DE2533226A1 - Pyrotechnisches sicherheits- und verzoegerungsrelais - Google Patents
Pyrotechnisches sicherheits- und verzoegerungsrelaisInfo
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Description
Dlpl.-lng. G. SchliebS 6Τ Darmstadt Claudiusweg 17A
Patentanwalt Telefon (06151) 46753
Postscheckkonto: Frankfurt a.M. 111157-606
Bankverbindung: Deutsche Bank AG., Darmstadt , Telegramme: inventron
An das
Deutsche Batentamt
München 2
Zweibrückenstraße 12
Zweibrückenstraße 12
r·.
Ihr Zeichen Ihr Schreiben Mein Zeichen E 238 hl Tag L
Patent- aQail
Anmelder: ETAT FRAMJAIS, vertreten durch den Staatsminister
für nationale Verteidigung, Paris
Die Erfindung bezieht sich auf ein pyrotechnisches Sicherheits- und Verzögerungsrelais zum Zünden einer pyrotechnischen
Hauptladung in einem aus einem Rohr abgefeuerten Projektil. Ein derartiges pyrotechnisches
Relais dient als Sicherheitseinrichtung, mit der sich das Zünden einer von einem Projektil nach Art eines
Geschosses oder einer Rakete getragenen pyrotechnisehen
Ladung verhindern läßt, solange das Projektil sein Abschußrohr nicht verlassen hat.
Die Erfindung hat damit besondere Bedeutung für Raketen mit pyrotechnischen Ladungen, namentlich Markierladungen
und Rauch- oder Leuchtsätzen, wie sie von Flugzeugen aus abgeworfen werden, um ein Ziel im Meer, z.B. ein
feindliches Unterseeboot oder ein Schiff in Seenot zu markieren.
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yet, 2 Dipl.-lng. G. Schliebs
das Deutsche Patentamt, Münoiieii Patentanwalt
-^ b -j j 2 2 b
Pyrotechniache Rauch- oder Leuchtsätze, die von einem Flugzeug
zur Markierung eines Zieles im Meer abgeworfen werdenj
können mittels einer nach hinten gerichteten Kanone, z.B. einer pneumatischen Kanone abgeschossen werden, die dem
Markiersatz eine Rohraustrittsgeschwindigkeit erteilt, die der Pluggeschwindigkeit entgegengesetzt gleich ist,
so daß die Absolutgeschwindigkeit des Markiersatzes Null
beträgt und er vom Abschußpunkt aus senkrecht nach unten zum Wasser fällt.
Pyrotechnische Markiersätze können als Abschußrohr ihre eigene Hülse verwenden oder jedes andere zur Halterung
und zur Führung beim Abschuß geeignete Mittel.
Beim Abschuß derartiger Markiersätze sind Zwischenfälle
aufgetreten aufgrund eines mangeUtiaften Arbeitens des
Treibsystems oder eines Mangels der Treibladung. Bei diesen Zwischenfällen hat der Markiersatz das Rohr nicht verlassen
und die im Markiersatz enthaltene pyrotechnische ladung wurde im Inneren des Rohres gezündet, was eine
schwere Gefahr für das abschießende Flugzeug darstellt.
Bekannt sind Sicherheitseinrichtungen, die die Aufgabe haben, das Abfeuern einer pyrotechnischen Ladung so lange
zu verhindern, solange das diese Ladung tragende Projektil das Rohr oder die Abschußvorrichtung nicht verlassen hat.
So sind z.B. Einrichtungen bekannt, die einen federnden Finger besitzen, der beim Austritt des Projektils aus dem
Rohr aus seiner Führung ausgefahren wird und sodann eine Verzögerungseinrichtung startet, die das Zünden der Ladung
des Projektils mit einer Verzögerung steuert, die auf den Austritt des Projektils aus der Rohrmündung bezogen
ist.
% 0 9 6 8 Ί I 0 U Π 0
"*>
Dipl.-lng. G. Sdiliebs
das Deutsche Patentann;, München Patentanwalt
7W3TZ7E
Die Verzögerungseinrichtung besteht z.B. aus einem Gefäß, das einen aus feinen Teilchen bestehenden Stoff enthält,
der innerhalb einer bestimmten Zeit durch eine Mündung ausfließt, die durch das Ausfahren des federnden Sicherheitsfingers geöffnet wird. Bei dem aus feinen Teilchen bestehenden
Stoff handelt es sich z.B. um kleine Kugeln.
Ebenso sind pyrotechnische Verzögerungsrelais bekannt, die das Zünden einer von einem Projektil getragenen Ladung mit
einer Verzögerung einleiten, die auf den Zeitpunkt abgestimmt ist, zu dem der Vortrieb des Projektils beginnt. Dieser
Zeitpunkt ist hierbei gleichzeitig der Zeitpunkt, zu dem das Relais gezündet wird. Eine derartige Einrichtung bietet
keinerlei Sicherheit, falls das Projektil das Rohr oder die Abschußvorrichtung infolge eines Zwischenfalles nicht
verläßt.
Ferner sind uhrenartige Verzögerungsrelais bekannt, deren Auslösung durch das Vorspringen eines Pingers oder durch
die dem Projektil mitgeteilte Beschleunigung bewirkt wird.
Die Erfindung schlägt zur Behebung der Mangel bekannter
Einrichtungen ein pyrotechnisches Sicherheits- und Verzögerungsrelais vor, bei dem eine Verzögerung zwischen dem
Beginn des Abschusses und dem Zeitpunkt festgelegt werden kann, an dem die pyrotechnische Hauptladung gezündet wird,
wobei das Relais gleichzeitig als Sicherheitseinrichtung wirkt, die das Zünden der Hauptladung auf absolut sichere
V/eise verhindert, so lange sich das Projektil im Rohr befindet.
Hierzu geht die Erfindung von einem pyrotechnischen Sicherheits- und Verzögerungsrelais der eingangs genannten Art
aus, das gekennzeichnet ist durch einen Gleitfinger, der in einer quer zum Projektil angeordneten, am einen Ende geschlossenen
und am anderen Ende offenen Führung läuft und
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das Deutsche Patentamt, Älünchen Patentanwalt
der einen inneren Längskanal aufweist, der an seiner Mündung gegenüber dem geschlossenen Ende der Führung eine pyrotechnische
Hilfsladung enthält.
Der Gleitfinger kann durch eine Sicherheitsschernadel gehalten sein, die unter der Wirkung des Gasdruckes aus der
Verbrennung der Hilfsladung abscherbar ist.
Gemäß weiterer Erfindung ist der Längskanal mit einem ersten Querkanal verbunden, dessen Mündung einem Zünder für das Relais
gegenüberliegt, sowie mit einem zweiten Querkanal, der gegenüber dem ersten Querkanal in Längsrichtung des Gleitfingers
quer versetzt ist und dessen Mündung gegenüber der Mündung des ersten Querkanals um 180 versetzt ist.
Der Gleitfinger kann gemäß weiterer Erfindung eine Längsnut aufweisen, deren Länge mindestens gleich dem Querversatz
zwischen den beiden Querkanälen ist und in die ein mit einem Relaiskörper verbundener Führungsstift hineinragt, der
als Anschlag den Gleitfinger nach dessen Austritt aus dem Rohr derart festlegt, daß der zweite Querkanal einer pyrotechnischen
Übertragungsladung gegenübersteht, die die Zündung auf die pyrotechnische Hauptladung überträgt.
Gemäß einem speziellen Merkmal der Erfindung kann der Führungsstift
durch die Sicherheitsschernadel verlängert sein.
Das pyrotechnische Sicherheits- und Verzögerungsrelais nach der Erfindung hat eine Reihe von Vorteilen. Der Gleitfinger
dieses Relais dient als Unterbrecher, der die Übertragung der Verbrennung zur Hauptladung solange aufhält., solange
das Projektil das Rohr nicht verlassen hat. Die Konzeption dieses Unterbrechers stellt sicher, daß keinerlei Fehlfunktion
auftreten kann. Der Finger bildet eine nicht durchbrechbare Barriere zwischen dem Zünder und der pyrotechnisehen
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das Deutsche Patentamt, München Patentanwalt
Hauptladung. Die Flamme des Zünders kann den Gleitfinger auch nicht durch Eindringen in ein Spiel zwischen Gleitfinger
und dessen Führung umgehen.
Das pyrotechnische Sicherheits- und Verzögerungsrelais besitzt
weder eine Feder noch sonstige elastische Teile, um den Gleitfinger zu bewegen. Der Antrieb für die Bewegung
des Gleitfingers wird dem Druck der Gase entnommen, die bei der Verbrennung der pyrotechnischen Hilfsladung entwickelt
werden, wodurch sich eine verbesserte Arbeitssicherheit ergibt.
Die Zündung des Relais kann über einen Schlagbolzen erfolgen,
der vom Druck des Treibgases des Projektils betätigt wird, wobei es sich um ein verdichtetes Gas oder um Verbrennungsgase
einer Treibladung handeln kann. In gleicher Weise kann das Relais mit einem elektrisch betätigten Zünder
ausgerüstet sein oder mit jeder anderen bekannten Zündeinrichtung.
Das erfindungsgemäße Relais besitzt überdies keinerlei komplizierte
Mechanismen und ist leicht zu fertigen.
Gemäß weiterer Erfindung umfaßt die pyrotechnische Ladung
im Iängskanal des Gleitfingers eine zwischen den beiden Querkanälen im mittleren Teil des Längskanales angeordnete
erste Verzögerungsladung sowie eine erste, dem Zünder gegenüberliegende, momentan abbrennende Zwischenladung.
Diese erste Verzögerungsladung stellt sicher, daß der Gasdruck
auf den Gleitfinger normalerweise erst zu wirken beginnt,
wenn das Projektil das Rohr schon verlassen hat.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung enthält der zweite Querkanal eine zweite Verzögerungsladung^, und die
erste Verzögerungsladung steht in Kontakt zur zweiten
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6 Dipl.-lng. G. Sdiliebs
das Deutsche Patentamt, München Patentanwalt
Verzögerungsladung und zu einer zweiten, momentan abbrennenden
Zwischenladung, die an die Hilfsladung führt.
Die zweite Yerzögerungsladung führt zu einer Verzögerung
in der Größenordnung einer Sekunde, so daß der Gleitfinger Zeit hat, sich zu verschieben, um seine Stellung gegenüber
der Übertragungsladung einzunehmen, welche die Zündung der Hauptladung bewirkt.
Ein spezieller Anwendungsfall des erfindungsgemäßen Relais
besteht bei der Abfeuerung von Markiersätzen oder Rauch- und Leuchtpatronen, ohne daß der Einsatzbereich des Relais
auf diese Anwendungsfälle begrenzt wäre.
Ein erfindungsgemäßes Relais kann auch bei der Lagerung als Sicherheitseinrichtung dienen, indem der Behälter, in
dem das Projektil gelagert ist, in der Höhe des Gleitfingers einen steifen Ring aufweist.
Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform.
Die Beschreibung erfolgt anhand der Zeichnungen, in diesen zeigt:
Fig. 1 in perspektivischer Ansicht und im Schnitt ein Relais in einem Projektil, das sich noch im Abschußrohr
befindet;
Pig. 2 im Schnitt in größerem Maßstab den Gleitfinger
des Relais in Pig. 1j und
Pig. 3 in perspektivischer Ansicht und im Schnitt das Relais, nachdem das Projektil das Abschußrohr verlassen
hat.
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ΚΚΓΠ 7 Dipl.-lng. G. Schliebs
das Deutsche Patentamt, München Patentanwalt
Ein pyrotechnisches Sicherheitsrelais 1 (Fig. 1) ist am hinteren Ende eines Geschosses 2 montiert, das nur teilweise
gezeigt ist. Beim Projektil 2 handelt es sich z.B. um einen Markiersatz zum Abwurf ins Meer. Der Markiersatz
trägt eine pyrotechnische Hauptladung 3 in Gestalt eines Rauch- oder Leuchtsatzes. Der Markiersatz besitzt eine
zentrale Leitung 4, an deren Anfang eine pyrotechnische Übertragungsladung 5 angebracht ist, die stark exotherm
ist und zur Fortleitung der Zündung bestimmt ist, die vom hinteren Teil des Projektils ausgehend zum vorderen Teil
verläuft, welcher der obere Teil wird, wenn der Markiersatz auf dem Wasser schwimmt.
Das Projektil wird mit Hilfe einer Kanone oder eines Werferrohres
6 abgeschossen; es kann sich z.B. um ein Rohr handeln, das an seinem hinteren Ende mit einer pneumatischen
Treibvorrichtung oder einem pyrotechnischen Treibsatz versehen ist.
Das Relais 1 besitzt einen Zünder 7, dessen Zündung beispielsweise
durch den Stoß eines Schlagbolzens 8 ausgelöst wird, der unter der Wirkung des Gasdruckes des Treibsatzes
gegen den Zünder geschleudert wird. Der Schlagbolzen gleitet in einer Führung 9, die von einem Deckel oder Hütchen
10 verschlossen ist, das unter der Wirkung des Gasdruckes der Treibladung zerreißt.
Das Relais 1 hat die Aufgabe, die vom Zünder 7 kommende Zündflamme zum hinteren Ende der Übertragungsladung 5 zu
übertragen, und zwar mit einer festgelegten Verzögerung und
nur unter der Bedingung, daß das Projektil 2 das Rohr 6 verlassen hat.
Das Relais 1 besitzt hierzu einen Schieber in Form eines in einer Querführung 12 laufenden Gleitfingers 11. Die
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*tou 8 Dipl.-Ing. G. Schliebs
das Deutsche Patentamt, München Patentanwalt
Führung mit der Achse y-y1 ist am einen Ende 13 offen und
am anderen Ende 14 mit einem Gewindestopfen 15 verschlossen.
Bei der Ausführungsform des Relais in Fig. 1 verläuft die
Führung 12 senkrecht zur Längsachse x-x1 des Projektils. Diese Ausführung ist am leichtesten realisierbar. Der
Gleitfinger kann aber die gleiche Punktion erfüllen, wenn die Führung 12 schräg bezüglich der Längsachse x-x1 steht.
Unter einer quer verlaufenden Führung ist daher eine Führung
zu verstehen, die entweder senkrecht oder schräg zur Achse x-x1 verläuft.
Der Gleitfinger 11 besitzt einen inneren Längskanal 16 (Fig. 2), der bis zum Gewindestopfen 15 reicht. Der Längskanal
besitzt an einer durch den Stopfen 15 verschlossenen Mündung eine Erweiterung 17, in welcher eine pyrotechnische
Hilfsladung 18 untergebracht ist.
Der Gleitfinger 11 wird durch eine Sicherheitsschernadel
19 gehalten.
Der Gleitfinger 11 besitzt einen ersten Querkanal 20, der mit dem Längskanal 16 zusammenarbeitet- und dessen Mündung
dem Zünder 7 gegenübersteht.
Ferner besitzt der Gleitfinger einen zweiten Querkanal 21, der ebenfalls mit dem Längskanal 16 in Verbindung steht
und dessen Mündung gegenüber der Mündung des Querkanals 20 um 180° im Winkel versetzt ist. Außerdem sind die beiden
Querkanäle in Längsrichtung des Gleitfingers gegeneinander quer versetzt angeordnet.
Der Gleitfinger 11 weist einen bevorzugt kreisförmigen,
aber prinzipiell beliebig geformten Querschnitt auf.
Die Kanäle 16, 20 und 21 sind bevorzugt als zylindrische
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ftUii 9 Dipl.-lng. G. Schliebs
das Deutsche Patentamt, Münciien Patentanwalt
Bohrungen ausgebildet, können aber auch jeden beliebigen anderen Querschnitt aufweisen.
Der Gleitfinger 11 besitzt eine Längsnut 22, deren länge mindestens gleich dem Querversatz zwischen den Querkanälen
20 und 21 ist. In diese Mut ragt ein Führungsstift 23,
der fest mit einem Körper 24 des Relais verbunden ist. Der Führungsstift 23 ist in der Sicherheitsschernadel 19
verlängert.
Im Längskanal 16 ist in Höhe des Querkanales 20 eine erste, momentan abbrennende Zwischenladung 25 angeordnet, die von
der vom Zünder 7 kommenden Flamme gezündet wird.
An die erste Zwischenladung 25 schließt sich im Längskanal eine erste pyrotechnische Verzögerungsladung 26 an, die in
die Übertragung der Zündflamme eine Verzögerung von etwa einer Sekunde einführt. Die erste Verzögerungsladung 26
befindet sich ia mittleren Teil des Längskanals zwischen den beiden Querkanälen 20 und 21.
Im Anschluß an die Ladung 26 ist im Längskanal eine zweite momentan abbrennende Zwischenladung 27 untergebracht, welche
die Zündung zur Hilfsladung 18 überträgt.
Im Querkanal 21 ist eine zweite pyrotechnische Verzögerungsladung 28 untergebracht, die z.B. eine Verzögerung von einer
weiteren Sekunde zwischen die erste Verzögerungsladung 26 und eine weitere Zwischenladung 29 einbringt. Die Anordnung
der einzelnen Zwischenladungen und Verzögerungsladungen in den Kanälen 16, 20 und 21 ist in Fig. 2 in großem
Maßstab dargestellt. Man erkennt, daß die erste Verzögerungsladung 26 in Kontakt mit der zweiten Zwischenladung
27 und der zweiten Verzögerungsladung 28 steht.
Das Relais in Fig. 3 entspricht dem Seiais in Fig. 1 mit
dem Unterschied, daß der G-leitfinger 11 die Stellung nach
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1C Dipl.-lng. G. Schliebs
das Deutsche Patentamt, München Patentanwalt
Verlassen des Rohres 6 aufweist· Das pyrotechnische Sicherheits-
und Verzögerungsrelais arbeitet wie folgt»
Das Projektil 2 wird mit Hilfe einer Kanone oder eines Abschußrohres
6 abgefeuert, das eine Treibeinrichtung enthält, z.B. eine Preßlufteinrichtung oder einen pyrotechnischen
Treibsatz. Der Druck der Treibgase zerreißt das Hütchen 10 und stößt den Schlagbolzen, der durch eine Feder
zurückgehalten worden war, gegen den Zünder 7. Die Flamme des Zünders entzündet unmittelbar die erste Zwischenladung
25, die sich im Grunde des Querkanals 20 gegenüber diesem Zünder befindet.
Die Zwischenladung 25 entflammt die erste Verzögerungsladung 26. Während die Ladung 26 brennt, hat das Projektil
normalerweise das Rohr verlassen. Wenn die Ladung 26 aufhört zu brennen, entzündet sie gleichzeitig die zweite
Zwischenladung 27 und die zweite Verzögerungsladung 28.
Die Verbrennung der Ladung 27 bewirkt die Zündung der Hilfsladung 18, bei der es sich z.B. um eine Schwärζpulverladung
mit starker Gasentwicklung handelt. Der hierdurch entstehende Gasdruck stößt den Gleitfinger 11 aus der offenen
Mündung 15 der Führung 12, wobei die Sicherheitsschernadel
19 abgeschert wird.
Wenn das Projektil das Rohr 6 verlassen hat, verschiebt sich der Gleitfinger 11 und gerät gegen den in die Nut 22
ragenden Führungsstift 23 in Anschlag, wie in Fig. 3 gezeigt. In dieser Stellung des Gleitfingers befindet sich
nun der Querkanal 21 gegenüber der zentralen Leitung 4 und der Übertragungsladung 5.
Während sich der Gleitfinger 11 verschob, brannte noch die zweite Verzögerungsladung 28. Diese überträgt jetzt die
509887/(H 00
das Deutsche Patentamt, München Patentanwalt
Zündflamme zur weiteren Zwischenladung 29, welche die Übertragungsladung
5 zündet.
Wenn das Projektil das Rohr nicht verlassen hat, während die Zwischenladung 29 "brennt, dann konnte der Gleitfinger
11 sich nicht verschieben, und die Zündflamme überträgt
sich nicht auf die Übertragungsladung 5 und folglich auch nicht auf die Hauptladung 3, wodurch ein Abfeuern dieser
Hauptladung innerhalb des Rohres vermieden wird. Der Gleitfinger 11 erfüllt damit die Funktion eines Sicherheits-Unterbrechers
des Relais.
Versuche haben gezeigt, daß diese Sicherheit vollständig ist. Es ist unmöglich, daß sich die Zündflamme unter Umgehung
des Gleitfingers zur Übertragungsladung 5 durchschlägt, und es ist ebenso unmöglich, daß sich der Gleitfinger
verschiebt, solange das Projektil das Abschußrohr nicht verlassen hat.
Die Einführung der Verzögerungsladungen im Gleitfinger bietet
den Vorteil, daß die "Verschiebungsbeanspruchung des
Gleitfingers normalerweise erst auftritt, wenn das Projektil das Abschußrohr schon verlassen hat und der Gleitfinger
sich frei verschieben kann, ohne an der Rohrwand zu reiben. Nur bei einem Zwischenfall stützt sich der Gleitfinger
gegen die Rohrwand ab.
Die Anwesenheit einer zweiten Verzögerungsladung 28 im Querkanal 21 hat die Aufgabe, dem Gleitfinger 11 Zeit zur
Verschiebung zu gewähren, bevor die Zwiechenladung 29
gezündet wird, so daß sich diese bei ihrer Zündung schon gegenüber der Übertragungsladung 5 befindet. Die angegebenen
Verzögerungswerte dienen lediglich als Beispiel und können in Abhängigkeit von den Abmessungen und den Abschußgeschwindigkeiten
des Projektiles veränderlich sein.
F. 0 9 8 8 7 / CU 0 Π
Claims (1)
- ψ* 1 2 Dipl.-lng. G. Schliebtdas Deutsche Pat ent au ί;, München PatentanwaltPatentansprüchePyrotechnisches Sicherheits- und Verzögerungsrelais zum Zünden einer pyrοtechnischen Hauptladung in einem aus einem Rohr abgefeuerten Projektil, gekennzeichnet durch einen Gleitfinger (11), der in einer quer im Projektil (2) angeordneten, am einen Ende geschlossenen und am anderen Ende (13) offenen Führung (12) läuft und der einen inneren Längskanal (16) aufweist, der an seiner Mündung gegenüber dem geschlossenen Ende der Führung eine pyrotechnische Hilfsladung (18) enthält .Pyrotechnisches Relais nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Gleitfinger (11) durch eine Sicherheitsschernadel (19) gehalten ist, die unter der Wirkung des Gasdruckes aus der Verbrennung der Hilfsladung (18) abscherbar ist.Pyrotechnisches Relais nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Längskanal (16) mit einem ersten Querkanal (20) verbunden ist, dessen Mündung einem Zünder (7) für das Relais gegenüberliegt, sowie mit einem zweiten Querkanal (21), der gegenüber dem ersten Querkanal in Längsrichtung des Gleitfingers querversetzt ist und dessen Mündung gegenüber der Mündung des ersten Querkanals um 180° versetzt ist.Pyrotechnisches Relais nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Gleitfinger (11) eine Längsnut (22) aufweist, deren Länge mindestens gleich dem Querversatz zwischen den beiden Querkanälen (20, 21) ist und in die ein mit einem Relaiskörper (24) verbundener Pührungsstift (23) hineinragt, der als Anschlag den Gleitfinger nach509887/0 4 00Bhtf 1 3 Dipl.-lng. G. Schliebsdas Deutsche Pat ent ami;, Liünchen Patentanwaltdessen Austritt aus dem Rohr (6) derart festlegt, daß der zweite Querkanal (21) einer pyrotechnischen Übertragungsladung (5) gegenübersteht, die die Zündung auf die pyrotechnische Hauptladung (3) überträgt.5. Iyrotechnisch.es Relais nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Führungsstift (23) durch die Sicherheitsschernadel (19) verlängert ist.6. Pyrotechnisches Relais nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß eine pyrotechnische ladung im Längskanal (16) des Gleitfingers (11) zwischen den beiden Querkanälen (20, 21) eine im mittleren Teil des Längskanales angeordnete erste Verzögerungsladung (26) umfaßt, sowie eine erste, dem Zünder (7) gegenüberliegende, momentan abbrennende Zwischenladung (25).7. Pyrotechnisches Relais nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der zweite Querkanal (21) eine zweite Verzögerungsladung (28) enthält.8. Pyrotechnisches Relais nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die erste Verzögerungsladung (26) in Kontakt zur zweiten Verzögerungsladung (28) und zu einer zweiten, momentan abbrennenden Zwischenladung (27) steht, die an die Hilfsladung (18) führt.509887/0400
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