des Leiterstückes 6 an die Klemme 7 des einen Speisekabels 8 angeschlossen. Bei dieser Schaltung ist die Einlage 4 aus Isolierstoff hergestellt.
Nahe der Einspannstelle ist auf der An kerzunge ein starrer Kontaktknopf 9, sowie eine mit dem Kontaktknopf 10 versehene, federnde-Unterbrecherzunge 11 befestigt. Dem Kontaktknopf 9 ist eine im Bock 12 ver stellbare Kontaktschraube 13 zugeordnet, wogegen dem Kontaktknopf 10 eine im Bock 14 geführte Kontaktschraube 15 gegenüber liegt. Die Ankerzunge wird durch einen seit lich gegen ihr freies Ende wirkenden Elektro magnet 16 in Schwingungen versetzt, der einer seits durch die Leitung 17 an die Klemme 18 des zweiten Speisekabels 19, anderseits über die Leitung 20 und den Bock 14 an die Kontaktschraube 15 angeschaltet ist.
Der Elektromagnet 16 ist in einer solchen Ent fernung von der Ankerzunge 3 vorgesehen, dass diese zwar frei ausschwingen, hierbei aber dem Pol doch nicht so nahe kommen kann, um an letzterem kleben zu bleiben.
Der Transformator zur Erzeugung der Hochspannung ist im Gehäuse 21 einge schlossen und besitzt den am Deckel 22 be festigten, lamellierten Eisenkern 23, um den die sekundäre Oberspannungswicklung 24 und aussen die primäre Unterapannungswicklung 25 angeordnet sind. Die Enden der Primär wicklung 25 sind durch den Deckel 22 ge führt und je mittelst Kabel 26, 27 mit der Klemme 18, beziehungsweise mit dem Bock 12 in leitende Verbindung gebracht, während an die Klemmen 28 der Sekundärwicklung 24 die Drähte der Leuchtröhre, des medizi nischen Apparates etc. angeschlossen werden können.
Um die-Wicklungen 24, 25 nicht für zeitweilige Spannungsspitzen isolieren zu müssen, die nur in unbelastetem Zustande auftreten und Wicklungsdurchschläge herbei führen könnten, ist zwischen den Sekundär klemmen 28 eine Schutzfunkenstrecke 29 eingebaut. Der Spitzenabstand dieser Schutz funkenstrecke 29 ist derart bemessen, dass .bei Leerlauf, jedoch nicht bei Belastung des Transformators, durch Glimmentladung an den Spitzen eine künstliche Belastung des- selben, zwecks Eingrenzung der Leerlauf spannung herbeigeführt wird und dort selbst auch im Falle von Spannungsstössen Über schläge stattfinden.
Gemäss Fig. 3 zeigt der Unterbrecher ausser dem Kontaktknopf 9 und der Kontakt schraube 13 auch auf der andern Seite der Ankerzunge 3 einen Kontaktknopf 9' und eine im Bocke 12' gelagerte Kontaktschraube 13', von denen die letztere durch die Leitung 30 mit dem Bock 12 verbunden ist.
In der Ruhestellung berührt die Unter brecherzunge 11 die Kontaktschraube 15, wodurch der durch Leiter 6, untern Teil der Ankerzunge 3, Unterbrecherzunge 11, Kon taktschraube 15, Leitung 20, Elektromagnet 16 und Leitung 17 gebildete Unterbrecher stromkreis geschlossen an der Speiseleitung 8, 19 liegt, wogegen der im Primärstromkreis des Hochspannungstransformators eingeschal tete Kontakt 9, 13 unterbrochen ist.
Wird Strom eingeschaltet, so bringt der erregte Elektromagnet 16 die Ankerzunge 3 zum Schwingen, wobei einerseits die Ankerzunge 3 in der Stellung a (Fig. 4) an die Kontakt schraube 13 anschlägt und den Primärstrom kreis über Speisekabel 8, Leitung h, untern Teil der Ankerzunge 3, Kontaktknopf 9, Kontaktschraube 13, Kabel 27; Primärwick lung 25, Kabel 26 und Speisekabel 19 scb.liesst, anderseits die Unterbrecherzunge 11 von der Kontaktschraube 15 abgehoben wird.
Sobald die Ankerzunge 3 den Kontakt 9, 13 schliesst, hat sie aber noch nicht ihren vollen Ausschlag erzielt, vielmehr schwingt das oberhalb des Kontaktknopfes 9 befindliche freie Zungen ende über die Stellung a in die äusserste Stellung a' (Fig.4) weiter, bis dort durch die Elastizität der Ankerzunge 3 die Umkehr der Bewegung erfolgt. Während des Zeit raumes, in dem das freie Zungenende zwischen den Stellungen a und a' bis zur abermaligen Erreichung der Stellung a seine Eigenschwin gung vollführt, herrscht am Kontakt 9, 13 ein hoher Anpressdruck, der vom Verlauf des Erregerfeldes im Elektromagnet 16 gänzlich unabhängig ist.
Da weiter die Ankerzunge 3 in vollem Schwung mit ihrem Kontakt- knopf 9 auf die Kontaktschraube 13 trifft und sich auch mit grosser Geschwindigkeit von ihr wieder abhebt, wird das Entstehen von Kontaktfunken hintangehalten und eine nur so kurze Berührung erzielt, als dies zum Aufbau des magnetischen Feldes im Hoch spannungstransformator 24, 25 gerade erfor derlich ist. Durch entsprechende Einregelung der Kontaktschrauben 13 und 15 kann man die Eigenschwingungszahl der Ankerzunge 3, sowie deren Amplitude und damit die Be rührungszeit und den Kontaktdruck des Kon taktes 9, 13 auf den günstigsten Wert ein stellen.
Um bei Verwendung für Leuchtröhren ein ruhiges Leuchten der Leuchtröhre zu er zielen, ist eine entsprechende Periodenzahl des Wechselstromes und daher eine ent sprechende Schwingungszahl der Ankerfeder erforderlich. Um dies zu ermöglichen ist der Querschnitt der Ankerzunge durch das Loch 31 an der Einspannstelle geschwächt (Fig. 5).
Soll die Vorrichtung an höhere Spannungen als die üblichen Netzspannungen angeschlos sen werden, so müssen der Unterbrecherkon- takt 11, 15, wie auch der Kontakt 9, 13 durch je einen Kondensator 32 bezw. 33 überbrückt sein; wobei zum Kondensator 33 ein Ohmscher Widerstand 34 parallelgeschaltet sein kann.
Gemäss Fig. 6 ist der zweispulige Elek tromagnet 60 vorgesehen, vor dessen lang gestrecktem Polsystem 61 ausser der Anker zunge 3 noch zwei weitere, ebenfalls zwischen den Backen 2 eingespannte Ankerzungen 3a, 3b spielen, welche zwar keine Unterbrecher zungen 11 tragen, sonst aber ebenso wie die Ankerzunge 3 ausgebildet sind.
Die dem Kontaktknopf 9a,, 9b der Ankerzungen 3a, 3b gegenüberliegenden Kontaktschrauben 13a, 13b sind je über ein Kabel 27a, 27b mit der Primärwicklung 25a, 25b von parallel zum Transformator 23, 24, 25 geschalteten Trans formatoren 23a, 24a, 25. und 23b, 24b, 25b verbunden, wogegen das andere Ende der Primärwicklungen 25a, 25b an dem gemein samen Verbindungskabel 26 angeschlossen ist.
Wird der Unterbrecherstromkreis ge- schlossen, so beginnen die Ankerzungen 3a, 3b mit der Ankerzunge 3 gemeinsam mitzu schwingen, weil sie nahezu gleiche Eigen schwingungszahlen aufweisen. Durch Ver stellung der Kontaktschrauben 13, 13a, 13b können etwaige Abweichungen in dieser Hin sicht beseitigt und vollkommener Synchronis mus aller Ankerzungen 3, 3a, 3b erzielt werden.