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Wechselstromläutewerk Gegenstand der Erfindung ist ein Wechselstromläutewerk,
das insbesondere zur Verwendung bei elektrischen Feueralarmanlagen bestimmt ist,
deren Betriebsstrom von der den Feueralarm gebenden Person durch Drehen einer Kurbel
eines Wechselstrominduktors oder durch einen Transformator erzeugt wird. Die als
Wechselstromwecker ausgebildeten Läutewerke sind hierbei je nach der Stärke der
Stromquelle gruppenweise in Schleifenleitungen verlegt, in welche die Stromquelle
nacheinander eingeschaltet wird.
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Die hierzu benutzten Wechselstromwecker waren bisher meist derart
ausgebildet, daß zwei getrennte Wicklungen auf demselben Kern angeordnet waren.
In solchen Läutewerken treten bei Drahtbrüchen häufig große Ungleichheiten in der
Lautstärke der Alarmwecker auf. Für Feueralarmanlagen ist dies von schwerwiegender
Bedeutung. Die Ursache dieser Erscheinung liegt in dem den beiden Wicklungen gemeinsamen
Magnetkern, der je nach der Stromrichtung in den Spulen umgepolt wird, so daß der
Anker zur Bewegung kommt oder aber, wenn die Stromrichtung in den beiden Spulen
eine entgegengesetzte ist, in der Ruhelage verbleibt. Tritt z. B. in der äußeren
Leitung ein Drahtbruch auf, so kann je nach der örtlichen Lage des Bruches eine
Stromverzweigung zustande kommen, die den Strom in der einen Spule in entgegengesetztem
Sinne fließen läßt wie in der anderen Spule, so daß sich die magnetischen Kräfte
beider Spulen aufheben. Der Anker des Magneten muß daher bewegungslos bleiben.
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Zur Beseitigung dieses Nachteils hat man die Läutewerke mit einem
in einer Hauptleitung liegenden Elektromagnetspulenpaar geringen Widerstandes und
einem in einer von der Hauptleitung abzweigenden Neben-(Erd-) Leitung liegenden
Elektromagnetspulenpaar großen Widerstandes ausgerüstet. Hierbei wurden beide Magnete
nebeneinandergesetzt und unter ihnen drei nebeneinanderliegende Glockenschalen angebracht.
Diese Ausbildung ist erforderlich, weil bei polarisierten Läutewerken für Wechselstrom
unbedingt jeder Klöppel der beiden Spulenpaare auf zwei Glockenschalen arbeiten
muß. Würde jeder Klöppel nur auf eine Schale arbeiten, so würde wohl auch hier ein
Ton erzeugt werden, diese Anordnung würde jedoch dem Grundgedanken der Anwendung
von polarisierten Läutewerken widersprechen, der darin besteht, den Klöppel nach
zwei Seiten mit gleicher Kraft schlagen zu lassen. Würde für jeden Klöppel nur eine
Glocke zur Anwendung kommen, so wäre die für einen kräftigen Ausschlag des Klöppels
nach beiden Seiten aufgewendete elektrische Energie nicht voll ausgenutzt. Der Alarm
würde nicht deutlich genug vernehmbar sein, so daß mit der Möglichkeit zu rechnen
ist, daß die durch
den Alarm zu rufenden Helfer zu spät kommen.
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Die Erfindung hat zur Aufgabe, Läutewerke dieser Art in ihrer Ausführung
zu vereinfachen. Das Hauptmerkmal der Erfindung besteht darin, daß beide Spulenpaare
rechtwinklig über der Grundplatte des Läutewerkes so übereinander angeordnet sind,
daß ihre Klöppel in einer zur Grundplatte senkrechten Ebene liegen und auf ein gemeinsames
Glockenschalenpaar arbeiten. Hierdurch ist eine gedrängte Bauart des Läutewerkes
erreicht, so daß es erheblich schmaler als das bekannte Läutewerk ausfällt. Der
Raumbedarf des Läutewerkes in seitlicher Richtung ist wesentlich verringert. Diese
Anordnung bietet in vielen Fällen, wo die Platzfrage eine ausschlaggebende Rolle
spielt, große Vorteile. Beide Magnetpaare arbeiten auch stets auf das gleiche Glockenschalenpaar,
so daß die Klangfarbe des Glockenzeichens immer die gleiche ist. Dadurch ist es
möglich, aus dem Glockenzeichen zu schließen, woher der Anruf kommt. Dieses Heraushören
des anschlagenden Weckers ist bei Verwendung von drei Glockenschalen erschwert,
weil je nach dem Betriebszustande der Außenleitungen einmal der eine, ein anderes
Mal der andere Klöppel bewegt wird. Ferner ist durch die neue Bauart eine wesentliche
Ersparnis in den Gestehungskosten des Läutewerkes erzielt.
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An sich sind mehrtönige Läutewerke, bei denen zwei Glocken gleichzeitig
oder nach Wahl einzeln zum Tönen gebracht werden sollen, bekannt. Bei den bekannten
Ausführungen handelt es sich jedoch nicht um Alarmanlagen mit zwei in einer Haupt-
und einer Nebenleitung liegenden Elektromagnet-23 Die Erfindung ist auf der Zeichnung
in einem Ausführungsbeispiel veranschaulicht. Abb. i zeigt eine Ansicht von oben
auf das Läutewerk unter Weglassung des Gehäusedeckels.
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Abb. 2 ist ein teilweise in Ansicht dargestellter Schnitt nach der
Linie 2'-2' der Abb. i. Abb.3 zeigt ein Schaltungsschema des Läutewerks, wobei angenommen
ist, daß in der linken Stromverzweigung der äußeren Leitung ein Drahtbruch eingetreten
ist, so daß nur die rechte Seite in Betrieb ist: Abb... zeigt das gleiche Schema,
wobei der Drahtbruch in der rechten Stromverzweigung angenommen und die linke Hälfte
in Betrieb ist.
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Auf der Grundplatte i ist ein Tragrahmen 2 befestigt, in dem zwei
Elektromagnetspulenpaare 3, 3' übereinander angeordnet sind. Das Spulenpaar 3 liegt
in der Hauptleitung 7, 8 und hat einen geringen Widerstand. Das zweite Spulenpaar
3' liegt in einer von der Hauptleitung abzweigenden Neben- (Erd-) Leitung 1z und
hat einen großen Widerstand. Beide Spulenpaare 3, 3' sind durch Dauermagnete io,
io' polarisiert und rechtwinklig über der Grundplatte i so übereinander angeordnet,
daß ihre Klöppel 5, 5' (Abb. i) in einer zur Grundplatte i senkrechten Ebene liegen
und auf ein gemeinsames Glockenschalenpaar q., q.' arbeiten.
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Die Stange des Klöppels 5' des äußeren Spulenpaares 3' ist derart
nach innen abgebogen, daß die Klöppelkugeln beider Spulenpaare in der gleichen Ebene
schwingen. Die Klöppelkugeln sind durch eine Schutzwand 6 abgedeckt, um Eingriffe
von außen unmöglich zu machen.
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Sind die äußeren Leitungen 7, 8 ungestört, d. h. ist an keiner Stelle
ein Drahtbruch oder eine sonstige Unterbrechung vorhanden, dann fließt der Strom
vom Induktor g durch die in starken Strichen gezeichnete Leitung 7 zum Spulenpaar
3 im Läutewerk und durch die ebenfalls in starken Strichen gezeichnete Leitung 8
zum Induktor g zurück. Tritt nun beispielsweise in der Leitung 8 ein Drahtbruch
auf, der mit x bezeichnet sei (Abb. 3), dann geht der Strom vom Induktor in der
Pfeilrichtung durch die Leitung 7, das Spulenpaar 3' und die in schwachen Linien
gezeichnete Erdleitung 12 zum Induktor 9 zurück. Liegt der Bruch in der Leitung?
(Abb. q.), so fließt der Strom durch die Leitung 8, die Spulenpaare 3, 3' und die
Erdleitung 12 zum Induktor g zurück.
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Hierbei ist die Entstehung entgegengesetzter Pole verhindert, die
ein Versagen des Läutewerks verursachen würden. Durch die magnetisierenden Spulenpaare
3, 3' werden die Anker, wenn der elektrische und somit auch der magnetische Kraftfluß
seine Richtung ändert, in bekannter Weise von dem sie bisher anziehenden Pol abgestoßen
und vom anderen neu entstandenen Pluspol angezogen, so daß die Ankerbewegungen den
Perioden der Stromquelle entsprechen.
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Die Magnete sind vorteilhaft einstellbar angeordnet.