CH154187A - Zünder. - Google Patents

Zünder.

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CH154187A
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Eschbach Wilhelm
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  Zünder.    Vorliegende Erfindung betrifft Zünder im  allgemeinen, und zwar sowohl Zeit-, als auch  Momentzünder.  



  Zur Zeit der Einführung der elektrischen  Zündung     für    Sprengschüsse wurden Zeitzün  der hergestellt aus     Zündschnurstücken,    die  mittelst Metallhülsen mit den elektrischen  Zündern verbunden wurden. Um das bei der  Verbrennung der Zündschnur und des elek  trischen Zünders entstehende Gas abzuleiten,  waren an der Metallhülse entweder längsseits  oder in der Mitte     Entgasungsöffnungen    vor  gesehen, die wiederum, um das Eindringen  von Wasser, Schmutz usw. zu verhindern,  abgedichtet werden mussten.  



  Bei der weiteren Entwicklung der elek  trischen Zündung wurde zunächst die bisher  übliche Zündschnur ersetzt durch Verzöge  rungssätze     bezw.    Satzstücke, bei denen  auch das Gas seitlich an der     Zünderhülse     entlang oder durch den     Verguss    des     Zünders          fortgeleitet    wurde. Auch bei diesen verbesser-         ten        Zündern    mussten die     Eiitgasurigsöffiiungeri     abgedichtet     werden.     



  Bei allen diesen Zeitzündern machte sich  der Übelstand bemerkbar, dass trotz     Ver-          klebung    und Abdichtung durch die     Ent-          gasungsöffnungen    Feuchtigkeit eindrang und  hierdurch Versager bedingt wurden.     rin     weiterer Mangel bestand darin, dass durch  das austretende Gas dann Frühzündungen  verursacht werden konnten, wenn der Zeit  zünder zu tief in die Sprengstoffpatrone ein  geschoben wurde.  



  Um diesen Übelständen abzuhelfen, wur  den verschiedene Lösungen ausgeführt, die  vor allen Dingen den Zweck hatten, das  heisse Gas des Verzögerungssatzes     bezw.    des  elektrischen Zünders unschädlich zu machen.  Man benutzte zu diesem Zweck Überhülsen,  die das Gas aufnahmen. Weiterhin kamen  zur Anwendung Filterpfropfen, durch die das  heisse Gas hindurch musste. Aber auch hier  blieb es bei den     obengezeigten    Mängeln,      weil alle diese Vorrichtungen nicht imstande  waren, einerseits Frühzündungen restlos zu  vermeiden, anderseits die neuen Vorrichtungen  immer noch zuliessen, dass Wasser     bezw.    Ver  unreinigungen in den Zünder eindrangen.  



  Die genannten Übelstände werden nun  beim Zünder gemäss der Erfindung dadurch  beseitigt, dass derselbe nur solche     Zündmit-          tel    enthält, welche bei der Verbrennung kein  oder nur sehr wenig Gas abgeben. Auf diese  Weise können nicht nur     Momentzünder        bezw.     Zündpillen, sondern auch die Verzögerungs  sätze von Zeitzündern hergestellt werden,  und zwar sowohl für elektrische, als auch für       Abreisszünder.    Es ist bereits vorgeschlagen  worden, bei Zeitzündern für militärische  Zwecke     (Artilleriegeschosse    und dergleichen)  als Verzögerungssätze solche Sätze zu wäh  len, die wenig Gas abgeben.

   Dieser Gedanke,  auf das Gebiet der elektrischen Zeitzündung  übertragen, führte jedoch noch nicht zum  Erfolg. Wenn man in Betracht zieht, dass  schon das Köpfchen der bisher gebräuch  lichen Zünder     -ca.    10     cm3    Gas abgibt, so  muss man zu der Erkenntnis kommen, dass  auch der Zündsatz für die elektrische     Zünd-          pille    aus wenig oder kein Gas abgebenden  Sätzen bestehen muss. Erst die Kombination  von gaslosen Glühzündern mit gaslosen Ver  zögerungssätzen ergibt einen Zeitzünder, der  restlos die     obengezeigten    Mängel behebt.  



  Die bei diesen Zündern etwa noch auf.  tretende geringe Menge Gas bedingt keines  falls     Entgasungsöffnungen,    weil die sich ent  wickelnde Drucksteigerung so geringfügig ist,  dass diese     Entgasungsöffnungen    in Fortfall  kommen können. Hat man aber erreicht, dass       Entgasungsöffnungen    nicht notwendig sind,  so sind Frühzündungen durch austretendes  Gas ausgeschlossen. Eine     Phlegmatisierung     des     Verzögerungszündsatzes    durch eintreten  des Wasser oder andere     Unreinigkeiten    ist  vollkommen ausgeschlossen, so dass auch die  bisher hierdurch entstehenden Versager als  beseitigt zu betrachten sind.  



  Als Verzögerungssätze für Zeitzünder, die  durch ihre geringe Gasentwicklung für die-    sen Zweck geeignet sind, können beispiels  weise folgende genannt werden  Antimon plus Kaliumpermanganat im  Verhältnis 1:1     -;    als Zündsätze für elektrische  Zünder       Pyrophore    Legierungen, z. B.     Cermagne-          sium    plus     Caloiumsuperoxyd    im Verhältnis  gemischt etwa 1:1.  



  Die Kombination Zündpille und Verzöge  rungssatz aus diesen Sätzen mit geringster  Gasentwicklung ergibt einen elektrischen  Zeitzünder, der unbegrenzt lagerbeständig ist,  weil er keine Feuchtigkeit aufnehmen, und  in der Praxis keine Frühzündungen verur  sachen kann und auch niemals zu Versagern  führt.  



  Ohne weiteres ist es ersichtlich, dass vor  teilhafterweise auch die Pille des Moment  zünders aus diesen wenig oder kein Gas ab  gebenden Zündsätzen hergestellt wird, um  auch hierbei die oben mehrfach erwähnten  Mängel auszuschalten. Desgleichen lassen  sich diese Sätze für Verzögerung und     Zünd-          pille    auch bei andern Zündern, die nicht auf  elektrischem Wege gezündet werden, ver  wenden     (Abreisszünder    usw.).  



  Für Kohlenbergwerke ist es erforderlich,  dass nach dein Abtun der Schüsse keine  glühenden Metallteilchen in die Grubenräume  geschleudert werden. Diesen Anforderungen  entspricht sowohl der erwähnte Verzögerungs  satz, als auch der Satz der elektrischen Zün  der.. Bei dem Verzögerungssatz wird das  metallische Antimon während des Verzöge  rungsvorganges vollständig oxydiert. Im Ge  gensatz dazu ist dies bei dem Verzögerungs  satz     Kaliumpermanganat-reduziertes    Eisen  nicht der Fall.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Zünder, dadurch gekennzeichnet, dass der selbe nur solche Zündmittel enthält, welche bei der Verbrennung möglichst wenig Gas abgeben. UNTERANSPRÜCHE: 1. Zünder gemäss Patentanspruch in Aus bildung als Zeitzünder mit einem Ver- zögerungssatz, dadurch gekennzeichnet, dass sowohl der Zündsatz, als auch der Verzögerungssatz aus bei der Verbren nung möglichst wenig Gas abgebenden Zündmitteln bestehen. 2. Zünder gemäss Patentanspruch und Unter anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Verzögerungssatz solche Metalle ent hält, die beim Verbrennungsvorgang voll ständig oxydieren.
CH154187D 1931-03-13 1931-03-25 Zünder. CH154187A (de)

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