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Elektrisches Läutewerk mit Anschluß an das Wechselstromnetz einer
Beleuchtungs-oder Kraftanlage. Für diese Anmeldung ist gemäß dem Unionsvertrage
vom a. Juni igi i die Priorität auf Grund der Anmeldung in Frankreich vom i7.Apri1
1923 beansprucht. Die Erfindung bezieht sich auf ein elektrisches Läutewerk,
das durch den im allgemeinen niedrig gespannten Wechselstrom betrieben werden kann,
der in Wohnhäusern oder anderweitig zu Beleuchtungs- oder zu Kraftzwecken benutzt
wird. Dieses neue Läutewerk .wird durch Niederdrücken eines Knopfes oder durch eine
andere Kontaktvorrichtung in Tätigkeit gesetzt, durch deren Klemmen ein niedrig
gespannter Strom fließt, der nur einige Volt beträgt und daher die gleiche Gefahrlosigkeit
wie der von einem elektrischen Element gelieferte Strom besitzt, jedoch nicht die
Übelstände aufweist, die sich aus der Benutzung eines solchen Elementes ergeben,
nämlich: Polarisation, unerwartet eintretendes Versagen des Elementes, Raumeinnahme
und Unzulänglichkeit, kostspielige und umständliche Unterhaltung, Bildung von Salzen,
welche die Leitungsdrähte zerstören, usw.
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Es sind bereits wenig Raum beanspruchende Vereinigungen von Transformatoren
und Läutewerken bekannt geworden, die nur einen einzigen Apparat ohne besondere
Verbindungsdrähte darstellen. Derartige Einrichtungen haben aber den Nachteil, daß
sich die magnetischen Stromkreise, nämlich derjenige des Transformators und der
magnetische Stromkreis des Läutewerks, leicht beeinflussen, so daß selbst bei Nichtbenutzung
des Läutewerks ein unerwünschtes Summen zu hören ist, das von der durch das Wechselfeld
des Transformators erzeugten Schwingung des Läutewerkankers herrührt.
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Nach der Erfindung werden diese übelstände dadurch beseitigt, daß
die Sekundärwicklung auf der dem Eisenkern abgewendeten Seite über die Primärwicklung
hinaus in Form einer Schleife verlängert ist, die zwischen die Schenkel des Elektromagneten
des Läutewerks greift und durch die der federnde Anker des Läutewerks hindurchgeführt
ist. Der in Form einer Schleife über die Primärwicklung hinausragende Teil der Sekundärwicklung
ist vorzugsweise gegenüber dem die Primärwicklung umschließenden Teil der Sekundärwicklung
um go° verdreht, um zu verhüten, daß im Ruhezustande das durch den Primärstrom erzeugte
Kraftfeld die magnetischen Teile des Läutewerks störend beeinflußt. Die Kraftfelder
des Transformators einerseits und der Magnetanordnung des Läutewerks anderseits
kreuzen sich nämlich auf diese Weise, so daß die Kraftlinien des Kraftfeldes des
Transformators im Eisenkreis des Läutewerks keinen Magnetfluß hervorrufen können.
-Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des elektrischen Läutewerks nach
der Erfindung dargestellt. Der Deutlichkeit halber ist auf der Zeichnung ein Sekundärstromkreis
veranschaulicht, dessen Feldachse in der gleichen Ebene liegt wie die Achse des
Kraftfeldes des Transformators. Dieser Sekundärstromkreis könnte in der bereits
angegebenen Weise um go° verdreht sein, also senkrecht zur Zeichnungsebene liegen.
Nichtsdestoweniger kann die Anordnung auch so, wie aus der Zeichnung ersichtlich,
zur Verwendung .gelangen, jedoch nur für Läutewerke, die etwas schwerspielend eingestellt
sind.
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Abb. i ist eine Ansicht des mit dem Transformator zusammengebauten
Läutewerks. In dieser Abbildung ist die Stelle, die der Deckel einnimmt, durch gestrichelte
Linien angedeutet,
während die die Wicklungen des Transformators
tragende Spule im Sinne ihrer Längsachse geschnitten ist.
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Abb. z ist eine Draufsicht, in der sowohl der Deckel als auch die
Glockenschale in gestrichelten Linien angedeutet ist.
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Auf dem Sockel A, welcher aus Isolationsmaterial, z. B. aus Holz,
besteht, ist mittels eines Bügels 'B oder in anderer Weise der Spulenkörper C befestigt,
der ebenfalls aus geeignetem Isolationsmaterial (Fiber usw.) besteht und dessen
Seitenwangen D, D' in passender Weise exzentriert sind. Auf diesem Spulenkörper=
ist an erster Stelle die Primärwicklung E angeordnet, deren Enden mit den Klemmen
F, F' verbunden sind. An letztere sind die Leitungsdrähte angeschlossen, durch welche
der Beleuchtungsstrom fließt, der z. B. unter i i o° Volt Spannung steht. Durch
das Innere der Spule ist der Magnetkern G hindurchgeführt. In dem exzentrischen
Teil der Spulenwangen ist eine mit diesen fest vereinigte Hülse H angeordnet. Um
diese Hülse einerseits und das entgegengesetzte Ende der Primärspule anderseits
ist die Sekundärwicklung I gelegt.
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Mit einem am Sockel A befestigten Winkelstück l ist ein U-förmiges
Weicheisenstück K vereinigt, wobei das Ende der die Sekundärwicklung tragenden Spule
zwischen die Schenkel dieses U-Eisens greift. Das Weicheisenstück ,K dient als Elektromagnet
und trägt ein Z@'inkelstück L. An dem einen Schenkel dieses Winkelstücks
L ist eine Blattfeder M befestigt, die sich annähernd in Richtung der Achse
der Hülse H erstreckt. An der Feder M ist ein Anker N befestigt, der den Glockenhammer*0
trägt. Das dem Befestigungspunkt der Feder M entgegengesetzte Ende ist mit einem
Silberkontakt versehen, der für gewöhnlich, d. h. im Ruhezustande, sich gegen die
Spitze einer Schraube legt, welche in einer kleinen Säule P einstellbar gelagert
ist. Wie ersichtlich, ist diese federnde Ankeranordnung in ähnlicher Weise ausgebildet,
wie die bei gewöhnlichen elektrischen Läutewerken übliche. Eines der Enden der I
Sekundärwicklung ist an die Klemme Q und das andere Ende an die an dem U-Eisenstück
vorgesehene Klemmschraube f2 angeschlossen. »]Die zweite Klemme Q' ist mit der vorerwähnten
Säule P elektrisch verbunden. Die beiden Klemmen Q und Q' sind an die Kontaktstücke
des Weckknopfes angeschlossen.
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Sämtliche Organe des Apparates sind durch einen Holzdeckel S gegen
Staub geschützt. Dieser Deckel ist in der üblichen Weise mittels Haken abnehmbar
eingerichtet.
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Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist folgende Solange der Sekundärstromkreis
unterbrochen ist, arbeiten die Primär- und die Sekundärwicklung sowie der magnetische
Kern leer; sobald man aber einen Druck auf den Weckknopf ausübt, wird der Sekundärstromkreis
geschlossen und verläuft dann über die Klemme Q, die Sekundärwicklung I, das Eisenstück
I(, das Winkelstück L, die Feder M,
die Säule P, die Klemme Q' und
die beiden Leitungsdrähte, welche von den Klemmen Q und Q' nach den miteinander
verbundenen Kontakten des Weckknopfes führen. Der federnde Anker des Läutewerks
verhält sich genau in der gleichen Weise wie die eines gewöhnlichen Klingelwerks,
so daß es sich erübrigt, deren Wirkungsweise näher zu beschreiben. Der die- Sekundärwicklung
durchfließende Strom steht infolge der gewählten Übersetzungsverhältnisse unter
einer Spannung, die nur wenige Volt beträgt. Die Gefahr eines elektrischen Schlages
besteht nicht, da die Primär- und die Sekundärwicklung gut gegeneinander isoliert
sind und der von Hand zu bedienende Sekundärstromkreis nur niedergespannten Strom
führt.