DE1728019B2 - Munition für ein Abschußgerät mit einer seitlich offenen Kammer von dreieckigem Querschnitt - Google Patents
Munition für ein Abschußgerät mit einer seitlich offenen Kammer von dreieckigem QuerschnittInfo
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Description
35
Die Erfindung betrifft eine Munition für ein Abschußgerät mit einer seitlich offenen Kammer mit
einem nichtbrennbaren Gehäuse von dreieckigem Querschnitt mit konvexen Seitenflächen, wobei nach
Einführen in die Kammer eine frei liegende Längsseite der Munition beim Herstellen der Schußbereitschaf'
von der vorzugsweise zylindrischen Verschlußfläche des Abschußgerätes abgedeckt wird.
Für solche Abschußgeräte war es bisher nicht möglieh,
ohne besondere Einrichtungen konventionelle Geschlossenkammerrnunition
zu zünden (US-PS 2 996 988).
Konventionelle Geschlossenkammermunition mußte bisher in einem Gcschlossenkammerverschlußmechanismus
gezündet werden, wobei Einrichtungen zum Einführen und Herausziehen der Hülse axial in und aus
der Verschlußzündkammer vorgesehen werden mußten. Dagegen ist die das Projektil tragende offene rahmenartige
Ausbildung das wesentliche Merkmal des Offenkammergeschosses. Ein Geschlossenkammermunitionsgeschoß
kann nicht ohne weitere Vorkehrungen in einem Abschußgerät mit offener Kammer gezündet
werden.
Nach der klassischen Geschlossenkammerwaffentheorie muß eine Geschlossenkammerpatronenhülse in
einer Kammer mit extrem steifen Wandungen gezündet werden, welche völlig das Munitionsgehäuse umgibt
und fest gegen dieses anliegt, um ein Reißen des Gehäuses durch den Gasinnendruck zu verhindern.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Munition für Schußwaffen mit offener Kammer zu schaffen, in der
konventionelle Munition verwendet ist. Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß das Gehäuse als an sich bekannte Matrone ausgebildet ist. die das Patronenlager
RIr eine von der hinteren Stirnfläche des Gehäuses her
koaxial zur Seelenachse des Abschußgerätes einschiebbare Patrone konventioneller Ausbildung mit Hülse,
gleichkalibrigen Geschoß und Bodenzündung bildet.
Es ist zwar eine AusgleichshOlse bekannt, die in ein
geschlossenes Patronenlager eingeführt wird. Dieses Patronenlager ist so ausgebildet, daß es normalerweise
eine leistungsfähige Patrone mit abgesetztem vorderen Ende aufnehmen kann. Die Ausgleichshülse nimmt dagegen weniger leistungsfähige Patronen etwa des gleichen Kalibers auf (deutsches Gebrauchsmuster
1 731 916). Diese Ausgleichshülse wird nicht im Patronenlager befestigt, sondern mit der weniger leistungsfähigen Einsteckpatrone versehen und wird dann wie die
Originalpatrone eingeführt und ausgezogea
Demgegenüber ist Gegenstand der Erfindung eine Munitionseinheit, bestehend aus einer Einsteckpatrone
und einer Offenkammerinatrone, beispielsweise aus
Kunststoff, die in die offene Kammer quer zur Geschoßachse eingeführt werden muß. Die Leistung der
Einsteckpatrone soll nicht vermindert werden. Im Gegenteil kann in weiterer Ausgestaltung der Erfindung
sogar eine Zusatzladung untergebracht werden.
Die erfindungsgemäße Matrone ist wenigstens so lang wie die Patrone einschließlich des Projektils, wodurch
die Munition seitlich in eine Offenkammerzündkammer eingeführt werden und die Enden der Hülse
gegen die Enden der Zündkammer abgedichtet werden können. Während des Zündens dehnt sich der Mantel
der Hülse durch den Treibgasdruck gegen die Wände der Zündkammer und des Verschlußrahmens, wodurch
die Verschlußgrenzflächen gegen ein Lecken von Treibgas wie bei einer Kunststoffpatronenhülse der üblichen
Munition für offene Kammern abdichten.
Es wird also möglich, die übliche Geschlossenkammerpatrone oder Hülse in einer Waffe mit offener
Kammer zu zünden, wobei das Verbundgeschoß seitlich in die Verschlußzündkammer eingeführt und seitlich
durch die offene Seite der Kammer ausgeworfen werden kann. Erreicht werden also sämtliche Vorteile,
die aus der Verwendung eines Offenkammerverschlußmechanismus gegenüber e:inem Geschlossenkammerverschlußmechanismus
resultieren.
Vorzugsweise ist die Munition mit einer für die Verwendung in einer rückstoßfreien Waffe mit Bohrungen
versehenen Hülse an der einschiebbaren Patrone so ausgebildet, daß an dem die Matrone bildenden Gehäuse
an den konvexen Seitenflächen im Bereich der Bohrungen der Hülse rechteckige Öffnungen ausgebildet
sind, wodurch an den Kanten des dreieckigen Querschnittes Längsrippen entstehen.
Vorteilhaft ist an dem die Matrone bildenden Gehäuse zwischen der Hülse und den konvexen Seitenflächen
ein Hohlraum vorgesehen, der mit einer Zusatzladung ausgefüllt ist.
Die beschriebene Munition läßt sich beispielsweise in einer rückstoßfreien Schußwaffe mit offener Kammer
zünden, wie sie in der deutschen Patentanmeldung vom gleichen Tage P 17 28 125.3 beschrieben ist.
Beispielsweise Ausführungsformen der Erfindung sollen nun an Hand der Zeichnungen näher erläutert
werden. Es zeigt
F i g. I eine Seitenansicht einer üblichen Schußwaffe mit offener Kammer, in der die erfindungsgemäße Munition
gezündet werden kann,
F i g. 2 einen Schnitt läng» der Linie 2-2 in F i g. I in
i 728
größerer Darstellung und die Munition in Zündstellung fn der Schußwaffe,
F i g. 3 eine perspektivische Darstellung einer Munition.
F i g. 4 einen Schnitt längs der Linie 4-4 in F i g. 3 in
größerer Darstellung,
Fig.5 eine vergrößerte Stirnf*nsicht der Patrone
von hinten, teilweise im Schnitt,
F i g. 6 eine Seitenansicht, teilweise im Schnitt, einer
rückstoßfreien Schußwaffe der Bauart mil offener Kammer.
Fig·7 eine erfindungsgemäße rückstoßfreie Munition,
die sich mit der Schußwaffe nach F i g. 6 zünden läßt, perspektivisch in größerer Darstellung,
Fig.8 einen Längsschnitt durch die rückstoßfreie t5
Munition,
F i g. 9 einen Schnitt längs der Linie 9-9 in F i g. 8,
F i g. %O einen Schnitt durch eine modifizierte Munition,
Fig. Π einen Schnitt längs der Linie 11-11 in
Fig. 10.
In den F1 g. 1 bis 5 ist eine zusammengesetzte Munition
10 nach der Erfindung dargestellt, die so ausgebildet ist, daß sie sich in einer üblichen Schußwaffe mit
offener Kammer, wie beispielsweise bei 12 dargestellt, zünden läßt. Für die Schußwaffe 12 üblicher Offenkammer-Bauart
wird eine Beschreibung nicht für notwendig erachtet. Es genügt zu erwähnen, daß die Schußwaffe
einen im wesentlichen flachen rechteckigen Verschlußrahmen 14 mit einer Verschlußkammer 16 aufweist,
die durch gegenüberliegende Seiten des Rahmens offen ist Drehbar in der Verschlußkammer 16 ist
eine Trommel 18 für eine offene Kammer, die eine Zündkammer 20 enthält, gelagert. Die Zündkammer 20
erstreckt sich in Längsrichtung der Trommel und öffnet sich seitlich durch den Umfang der Trommel und in
Längsrichtung durch das vordere Ende der Trommel. Vom vorderen Ende des Verschlußrahmens 14 nach
vorn erstreckt sich parallel und im Abstand zur Drehachse 22 der Trommel 18 ein Lauf 24. Der Lauf 24 besitzt
eine Seele 26, die am rückwärtigen Ende sich zum vorderen Ende der Verschlußkammer 16 gegenüber
dem vorderen Ende der Trommel 18 öffnet. Die Trommel 18 ist drehbar in der Verschlußkammer 16 und
bringt nacheinander die Kammer 20 in Munitionseinlege-,
Zünd- und Partonenhülsenauswerferstellung. In Einlegestellung ist die Zündkammer mit einer Munitionseinlegeöffnung
ic Verschlußrahmen 14 ausgerichtet und ermöglicht eine seitliche Einlegebewegung in
difc Kammer einer zu zündenden Verbundmunition 10. In diesem Fall wird die Einlegeöffnung durch eine offene
Seite der Verschlußkammer 16 gebildet. Nimmt die Zündkammer 20 ihre Zündstellung ein, so wird die offene
Seite der Kammer durch die Innenwand des Verschlußrahmen-Zündbügels (Kammerabdeckung) 28
verschlossen und das offene vordere Ende der Kammer um die Seele 26 herum wird durch die Vorderwand der
Verschlußkammer 16 verschlossen. Befindet sich die Zündkammer in Auswerferstellung, so ist sie auf die
Patronenhülsen-Auswerferöffnung im Verschlußrahmen ausgerichtet, wodurch ein seitlicher Auswurf einer
verbrauchten Patronenhülse aus der Kammer möglich wird. In diesem Fall wird die Auswerferöffnung wie die
Munitionseinlegeöflming durch eine offene Seite der Verschlußkammer 16 gebildet. Koaxial vom hinteren
Ende der Trommel 18 und drehbar durch das hintere Ende des Verschlußrahmens 14 reicht eine Welle 30,
durch die der Zylinder zwischen Einlege-, Zünd- und
Auswerferstellung gedreht oder verschwenkt werden kann.
Wie vorher erwähnt, ist ein charaiueristisches Merkmal
des Offenkammerverschlußmechanismus der dargestellten Art in dem im wesentlichen dreieckigen abgerundeten
Querschnitt der Zündkammer 20 zu sehen.
Die Zündkammer besitzt zwei Seitenwände 32, die zylindrisch unter dem gleichen Radius wie der Umfang
der Trommel 18 gewölbt sind und in Richtung der Zylinderachse 22 unter einem eingeschlossenen Winkel
von etwa 60° konvergieren. Die Innenwand 34 des Verschlußrahmenzündbügels
28 ist also zylindrisch mit dem gleichen Radius gekrümmt wie dieser in Gleitkontakt
mit dem Umfang der Trommel 18 besteht Die Zündkammer 20 besitzt also in Zündstellung eine im
wesentlichen dreieckige abgerundete Form im Querschnitt und ist auf beiden Seiten durch die Zylinderwände
32 und auf der verbleibenden Seite durch eine innere Zündbügelwand 34 begrenzt. In dieser Zündstellung
fällt die Mittelachse der Zündicammer mit der Mittelachse
der Seele 26 des Laufes z^ammen.
Die erfindungsgemäße Munition i0 ist insbesondere in den F i g. 3 bis 5 dargestellt. Sie weist eine äußere
Matrone 36 auf, die eine konventionelle, gleichkalibrige Patronenhülse 38 enthält. Die Matrone 36 besitzt die
gleiche im wesentlichen dreieckige abgerundete Gestalt im Querschnitt wie die Zündkammer 20 der
Schußwaffe 12 mit offener Kammer und ist komplementär zur Kammer in den Abmessungen. Der Mantel
besitzt drei im wesentlichen gleiche Seiten 40, die zylindrisch mit dem gleichen Radius gewölbt sind wie der
Umfang der Trommel 18. Wird daher die Munition 10 :n die Zündkammer eingesetzt, so liegen zwei Seiten
der Matrone bündig gegen die beiden Seitenwände 32 der Zündkammer an und die dritte Seite des Mantels,
die in der offenen Seite der Kammer frei liegt, ist im wesentlichen bündig mit dem Umfang der Trommel.
Die drei länglichen Scheitelecken der Man one sind auf relativ geringen Radius abgerundet, so daß sie im wesentlichen
tangential mit den jeweilig benachbarten gewölbten Mantelseiten 40 zusammenlaufen. Die Länge
der Matrone 36 ist im wesentlichen gleich der Länge der zylindrischen Zündkammer 20, wodurch die vordere
Stirnfläche der Matrone im wesentlichen bündig mit der vorderen Stirnfläche der Trommel 18 wird, die hintere
Stirnfläche der Matrone ist im wesentlichen bündig mit der hinteren Endfläche der Trommel. Die Matrone
kann aus irgendeinem nachgiebigen nichtbrennbaren Materia! oder Kunststoff aufgebaut sein. An dieser
Stelle soll darauf hingewiesen werden, daß die Ma-•rone 36 die gleiche äußere Gestalt wie eine übliche
Offenkammer-Munition aufweist.
Axial durch die Matrone 36 ist eine Bohrung 42 geführt, die die Standardpatronenhülse 38 aufnimmt. Da
die Hülse konventioneller Art ist, wird sie nicht weiter erläutert. Es genügt darauf hinzuweisen, daß die Patronen
44 eine nichtdargesiellte Treibladung sowie ein Geschoß 46 enthält, das innerhalb der Patronenhülse
befestigt ist und von deren vorderem Ende nach vorn vorsteht. Es ist gleichkalibrig, d. h. es entspricht dem
Kaliber des Laufs 24. Das hintere Ende der Patronenhülse enthält iine Bodenzündung 48. Die zentrale Bohrung
42 in der Matrone 36 ist so ausgelegt, daß sie die Hülse 38 unter Reibungssitz aufnimmt, derart, daß Hülse
und Matrone im zusammengebauten Zustand während Handhabung und Einlegen gehalten werden. Erfindungsgemäß
ist die Länge der Matrone 36 im wesentlichen gleich oder geringfügig größer als die Oe-
samttänge der Hülse 38. Somit ist die Nase des Geschosses 46 in der Nähe des offenen vorderen Endes
der Bohrung 42 angeordnet, die Bodenzündung 48 ist in der Nähe des offenen hinteren Endes der Bohrung angeordnet und liegt durch diese hindurch frei.
Die erfindungsgemäße Verbundpatrone 10 wird in der Offenkammer-Schußwaffe 12 in der gleichen Weise
wie ein Geschoß einer üblichen Offenkammermunition gezündet So wird die Trommel 18 zunächst gedreht,
um die Zündkammer 20 in Einlegestellung zu bringen, das Geschoß wird dann seitlich in die Zündkammer eingeführt Die Trommel wird dann gedreht, um die Zündkammer in Zündstellung zu bringen und die Zündeinrichtung SO der Schußwaffe wird betätigt, um die Hülse
38 zu zünden. Das Geschoß 46 wird hierdurch von der Matrone 36 durch die Bohrung 26 auf Grund des durch
Abbrennen der Treibladung in der Hülse 38 erzeugten Treibgases vorwärts geschleudert.
Die erfindungsgemäße Matrone 36 lagert radial die Patrone 44 gegen Bruch während des Zündens. Die
Matrone wird ihrerseits durch den Treibgasdruck seitlich gegen die Wände 32 der Zündkammer 20 und die
Wand 34 des Zündbügels 28 gedehnt, sowie in Längsrichtung gegen die Vorder- und Rückwände der Zündkammer 16. wodurch die Verschlußgrenzflächen gegen
Treibmittelgasaustritt in der gleichen Weise wie die Kunststoffpatronenhülse der üblichen Offenkammermunition abdichten. Nach dem Zünden wird die Trommel 18 gedreht um die Zündkammer 20 in Auswerferstellung zum seitlichen Auswerfen der verbrauchten
Matrone 36 und die metallische Patrone 44 der gezündeten Patrone 38 aus der Zündkammer zu bringen.
In den F i g. 6 bis 9 nun ist eine rückstoßfreie Offenkammerschußwaffe 100 und eine Verbundmunition 102
rückstoßfreier Bauart nach der Erfindung dargestellt. Die dargestellte Schußwaffe entspricht der in der deutschen Patentschrift P 17 28 125.3-15 beschriebenen und
bildet keinen Teil der Erfindung. Somit wird die Schußwaffe nicht genauer beschrieben. Es genügt zu erwähnen, daß die Schußwaffe 100 identisch der Offenkammerschußwaffe 12 ist, die vorher beschrieben wurde, nur daß in der Schußwaffe 100 dem Rückstoß entgegenwirkende Einrichtungen 104 vorgesehen sind.
Diese Antirückstoßeinrichtungen 104 weisen ein Paar von Treibmittelgasvollkörpern 106 auf. die in Längsrichtung durch den Verschlußzylinder 108 von beiden
Seiten der Zündkamm« 110 reichen, auch ist ein dritter
Treibgasvollkörper \\2 vorgesehen, der in Längsrichtungen durch den Zündbügel 114 des Vefschlußralv
mens 116 reicht Die Zylindervollkörper 106 stehen seitlich mit der Zündkammer 110 durch eine Anzahl
von öffnungen 118 in Verbindung, die durch die Zündkammerseitenwände hindurch offnen. Durch die Innenwandung des Zündbügels 114 hindurch sind eine Reihe
von Öffnungen 120 geführt, die ien Zündbügelvollkörper 112 mit der Zündkammer in Verbindung setzen,
wenn letzterer sich in Zündstellung befindet Das hintere Ende des Zündbügelvollkörpers 112 endet in einer
Düse 122, die sich durch das hintere Ende des Verschlußrahmens 116 hindurch öffnet Ebenfalls durch das
hintere Ende des Verschlußrahmens ist ein Paar von Düsen 124 geführt die mit den hinteren Enden der Zyfindervollkörper 106 in Verbindung gesetzt werden,
wenn die Zündkammer ihre Zündstellung einnimmt. Wie bei der früher beschriebenen Offenkammerwaffe
12 ist der Verschlußzylinder 108 der rückstoßfreien Waffe 100 drehbar, um die Zündkammer in Munitionseinlege-Zünd- und Auswerferstellung zu !okalisieren.
Die beschriebene, zusammengesetzte, rückstoßfreie Munition ist grundsätzlich ähnlich der vorher beschriebenen zusammengesetzten Munition 10 nach der Erfindung. Die Matrone 102 besteht also aus einem nachgie-
bigen. nicht brennbaren Mantel 126 mit im wesentlichen gleichseitiger abgerundeter Dreiecksgestalt im
Querschnitt komplementär zur Verschlußzylinderzündkammer 110. Unter Reibungssitz innerhalb einer Zentralbohrung 128 im Mantel ist eine genormte rückstoß-
freie Patrone 130 angeordnet Die Patrone 130 besitzt
eine Hülse 132 mit einer nicht dargestellten Treibladung und einem Geschoß 134, das am vorderen Ende
der Hülse befestigt ist und nach vorne von dieser vorsteht. Die Hülse 132 ist perforiert, wodurch die Hülse
mit einer Vielzahl von Bohrungen 136 "ersehen ist. In
an sich bekannter Weise enthält eine rückstoßfreie Patrone der dargestellten Art eine etwas größere Masse
an Treibmittel als eine genormte geschlossene Verschlußpatrone und die Bohrungen 136 besitzen derarti-
ge Abmessungen, daß aus der Hülse ein Teil des innerhalb der Hülse während des Zündens erzeugten Gases
nach außen abgelassen wird.
Erfindungsgemäß sind die drei Seitenwände des Mantels 12S der zusammengesetzten rückstoßfreien
zs Munition mit öffnungen 138 ausgestattet die eine große Anzahl von Treibgasentlüftungsbohrungen 136 in
der rückstoßfreien Hülse 132 abdecken oder frei legen. Hierbei sind die öffnungen 138 rechteckig geformt und
bilden Längsrippen 140 längs der drei längsverlaufen
den Scheitelkanten des Mantels. Wird das Geschoß 102
in der Zylinderzündkammer 110 der Offenkammerschußwaffe 100 positioniert und wird die Kammer in
Zündstellung gedreht, so verbinden die Mantelöffnungen 138 die Bohrungen 136 mit den Vollkörperöffnun-
gen 106,112 in der Schußwaffe.
Das Geschoß 102 wird in der rückstoßfreien Offenkammerschußwaffe 100 in der gleichen Art und Weise
wie vorher die Munition 10 nach der Erfindung gezündet Die Trommel 108 wird also in Einlegestellung ge-
dreht und die Munition 102 seitlich in die Zylinderzündkammer 110 eingeführt. Die Zündkammer wird dann in
Zündstellung gedreht und die rückstoßfreie Patrone 130 durch Betätigung des Verschlußzündmechanismus
142 gezündet Ein größerer Teil des während der Zün
dung erzeugten Treibgases schleudert das Patronen
projektil 134 nach vorne von dem Munitionsmantel 126 und durch die GeschoBbohrung. Der Rest des Treilrtiiitelgases strömt durch die Patronenhülsenöffnungen
136, die Mantelseitenwandöffnungen 138 und die VoIl-
körpeföffnungen 118,120 in der Waffe 100 in den Zylinder und die Zündbügelvollkörper 106, 112. Das
Treibgas strömt dann rückwärts durch diese Vollkörper und tritt schließlich bei hoher Geschwindigkeit durch
die sich nach rückwärts öffnenden Düsen 122, 124 aus
und erzeugt an der Schußwaffe eine Gegenrückstoßkraft, angenähert gleich und entgegengesetzt der auf
die Waffe ausgeübten Rückstoßkraft Wie bei der vorher beschriebenen Ausführungsform der Erfindung
wird der Munitionsmantel 126 durch den Treibgasdruck
seitlich gegen die Seitenwände der Zündkammer 110
und die Innenwand des Verschlußrahmens-Zündbügels
114 gedehnt und in Längsrichtung gegen die Vorder- und Rückwände der Verschlußkammer zur Abdichtung
der Verschlußgrenzflächen gegen Treibmittelgasaus-
tritt Offensichtlich kann die gleiche Mantelausbildung verwendet werden, um in einer Waffe mit offener
Kammer eine übliche rückstoßlose Munitionspatrone mit einer zerbrechlichen anstatt einer perforierten Pa-
ironenhülse zünden.
In den F i g. 10 und 11 ist eine zusammengesetzte Offenkammer-Munition 200 nach der Erfindung dargestellt, die sich in einer üblichen Offenkammerwaffe zünden laßt, wie eine solche beispielsweise in den F i g. 1
und 2 dargestellt ist. Die Munition 200 weist eine nachgiebige nichtbrennbare Matrone 202 ähnlich der in der
rückstoßfreien Offenkammermunition nach den F i g. 7 bis 9 verwandten und eine übliche nichtrückstoßlose
Hülse 204 auf. Abhängig von den relativen Größen von Mantel und Hülse kann letztere glatt in den Mantel
etwa in der gleichen Art und Weise hineinpassen wie dies die übliche Hülse 38 in dem zusammengesetzten
Offenkammergeschoß 10 nach den F i g. 3 bis 5 tut oder kann mit erheblichem Spiel zwischen Patrone und Matrone, wie in den F i g. 10 und 11 gezeigt, hineinpassen.
In diesem Zusammenhang soll darauf hingewiesen werden, daß es unbeachtlich ist, ob gegebenenfalls die Hülse 204 Risse aufweist oder zerbrechlich ist, so daß sie
beim Zünden in Einzelteile zerbricht, da die Verschlußgrenzflächendichtung nicht durch die Patronenhülse
sondern durch die Matrone 202 erreicht wird. In beiden Füllen ist der Hauptvorteil der dargestellten offenen
Matronen darin zu sehen, daß die nichtbrennbare Masse des Mantels auf ein Minimum herabgesetzt wird, die
nach dem Zünden zu entfernen ist, auch werden Gewicht und Kosten des Mantels und damit des Munitionsgeschosses eingespart.
bietet den zusätzlichen einzigartigen und höchst wichtigen Vorteil, insbesondere wenn die Innenhülse 204 relativ kleinen Durchmessers verglichen mit den Querabmessungen der Matrone 202 wie dargestellt aufweist.
derart, daß ein erheblicher Zwischenraum zwischen
Hülse und Matrone verbleibt. Der zusätzliche Vorteil liegt in der Tatsache, daß der Raum zwischen Hülse
und Matrone mit zusätzlichem Treibmittel 206 gefüllt werden kann, um die Geschwindigkeit des von der Hül
se abgeschossenen Projektils zu erhöhen. Anders aus
gedrückt, die Munitionsausbildung nach den Fig. 10 und 11 ermöglicht es, eine Patrone relativ kleinen Kalibers und geringer Mündungsgeschwindigkeit mit einer
wesentlichen höheren Mündungsgeschwindigkeit in
einer Waffe der offenen Kammerbauart zu zünden.
Selbstverständlich wird die Zusatzladung 206 durch das heiße Treibmittelgas gezündet, das innerhalb der Hülse
204 erzeugt wurde, sobald die letztere gezündet ist Beim Zusatztreibmittel kann es sich entweder um ein
ao geformtes Treibmittel oder ein Treibmittel aus losen
Körnern handeln. Wird ein loses Zusatztreibmittel verwendet, so werden die Seitenöffnungen in der Offen
kammermatrone 202 durch brennbare Abdeckunger od. dgl. abgedichtet, um einen Verlust der losen Treib
»5 mittelkörner durch die öffnungen zu verhindern. Ir
beiden Fällen vermindern die Seitenöffnungen in dei Matrone nicht nur die nichtbrennbare Masse der Ma
trone sondern führen auch zu einem Maximum an Zu satztreibladungsraum.
Claims (3)
1. Munition for ein Abschußgerät mit einer seitlich offenen Kammer mit einem nichtbrennbaren
Gehäuse von dreieckigem Querschnitt mit konvexen Seitenflächen, wobei nach Einführen in die
Kammer eine frei liegende Längsseite der Munition beim Herstellen der Schußbereitschaft von der vorzugsweise zylindrischen Verschlußfläche des Ab-
schußgerätes abgedeckt wird, dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse als an sich bekannte Matrone (36) ausgebildet ist. die das Patronenlager für eine von der hinteren Stirnfläche des
Gehäuses her koaxial zur Seelenachse des Abschußgerates einschiebbare Patrone (44) konventioneller
Ausbildung mit Hülse (38), gleichkalibrigen Geschoß (46) und Bodenzündung (48) bildet
2. Munition nach Anspruch 1 mit einer für die
Verwendung in einer rückstoßfreien Waffe mit Bohrungen versehenen Hülse an der einschiebbaren
Patrone, dadurch gekennzeichnet, daß an dem die Matrone (102) bildenden Gehäuse an den konvexen
Seitenflächen im Bereich der Bohrungen (136) der Hülse (132) rechteckige Öffnungen (138) ausgebildet
sind, wodurch an den Kanten des dreieckigen Querschnittes Längsrippen (140) entstehen.
3. Munition nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß an dem die Matrone (202) bildenden Gehäuse zwischen der Hülse (204) und den konvexen
Seitenflächen ein Hohlraum gebildet ist, der mit einer Zusatzladung (206) ausgefüllt ist.
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