CH654407A5 - Verfahren und vorrichtung zum zuenden der treibladung in einer ein gas erzeugenden kartusche sowie kartusche mit der vorrichtung. - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Zünden der Treibladung in einer ein Gas erzeugenden Kartusche, die mit losem Treibpulver gefüllt ist. Die Erfindung betrifft weiterhin eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens sowie eine Kartusche mit der Vorrichtung.
Es wird in erster Linie an solche Kartuschen gedacht, die im allgemeinen für Sprenggranaten, Leuchtgranaten oder Nebelgranaten zum Abschiessen aus Granatwerfern verwendet werden. Solche Kartuschen weisen üblicherweise eine aus Karton oder anderem papierähnlichem Material bestehende Hülse auf, die beim Zünden der Treibladung leicht aufreisst, und zwar durch den ansteigenden Innendruck, hervorgerufen durch das Abbrennen des Treibpulvers, falls die Hülse auf ihrer Aussenseite nicht abgestützt, also gehalten wird. Aus diesem Grund wird üblicherweise die die Treibladung enthaltende Kartusche innerhalb eines Treibpulverrohres angeordnet, die durch mehrere seitliche Öffnungen durchbrochen ist und wobei die Schussauslösung beim hinteren Ende der Kartusche erfolgt. Wenn die die Treibladung enthaltende Kartusche gezündet worden ist, bricht die aus Karton bestehende Hülse an den Perforationsstellen auf, und die ausgestossenen Pulvergase treiben das Geschoss aus dem Geschützrohr. Die Zündung des Pulvers wird im allgemeinen durch eine als Zünder dienende Sprengkapsel durchgeführt, die sich am Boden der Kartusche befindet, wobei ein im Geschütz vorhandener Schlagstift auf die Sprengkapsel schlägt.
Der allgemeine Aufbau einer solchen eine Treibladung enthaltende Kartusche ist bereits lange bekannt und wird seit vielen Jahren erfolgreich verwendet. Früher war es die Regel, die Zündung der Treibladung durch eine Zündladung oder ein Zündhütchen durchzuführen, durch die dann die Treibladung gezündet wurde. Um eine zentrale Zündung der Treibladung zu erzielen, wurde früher eine leere Metallhülse um die Zündladung angeordnet. Diese Hülse erstreckte sich etwa über die Hälfte der Höhe der Zündladung. Die von der Zündladung ausgehende Flamme wurde auf diese Weise zum Zentrum der Treibladung geleitet, so dass eine zentrische Zündung erreicht wurde.
Das Abbrennen des Treibpulvers breitete sich dann vom Zentrum der Treibladung zu ihren Enden hin aus. Dieses Zündsystem hat sich eigentlich als vollständig zufriedenstellend ergeben. Ein Übergang zu längeren Treibladungen und moderneren Pulverarten, unter anderem um längere Reichweiten zu erzielen, hat nun zu verschiedenen Problemen geführt. Es wurde nunmehr festgestellt, dass diese älteren Zündverfahren bei extrem kalten Bedingungen einen Rückprall in der die Treibladung enthaltende Kartusche, bevor diese perforiert worden ist, zur Folge haben kann, das in Verbindung mit modernen, wesentlich stärkeren Treibladungen ein Explodieren des Treibpulverrohres zur Folge haben kann.
Es wird die Schaffung eines vollständig neuen Verfahrens zum Zünden der Treibladung in einer ein Gas erzeugenden Kartusche bezweckt, bei dessen Anwendung der vorerwähnte Nachteil vermieden werden kann. Es wird hierbei von einer Kartusche ausgegangen, die mit losem Treibpulver gefüllt ist. Das erfindungsgemässe Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, dass das Treibpulver entlang der gesamten Länge der Ladung über ein Treibpulverrohr gezündet wird, das axial in der Ladung sitzt und von innen durch einen Zünder gezündet wird, der am Treibpulverrohr oder an einer Zündladung angebracht ist.
Die erfindungsgemässe Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens ist dadurch gekennzeichnet, dass das Treibpulverrohr, das mit einem Ende mit der Zündladung oder dem Zünder verbunden ist, axial innerhalb der aus losem Treibpulver bestehenden Treibladung liegt.
Die erfindungsgemässe Kartusche, bei der die erfindungsgemässe Vorrichtung vorhanden ist, erzeugt ein Gas, das zur Beleuchtung, Rauchentwicklung oder zur Nebelbildung dienen kann. Die Kartusche kann für Sprenggranaten, Leuchtgranaten oder Nebelgranaten verwendet werden, insbesondere für Granatwerfer-Munition. Die erfindungsgemässe Kartusche weist eine zylindrische Schutzhülse aus papierartigem Material, wie z.B. Karton, auf, wobei diese Schutzhülse an beiden Enden verschlossen und mit in losen Partikeln vorliegendem Treibpulver gefüllt ist, wobei die Schutzhülse bei der Schussabgabe durch Anwachsen des Innendruckes, hervorgerufen durch das Verbrennen des Treibpulvers, an solchen Stellen berstet, wo die Schutzhülse keine Armierung aufweist, wobei der Zünder oder die Zündladung am einen Verschlussende der Schutzhülse angeordnet ist. Die erfindungsgemässe Kartusche ist dadurch gekennzeichnet, dass ein aus einem nichtarmierten, doppel-basi2
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schem Treibstoff auf Cellulose-Nitrat-Basis bestehendes Treibpulverrohr die Schutzhülse axial durchsetzt, und zwar von dem Verschlussende aus, bei dem das Innere des Treibpulverrohres mit dem Zünder oder der Zündladung verbunden ist, bis nahe zum anderen Verschlussende hin.
Das erfindungsgemässe Verfahren kann aber auch bei jeder anderen Kartuschenart angewandt werden, die mit losem Treibpulver gefüllt ist. Das erfindungsgemässe Verfahren kann auch bei solchen Kartuschen angewandt werden, die eine aus Stahl bestehende Schutzhülse aufweisen, die dem anwachsenden Innendruck standhalten kann, wobei dieses Anwachsen des Innendrucks beim Abbrennen des Treibpulvers entsteht.
Die Übertragung der Zündung zum Treibpulver wird durch den Zünder durchgeführt, der durch eine spezielle Zusammensetzung verstärkt sein kann, um den inneren Mantel des Treibpulverrohres zu zünden. Wenn dann der durch die innere Verbrennung entstehende Druck des Pulvergases grösser wird als der Widerstand des verbleibenden Treibpulverrohres, wird dieses in Stücke zerrissen, wodurch das das Treibpulverrohr umgebende Treibpulver sofort über die gesamte Länge der Kartusche gezündet wird. Auf diese Weise wird eine radiale Zündung erreicht, die, wenn sie sofort über die gesamte Länge der Kartusche stattfindet, keinen zerstörerischen Rückschlagdruck ergibt.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel von Granatwerfermunition mit einem Geschoss und Treibladung dargestellt, bei dem das erfindungsgemässe Verfahren angewandt werden kann. Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung einer zur Beleuchtung dienenden Granate im Längsschnitt, und
Fig. 2 eine Treibladung für eine Sprenggranate, eine Leuchtgranate oder eine Nebelgranate, wobei diese Granaten mittels eines Granatwerfers verschossen werden, im Längsschnitt.
Das mit Stabilisierungsflossen versehene Geschoss in Fig. 1 hat einen Geschosskörper 2, der eine Nutzlast trägt, die in diesem Fall aus einer zu Beleuchtungszwecken dienenden Ladung 3 besteht. Der Geschosskörper 2 enthält noch einen Fallschirm 4 und einen Zünder 5.
Am Ende des Geschosses befindet sich ein Treibladung-Gehäuse 6, innerhalb dem sich eine Kartusche 7 befindet. Diese Kartusche 7 weist ein aus Karton bestehendes Gehäuse 8 auf, das die Treibladung 9 enthält. Am hinteren s Ende des Gehäuses 8 befindet sich ein Schlagzünder 10. Das Treibladung-Gehäuse 6 ist auf seiner Mantelfläche mit Gas-Auslassöffnungen 11 und am Gehäuseboden mit einer Öffnung 12 versehen. Wenn die Treibladung gezündet worden ist, steigt der Druck im Innern des aus Karton bestehenden io Gehäuses 8, so dass dann dieses Gehäuse 8 berstet und das Gas aus den Öffnungen 11 austreten kann. Durch die Boden-Öffnung 12 hindurch kann ein nicht dargestellter Schlagstift auf den Schlagzünder 10 auftreffen.
Aus Fig. 2 ist nunmehr die Kartusche 7 in vergrösserter 15 Darstellung ersichtlich. Aus Fig. 2 ist ersichtlich, dass das aus Karton bestehende Gehäuse 8 als Hülse geformt ist, die am Boden zur Verstärkung mit einer Messingbüchse 10a gasdicht verbunden ist. An dieser Messingbüchse 10a befindet sich der Schlagzünder (Sprengkapsel) 10. Dieser Zünder 10 kann z.B. 20 durch eine aus Schwarzpulver bestehende, nicht dargestellte Tablette verstärkt werden, die als Zündladung dient, um eine schnelle Zündung des Inneren eines Treibpulverrohres 14 zu gewährleisten. Das andere Ende der aus Karton bestehenden Hülse 8 ist mit einer Messinghaube 13 gasdicht verbunden, 2s die als Abdichtung des Treibpulvers vom Innern des
Rohres 14 dient. Das Treibpulverrohr 14 ist mit dem Schlagzünder 10 oder der erwähnten Zündladung verbunden. Das Treibpulverrohr 14 erstreckt sich vom Schlagzünder 10 bis zur inneren Stirnfläche der Haube 13. Durch diese Konstruk-30 tion muss keine besondere Ausbildung der Haube gewählt werden, um das Innere des Treibpulverrohres 14 vom umgebenden, in losen Partikeln vorliegendem Treibpulver freizuhalten. Das Treibpulverrohr 14 kann sogar vor dem vorderen Ende bei der Haube 13 enden, wenn dieses vordere Ende des 35 Treibpulverrohres selbst so abgedichtet ist, dass das Innere des Treibpulverrohres 14 vom losen Treibpulver freigehalten wird. Es soll aber natürlich berücksichtigt werden, dass das Treibpulverrohr 14 nicht so kurz ausgebildet werden darf, dass keine sofortige axiale Zündung über die gesamte Länge 40 des Treibpulvers stattfinden kann, wenn das Treibpulverrohr 14 durch das Ansteigen des Innendruckes berstet, hervorgerufen durch die im Innern des Treibpulverrohrs 14 entstehenden Pulvergase.
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1 Blatt Zeichnungen
Claims (5)
1. Verfahren zum Zünden der Treibladung (9) in einer ein Gas erzeugenden Kartusche (7), die mit losem Treibpulver gefüllt ist, dadurch gekennzeichnet, dass das Treibpulver entlang der gesamten Länge der Treibladung (9) über ein Treibpulverrohr (14) gezündet wird, das axial in der Treibladung (9) sitzt und von innen durch einen Zünder (10) gezündet wird, der am Treibpulverrohr (14) oder an einer Zündladung angebracht ist.
2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Treibpulverrohr (14), das mit einem Ende mit der Zündladung oder dem Zünder (10) verbunden ist, axial innerhalb der aus losem Treibpulver bestehenden Treibladung (9) liegt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass sich das Treibpulverrohr (14) vom einen Ende der Treibladung (9), wo das Rohr (14) mit der Zündladung oder mit dem Zünder (10) verbunden ist, bis zum anderen Ende (13) der Treibladung (9) erstreckt, wo sich das Rohr (14) nach vorn zu einer vorderen Abdichtung (13) erstreckt, durch die das das Treibpulverrohr (14) umgebende lose Treibpulver vom Innern des Treibpulverrohres (14) getrennt gehalten wird.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Treibpulverrohr (14) aus einem nichtarmierten, doppel-basischen Treibstoff auf Cellulose-Nitrat-Basis besteht.
5. Kartusche mit einer Vorrichtung nach Anspruch 2, deren Treibladung (9) ein Gas erzeugt, zur Beleuchtung, Rauchentwicklung oder für Granatwerfer-Munition, wie Sprenggranaten, Leuchtgranaten oder Nebelgranaten, mit einer zylindrischen Schutzhülse (8) aus papierartigem Material, welche Schutzhülse (8) an beiden Enden (10a, 13) verschlossen und mit in losen Partikeln vorliegendem Treibpulver (9) gefüllt ist, wobei die Schutzhülse (8) bei der Schussabgabe durch Anwachsen des Innendruckes, hervorgerufen durch das Verbrennen des Treibpulvers (9), an solchen Stellen berstet, wo die Schutzhülse (8) keine Armierung (10a, 13) aufweist, wobei der Zünder (10) oder die Zündladung am einen Verschlussende der Schutzhülse (8) angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass ein aus einem nichtarmierten, doppel-basischen Treibstoff auf Cellulose-Nitrat-Basis bestehendes Treibpulverrohr (14) die Schutzhülse (8) axial durchsetzt, und zwar von dem Verschlussende (10a) aus, bei dem das Innere des Treibpulverrohres (14) mit dem Zünder (10) oder der Zündladung verbunden ist, bis nahe zum anderen Verschlussende (13) hin.
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