DE2229854C3 - Einrichtung zum Zünden eines vom Antriebsteil einer Rakete abtrennbaren fallschirmgebremsten Leuchtsatzes - Google Patents
Einrichtung zum Zünden eines vom Antriebsteil einer Rakete abtrennbaren fallschirmgebremsten LeuchtsatzesInfo
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Description
Eine Einrichtung nach der Gattung des Oberbegriffs des Anspruchs 1 ist aus der DE-AS 12 42 476 bekannt
Bei einer derartigen Einrichtung strömen die Verbrennungsgase des von den Treibgasen gezündeten Zündsatzes
durch den Zwischenraum zwischen Abdeckscheibe und Leuchtsatz zu den Austrittsöffnungen, bestreichen
dabei gleichmäßig die ganze Stirnfläche des Leuchtsatzes, so daß dieser schnell und wirksam gezündet wird.
Bei einem fallschirmgebremsten Leuchtsatz besteht aber dabei die Gefahr, das der noch nicht völlig
entfaltete Fallschirm durch die Verbrennungsgase des Leuchtsatzes erfaßt und in Brand gesetzt wird.
Aus der US-PS 13 65 865 ist eine Einrichtung zum verzögerten Zünden eines fallschirmgebremsten
Leuchtsatzes mittels eines Schlagbolzens bekannt, wobei jedoch eine vom Schlagbolzen gezündete
Sprengladung gleichzeitig eine Sperre für den Fall- 6q schirm freigibt und den Leuchtsatz zündet, so daß auch
hier nicht gewährleistet ist, daß sich der Fallschirm vor dem völligen Zünden des Leuchtsatzes bereits ausreichend
entfaltet und entfernt hat.
Aus der US-PS 31 02 477 ist eine Einrichtung zum Abschießen einer Signalrakete mit Leuchtsatz bekannt,
bei der die Treibgase der Abschußvorrichtung einen dem Leuchtsatz vorgelagerten Hilfstreibsatz zünden,
der während des Steigfluges der Rakete zusätzlichen Rückstoßantrieb liefert und nach einem Abbrennen den
Leuchtsatz zündet Eine der Stirnseite des Hilfstreibsatzes
vorgeschaltete lösbare Abdeckscheibe mit Loch sorgt dafür, daß die Zündung des Hilfstreibsatzes
zunächst nur im zentralen Bereich erfolgt, um Exzentrizität beim Abbrennen und beim Rückstoß
möglichst zu verhindern. Das Problem, einen Fallschirm vor den Verbrennungsgasen des Leuchtsatzes zu
schützen, kann mit dieser bekannten Einrichtung nicht gelöst werden, da ein bereits vor dem Zünden des
Leuchtsatzes, d.h. während des Abbrennens der Hilfstreibladung ausgelöster Fallschirm die Antriebswirkung der Hilfstreibladung zunichte machen würde.
Aufgabe der Erfindung ist es, das Abbrennen eines
Fallschirms durch vorzeitiges Zünden des Leuchtsatzes zu verhindern.
Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 gelöst Daurch das verzögerte
Zünden bzw. Abbrennen der Zündladung einerseits und durch das Verhindern des direkten
Zutritts der Treibgase zu dem Leuchtsatz mittels der Abdeckung der Austrittsöffnungen kann das Zünden
des Leuchtsatzes so weit verzögert werden, bis sich der Fallschirm geöffnet hat und außer Reichweite der
Verbrennungsgase des Leuchtsatzes ist Da andererseits die Abdeckung lösbar ist gibt sie die Austrittsöffnungen
nach einiger Zeit frei, so daß dann die Gase der Zündladung ihren Weg zu den Austrittsöffnungen
nehmen und den Leuchtsatz in bekannter Weise auf dessen ganzer Stirnfläche zünden können.
Ausführungsformen der Erfindung werden anhand der Zeichnung erläutert.
F i g. 1 zeigt im Vertikalschnitt eine Ausführungsform mit verzögert abbrennender Zündladung.
Fig.2 zeigt eine Ausführungsform mit der Zündladung
vorgeschaltetem Verzögerungssatz.
In einem Gehäuse 1 ist ein Leuchtsatz 2 untergebracht (Fig. 1), der eine zur Figurenebene rechtwinklige
Stirnfläche 3 aufweist Die Vorrichtung weist ferner eine Abdeckscheibe 5 auf, die die Stirnfläche 3 unter
Freilassung eines spaltförmigen Zwischenraumes 4 abdeckt, der durch einen auf die Stirnfläche 3
aufgelegten Distanzring 6 bestimmt ist Die Abdeckscheibe 5 weist einen vorspringenden Teil 7 auf, der von
der Stirnfläche 3 abgewendet ist und einen der Räche 3 zugewendeten Hohlraum umschließt in dem eine
Zündladung 8 in Form einer gepreßten Pulverkapsel (powder pellet) untergebracht ist die durch eine
öffnung 9 den Treibgasen ausgesetzt ist Die Abdeckscheibe 5 ist außerdem mit mehreren Austrittsöffnungen
10 versehen, die in einem Kranz angeordnet sind. Das Gehäuse 1 weist einen einwärtsgewendeten Flansch la
auf, der die Abdeckscheibe in ihrer Lage festhält Schließlich weist die Einrichtung gemäß der Erfindung
auch eine lösbare Abdeckung 11 in der Form einer Scheibe auf, die die Auslaßöffnungen verdeckt und in
der Mitte ein Loch aufweist, durch das der vorspringende Teil 7 nach außen hindurchtritt Der Rand der
Abdeckung ti kann sich dann zweckmäßigerweise in Berührung mit dem Flansch ta befinden. Der Sinn der
Abdeckung besteht darin, ein Zünden des Leuchtsatzes durch in Richtung der Pfeile A eintretende heiße Gase
des nicht dargestellten Treibsatzes zu verhindern, der einen ebenfalls nicht dargestellten Behälter ausstößt, in
dem in einem früheren Stadium des Betriebes der Leuchtsatz und ein Fallschirm eingeschlossen waren.
Die heißen Treibgase zünden stattdessen die Zündla-
dung 8 aber die öffnung 9, Die Zündladung 8 ist an ihren
beiden gegenüberliegenden Stirnflächen, die den heißen Treibgasen bzw. der Fläche 3 des Leuchtsatzes
zugewendet sind, mit zwei durch eine Zwischenschicht 8a getrennten, gegenüberliegenden Aussparungen aus- S
gestattet Erst wenn nach Zündung der Zündladung durch die heißen Treibgsse die Zwischenschicht 8a
durchgebrannt ist, erzeugt die Zündladung 8 durch das nun darin gebildete Loch eine Flamme, die sich über die
Räche 3 des Leuchtsatzes gegen die Auslaßöffnungen >°
10 ausbreitet Die Abdeckung 11 ist dann derart angeordnet, daß sie bei dem beim öffnen des
Fallschirmes auftretenden plötzlichen Abbremsen des Leuchtsatzes abfällt und die Auslaßöffnungen 10
freigibt Es kann dann ratsam sein, den vorspringenden is
Teil 7 mit geneigten Seiten auszubilden, so daß die Abdeckung 11 von dem Leuchtsatz leicht getrennt
werden kann. Wenn die Abdeckung 11 entfernt ist, funktioniert die Einrichtung in der bereits bekannten
Weise.
Erfindung, bei der der vorspringende Teil τ derart
ausgebildet ist, daß er zusätzlich zu der Zündladung -S'
noch einen Verzögerungssatz 12 aufnehmen kann, der dann in die öffnung 9 eingesetzt sein kann. Der
Verzögerungssatz ist von der bei ähnlichen Anwendungsfällen üblichen Art und weist eine Zündmasse, eine
Verzögerungskapsel und eine Relaiskapsel auf (vgL die unterschiedlichen Schraffuren in der Figur). In diesem
Fall hat die Zündlage 8', wie bei den bereits bekannten Vorrichtungen, ein durchgehendes Loch 8b, Die heißen
Gase zünden daher zunächst den Verzögerungssatz 12, der nach Ablauf einer gewissen Zeitspanne, während
der er durchbrennt, die Zündladung zündet, die dann die
Flamme zum Zünden der Stirnfläche 3' des Leuchtsatzes 2' hervorruft.
Bei den dargestellten Ausführungsformen hat es sich als zweckmäßig erwiesen, wenn der Fallschirm genügend
Zeit zum öffnen haben soll, die Zündung des
Leuchtsatzss um zwischen 0,2 und 1,0 s zu verzögern und besonders bevorzugte Werte '",-gen zwischen 03
und 0,6 s.
Claims (4)
1. Einrichtung zum Zünden eines vom Antriebsteil
einer Rakete abtrennbaren, fallschirmgebremsten Leuchtsatzes durch die Treibgase des Antriebsteils,
mit einer das Leuchtsatzgehäuse stirnseitig abschließenden Abdeckscheibe, in der zentral ein von den
Treibgasen zündbarer Zündsatz und konzentrisch um diesen ein Kranz von Austrittsöffnungen für die
beim Abbrennen des Leuchtsatzes entstehenden Gase angeordnet sind, wobei zwischen der Stirnseite
des Leuchtsatzes und der Abdeckscheibe ein axialer Abstand vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet,
daß der Zündsatz eine Verzögerungseinrichtung in Form einer verzögert abbrennenden
Zwischenschicht (8a) der Zündladung (8) oder eines der Zündladung (8) auf der den Treibgasen
ausgesetzten Seite vorgeschalteten Verzögerungssatzes (12) aulweist und daß eine die Austrittsöffnun-
gen (10) gegen die Treibgase abdeckende ringförmige lösbare Abdeckung (11) vorgesehen ist.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Zündladung (8) als verzögert abbrennende, gepreßte Pulvertablette ausgebildet
ist und ihre Zwischenschicht (8£jals Zwischenschicht
zwischen Ausnehmungen an beiden Stirnseiten der Zündladung (8) ausgebildet ist derart, daß nach dem
Durchbrennen der Zwischenschicht (8ajdie Zündladung (8) eine durchgehende Öffnung aufweist
3. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Zündladung {*) eine von der dem
vorgeschalteten Verzögerungssatz (12) zugewendeten Stirnseite bis zu der de*j. Leuchtsatz (2*)
zugewendete Stirnseite durchgehende öffnung (8b) aufweist
4. Einrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die durch den Zündsatz
(8, 12) bewirkte Zündverzögerung für den Leuchtsatz (2,2") 0,2 bis 1,0 s beträgt
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