Verfahren zur Herstellung von Küpenfarbstoffen Es ist bekannt, dass man Küpenfarbstoffe durch Kondensation von Perylen-3,4,9,10-tetracarbonsäure oder ihrer Derivate mit Ammoniak oder primären aliphatischen oder aromatischen Aminen erhalten kann. Mit den auf diese Weise erhaltenen Farb stoffen erzielt man rote bis blaustichig rote Färbun gen und Drucke auf Baumwolle, jedoch haben diese Farbstoffe den Nachteil, dass sie einen verhältnis mässig stumpfen Farbton besitzen.
Es wurde nun gefunden, dass man neue Küpen- farbstoffe dadurch herstellen kann, dass man eine Perylen-3,4,9,10-tetracarbonsäure oder deren An hydrid mit aromatischen Aminen der allgemeinen FnrmPl
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in der X Chlor oder Brom und Y Wasserstoff, Chlor oder Brom bedeuten, bei erhöhter Temperatur unter Carbonsäureamid'bildung kondensiert. Diese neuen Farbstoffe eignen sich sehr gut zum Färben und zum Bedrucken von Geweben aus nativer oder re generierter Zellulose.
Die Kondensation der Ausgangsverbindungen kann in bekannter Weise durchgeführt werden, indem man die Reaktionspartner für einige Zeit auf höhere Temperatur, vorteilhafterweise in Gegenwart von üblicherweise verwendeten wasserabspaltenden Mitteln, wie z. B. Zinkchlorid, erhitzt.
Die durch das erfindungsgemässe Verfahren zu gänglichen Farbstoffe haben einen klaren, gelbstichi- gen Farbton. Sie besitzen ausserdem eine ausgezeich nete Licht-, Chlor- und Waschechtheit. <I>Beispiel 1</I> 43 Gewichtsteile Perylen-3,4,9,10-tetracarbon- säureanhydrid werden mit 300 Gewichtsteilen 4-Chlor-2-amino-l-methylbenzol langsam auf 140 bis l50 unter Umrühren erhitzt. Wenn diese Tempe ratur erreicht ist, fügt man 4 Gewichtsteile wasser freies Zinkchlorid zu und steigert dann die Tempe ratur langsam weiter auf 200-210 . Nach mehreren Stunden ist die Kondensation beendet.
Man lässt auf 100 erkalten und fügt 400 Gewichtsteile Äthyl- alkohol zu und saugt bei 50-60 ab. Der Rück stand wird noch mit wenig Alkohol gewaschen und dann getrocknet.
Die Ausbeute ist nahezu quantitativ.
Anstatt die Kondensation in einem überschuss des einen Reaktionsteilnehmers (4-Chlor-2-amino-l- methylbenzol) durchzuführen, kann man sie auch in Lösungsmitteln, wie z. B. Nitrobenzol, o-Dichlor- benzol, Eisessig, Chinolin u. a. m., ferner auch in wässriger Lösung unter Druck, durchführen.
Der so erhaltene Farbstoff färbt native oder re generierte Baumwolle aus der Küpe in leuchtenden, gelbstichigen Scharlachtönen von ausgezeichneten Echtheiten.
Um den Farbstoff auf Baumwolle nach einem der für Küpenfarbstoffe üblichen Verfahren zu drucken, führt man ihn zweckmässigerweise in eine fein ver teilte Form, z. B. durch Lösen in konzentrierter Schwefelsäure und Wiederausfällen in Wasser, über. Der so vorbereitete Farbstoff ergibt auf Baumwolle oder regenerierter Zellulose gedruckt sehr brillante, gelbstichige Scharlachtöne von ausgezeichneter Licht-, Chlor- und Waschechtheit.
Ersetzt man die 43 Gewichtsteile Perylen- 3,4,9,10-tetracarbonsäureanhydrid in diesem Bei spiel durch 47 Gewichtsteile Perylen-3,4,9,10-tetra- carbonsäure, so erhält man den gleichen Farbstoff in derselben Ausbeute.
<I>Beispiel 2</I> 18 Gewichtsteile 4,5-Dichlor-2-amino-l-methyl- benzol, als salzsaures Salz, werden in 60 Gewichts teilen Chinolin unter Erwärmen gelöst. Wenn die Temperatur auf 100 gestiegen ist, gibt man 12,8 Ge wichtsteile Perylen-3,4,9,10-tetracarbonsäureanhydrid zu der Schmelze und darauffolgend noch 0,5 Ge wichtsteile wasserfreies Zinkchlorid. Dann wird weiter auf 200-210 erhitzt und 8 Stunden bei dieser Temperatur gehalten, bis eine Probe in Schwe felsäure keine Zunahme der Blaufärbung mehr zeigt.
Man lässt nun auf 100 erkalten, verdünnt mit Äthyl- alkohol, saugt bei 50-60 ab, wäscht nach und trocknet.
Die Ausbeute beträgt etwa 95 %..
Auf Baumwolle gedruckt gibt der Farbstoff einen gelbstichigen Scharlachton von grosser Klarheit und ausgezeichneter Licht-, Chlor- und Waschecht heit.
<I>Beispiel 3</I> 14 Gewichtsteile Dichlor-perylen-3,4,9,10-tetra- carbonsäureanhydrid werden in 120 Gewichtsteilen 4-Chlor-2-amino-l-methylbenzol bei einer Tempe ratur von 120-130 unter gutem Rühren eingetra gen und dann langsam weiter auf 150-160 erhitzt. Nach Zugabe von 1,5 Gewichtsteilen Zinkchlorid wird die Temperatur auf 200-2l0 gesteigert und einige Stunden gehalten, bis eine Probe in konzen trierter Schwefelsäure keine Änderung nach Blau mehr ergibt. Man lässt nun auf 60-70 erkalten, verdünnt die Schmelze mit etwa 250 Gewichtsteilen Methanol und saugt bei 45-50 ab. Nach kurzem Waschen wird dann getrocknet. Die Ausbeute ist nahezu quantitativ.
Beim Färben oder Drucken auf nativer oder re generierter Baumwolle nach einem der für Küpen- farbstoffe üblichen Verfahren erhält man einen sehr klaren gelbstichigen Scharlachton, ähnlich dem des Farbstoffes der nach dem Verfahren des Beispiels 1 erhalten wird. <I>Beispiel 4</I> Man trägt 28 Gewichtsteile Perylen-3,4,9,10- tetracarbonsäureanhydrid bei 120-l30 unter Rühren in 200 Gewichtsteile 4-Brom-2-amino-l- methylbenzol ein. Dann wird die Temperatur auf 150-160 gesteigert und 3 Gewichtsteile trockenes Zinkchlorid zugegeben.
Wenn alles gut verrührt ist, wird langsam weiter auf 200-205 geheizt und die Schmelze etwa 6 Stunden bei dieser Temperatur ge rührt. Wenn eine in konzentrierter Schwefelsäure ge löste Probe keine Zunahme des Farbtones nach Grünstichig-Blau mehr zeigt, lässt man die Schmelze auf 80-90 erkalten, verdünnt mit 400 Gewichts teilen Alkohol und saugt bei 50-60 ab. Nach gutem Waschen und darauffolgendem Trocknen er hält man den Farbstoff in nahezu quantitativer Aus beute. Um Spuren von nicht umgesetzter Perylen- tetracarbonsäure zu entfernen, kocht man den Farb stoff mit 2 o/oiger Natronlauge aus.
Mit dem so erhaltenen Farbstoff erzielt man auf Baumwolle beim Färben oder Drucken nach einem der für Küpenfarbstoffe üblichen Verfahren klare Scharlachtöne von ausgezeichneten Echtheitseigen schaften.