DE2211413C3 - Mehrpoliges Vakuumschaltgerat - Google Patents

Description

Die Erfindung befaßt sich mit einem mehrpoligen Vakuumschaltgerät nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1. Ein Schaltgerät dieser Art ist durch die USA.-Patentschrift 35 60 682 bekanntgeworden.

Bei einem bekannten Druckluftschalter mit Gießharzisolation (PROC. IEE, Vol. 116, No. 6, Juni 1969, S. 1036/1037 und 1039) weisen die Schalterpole ein schalenförmiges Gießharzteil auf, das einstückig mit einem feststehenden Schaltstück und einer Führung des beweglichen Schaltstückes ausgebildet ist. Die Schaltstrecke ist zur Umgebung hin offen und wird bei der Schaltung mit Druckluft beblasen. Drei Pole dieser Art sind mit einem Zwischenraum nebeneinander angeordnet. Da sich die Schaltstrecke von Vakuumschaltgeräten in einem geschlossenen Gehäuse befindet und somit ein gesondertes Schaltgefäß bildet, entstehen gegenüber dem bekannten Druckluftschalter andere Probleme hinsichtlich der Isolation. Zwar ist es hierzu bekannt, zwischen den Schaltgefäßen eines Vakuumschaltgerätes isolierende Trennwände vorzusehen oder die Schaltgefäße in den Abteilen eines Isolierkörpers anzuordnen, jedoch erweist es sich, daß die Abmessungen des Schaltgerätes in einem ungünstigen Verhältnis zu den an sich sehr geringen Abmessungen der eigentlichen Schaltgefäße stehen.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Abmessungen eines mehrpoligen Vakuumschaltgerätes zu verkleinern und dennoch eine hochwertige elektrische Isolation zwischen den benachbarten Schalterpolen zu schaffen. Diese Aufgabe wird durch die im kennzeichnenden Teil des Patentanspruches 1 angegebenen Merkmale gelöst.

Die Rippen verlängern die Kriechstrecken zwischen S den spannungführenden und auf Erdpotentia! befindlichen Teilen des Schaltgerätes. Ebenso verlängert der zwischen den U-förmigen Isolierkörpern vorhandene Zwischenraum die Kriechstrecken zwischen den benachbarten Schalterpolen.

Es ist zwar bereits ein einpoliger Vakuumschalter bekanntgeworden (deutsche Offenlegungsschrift 15 40 063), dessen Schaltgefäß und Antrieb gemeinsam in einer aus Gießharz bestehenden Isolierschale angeordnet sind. Jedoch bietet dieser Schalter keine An-

regungen zur Lösung der bei mehrpoligen Vakuumschaltgeräten auftretenden Isolationsprobleme.

Vorteilhafte Ausgestaltungen des Vakuumschahgerätes nach dem Patentanspruch 1 sind den Unteransprüchen zu entnehmen. Insbesondere können durch

Einziehungen nach dem Unteranspruch 2 frontseitig zugängliche Durchtrittsstellen für Befestigungselemente geschaffen werden, ohne die Breite der Isolierkörper zu vergrößern.
Zur Kleinhaltung der Abmessungen des Vakuumsehakgerätes trägt ferner die Lagerung der Antriebshebel nach dem Unteranspruch 3 bei.

Die Erfindung wird im folgenden an Hand des in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispieles näher erläutert.

F i g. 1 zeigt ein dreipoliges Vakuumschütz mit Blickrichtung auf die drei nebeneinander angeordneten Schaltgefäße;

F i g. 2 zeigt einen Schnitt durch das Vakuumschütz nach F i g. 1 im Bereich eines Schaltgefäßes.

Das in den Figuren gezeigte dreipolige Vakuumschütz 1 ist für eine Nennspannung von 10 kV bemessen. Drei gleiche Isolierkörper 2 sind derart nebeneinander angeordnet, daß jeweils ein Zwischenraum 3 zwischen zwei benachbarten Isolierkörpern verbleibt. Die Isolierkörper sind im wesentlichen U-förmig gestaltet und umschließen je ein Schaltgefäß 4. Zum Antrieb, d.h. zum Ein- und Ausschalten der Schaltgefäße 4, dient jeweils ein aus Isolierstoff bestehender Hebel 5, von dem in F i g. 1 nur das frontseitige Ende erkennbar ist. Jeder Hebel 5 ist in den Seitenwänden 6 und 7 des zugeordneten Isolierkörpers mittels eines Bolzens 10 schwenkbar gelagert. Die Eingriffsstellen der Lagerbolzen 10 in den Seitenwänden 6 und 7 sind durch Deckplatten 11 und 12 abgedeckt.

Die Schaltgefäße 4 besitzen in der Achse des Schaltgefäßes angeordnete Anschlußbolzen 13 und 14, von denen die unteren Anschlußbolzen 14 zugleich zur Einspannung der Schaltgefäße in je einem feststehenden Klemmstück 8 dienen, das mit einem Anschlußstück 15 verbunden ist. Die oberen Anschlußbolzen 13 sind in Achsrichtung der Schaltgefäße 4 verschiebbar und sind mittels eines Stiftes 16 mit dem Hebel 5 verbunden. Mittels eines biegsamen Leiterbandes 17 sind die Anschlußbolzen 13 an ein oberes Anschlußstück 20 angeschlossen. Die Anschlußstücke 15 und 20 befinden sich an dem oberen und dem unteren Ende der Mittelteile 18 der Isolierkörper 2 und sind durch Schrauben 19 befestigt.

Zum Antrieb der Hebel 5 dient eine schematisch dargestellte elektromagnetische Antriebsvorrichtung 21, die in einem aus Stahlblech bestehenden kastenförmigen Gehäuse 22 untergebracht ist. Die Antriebsvorrichtung 21 ist in üblicher Weise für die Speisung mit einer

Hilfsspannung, z. B. 220 V Wechselspannung, ausgelegt. In der F i g. 2 ist ein feststehender Magnetteil 23 und ein beweglicher Magnetteil 24 gezeigt, der durch Rückzugsfedern 25 in der dargestellten Ruhelage gehalten wird. Mit dem beweglichen Ma.fnetteil 24 ist eine Stange 26 verbunden, die das gemeinsame Antriebsglied der Hebel 5 bildet Hierzu greift jeder Hebel 5 mit einem gabelförmig gestalteten Ende über die Stange 26. Die Hebel 5 erstrecken sich durch je einen ringförmigen Ansatz 27 der Isolierkörper 2, die in das Gehäuse 22 hineinragen. Damit schaffen die Ansätze 27 Kriechwege zwischen dem geerdeten Gehäuse 22 bzw. der darin befindlichen Antriebsvorrichtung 21 und dem Hochspannungsteil des Schützes, zu dem die Schaltgefäße 4 und die Anschlußschienen 15 und 20 gehören.

Wie die F i g. 2 erkennen läßt, wird der Hebel 5 beim Anziehen des beweglichen Magnetteils 24 in Richtung des Pfeiles 28 um den Lagerbolzen 10 geschwenkt. Der Bolzen 13 der Schaltgefäße 4 bewegt sich dann unter dem Einfluß des atmosphärischen Luftdruckes ebenfalls in Richtung des Pfeiles 28 und schließt damit die Schaltstücke des Schaltgefäßes.

Das kastenförmige Gehäuse 22 kann mit seiner Wand 30 an einem Gerüst oder einem sonstigen Träger befestigt werden. Die gegenüberliegende Wand 31 des Gehäuses 22 dient als Befestigungsfläche der Isolierkörper 2. Zur Befestigung sind die Isolierkörper 2 mit jeweils vier Einziehungen versehen, von denen sich zwei Einziehungen 32 am oberen und zwei weitere Einziehungen 34 am unteren Ende befinden. Diese Einziehungen erstrecken sich über die Tiefe der Seitenwande 6 und 7 derart, daß in dem Mittelteil 18 in Richtung des Pfeiles 33, d. h. bei üblicher Montage des Vakuumschützes, von vorn zugängliche Spannflächen 35 und 36 mit einer Durchtrittsöffnung für ein geeignetes Befestigungselement entstehen. In der F i g. 1 sind als Befestigungselemente Schrauben 37 mit Innensechskant gezeigt.

Wie die Figuren zeigen, sind die Seitenwande 6 und 7 der Isolierkörper 2 an ihren Innenseiten mit Rippen 40 versehen. Am oberen und am unteren Ende stehen die Isolierkörper 2 insgesamt über das Gehäuse 22 über und übergreifen dieses. Diese übergreifenden Enden sind mit äußeren Rippen 41 und inneren Rippen 42 versehen. Dadurch werden die Kriechwege zwischen den Anschlußteilen und dem Gehäuse 22 auf das erforderliche Maß vergrößert. Zugleich ergibt sich eine einwandfreie elektrische Trennung zwischen dem Niederspannungsteil (Antriebsvorrichtung 21) und dem Hochspannungsteil (Schaltgefäße 4 mit den Anschlußteilen).

Aus der F i g. 1 ist zu entnehmen, daß die Schahgefäße 4 mit verhältnismäßig geringem Abstand nebeneinander angeordnet sind. Infolge der Unterbringung jedes Schaltgefäßes in einem gesonderten Isolierkörper, der im Querschnitt im wesentlichen U-förmig gestaltet ist und daher drei durchgehende Isolierflächen bereitstellt, sind die Kriechwege derart vergrößert, daß die Abstände der Anschlußstücke 15 und 20 an die zulässigen Mindestabstände angepaßt werden können. Damit ist der kieinstmögliche Aufbau erreicht.

Hierzu 2 Blatt Zeichnungen

Claims (3)

Patentansprüche:

1. Mehrpoliges Vakuumschaltgerät mit durch eine Antriebsanordnung über je einen aus Isolierstoff bestehenden Antriebshebel betätigbaren Schaltgefäßen, die sich nebeneinander in Abteilen einer durch Zwischenwände unterteilten Isolieranordnung befinden, dadurch gekennzeichnet, daß die Abteile durch jeweils ein Schaltgefäß (4) umfassende, annähernd U-förmig gestaltete Isolierkörper (2) gebildet sind, die nebeneinander mit einem Zwischenraum (3) angeordnet sind, daß der Antriebshebel (5) durch einen Ansatz (27) an dem Mittelteil (18) jedes Isolierkörpers (2) hindurchragt, daß die Innenwände jedes Isolierkörpers (2) mit Rippen (40) und sein oberes und unteres Ende mit inneren und äußeren Rippen (42, 41) versehen sind, daß jeder Isolierkörper (2) mit seinen mit Rippen versehenen Enden ein kastenförmiges Gehäuse (22) übergreift, das die mit jedem Antriebshebel (5) gekuppelte Antriebsvorrichtung (21) enthält und daß die Stromzu- und -abführung zu jedem Schaltgefäß (4) an dem oberen und unteren Ende des zugehörigen Isolierkörpers (2) angeordnet sind.

2. Vakuumschaltgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß durch Einziehungen (32, 34) der Seitenwände (6,7) jedes Isolierkörpers (2) frontseitig zugängliche Durchtrittsstellen für Befesti-. gungselemente (37) jedes Isolierkörpers (2) gebildet sind.

3. Vakuumschaltgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Antriebshebel (5) in den Seitenwänden (6, 7) des zugehörigen Isolierkörpers (2) gelagert ist.