DE249439C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- M 249439 KLASSE 72/. GRUPPE

FRIED. KRUPP AKT-GES. in ESSEN₇ Ruhr. Brennzünder für Geschosse.

Zusatz zum Patent 246284 vom 26. November 1910. ·

Patentiert im Deutschen Reiche vom 12. Februar 1911 ab. Längste Dauer: 25.November 1925.

Den Gegenstand der Erfindung bildet eine besondere Ausführungsform eines Brennzünders für Geschosse nach Patent 246284.

Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des den Gegenstand der Erfindung bildenden Brennzünders veranschaulicht, und zwar ist der Brennzünder an einem Geschoß angeordnet gedacht, das eine zum Sichtbarmachen der Flugbahn bestimmte Rauchladung enthält und im übrigen als Bodenkammerschrapnell ausgebildet ist.

Es zeigen Fig. 1 einen achsialen Längsschnitt des Zünders und des benachbarten Teiles des Geschosses, Fig. 2 den Schnitt nach 2-2 der Fig. 1, von oben gesehen, Fig. 3 den Schnitt nach 3-3 der Fig. 2, in Richtung des Pfeiles χ gesehen, und Fig. 4 und 5 in schematischer Darstellung bei zwei verschiedenen Einstellungen des Zünders den Schnitt nach 4-4 der Fig. ι und 4¹-4¹ der Fig. 2, von links gesehen.

Im folgenden sind zur Bezeichnung von Teilen, die bereits im Hauptpatent erwähnt sind, dieselben Buchstaben benutzt wie dort.

Der Brennzünder besitzt drei übereinanderliegende Satzstücke K, H, J, von denen, wie üblich, das mittlere (H) fest mit dem Zünderkörper M verbunden ist, während das oberste Satzstück (J) und das unterste (K) drehbar angeordnet und durch ein Kupplungsstück N miteinander verbunden sind. Die Anordnung der beim Abfeuern des Schusses den Zündstrahl erzeugenden (nicht dargestellten) Zündpille und der von dieser zu . dem obersten Satzstück / führenden Brandlöcher m¹ ist in bekannter Weise durchgeführt. In dem Zünderteller m² sind nun zwei von dessen Stirnfläche ausgehende Kanäle m⁶, m¹ vorgesehen, deren Ausgangsstellen so angeordnet sind (Fig. 2), daß sie durch den Satzring k⁴· des untersten Satzstückes K miteinander verbunden werden können. Der Kanal m/"' führt zur Rauchladung E und der Kanal m"¹ zu der Schlagladung P. Der Winkelabstand der Ausgangsstellen der beiden Kanäle m^&, m¹ ist so bemessen, daß sie an dem Satzring Ä⁴, wenn sie durch diesen verbunden werden, einen Abschnitt bestimmen, dessen Länge der Zeit entspricht, die zwischen der Entzündung der Rauchladung und der Entzündung der Sprengladung liegen soll, z. B. einer Zeit von zwei Sekunden. Der Kanal m^h liegt in ein und derselben Achsialebene mit dem zu dem Anfange des Satzringes des festen Satzstückes H führenden Brandloche h¹, so daß der Zündstrahl, wenn auch die zu dem Anfange der Satzringe der drehbaren Satzstücke /, K führenden Brandlöcher i¹, k¹ in die gleiche Achsialebene eingestellt sind, unmittelbar zur Rauchladung E gelangen kann (Fig. 1, 4).

Ist also der Zünder in der aus den Fig. 1 und 4 ersichtlichen Weise eingestellt, so schlägt der beim Abfeuern erzeugte Zündstrahl auf dem Wege m¹, i¹, h¹, k¹, m^s un-

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mittelbar in die Rauchladung E; es tritt also sofort Rauchentwicklung ein. Zugleich wird der Satzring ä⁴ des untersten Satzstückes K entzündet, und nach dem Abbrennen des zwisehen den Kanälen m⁵, ηι^η liegenden Teiles des Satzringes (bei dem angenommenen Beispiele also nach zwei Sekunden) gelangt der Zündstrahl auf dem Wege m⁷, P, D zur Schrapnelladung und bringt diese zur Explosion. Werden die drehbaren Satzstücke K, J vor dem Schuß über die erwähnte Stellung hinausgedreht, so wird lediglich, wie z. B. Fig. 5 erkennen läßt, der Zeitraum vom Augenblick des Abfeuerns bis zur Entzündung der Rauchladung vergrößert, während der Zeitraum von der Entzündung der Rauchladung bis zur Explosion der Schrapnelladung der gleiche bleibt, da immer nach Entzündung der Rauchladung ein gleich großer, nämlich der zwischen den Kanälen tn^s, m¹ liegende Teil des Satzringes ß⁴ des untersten Satzstückes abbrennen muß, ehe der Zündstrahl zur Schrapnelladung gelangen kann. Die Wirkung des Geschosses ist also die gleiche wie bei dem im Hauptpatent erläuterten Geschoß. Während aber zur Erzielung dieser Wirkung bei dem Geschoß des Hauptpatentes ein besonderer Verzögerungspulversatz angeordnet werden muß, ist dies bei dem beschriebenen Geschoß entbehrlich, da bei diesem der Satzring k* die Wirkung des Verzögerungspulversatzes ersetzt.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch :

   Brennzünder für Geschosse nach Patent 246284, bei dem im Zünderteller zwei Zündkanäle vorgesehen sind, von denen der eine zur Sprengladung und der andere zu der die Flugbahn sichtbar machenden Ladung führt, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Zündkanäle (m⁷, m⁵) durch den Satzring (k*) des über dem Zünderteller (m^%) liegenden, drehbaren Satzstückes (K) miteinander verbunden werden können.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.