AT135529B - Verfahren zur Herstellung von elektrischen Zeitzündern. - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von elektrischen Zeitzündern.

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Wilhelm Eschbach
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   <Desc/Clms Page number 1> 
 



  Verfahren zur Herstellung von elektrischen   Zeitzündern.   



   Zur Zeit der Einführung der elektrischen Zündung für Sprengschüsse wurden Zeitzünder aus Zündschnurstücken hergestellt, die mittels Metallhülsen mit den elektrischen Zündern verbunden wurden. Um das bei der Verbrennung der Zündschnur und des elektrischen Zünders entstehende Gas abzuleiten, waren an der Metallhülse entweder längsseits oder in der Mitte Entgasungsöffnungen vorgesehen, die wiederum, um das Eindringen von Wasser, Schmutz usw. zu verhindern, abgedichtet werden mussten. Die auf dem Gebiete der elektrischen Zündung dauernd fortschreitende Technik ersetzte zunächst die bisher übliche   Zündschnur   durch Verzögerungssätze bzw.   Satzstüeke,   bei denen auch das Gas seitlich an der Zünderhülse entlang oder durch den Verguss des Zünders fortgeleitet wurde.

   Auch bei diesen verbesserten Zündern mussten die Entgasungsöffnungen abgedichtet werden. Bei allen diesen Zeitzündern machte sich der Übelstand bemerkbar, dass trotz Verklebung und Abdichtung durch die Entgasungsöffnungen Feuchtigkeit eindrang und hiedurch Versager bedingt wurden. Ein weiterer Mangel bestand darin, dass durch das austretende Gas dann Frühzündungen verursacht werden konnten, wenn der Zeitzünder zu tief in die Sprengstoffpatrone eingeschoben wurde. 



   Um diesen Übelständen abzuhelfen, kam es zu mehreren technischen Neuerungen, die vor allen Dingen den Zweck hatten, das heisse Gas des Verzögerungssatzes bzw. des elektrischen Zünders unschädlich zu machen. Man benutzte zu diesem Zweck Überhülsen, die das Gas aufnahmen. Weiterhin kamen zur Anwendung Filterpfropfen, durch die das heisse Gas hindurch musste. Aber auch hier blieb es bei den obengezeigten Mängeln, weil alle diese Vorrichtungen nicht imstande waren, einerseits Frühzündungen restlos zu vermeiden, anderseits die neuen Vorrichtungen immer noch zuliessen, dass Wasser bzw. Verunreinigungen in den Zünder eindrangen. 



   Die Erfindung besteht darin, dass für die Herstellung der Zündpille des elektrischen Zünders, wie auch als Verzögerungssatz solche Zündsätze gewählt werden, die kein oder nur sehr geringe Mengen Gas abgeben. Es ist bereits vorgeschlagen worden, als Verzögerungssätze für militärische Zwecke (Artilleriegeschosse u. dgl.) solche Sätze zu wählen, die wenig Gas abgeben. Dieser Gedanke, auf das Gebiet der elektrischen Zeitzündung übertragen, führte jedoch noch nicht zum Erfolg. Wenn man in Betracht zieht, dass schon das Köpfchen der bisher gebräuchlichen Zünder zirka 10   cm3   Gas abgibt, so muss man zu der Erkenntnis kommen, dass auch der Zündsatz für die elektrische Zündpille aus wenig oder kein Gas abgebenden Sätzen bestehen muss.

   Erst die Kombination von gaslosen elektrischen   Glühzündern   mit gaslosen   Verzögerungssätzen   ergibt einen Zeitzünder, der die obengezeigten Mängel vollständig behebt. 



   Die bei diesen Zündern etwa noch auftretende geringe Menge Gas bedingt keinesfalls Entgasungs- öffnungen, weil die sich entwickelnde Drucksteigerung so geringfügig ist, dass diese Entgasungsöffnungen in Fortfall kommen können. Hat man aber erreicht, dass   Entgasungsöffnungen nicht   notwendig sind, so sind Frühzündungen durch austretendes Gas ausgeschlossen. Eine Phlegmatisierung des Verzögerungszündsatzes durch eintretendes Wasser oder andere Unreinigkeiten ist vollkommen ausgeschlossen, so dass auch die bisher hiedurch entstehenden Versager als beseitigt zu betrachten sind. 



   Als Verzögerungszündsätze, die durch ihre geringe Gasentwicklung für diesen Zweck geeignet sind, können beispielsweise folgende genannt werden :-
Antimon und Kaliumpermanganat im Verhältnis 1 : 1, als Zündsätze für elektrische Zünder : pyrophore Legierungen, z. B. Cermagnesium und Calciumsuperoxyd im Verhältnis von etwa 1 : 1 gemischt. 

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   Die Vereinigung einer   Ziindpille   und eines Verzögerungssatzes aus diesen   Sätzen mit geringster   Gasentwicklung ergibt einen elektrischen Zeitzünder, der   unbegrenzt   lagerbeständig ist, weil er keine   Feuchtigkeit aufnehmen und keine Frühzündungen verursachen kann   und auch niemals zu   Versagern fihrt.   



   Ohne weiteres ist es ersichtlich, dass vorteilhafterweise auch die Pille des   Momentzünders   aus diesen wenig oder kein Gas abgebenden Zündsätzen herzustellen ist, um auch hiebei die oben mehrfach erwähnten Mängel auszuschalten. Desgleichen lassen sich diese Sätze für Verzögerung und Zündpille 
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   usw.).   



   Für Kohlenbergwerke ist es erforderlich, dass nach dem Abtun der   Schüsse   keine glühenden Metall teilchen in die Grubenräume geschleudert werden. Diesen Anforderungen entspricht sowohl der erwähnte 
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 lische Antimon während des Verzögerungsvorganges vollständig oxydiert. Im Gegensatz dazu ist dieses bei dem Verzögerungssatz Kaliumpermanganat-reduziertes Eisen nicht der Fall. 



   PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Herstellung von elektrischen Zeitzündern, dadurch gekennzeichnet, dass sowohl für die Herstellung der Zündpille als auch der Verzögerungssätze   Zündmittel gewählt   werden, die praktisch kein Gas abgeben.

Claims (1)

  1. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass Verzögerungssätze mit einem Gehalt an solchen Metallen verwendet werden, die beim Verbrennungsvorgang vollständig oxydieren, z. B.
    Antimon.
AT135529D 1931-03-13 1931-03-25 Verfahren zur Herstellung von elektrischen Zeitzündern. AT135529B (de)

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