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Abstimmanzeigevorrichtung für Radioempfangsgeräte.
Infolge der ständigen Zunahme der Zahl der Sendestationen wird die Ausgestaltung der Abstimmanzeigevorrichtung von Radioempfangsgeräten immer wichtiger. Dies gilt insbesonders für den Kurzwellenbereich.
Die Bandbreite von 10 kH ist bei einer Wellenlänge von etwa 30 m (10.000 kH) nur ein Promille der Stationsfrequenz, während sie bei einer Wellenlänge von 600 m (Frequenz 500 kH) zwei Prozent der Stationsfrequenz ausmacht.
Die Folge davon ist, dass bei gleicher Veränderung des Abstimmittels, z. B. des Drehkondensators, im Kurzwellenbereich eine viel grössere Anzahl von Stationen überstrichen wird als im Normalwellenbereich bzw. dass die Einstellung viel präziser vorgenommen werden muss.
Um diesem Umstand Rechnung zu tragen, hat man die Stationsskalen der Abstimmanzeigevorrichtung von Radioempfangsgeräten immer grösser und grösser gemacht, wobei jedoch der Nachteil auftrat, dass die Eichung immer schwieriger wurde. Man kommt bei sehr grossen Skalen, auf denen noch sehr kurze Wegstrecken des Zeigers auseinandergehalten werden sollen, mit dem üblichen Vervielfältigungsverfahren nicht mehr aus, sondern ist gezwungen, jede Skala individuell zu eichen.
Anderseits ist es auch schon vorgeschlagen worden, an Stelle eines parallel zu sich selbst bewegten, über eine Stationsnamensskala spielenden Zeigers, mehrere Zeiger mit verschiedener Winkelgeschwindigkeit auf einem Zifferblatt nach Art eines Uhrenzifferblattes spielen zu lassen, wobei der am schnellsten bewegte Zeiger auf einer nicht mit Stationsnamen beschriebenen reinen Ziffernskala spielt. Dabei macht es jedoch Schwierigkeiten, die Stationsnamen auf der von dem langsamer bewegten Zeiger bestrichenen Skala gut leserlich unterzubringen.
Alle diese Übelstände werden durch die erfindungsgemässe Abstimmanzeigevorrichtung behoben, welche eine rechteckige, mit den Stationsnamen beschriebene Vollsichtskala enthält, auf welcher ein parallel zu sich selbst, z. B. durch einen Bowdenzug angetriebener Zeiger spielt, der mit den Abstimmmitteln mechanisch gekoppelt ist (Hauptzeiger) und wobei ausserdem ein auf einem Zifferblatt ohne Stationsbeschriftung spielende Nebenzeiger vorhanden ist, der unter Vermeidung eines toten Ganges mit dem Hauptzeiger bzw. den Abstimmittel direkt gekoppelt ist, so dass seine Spitze ein Mehrfaches (z. B. das Fünffache) des Weges zurücklegt, den gleichzeitig der Hauptzeiger beschreibt.
Eine solche Abstimmanzeigevorrichtung, bei welcher das Zifferblatt und die rechteckige Stationsskala vorteilhaft als ein einheitliches Ganzes ausgebildet sein können, gestattet eine billige Massenherstellung durch Vervielfältigung und erspart somit die individuelle Eichung. Anderseits kann eine Kurzwellenstation, deren genaue Lage auf der Stationsnamensskala nicht mehr exakt genug eingezeichnet werden kann, mittels des schnellbewegten Nebenzeigers auf dem Zifferblatt jederzeit wieder aufgefunden werden, wenn man sich nur einmal die gefundene Einstellung notiert hat.
Man überlässt also bei der erfindungsgemässen Abstimmanzeigevorrichtung die Feineichung dem Benutzer und gibt ihm durch Anbringung des Nebenzeigers die bequeme Möglichkeit dazu, wodurch es erreicht wird, dass er auch die Stationen des Kurzwellenbereiches in reproduzierbarer Weise stets wiederfindet. Die Erfindung besteht also in der Kombination der für direkte Ablesung so bewährten rechteckigen Vollsichtstationsnamensskala mit parallel zu sich selbst bewegtem Zeiger mit einem exakten Nebenzeiger, dessen Angabe vom Benutzer des Apparates erst geeicht werden muss. Die individuellen Abweichungen zwischen den einzelnen Exemplaren einer Serienerzeugung spielen infolgedessen bei der Fabrikseichung keine Rolle mehr.
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In manchen Fällen erweist es sich als zweckmässig, mehrere Nebenzeiger mit verschiedener Winkelgeschwindigkeit gleichzeitig zu verwenden, wobei der langsamer bewegte Nebenzeiger den Bereich angibt, innerhalb dessen der schneller bewegte Nebenzeiger gerade spielt.
Da für die Ablesegenauigkeit die Stationsnamenskala bei Langwellen und Normalwellen ausreicht, genügt es, wenn der Nebenzeiger in diesen Wellenbereichen ausser Funktion gesetzt wird, so dass er also nur bei der Einstellung des Wellenschalters auf einen Kurzwellenbereich angekoppelt wird.
Dabei ist es notwendig, für Mittel zu sorgen, dass der Nebenzeiger jeweils immer in die gleiche Relation zum Hauptzeiger eingeschaltet wird (z. B. Stiftkopplung, Malteserkreuz od. dgl.).
Um die Schwierigkeit der Auskopplung des Nebenzeigers zu vermeiden, bei welcher insbesondere der tote Gang eine schädliche Rolle spielt, genügt es auch, dass der Nebenzeiger dauernd an die Abstimmmittel bzw. an den Hauptzeiger gekoppelt bleibt und dass er bloss während der Einstellung eines Kurzwellenbereiches beleuchtet wird, so dass also das Zifferblatt des Nebenzeigers bei der Einstellung auf Langwellen oder Normalwellen entweder gar nicht oder nur schwach beleuchtet ist.
Die Erfindung möge an Hand der Zeichnung, welche ein Ausführungsbeispiel zeigt, näher erläutert werden. Mit 1 ist ein parallel zu sich selbst bewegter Zeiger bezeichnet, welcher auf der Vollsichtskala 2 spielt. Auf dieser Vollsichtskala sind im oberen Teil (bei 3) die Stationen des Langwellenbereiches 700-2000 Meter eingezeichnet. In dem Streifen 4 befindet sich die Angabe der Wellenlänge in Metern für diesen Bereich. Die Stationen des Normalwellenbereiches von 200 bis 600 Meter nehmen den mittleren Teil der Skala ein (5). Die zugehörige Wellenlängenangabe ist im Streifen 6 aufgetragen. Mit 7 ist ein Fenster bezeichnet, in welchem der jeweils eingestellte Wellenlängenbereich angezeigt ist.
Die Stationen des Kurzwellenbereiches sind im unteren Teil der V ollsic1J. tskala 8 aufgetragen, u. zw. zum Unterschied von den Stationen des Normal-und Langwellenbereiches, die verteilt angeschrieben sind und bei denen jede Station mit einer Marke 9 versehen ist, auf welcher der Zeiger 1 einspielen muss, untereinander und ohne Stationsmarke. Die Stellung des Hauptzeigers 1 gibt nur die ungefähre Einstellung an, während eine genaue Einstellung auf dem Zifferblatt 10 durch den Nebenzeiger 11 angegeben wird.
Eine Abstimmanordnung wie oben beschrieben, hat den Vorteil, dass trotz individueller Abweichung der einzelnen Apparate einer Serie untereinander, doch die Skala nach einem mechanischen oder photographischen Reproduktionsverfahren hergestellt werden kann. Dabei bleibt die Übersichtlichkeit der bewährten rechteckigen Vollsichtskala gewahrt ; die Skala muss nicht grösser gemacht werden, als aus Gründen der Unterbringung der Beschriftung notwendig ist und gestattet trotzdem die sofortige und stets wiederholbare Auffindung von Kurzwellenstationen.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Abstimmanzeigevorrichtung für Radioempfangsgeräte, gekennzeichnet durch die Kombination einer Vollsichtskala und einem mit den Abstimmitteln mechanisch, beispielsweise durch einen Bowdenzug gekoppelten, parallel zu sich selbst beweglichen, auf einer rechteckigen Stationsnamenskala spielenden Zeiger (Hauptzeiger) mit einem auf einem Zifferblatt ohne Stationsbeschriftung spielenden Nebenzeiger, der unter Vermeidung eines toten Ganges mit dem Hauptzeiger bzw. den Abstimmittel derart gekoppelt ist, dass er bzw. seine Spitze ein Mehrfaches (z. B. das Fünffache oder Zehnfache) des Weges zurücklegt, den gleichzeitig der Hauptzeiger beschreibt.