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Elektrische Einrichtung iür Läutewerke od. dg !.
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Gegenstand der Erfindung ist eine Einrichtung, die nach dem Prinzip der elektrischen Induktison arbeitet ; sie ist daher vornehmlich für Wechselstrom bestimmt. Der Vorteil der in der Folge beschriebenen Einrichtung liegt in der mitunter wünschenswerten Unabhängigkeit von der Remanenz und in ihrer Anwendungsmöglichkeit für Wechselstrom-Läutewerke zum direkten Anschluss an die
Netzspannung ohne Zwischenschaltung von sogenannten Klingeltransformatoren.
Zur Darstellung der prinzipiellen Wirkungsweise diene die in Fig. 1 gegebene schematische Anordnung, die aber als solche nicht Gegenstand der Erfindung ist. Hiebei ist b eine Stromspule, die auf einem Eisenkern a fest aufgebracht ist und an einer ihrer Stirnseiten, an welcher der Eisenkern beispielsweise etwas herausragt, eine Spule c angeordnet hat. Wird die Spule b von Wechselstrom durchflossen, so ist es bekannt, dass in der Spule c ein Strom induziert wird, der dem in der Spule b nahezu entgegengesetzt gerichtet ist, mithin auch die von den beiden Strömen hervorgerufenen magnetischen Felder entgegengesetzte Richtung besitzen.
Diese wirken aufeinander abstossend und somit erfahren auch die die Felder hervorrufenden Spulen eine Abstossung, welche bei sekundärem
Kurzschluss (in der Zeichnung durch die Verbindung d angedeutet) am grössten sein wird. Das ganze
System ist in elektrischer Beziehung nichts anderes als ein Transformator, dessen sekundärer Strom- kreis kurzgeschlossen ist.
Erfindungsgemäss wird nun die Abstossung zwischen Primär- und kurzgeschlossenem Sekundär- teil eines Transformators dazu benutzt, um schwingende Bewegungen auszulösen. Zu diesem Zwecke ist der Sekundärteil des Transformators in Richtung der Achse des Eisenkernes beweglich ausgeführt und vorzugsweise um einen Punkt bzw.
Achse drehbar angeordnet ; durch die Verschiebung bzw.
Drehung des Sekundärteiles wird nun gemäss der Erfindung durch entsprechende konstruktive An- ordnungen, wie sich solche bei den üblichen elektromagnetischen Läutewerken od. dgl. auf Grund der selbstunterbrechenden Funktion des beweglichen Eisenankers wesensverwandt wiederfinden, der eigene Stromkreis des Sekundärteiles unterbrochen. Der Sekundärteil, der entweder aus einer
Spule mit wenigen starken Windungen oder aus einem einzigen massiven Leiter besteht, ist zu diesem
Zwecke nicht direkt in sich kurzgeschlossen, sondern läuft in zwei offene Enden aus, welche vermittels eines Bügels (Schiene) oder einer Leitung im Normalzustand kurzgeschlossen werden.
Der letztere
Fall einer Kurzschlussleitung kommt dann in Frage, wenn die Einrichtung von der Sekundärseite aus betätigt werden soll, wobei dann der Betätigungsschalter (Druckkontakt) in eben dieser Kurzschlussleitung liegt. Bei Betätigung der Einrichtung wird nach erfolgter Selbstunterbrechung der
Sekundärteil unter dem Einfluss einer Rückführungskraft wieder in seine Ausgangsstellung zurückgebracht, der sekundäre Stromkreis wieder geschlossen und das Spiel beginnt von neuem. Diese schwingende Bewegung kann nun zur Betätigung von Läutewerken oder mechanischen Kontrolleinrichtungen benutzt werden ; durch entsprechend vorgesehene Kontakte lassen sich selbstverständlich auch dritte Stromkreise im Rhythmus dieser Schwingungen beeinflussen.
Der Vorteil der Unter- brechung des Sekundärstromkreises liegt darin, dass der Sekundärteil nur eine oder wenige Windungen
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besitzt, wodurch die Selbstinduktion und somit der Unterbrechungsfunken nahezu Null wird ; ausserdem lässt sich eine solche Einrichtung, wie bereits oben erwähnt, auch von der heruntertransformierten Sekundärseite, also von der Schwachstromseite aus, betätigen. Die Primärspule wird im allgemeinen viele dünne Windungen besitzen. Der Eisenkern a kann entsprechend dem konstruktiven Aufbau entweder offen oder geschlossen ausgeführt sein. Bei geschlossenem Eisenkern treten jedoch bei bestimmter Anordnung des Sekundärteiles geänderte Verhältnisse in bezug auf die Abstossung desselben in Erscheinung, wie aus den schematischen Anordnungen in Fig. 2 und 3 hervorgeht.
Fig. 2 zeigt eine Anordnung in bisher beschriebenem Sinne, wobei a den geschlossenen Eisenkern darstellt.
Die Spule b induziert in dem kurzgeschlossenen Leiter (bzw. Spule) c einen entgegengesetzt gerichteten Strom, der jedoch im allgemeinen keinen Bewegungsimpuls in Richtung der Achse des Eisenkernes auslösen wird, da die Abstossungskräfte, wie aus den beispielsweise eingesetzten Polbezeiehnungen zu ersehen ist, einander das Gleichgewicht halten. Es kommen daher erfindungsgemäss in diesem Falle entsprechend Fig. 3 zwei Sekundärteile (c und e) in Anwendung, wobei entweder beide oder nur einer beweglich angeordnet ist.
Die Schaltung der Einrichtung wird zweckmässig in der Weise vorgenommen, dass die Primärspule b zeitweise oder dauernd an eine Wechselspannung gelegt wird und durch die Bewegung des Sekundärteiles dessen Stromkreis unterbrochen wird. Wird die Primärspule nur zeitweise an eine Wechselspannung gelegt, so geschieht dies entweder mit Hilfe eines Schalters bei einer vorhandenen Netzspannung oder mit Hilfe eines Induktors. Wird hingegen die Primärspule dauernd an eine Wechselspannung gelegt, so kann die Betätigung der Einrichtung nur durch einen Druckkontakt, der im Sekundärkreis liegt, erfolgen. Durch die Unterbrechung des sekundären Stromkreises ist eine vorteilhafte Anwendung der angegebenen Einrichtung als Starkstromklingel für Wechselstrom gegeben und ist dadurch jedenfalls ein eigener Klingeltransformator entbehrlich.
Die Abbildungen Fig. 4 und 5 zeigen Gesamtanordnung und Detail einer Starkstromklingel für Wechselstrom in beispielsweiser Ausführung, wobei die Betätigung von der Primärseite aus erfolgt.
Auf einem lamellierten Eisenkern a sitzen zwei Stromspulen b, die so miteinander verbunden und an die beiden Anschlussklemmen y geschaltet werden, dass ihre Felder gleichsinnig verlaufen. Der Sekundär- teil c besitzt vorteilhaft rechteckigen Querschnitt und ist aus einem Stück so ausgeführt, dass er in zwei voneinander isolierten Kontaktflügeln h endet. Der Sekundärteil c ist im Ruhezustand über die Kontaktflügel h durch eine Metallschiene d kurzgeschlossen. Der Kontaktdruck und die Rückführung werden durch eine gebogene Flachfeder t bewirkt. Die Kurzschlussschiene d ist an die Feder t festgezogen, während diese wieder die durch das Isolierplättchen i getrennten Flügel des Sekundärteiles c umschliesst.
Um einen Kurzschluss von c durch die Feder t hintanzuhalten, ist eine Isolierung t
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Isolierröhrehen isoliert werden muss. Die Feder 1 ist an einem entsprechend vorgesehenen Ansatz l der Grundplatte rn befestigt, so zwar, dass der Sekundärteil c den Eisenkern a nicht berührt und durch diesen in seiner Bewegung nicht behindert wird. Der Klöppel/e ist an dem Teil c festgenietet. Analog
Fig. 3 ist auch hier ein zweiter Sekundärteil e vorgesehen, der in Form einer Metallscheibe auf dem
Kern a fest aufgebracht ist. Die Teile e, d und e bestehen aus gutleitendem Metall, vorzugsweise
Kupfer oder Aluminium. Die Grundplatte m besitzt Erhöhungen 1', auf welche der Kern a aufgeschraubt ist, und zeigt in p Gewindelöcher, die zur Befestigung des Deckels n dienen.
Die Löcher o sind zum
Aufhängen oder Festschrauben der Glocke bestimmt ; s ist die Glockenschale. Die Wechselspannung wird an die beiden Anschlussklemmen $'geführt. Wird nun der primäre Stromkreis geschlossen, so wird der Sekundärteil c in der Richtung gegen den Teil e einen Bewegungsimpuls erfahren, hiedurch der Klöppel gegen die Gloekenschale anschlagen und werden die beiden Kontaktflügel h von der
Schiene d abgehoben, wobei der Teil c eine Drehung um das an der Schiene d anliegende, obere Ende der Isolation i ausführt. Hiedurch wird der Strom in c unterbrochen, c fällt wieder zurück, der Strom- kreis wird neuerlich geschlossen usw.
PATENT-ANSPRUCHE :
1. Elektrische Einrichtung für Läutewerke od. dgl., dadurch gekennzeichnet, dass die zwischen dem Primärteil b und kurzgeschlossenem Sekundärteil c eines Transformators bestehende Abstossung dazu benutzt wird, um den Sekundärteil zur Ausführung von mechanischen Schwingungen zu ver- anlassen, wobei der beweglich angeordnete Sekundärteil seinen eigenen Stromkreis in einer Weise unterbricht, die der wesensverwandten Selbstunterbrechungsfunktion des Ankers bei den bekannten elektromagnetischen Vorrichtungen ähnlich ist.