DE2726945A1 - Ueb-geschoss fuer moerser o.dgl. - Google Patents
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- F42B12/48—Projectiles, missiles or mines characterised by the warhead, the intended effect, or the material characterised by the warhead or the intended effect for dispensing materials; for producing chemical or physical reaction; for signalling ; for transmitting information for dispensing gases, vapours, powders or chemically-reactive substances smoke-producing, e.g. infrared clouds
Description
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Üb-Geschoß für Mörser oder dgl., bestehend aus einem Kopfzünder, einem in der Geschoßhülle untergebrachten pyrotechnischen Satz sowie einer im Leitwerk angeordneten Treibladung.
Durch die DT-PS 1 063 065 ist bereits ein Üb-Geschoß für Geschütze mit schwachem Drall bekanntgeworden, bei dem der Geschoßkörper im Kaliberbereich quer abgeschnitten ist und das mit einem Leitwerk versehene Schwanzrohr, dessen Durchmesser wesentlich kleiner als der des Geschoßkörpers ist, von hinten in den Geschoßkörper eingesetzt ist.
Eine Markierungsladung kann entweder im vorderen Teil des Schwanzrohres oder noch vor diesem in einer Ausnehmung des Geschoßkörpers angeordnet sein. Beim Auftreffen des Geschosses wird sofort die Markierungsladung gezündet, so daß die Gase durch das lange Schwanzrohr hindurch müssen, um den Verschlußstopfen herausdrücken zu können. Damit wird die Markierungsladung, die ein Rauch-, Leucht- oder Signalsatz sein kann, nach außen hin wahrnehmbar.
Da das bekannte Geschoß zu den Überschallgeschossen zählt, ist es sehr zweifelhaft, ob sowohl das lange Schwanzrohr beim Auftreffen des Geschosses als auch der durch die starke Treibladung beaufschlagte Stopfen unversehrt bleiben. Bei einem solchen Vorkommnis kann die Markierungsladung nicht oder nur unzureichend beobachtet werden.
Auch ein anderes, durch die DT-PS 1 024 405 bekanntgewordenes Übungsgeschoß besitzt in der Geschoßhülle eine Rauchladung, die mit einem eingebauten Schlagbolzen derart kombiniert ist, daß beim Auftreffen des Geschosses die Rauchladung gezündet werden kann, wobei der Rauch durch mehrere Öffnungen der Geschoßhülle nach außen dringt. Der Aufbau dieser mit Zünd- und Zündübertragungsmitteln ausgestatteten Rauchladung ist nicht nur aufwendig und kostspielig, sondern auch im Falle eines Zündversagers mit dem schwerwiegenden Nachteil behaftet, daß der Zünder aus der Rauchladung nicht ausbaufähig ist, so daß mit dem fehlerhaften Zünder auch die an sich intakte Rauchladung wertlos wird. Hinzu kommt, daß bei einer seitlichen Auftrefflage des Geschosses, bei der ein oder mehrere Rauchabzugsöffnungen vom Boden bedeckt sind, der Markierungseffekt zumindest erheblich reduziert ist.
Ein derartiges Geschoß stellt als Blindgänger mit seinem scharfen Zündhütchen und seinem vergleichsweise großen Sprengsatz eine ernste Gefahr für Leben und Gesundheit der damit in Berührung kommenden Personen dar.
Der Erfindung liegt unter Beseitigung der genannten Nachteile die Aufgabe zugrunde, ein Üb-Geschoß für Mörser mit einem pyrotechnischen Satz so zu verbessern, daß es einfach und billig herzustellen und zu laborieren ist, über präzise Flugeigenschaften verfügt und als Blindgänger keine lebensbedrohenden scharfen Teile enthält und nach dem Auswechseln des Kopfzünders wieder voll einsatzfähig ist.
Gemäß der Erfindung wird die Aufgabe gelöst durch ein beim Auftreffen des Geschosses durch den Kopfzünder beaufschlagtes Zündhütchen, das einem zentralen, vom pyrotechnischen Satz umgebenen Zündkanal gegenüberliegt, in dessen Verlängerung ein im Geschoßheck untergebrachter Heizsatz vom Zündhütchen anzündbar ist, derart, daß der Heizsatz sowohl die durch Abstoßen des Leitwerks bewirkte Freigabe einer heckseitigen Geschoßöffnung einleiten als auch den pyrotechnischen Satz entzünden kann.
Entsprechend einem weiteren Merkmal der Erfindung kann in der Zündverbindung zwischen dem Heizsatz und dem pyrotechnischen Satz mindestens ein Verzögerungssatz angeordnet sein. Dabei kann der pyrotechnische Satz außen von einem zylindrischen Gehäuse und innen von einem den zentralen Zündkanal bildenden Rohr und beiderseits von je einer Stirnwand eingeschlossen sein, von denen die dem Heizsatz zugekehrte, mit dem Rohr verbundene Stirnwand mit wenigstens einer Bohrung zur Aufnahme eines Verzögerungssatzes und die dem Kopfzünder zugekehrte, mit dem zylindrischen Gehäuse verbundene Stirnwand mit einem Außengewinde zum Einschrauben in den Zünderkörper versehen ist.
Ein anderes Merkmal der Erfindung besteht darin, daß zwischen der heckseitigen Geschoßöffnung und dem leitwerkseitigen Anschlußstutzen eine durch den Heizsatz schmelzbare Büchse aus thermoplastischem Material angeordnet ist.
Schließlich ist in der Geschoßhülle ein Sicherheitsstopfen vorgesehen, der bei Überdruck nach außen gedrückt wird.
Die Erfindung ist anhand der Zeichnung an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert, und zwar zeigt die einzige Figur ein Üb-Geschoß für Mörser, bestehend im wesentlichen aus einem
Kopfzünder 1, einer mit Führungsringen 2 versehenen Geschoßhülle 3 und einem am Geschoßheck befestigten, mit einer Treibladung 4 versehenen Leitwerk 5. Am unteren Ende des Zünderkörpers 1a befindet sich ein Zündhütchen 6, das ausgangsseitig einem zentralen, vom Rauchsatz 7 umgebenen Zündkanal 8 gegenüberliegt, in dessen Verlängerung ein Heizsatz 9 so im Geschoßheck untergebracht ist, daß er von der Zündflamme des Zündhütchens 6 getroffen wird.
Zwischen der heckseitigen Geschoßöffnung 10, die aufgrund des eingesetzten Leitwerks 5 in der Abbildung nur durch eine besonders auffallende Strichstärke verdeutlicht ist und dem Anschlußstutzen 5a des Leitwerks 5 ist eine schmelzbare Büchse 11 aus thermoplastischem Material angeordnet.
Der Rauchsatz 7 ist außen von einem dünnwandigen zylindrischen Gehäuse 12 und einer damit einstückig verbundenen Stirnwand 13 und innen von einem den zentralen Zündkanal 8 bildenden Rohr 14 und einer mit dem Rohr 14 einstückig verbundenen zweiten Stirnwand 15 eingeschlossen. Während die Stirnwand 13 mit einem Außengewinde 13a zum Einschrauben in den Zünderkörper 1a versehen ist, weist die Stirnwand 15 mehrere Bohrungen zur Aufnahme von mit Verzögerungssätzen 16 gefüllten Röhrchen 17 auf.
Der Rauchsatz 7 setzt sich zusammen aus Ringtabletten 7a und Ringen eines Anfeuerungssatzes 7b, die in wechselnder Reihenfolge aufgereiht sind. Das Rohr 14 ist nahe bis an den Heizsatz 9 herangeführt.
Schließlich ist von außen ein Sicherheitsstopfen 18 in die Geschoßhülle 3 eingelassen.
Beim Auftreffen des Geschosses im Zielgelände überträgt die nicht
dargestellte Zündpille des Zünders 1 den Zündfunken auf das Zündhütchen 6, dessen Zündflamme den Zündkanal 8 durchschlägt und auf den Heizsatz 9 trifft. Bei fortschreitendem Anbrand werden durch den Heizsatz 9 die Verzögerungssätze 16 gezündet, die ihrerseits die Zündung über die Anfeuerungssätze 7b auf die Tabletten des Rauchsatzes 7 übertragen. Inzwischen ist der Abbrand des Heizsatzes 9 soweit fortgeschritten, daß die Büchse 11 schmilzt. Sobald durch die Gasentwicklung des Rauchsatzes 7 sich im freien Innenraum der Geschoßhülle 3 ein geringer Überdruck aufgebaut hat, drückt dieser das ganze Leitwerk 5 nach außen. Durch die vergleichsweise große Geschoßöffnung 10 im Heck können nun die Rauchgase gut sichtbar entweichen.
Da das Leitwerk 5 nach dem Auftreffen des Geschosses im Zielgelände noch mit dem Geschoß verbunden ist, bleibt die Geschoßöffnung 10 auch nach dem Abstoßen des Leitwerks 5 frei zugänglich, so daß durch das offene Austreten der Rauchgase der Markierungseffekt voll zur Geltung kommen kann. Sollte aber aus irgendeinem Grund das Leitwerk 5 nicht abgestoßen werden, so daß die Geschoßöffnung 10 verschlossen bleibt, wird der Sicherheitsstopfen 18 bei Erreichen eines bestimmten Gasdrucks nach außen gedrückt, so daß aus dieser Öffnung die Rauchgase entweichen können.
Da das Üb-Geschoß keine Sprengsätze, sondern nur schwache Anfeuerungssätze enthält, ist das Aufnehmen eines Blindgängers selbst für Kinder ungefährlich.
Im Rahmen der Erfindung sind Abweichungen vom beschriebenen und dargestellten Beispiel möglich. So können anstelle der Rauchsätze auch Nebel- oder Signalsätze verwendet werden, die ebenfalls zu den pyrotechnischen Ladungen gehören. Dabei kann es vorteilhaft sein, daß diese Sätze im Gehäuse 12 so dicht nebeneinander liegen, daß sie auch ohne das Rohr 14 einen einwandfreien Zündkanal 8 bilden.
Leerseite
Claims (5)
1. Üb-Geschoß für Mörser oder dgl., bestehend aus einem Kopfzünder, einem in der Geschoßhülle untergebrachten pyrotechnischen Satz sowie einer im Leitwerk angeordneten Treibladung, gekennzeichnet durch ein beim Auftreffen des Geschosses durch den Zünder (1) beaufschlagtes Zündhütchen (6), das ausgangsseitig einem zentralen, vom pyrotechnischen Satz (7) umgebenen Zündkanal (8) gegenüberliegt, in dessen Verlängerung ein im Geschoßheck untergebrachter Heizsatz (9) vom Zündhütchen (6) anzündbar ist, derart, daß der Heizsatz (9) sowohl die durch Abstoßen des Leitwerks (5) bewirkte Freigabe einer heckseitigen Geschoßöffnung (10) einleiten als auch den pyrotechnischen Satz (7) entzünden kann.
2. Üb-Geschoß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in der Zündverbindung zwischen dem Heizsatz (9) und dem pyrotechnischen Satz (7) mindestens ein Verzögerungssatz (16) angeordnet ist.
3. Üb-Geschoß nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der pyrotechnische Satz (7) außen von einem zylindrischen Gehäuse (12) und innen von einem den
zentralen Zündkanal (8) bildenden Rohr (14) und beiderseits von je einer Stirnwand (13, 15) eingeschlossen ist, von denen die dem Heizsatz (9) zugekehrte, mit dem Rohr (14) verbundene Stirnwand (15) mit wenigstens einer Bohrung zur Aufnahme eines den Verzögerungssatz (16) enthaltenen Röhrchens (17) und die dem Kopfzünder (1) zugekehrte, mit dem zylindrischen Gehäuse (12) verbundene Stirnwand (13) mit einem Außengewinde (13a) zum Einschrauben in den Zünderkörper (1a) versehen ist.
4. Üb-Geschoß nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der heckseitigen Geschoßöffnung (10) und dem leitwerkseitigen Anschlußstutzen (5a) eine durch den Heizsatz (9) schmelzbare Büchse (11) aus thermoplastischem Material angeordnet ist.
5. Üb-Geschoß nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß in der Geschoßhülle (3) ein bei Überdruck nach außen sich entfernbarer Sicherheitsstopfen (18) vorgesehen ist.
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