CH162993A - Verfahren beim Arbeiten mit organischen Verbindungen, wobei diese in dispergierte Form übergeführt werden. - Google Patents

Verfahren beim Arbeiten mit organischen Verbindungen, wobei diese in dispergierte Form übergeführt werden.

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CH162993A
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  Verfahren beim Arbeiten mit organischen Verbindungen, wobei diese in     dishergierte     Form     übergeführt    werden.    Es wurde gefunden, dass die flüssigen,  praktisch wasserfreien     Alkylschwefelsäuren,     wie Äthyl-,     Methyl-,        Propyl-,        Cyclohexyl-          schwefelsäure,    mit Vorteil als     Dispergier-          mittel    beim Arbeiten mit organischen Sub  stanzen in     dispergierter    Form verwendbar  sind.

   Beispielsweise eignen sich die     Alkyl-          schwefelsäuren    vorzüglich als     Dispergier-          mittel    beim     Halogenieren    organischer Sub  stanzen oder bei andern     chemischen    Umset  zungen solcher oder zum     Umlösen    oder Um  kristallisieren der genannten Stoffe.  



  Die     Alkylschwefelsäuren    haben für viele  organische Stoffe ein grösseres Lösungs  vermögen als Schwefelsäure und sind daher  in vielen Fällen geeignet, die     Schwefelsäure     als Lösungsmittel zu ersetzen, namentlich  dann, wenn die Verwendung von Schwefel  säure Nachteile mit sich bringt, wenn sie  zum Beispiel mit organischen Stoffen schwer  lösliche Sulfate bildet, oder     wenn.    sie nicht    nur lösend,     sondern    gleichzeitig     unerwünsch-          terweise        sulfierend    oder oxydierend wirkt.  



  Um     schwerlösliche    Sulfate     von.    organi  schen     Verbindungen    in Lösung oder zur che  mischen Umsetzung zu bringen, zum Bei  spiel, um sie zu     halogenieren,    muss meist  viel .Schwefelsäure     angewandt    werden, wäh  rend man bei Benutzung von     Alkylschwefel-          säuren    mit viel     geringeren    Mengen auskommt.

    Mit- konzentrierter Schwefelsäure bildet zum  Beispiel     Indigo    ein     schwerlösliches        Sulfat,     und man braucht etwa die acht- bis zehn  fache Menge des Indigos an Schwefelsäure,  um eine einigermassen für die     Halogenierung     geeignete Form zu erhalten. Verwendet man  dagegen zum Beispiel     Athylschwefelsäure     als     Lösungsmittel,    so genügt davon bereits die  doppelte Menge des     Indigos,    um vollständige  Lösung zu erzielen.

   Indigo wird zudem be  kanntlich von konzentrierter Schwefelsäure  sehr leicht     sulfiert.    Von     Äthylschwefelsäure         wird dagegen der Indigo nicht     angegriffen;     man kann ihn tagelang in     Äthylschwefel-          säure    gelöst bei gewöhnlicher oder erhöhter  Temperatur stehen lassen, ohne dass eine       Sulfierung        eintritt.    Während Indigo     ferner     bei der     Halogenierung    in Schwefelsäure  leicht durch Oxydation angegriffen wird,  lässt er sich in     Äthylschwefelsäurelösung     ohne weiteres in Chlorindigo überführen.  



       Weiterhin    besitzen die     Alkylschwefel-          säuren    für das Halogen ein viel besseres Lö  sungsvermögen als die konzentrierte Schwe  felsäure. Dies ist von grosser Bedeutung; da       bekanntlich    viele     Halogenierungen    in kon  zentrierter Schwefelsäure deshalb so un  befriedigend verlaufen, weil die Halogene  in ihr nur     in    geringem Masse löslich sind.  



  Verwendet man zur     Halogenierung    der  in     Alkylschwefelsäure        dispergierten    Stoffe  statt der freien Halogene halogenabgebende  Mittel, zum Beispiel     Sulfurylchlorid,    Brom  wasserstoff, in Mischung     mit        Oxydations-          mitteln,    so verläuft wegen der grossen Lös  lichkeit dieser Stoffe in     Alkylschwefelsäu-          ren    die Reaktion wesentlich günstiger als  beim Arbeiten in freier Schwefelsäure.

   Für  die     Technik    ist es von besonderer Wichtig  keit, dass es durch     Anwendung    der     Alkyl-          sehwefelsäuren    als Lösungs- oder     Dispergier-          mittel    möglich wird, bei     Bromierungen    die  gesamte angewandte Menge des Broms ohne  Verlust zur     Substitution    zu verwenden. Bei  den gewöhnlichen     Bromierungsverfahren    geht  die Hälfte vom angewandten Brom in Form  von Bromwasserstoff verloren.

   Die     Alkyl-          schwefelsäuren    haben für Bromwasserstoff  ein so grosses Lösungsvermögen, dass man  den Bromwasserstoff in dieser Lösung mit  einem Oxydationsmittel, zum Beispiel Chlor,  quantitativ wieder zu Brom oxydieren kann.  <I>Beispiel 1:</I>  Man löst 100     Teile        Indigopulver    unter  Rühren -in 200 Teilen     Äthylschwefelsäure     und gibt die Lösung in Wasser, wobei     keine     wesentliche     Erwärmung        auftritt:    Der     aus-          gefallene    Farbstoff wird abgesaugt, gewa  schen und als Paste gewonnen.

   (An Stelle  der     Äthylschwefelsäure    kann die gleiche    Menge     n-Butylglykolschwefelsäure    angewen  det werden.)  <I>Beispiel 2:</I>  Man löst 600     Teile    Indigo     in    1200 Tei  len     Äthylschwefelsäure    bei Zimmertempera  tur und leitet, ebenfalls bei     Zimmertempe-          ratur,    unter Rühren so lange Chlor ein,  bis die Bildung von     Monochlorindigo    be  endet ist.  



  Das Reaktionsprodukt wird in Wasser  gegeben, wobei der in quantitativer Ausbeute  entstandene Chlorindigo ausfällt. Der Farb  stoff     wird    abgesaugt, gewaschen und als  Paste     gewonnen.     



  <I>Beispiel 3:</I>  Man löst 1000 Teile     4.4'-Dichlorindigo     bei gewöhnlicher Temperatur in     300,0    Teilen       1Vlethylschwefelsäure    und lässt 1150 Teile  Brom langsam     einlaufen.    Man     rührt    sechs       Stunden    bei einer Temperatur unterhalb       3'0      C, erhitzt innerhalb weiterer sechs Stun  den auf 60   C und behält diese Temperatur  so lange bei, bis alles Brom     verschwunden     ist. Das Reaktionsgemisch wird in Wasser  gegossen, gewaschen und als Paste, enthaltend  1410 Teile     4.4'-Dichlor-5.5'-dibromindigo,       gewonnen.

      <I>Beispiel 4:</I>       Man.    löst     2'62    Teile Indigo in 500 Teilen       Äthylschwefelsäure    bei gewöhnlicher Tem  peratur und     läss't    165 Teile Brom einlaufen.  Man     erwärmt    sodann auf 40   C und hält  fünf     Stunden    bei dieser Temperatur, kühlt  darnach auf 10   C ab und leitet     nun    70 Teile  Chlor ein, wobei aus dem in der Äthyl  schwefelsäure gelöst gebliebenen Bromwasser  stoff Brom in     Fieiheit    gesetzt wird. Man er  wärmt abermals auf 0   C und hält bei die  ser Temperatur, bis alles Brom     verschwunden     ist. Die Aufarbeitung erfolgt, wie in Bei  spiel 9 angegeben.

   Man erhält in guter Aus  beute 5.     5'-Dibromindigo.       <I>Beispiel s:</I>  Man löst 456 Teile     Isodibenzanthron    in  2000 Teilen     Äthylschwefelsäure    und leitet      16,0 Teile Chlor bei gewöhnlicher Temperatur  ein. Das entstandene     Dichlorisodibenzanthron     wird durch     Eintragen    der Lösung in Wasser  abgeschieden, abgesaugt, gewaschen und als  Paste gewonnen.  



  <I>Beispiel 6:</I>  In eine Lösung von 230 Teilen     Benzan-          thron    in der dreifachen Gewichtsmenge       Äthylschwefelsäure    wird bei gewöhnlicher  Temperatur Chlor eingeleitet, bis die Bil  dung von     Monochlorbenzanthron    beendet ist.

    Man gibt die Lösung in Wasser, saugt das  ausgeschiedene Produkt ab und erhält nach  dem Trocknen     2'6,2    Teile     Monochlorbenz-          anthron.       <I>Beispiel</I>  Man löst 456 Teile     Isodibenzanthron    in  2000 Teilen     n-Propylschwefelsäure    und leitet  bei 10 bis     15;

  '    C 80 Teile Chlor ein, gibt  die Lösung in Wasser, saugt den ausgeschie  denen Farbstoff ab und bringt ihn nach dem  Auswaschen in geeignete     Pastenform.    Der  erhaltene Farbstoff ist ein     Monochloriso-          dibenzanthron,    das aus der     Hydrosulfitküpe     Baumwolle in leuchtend dunkelvioletten Tö  nen von grosser Deckkraft färbt.

      <I>Beispiel 8:</I>  Eine Mischung aus 5 Teilen     Phthalsäure-          anhydrid,    10 Teilen Phenol und 15 Teilen       Athylschwefelsäure    wird auf<B>120'C</B> 'erhitzt  und etwa zwei Stunden lang bei dieser Tem  peratur gehalten, bis die     Kondensation    zu       Phenolphthalein        beendet    ist. Man giesst die  Reaktionsflüssigkeit in Wasser und kocht,  bis das überschüssige Phenol mit dem Was  serdampf abgetrieben ist. Der Rückstand  wird mit verdünnter Natronlauge ausge  zogen und mit Essigsäure angesäuert.  Das ausgeschiedene     Phenolphthalein    wird ab  gesaugt.

      <I>Beispiel 9:</I>       202    Teile Indigo werden in 550 Teilen       n-Amylschwefelsäure    gelöst, darauf werden  in die Lösung bei 5 bis<B>8</B>   C 80 Teile Chlor    eingeleitet. Man giesst die Lösung in Wasser,  saugt das Produkt ab und wäscht es zu  nächst mit verdünnter Natronlauge, dann  mit Wasser nach. An Stelle der     n-Amy        1-          schwefelsäure    kann man mit demselben Ef  fekt 6,00 Teile des     Schwefelsäureesters    des       Cycloheganols    verwenden. Man erhält in  guter Ausbeute     Monochlorindigo.     



  <I>Beispiel 10:</I>  Man löst 19,6 Teile 2. 4. 6 -     Trichlor-          anilin    in 100 Teilen     Methylschwefelsäure     und trägt bei 0 bis 2   C unter gutem Rüh  ren 11,2 Teile     Amylnitrit    langsam ein.

   Die  erhaltene     methylschwefelsaure        Lösung    der       entstandenen        Diazoverbindung    wird sodann  mit 40 Teilen     2'-,amino-4.        7-naphtalindisulfo-          saurem    Natrium, gelöst in 1000 Teilen einer       sodaalkalischen    Lösung, bei     -E-    15   C nicht  übersteigender Temperatur gekuppelt, wobei  darauf zu achten ist, dass die Lösung stets       sodaalkalisch    bleibt. Es fällt sofort ein braun  roter     Azofarbstoff    aus, der abgesaugt, mit  wenig Wasser gewaschen und getrocknet  wird.

      <I>Beispiel 11:</I>       Eine    Mischung aus 15 Teilen     Benzö-          chinon,    3 Teilen     Methylschwefelsäure    und  40 Teilen     Essigsäureanhydrid    wird 21/2  Stunden auf<B>50'</B> C erwärmt, dann in  Wasser gegossen, wobei das entstandene  Produkt in weissen, harten     Kristallen    aus  fällt. Diese werden abgesaugt, mit Wässer  gewaschen, getrocknet und aus Methanol um  kristallisiert.

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  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren beim Arbeiten mit organischen Verbindungen, dadurch gekennzeichnet, dass man dieselben in dispergierte Form überführt, wobei als Dispergiermittel flüssige, praktisch wasserfreie Alkylschwefelsäuien verwendet werden.
CH162993D 1931-10-20 1932-09-07 Verfahren beim Arbeiten mit organischen Verbindungen, wobei diese in dispergierte Form übergeführt werden. CH162993A (de)

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