Registrierender Durchfahrtsgeschwindigkeitsmesser. Die vorliegende Erfindung betrifft einen registrierenden Durchfahrtsgeschwindigkeits- inesser, zum Beispiel für die Überwachung der Durchfahrtsgeschwindigkeit von Eisen- bahnzügen. Vor älteren Geräten ähnlicher Art ist er durch eine derartige Einrichtung gekennzeichnet, dass das Uhrwerk des Durch- fahrtsgeschwindigkeitsmessers beim Ein schalten wohl anläuft, den Schreibstift aber erst nach einer bestimmten Zeit betätigt.
In der Zeichnung ist in Fig. 1 ein Aus führungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes dargestellt, während Fig. 2 einen mit ihm beschriebenen Papierstreifen zeigt.
In dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 bedeutet<I>a</I> den Papierstreifen,<I>b</I> ein Uhrwerk, welches mit Hilfe von Stiftenrädern den Papierstreifen mit gleichmässiger Geschwin digkeit nach unten zieht, c' den mit einer Schreibfeder c versehenen Schreibstift, der mit seiner Achse d entgegen der Kraft einer Spiralfeder e von einem zweiten Uhrwerk f mit Hilfe des auf der Achse h sitzenden Mitnehmers i gedreht wird, wenn das Uhr werk zum Beispiel durch den Elektromag neten g eingeschaltet ist.
Die Schreibfeder c bewegt sich quer zum Papiervorschub über den Papierstreifen hinweg, und zwar ist in vorstehendem Beispiel angenommen, dass die Schreibfederbewegung von links nach rechts erfolgt. Damit das Uhrwerk f, welches wie die meisten Uhrwerke, infolge der Unruhe eine gewisse stossweise Drehbewegung hat, den Schreibstift nicht auch stossweise be wegt, ist neben dem Mitnehmer i eine Dämp- fungsvorrichtung in Form einer Feder i' an geordnet, welche die kleinen Stösse des Uhr werkes aufnimmt.
Die Dämpfungsvorrich- tung kann auch eine Schwungmasse aufwei sen.
Wird das Uhrwerk f wieder ausgeschal tet, so bringt die Gegenfeder e den Schreib stift wieder in seine Ruhelage zurück. Die Einrichtung ist nun so getroffen, dass beim Einschalten des Uhrwerkes f durch den Magneten g die treibende Achse h dieses Uhrwerkes zwar anläuft, den Schreibstift c' aber noch nicht sofort mitnimmt. Erst wenn die Achse sich um einen gewissen Winkel gedreht hat, wird dieser Stift c' mitgenom men. Durch Veränderung der Winkelstel lung des Mitnehmers i. auf der Achse h kann der Zeitpunkt der Mitnahme des Zeigers reguliert werden.
Es sei nun angenommen, dass der beschriebene Durchfahrtsgeschwin- digkeitsmesser, zum Beispiel zur Über wachung der Durchfahrtsgesclhwindigkeit eines Eisenbahnzuges durch eine 100 m lange Strecke benutzt werde und dass sich am An fang und am Ende dieser Strecke je ein Kontakt befinde, den der Zug beim Über fahren schliesst, und von welchen Kontakten der erste den Magneten g des Durchfahrts- geschwindigkeitsmessers einschaltet, der zweite Kontakt ihn ausschaltet.
Fährt der Zug langsam durch die Strecke, so läuft das Uhrwerk f zwischen den beiden Kontaktzeitpunkten eine längere Zeit, fährt er dagegen schneller durch die Strecke, so läuft das Uhrwerk eine kürzere Zeit. Bei langsamer Fahrt zeichnet also die von dem Uhrwerk mitgenommene Schreibfeder c einen längeren, bei schneller Fahrt dagegen einen kürzeren Strich.
Der Papierstreifen ist in Einheiten der Geschwindigkeit beziffert, wie in Fig. 2 dargestellt. Diese Bezifferung läuft in dem dargestellten Beispiel von rechts nach links.
Wie oben beschrieben, ist das Gerät so eingerichtet, dass das beim ersten Kontakt durch den Magnet g eingeschaltete Uhrwerk den Zeiger nicht sofort, sondern erst nach einer gewissen Zeit mitnimmt. Diese Zeit wird zweckmässig so gewählt, dass der Zei ger bei der in dem betreffenden Betrieb höchstzulässigen Geschwindigkeit, in dem dargestellten Beispiel etwa 60 km/Stunde gerade noch einen kurzen Strich auf dem rechten Teil des Papierstreifens zeichnet. Bei noch schnelleren Durchfahrten, wie sie in den betreffenden Betrieben im allgemeinen nicht mehr vorkommen sollten, wird also der Zug auf dem genannten Teil des Papier streifens keinen Querstrich mehr verur sachen.
Die Drehgeschwindigkeit des Uhrwerkes ist so gewählt, dass bei einer gewissen un tern Geschwindigkeitsgrenze, zum Beispiel bei der Geschwindigkeit von 20 km/Stunde, der Zeiger e' gerade bis ans Ende der Skala bezw. bis ans Ende der Teilung des Papier streifens sich bewegt. Eine Bewegung des Zeigers e darüber hinaus wird zweckmässig durch deinen, in der Zeichnung nicht dar gestellten Anschlag unmöglich gemacht.
Durch die Ausschaltung der zu schnellen und der zu langsamen Durchfahrtsgeschwin digkeiten wird also die ganze Skalenbreite bezw. die ganze Schreibbreite des Papier streifens günstig ausgenützt, so dass man, wie das Papiermuster nach Fig. \? andeutet, die Geschwindigkeit mit grosser Genauigkeit ab lesen kann.
Um aber auch solche Fälle auf dem Pa pierstreifen festhalten zu können, bei wel chen der Zug schneller als GO km(Stunde fährt, ist der Durchfahrtsgeschwindigkeits- messer noch mit einer Schreibvorrichtung versehen, die an der Seite einen kurzen Strich einzeichnet, sobald überhaupt ein Zug über einen der beiden Kontakte der zu über wachenden Strecke fährt.
In dem dargestellten Beispiel besteht diese Schreibvorrichtung wie Fig. 1 zeigt, aus einem Elektromagneten 7c, an dessen An ker l eine Schreibspitze m befestigt ist. Der Magnet 1e liegt ebenfalls im Stromkreise des oder der Kontakte der zu überwachenden Strecke. Er wird also, wie bereits angedeu tet, jedesmal magnetisiert, sobald überhaupt ein Zug in die Strecke einfährt und er zeich net in diesem Falle einen kurzen Quer strich an der Seite des Papierstreifens auf.
Da der Streifen vom Uhrwerk b so bewegt wird, dass er sich innert 20 Minuten um den Abstand zweier horizontaler Striche vonein ander verschiebt, und da der Streifen links in der zweiten Kolonne eine Zeitteilung trägt, lässt sich aus der Lage der Striche die Zeit erkennen, an welcher ein Zug durchge fahren ist.
Aus dem Beispiel eines beschriebenen Papierstreifens nach Fig. 2 ist zu sehen, da,ss zu jedem Strich, den der Zeiger c' über der Geschwindigkeitsteilung des Papierstreifens gezeichnet hat, links ein kurzer Strich von dem Schreibstift m aufgezeichnet worden ist. Diese Striche sind in Fig. 2 links mit x bezeichnet. Ausserdem sind aber noch einige weitere Striche von der Schreibspitze na gezeichnet, die an der Seite mit y be zeichnet sind.
Diesen letzteren Strichen ent sprechen keine durch den Zeiger c' aufge zeichnete Geschwindigkeitslinien auf dem Papierstreifen, das heisst sie zeigen an, dass zu den betreffenden Zeiten Züge mit ganz nngewöhnlich grosser Geschwindigkeit durch die Strecke gefahren sind. Hierdurch wer den auch solche seltenen aber umso gefähr licheren Fälle nicht der Überwachung ent zogen.
Der Mitnehmer i kann auch selbstfedernd ausgebildet sein, in welchem Fall die Feder i' wegfällt.
Statt der Feder i' kann auch eine andere Einrichtung, zum Beispiel eine Dämpfungs- vorrichtung oder eine Schwungmasse vorge sehen sein, welche die Übertragung der durch die Unruhe hervorgerufenen Stösse auf den Zeiger verhindert.
Statt durch einen Magneten kann das Uhrwerk auch durch ein anderes Mittel, zum Beispiel durch ein von den Rädern betätig- bares, auf der Strecke angeordnetes Tast- organ eingeschaltet werden.