DE637165C - Schlagwettersicherer elektrischer Zeitzuender - Google Patents
Schlagwettersicherer elektrischer ZeitzuenderInfo
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Landscapes
- Engineering & Computer Science (AREA)
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Description
Die Erfindung betrifft Verbesserungen an schlagwettersicheren Zeitzündern, die mit
einem elektrisch zündbaren Zündsatz und einem Verzögerungssatz ausgerüstet sind. Bei
diesen Zündern besteht die Forderung, die vom Zünd- und Verzögerungssatz entwickelten
Gase so rasch wie möglich zu beseitigen, um das Entstehen eines Gasüberdruckes zu
verhindern, der die Brenndauer des Verzögerungssatzes verringert und die Zeitregelung
erschwert, während andererseits verhindert werden muß, daß die austretenden heißen
Gase eine vorzeitige Entzündung der Sprengladung herbeiführen. Ferner ist der Verzögerungssatz
zuverlässig wasserdicht abzuschließen.
Es sind elektrische Verzögerungszünder ohne Entgasung nach außen bekannt, bei
denen der den Zündsatz enthaltende Hohlraum aus mehreren dicht übereinandergescho-"
benen Hülsen besteht, die beim Anwachsen des . Gasdruckes innerhalb des Zünders auseinandergeschoben
werden sollen. Die Hülsen müssen also einmal gasdicht zusammenpassen,
«5 ferner aber auch sich leicht gegeneinander bewegen.
Es ist sehr schwierig, beide Bedingungen zugleich so zuverlässig zu erfüllen, daß die gewünschte Wirkung 'gesichert ist.
Passen die Hülsen schlecht, so besteht die Gefahr vorzeitiger Sprengsatzentzündung von
vornherein. Bei gutem Passen der Hülsen können Feuchtigkeit, Staub, Korrosion, Druckstellen
usw. die Teile so fest zusammenhalten, daß eine erhebliche Druckerhöhung nötig ist, um
die gewünschte Bewegung eintreten zu lassen. Im Falle solcher Hemmungen, die meistens
von außen nicht erkennbar sind, führt der zu große Überdruck eine Verkürzung der Brenndauer
herbei, oder der Zünder wird gesprengt, womit eine vorzeitige Entzündung der Sprengladung eintritt.
Ferner sind schlagwettersichere Zeitzünder bekannt, bei denen zwischen dem Zündsatz
und dem Verzögerungssatz ein Filterpfropfen aus einem nicht entflammbaren Faserstoff
(Glas-, Schlacken- oder Asbestwolle) angeordnet ist, der die vom Zünder ausgehende Stichflamme
zurückhalten und die Gase hindurchlassen soll, die dann durch einen als Kühlmantel
wirkenden Ringraum'zwischen dem Verzögerer und der Hülse entweichen. Der Filterpfropfen
wird j edoch durch die im Innern des Zünders entwickelten Gase stärk verdichtet,
zumal er eine beträchtliche Länge hat. Seine Wirkung ist daher unsicher, umsomehr als
die Gefahr des Verstopfens durch feste Teilchen hinzukommt.
Andere bekannte Zeitzünder besitzen Entgasungsöffnungen nach Art von Klappen, die
durch einen entsprechenden Einschnitt in die
Wandung hergestellt sind und sich nach erfolgter Zündung infolge des hierbei entstehenden
Gasdruckes selbsttätig öffnen. Schutzhilfsmittel sind überhaupt nicht vorhanden,·
weshalb· die Gefahr einer vorzeitigen Entzündung
der Sprengladung besonders groß ist. Ähnlich liegt es bei einer anderen Art bekannter
Zeitzünder, bei denen durch eine über-, geschobene Kühlhülse lediglich ein Kühlringraum
geschaffen ist, durch den die Gase entweichen sollen. In beiden Fällen' ist kein
Filter zum Schutz gegen vorzeitige Sprengsatzentzündung vorhanden.
Gemäß der Erfindung werden schlag-X5 wettersichere Zeitzünder, die eine äußere
Kühlhülse und ein Filter zum Zurückhalten , fester Verbrennungsteilchen besitzen, so ausgebildet,
daß eine aus einer oder mehreren Rippen oder Sicken, die den Ringraum zwiao
sehen der inneren Hülse und der äußeren Hülse überbrücken und am Umfange eine
Rändelung besitzen, bestehende Filtervorrichtung mit einer in der inneren Hülse vorgesehenen
Niederschlagskammer vereinigt ist, as deren Länge im Verhältnis zu ihrem Durchmesser
so groß ist, daß der größte Teil der in den Gasen enthaltenen festen Verbrennungsteilchen
in diesem Raum abgeschieden wird, und an deren einem Ende der Zündsatz
und der Verzögerungssatz nahe beieinander sitzen, während am anderen Kammerende hinter den Filtersicken eine Öffnung die
Verbindung zu dem Ringraum zwischen dem Innenrohr und der Kühlhülse herstellt.
Ein wichtiges Merkmal des Gegenstandes der Erfindung ist das neuartige Filter. Es
besteht nicht aus einem Faserstoff, sondern aus Metall, nämlich einer oder mehreren einfachen
Sicken, die z. B. am Innenrohre angebracht sind, bis zur äußeren Kühlhülse
reichen und hier durch eine Rändelung o. dgl. mit kleinen. Durchtrittsöffnungen versehen
sind. Der Gasdruck kann auf dieses Filter nicht nachteilig einwirken, weshalb es vor der
Gefahr der Verstopfung an sich schon geschützt ist. Das neue Filter wird nun gemäß
der Erfindung mit einer geräumigen Niederschlagskammer für die Gase vereinigt, die so
bemessen ist (Verhältnis der Länge zum Durchmesser), daß praktisch keine oder nur
sehr wenige Verbrennungsteilchen bis zu dem Filter vordringen. Damit ist die Sicherheit
der Filterwirkung auf das technisch erreichbare Höchstmaß gebracht. Da der Zündsatz
und der Verzögerungsatz am einen Ende der Kammer nahe beieinander sitzen und die Austrittsöffnung
für die Gase sich am anderen Kammerende befindet, wird der ganze Raum der Niederschlagskammer zum Schütze des
an sich schon zuverlässigen Filters ausgenutzt. Mit weit einfacheren Mitteln, als man
sie bisher benutzt hat, wird eine sichere Wirkung erzielt.
Ein Ausführungsbeispiel des Gegenstandes der Erfindung ist auf der Zeichnung dargestellt:
Es sind
Fig. ι ein Längsschnitt durch den Zünder, in dem nur ein Teil des Verzögerungssatzes
gezeichnet ist,
Fig. 2 ein Querschnitt nach Linie 2-2 der Fig. i.
Ein Innenrohr 1 hält an seinem einen Ende den Verzögerungssatz 2 und ist am anderen
Ende durch einen beispielsweise aus Gummi bestehenden Stopfen 3 verschlossen, der die
im Zündsatz 5 endenden Leitungsdrähte 4 enthält. Gemäß der Erfindung werden die
Verhältnisse so gewählt, daß der Innenraum der inneren Hülse 1 (zwischen dem Verzögerungssatz
2 und dem Stopfen 3), der die Niederschlagskammer für die Gase bildet, mindestens
20 mm lang ist, wenn er den üblichen Durchmesser (6 bis 7 mm) besitzt. Die Niederschlagskammer
enthält nur den Zündsatz mit den Leitungsdrähten und ist sonst leer.
Die Innenhülse 1 besitzt unterhalb des Stopfens 3 zwei Rippen oder Sicken 6 und 7,
zwischen denen.eine Öffnung S angeordnet ist, durch welche die Gase in den Ringraum zwischen
der Hülse 1 und einer äußeren Kühlhülse 9 gelangen können. Die obere Sicke 7
schließt den Kühlmantel ab, während die Sicke 6, die gleichfalls die Lücke zwischen
den Hülsen 1 und 9 überbrückt, an ihrem Rande zahlreiche kleine Durchbrechungen 11
aufweist, die beispielsweise durch Rändelung hergestellt sein können. Die Sicke 6 bildet mit
ihren Durchbrechungen 11 das Filter, durch das die durch die Öffnung 8 austretenden
Gase hindurchströmen müssen, ehe sie in den eigentlichen Kühlraum zwischen den Hülsen 1
und 9 gelangen und an dessen unterem Ende austreten können.
Die Gasdurchtrittsöffnung 8 wird in zweckmäßiger Weise so verschlossen, daß das Eindringen
von Wasser verhindert wird, aber der Verschluß sich beim Entzünden des Zündsatzes
leicht öffnet und den Gasen den Austritt gestattet. Zum Verschluß kann z. B.
dünnes schellackiertes Papier dienen, das nachher einen wasserdicht machenden Anstrich
(aus Benzylcellulose o. dgl.) erhält. Das obere Ende des Zünders wird mit einem Kopf
10, beispielsweise aus Pech o. dgl., versehen, wenn der Zünde'r zusammengebaut ist.
Der Kopf 10 reicht wenigstens bis zur Sicke 7 und stellt einen gasdichten Abschluß her.
Ferner ist auch durch ihn das Innere des Zünders vor dem Eintritt' von Wasser geschützt.
Wenn der Zündsatz 5 elektrisch gezündet wird, breiten sichjeine-Verbrennungsgase und
die des brennenden Verzögerungssatzes in der
großen Niederschlagskammer zwischen dem Stopfen 3 und dem Verzögerungssatz 2 aus,
und ein großer Teil der Verbrennungsabschej-':
düngen (teerhaltige Kohleteilchen) wird schbn in der Niederschlagskammer zurückgehalten.
Der Gasdruck sprengt den Verschluß der Öffnung 8, worauf die Gase in den Ringraum
zwischen den Sicken 6 und 7 gelangen, und zwar nur noch mit wenig Verunreinigungen,
die dann vom Filter 6 bis n zurückgehalten werden. Im anschließenden Kühlmantel 1 bis 9
vermindert sich die Temperatur der Gase, so daß weder durch Verbrennungsteilchen noch
durch zu heißes Gas eine vorzeitige Entzündung der Sprengladung herbeigeführt wird.
Die neuen schlagwettersicheren Zeitzünder
können in der Regel ganz in den Sprengsatz eingesetzt werden, es sei denn, daß dieser sehr
kurz ist. Die Zünder sind nicht nur zu-
ao verlässig wasserdicht, sondern sie zeichnen
sich vor allen Dingen auch durch ihre überlegene Betriebssicherheit aus. Es können
leicht gleichbleibende Verzögerungszeiten eingehalten werden, ohne daß die Gefahr einer
vorzeitigen Zündung der Sprengladung entsteht.
Claims (1)
- Patentanspruch:Schlagwettersicherer elektrischer Zeitzünder mit einer äußeren Kühlhülse und einem Filter zum Zurückhalten fester Verbrennungsteilchen, dadurch gekennzeichnet, daß eine aus einer oder mehreren Rippen oder Sicken (6), die den Ringraum zwischen der inneren Hülse (1) und der äußeren Hülse (9) überbrücken und an ihrem Umfange eine Rändelung (n) besitzen, bestehende Filtervorrichtung mit einer in der inneren Hülse (1) vorgesehenen Niederschlagskammer vereinigt ist, deren Länge im Verhältnis zu ihrem Durchmesser so groß ist, daß der größte Teil der in den Gasen enthaltenen festen Verbrennungsteilchen in diesem Raum abgeschieden wird, und an deren einem Ende der Zündsatz (5) und der Verzögerungssatz (2) nahe beieinander sitzen, während am anderen Kammerende hinter den FiI-tersicken (6, 11) eine Öffnung (8) die Verbindung zu dem Ringraum zwischen dem Innenrohr (1) und der Kühlhülse (9) herstellt.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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US2759417A (en) * | 1950-11-06 | 1956-08-21 | Olin Mathieson | Electric blasting cap and perforating gun containing said cap |
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