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Vorrichtung zum Messen der Geschwindigkeit eines Fahrzeuges o. dgl.
Die Erfindung bezieht sich auf einen Kontrollgeschwindigkeitsmesser zum Messen der
Geschwindigkeit eines Fahrzeuges oder eines anderen sich bewegenden Objektes von
einem außerhalb des Fahrzeuges o. dgl. befindlichen festen Standpunkt und ist insbesondere
dazu bestimmt, festzustellen, ob Fahrzeuge an einer bestimmten Stelle bzw. innerhalb
einer bestimmten Strecke die daselbst für sie zulässige Geschwindigkeit überschreiten
oder nicht.
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Solche Geschwindigkeitsermittlungen von einem festen Standpunkt außerhalb
des Fahrzeuges wurden bisher mittels Stoppuhren vorgenommen. Es wurde die Zeit,
die das Fahrzeug zum Durchfahren einer bestimmten Meßstrecke gebrauchte, abgestoppt
und danach die Stundengeschwindigkeit des Fahrzeuges errechnet. Die Ermittlung der
Geschwindigkeit war nicht- nur umständlich, weil eine besondere Berechnung erforderlich
war, sondern auch äußerst ungenau, was seinen Grund teils in den Genauigkeitsfehlern
der benutzten Vor- oder Einrichtung, insbesondere der Stoppuhren, teils in den von
Natur bedingten subjektiven Fehlern der die Geschwindigkeitsermittlungen vornehmenden
Personen hat. Das Abstoppen mußte ferner durch zwei Personen erfolgen, wodurch die
genannten Meßfehler erheblich vergrößert wurden. Um diese nicht vermeidbaren Fehler
wenigstens einigermaßen zu beschränken, mußte eine verhältnismäßig lange Stoppstrecke
gewählt werden, die meist nicht unter Zoo m betrug. Bei solcher Länge der Stoppstrecke
war es dem Fahrer oft möglich, wenn er eine der beiden beobachtenden Personen entdeckte,
innerhalb der Strecke abzustoppen, um deren Rest mit verminderter Geschwindigkeit
zu durchfahren oder überhaupt anzuhalten. Dadurch war eine einwandfreie Feststellung
der Geschwindigkeit des Fahrzeuges von vornherein vereitelt.
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Man ist daher zu Vorrichtungen übergegangen, mit denen zwar eine einzige
Person die Beobachtungen mittels Winkelspiegel u. dgl. machen kann. Aber auch mit
diesen bekannten Vorrichtungen kann man die Geschwindigkeit von Fahrzeugen usw.
nicht schnell, einfach und genau genug ermitteln. Denn hierzu bedarf es ebenfalls
entweder noch gewisser Ausrechnungen oder des Entwickelns photographischer Aufnahmen
oder anderer umständlicher Tätigkeiten. Zudem ergeben sich bei den bekannten Vorrichtungen
ebenfalls leicht Fehler, die entweder mit ihrem Bau notwendigerweise verbunden sind
oder im Zusammenhang mit umständlicher Bedienung stehen oder subjektive Gründe haben.
Manche der bekannten Vorrichtungen sind außerdem empfindlich im Bau und teuer in
der Herstellung.
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Man hat nun bei den bekanntenVorrichtungen, um mit ihnen die Ermittlung
der Geschwindigkeit des sich bewegenden Gegenstandes zu vereinfachen, auch eine
Uhr oder Stoppuhr verwendet, die zum Messen der für eine bestimmte Wegstrecke benötigten
Zeit dient und in Geschwindigkeiten, z. B. km/st., geeicht ist. Die Länge der Meßstrecke
wird hierbei durch den Winkel zwischen zwei Visierlinien bei bekanntem Abstand desBeobachtersvonden
anvisierten
Punkten bestimmt. Aber auch diese bekannten Vorrichtungen
sind nicht frei von den genannten Mängeln, indem sie bezüglich der Bedienung bzw.
des Visierens umständlich zu benutzen sind, Meßfehler ergeben und zur Ermittlung
der Geschwindigkeit doch noch eine gewisse Ausrechnung erfordern.
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Aus diesen Gründen sind solche Vorrichtungen in allen den Fällen,
bei denen es auf schnelle, augenblickliche Messung von größter Genauigkeit ankommt
und die Messungen sehr häufig vorkommen bzw. schnell und dicht gedrängt aufeinanderfolgen,
z. B. bei Verkehrskontrollen, Sportmessungen, technischen, physikalischen Messungen
usw., nicht verwendbar.
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Alledem ist durch die Erfindung abgeholfen. Bei ihr ist ebenfalls
eine Uhr verwendet, die zum Messen der für eine bestimmte Wegstrecke benötigten
Zeit dient und in Geschwindigkeiten, z. B. km/St., geeicht ist.
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Das Wesen der Erfindung besteht aber darin, daß die Weg/Zeit-Skala
an die zu überwachende zulässige Höchstgeschwindigkeit und die Umlaufgeschwindigkeit
des Uhrzeigers an die je-
weilige Meßstrecke und die zu überwachende zulässige
Höchstgeschwindigkeit derart angepaßt sind, daß der Zeiger in der Zeit, in der ein
Fahrzeug die Meßstrecke mit der zulässigen Höchstgeschwindigkeit durchfährt, eine
volle Umdrehung ausführt und am Ende dieser Umdrehung die zulässige Höchstgeschwindigkeit
anzeigt. Die Umlaufgeschwindigkeit des Zeigers ist veränderlich. Die Weg/Zeit-Skala
ist nach Geschwindigkeitsbereichen in verschiedene, in konzentrischen Kreisen angeordnete
Skalen unterteilt. Die verschiedenen Meßbereiche werden nacheinander von den zugehörigen
Zeigern in je einer Umdrehung durchlaufen. Für jeden Meßbereich ist ein besonderer
Zeiger vorhanden; der jeweils seinen Meßbereich vollendende Zeiger nimmt den Zeiger
des anschließenden Meßbereiches mit.
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Auf Grund dieser Merkmale ist der Kontrollgeschwindigkeitsmesser gemäß
der Erfindung in sinnreicher Weise in eine anschauliche Beziehung zur Meßstrecke
und zu dem zu messenden Fahrzeug gebracht, die eine überaus einfache und schnelle,
sozusagen mechanische Messung ermöglicht, ohne daß es des Ablesens bestimmter Zahlen
oder einer Aus- oder Umrechnung oder überhaupt eines konzentrierteren Denkvorganges
bedürfte. Ferner ist die Bedienung der Meßvorrichtung denkbar einfach und kann von
nur einer Person vorgenommen werden, so daß durch Verringerung der Meßfehler die
Meßgenauigkeit wesentlich vergrößert wird. Infolgedessen genügt schon eine sehr
kurze Meßstrecke von nur etwa 50 m, um eine praktisch hinreichende Meßgenauigkeit
zu erzielen, wie einwandfreie Versuche erwiesen haben. Bei einer etwas längeren
Meßstrecke von etwa ioo m ist die Meßgenauigkeit noch größer. Jedenfalls kann, wenn
die Meßvorrichtung nicht gegen Sicht des Fahrers geschützt aufgestellt werden kann,
eine hinreichend kurze Meßstrecke gewählt werden, um ein vorzeitiges Langsamfahren
oder Halten des Fahrers unmöglich zu machen.
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Die bestimmte Beziehung zwischen der Umlaufzeit des Zeigers, der zulässigen
Höchstgeschwindigkeit und der Meßstrecke läßt ohne weiteres einen Rückschluß auf
die Geschwindigkeit des zu messenden Fahrzeuges bzw. deren Bestimmung zu, und zwar
schon bei oberflächlicher Beobachtung und auch schon während des Meßvorganges, was
bei schneller Aufeinanderfolge der zu messenden Fahrzeuge auf verkehrsreichen Strecken
und zumal an verkehrsreichen Tagen von besonderem Vorteil ist. Die Erfindung ermöglicht
also eine Messung der Geschwindigkeit durch rein mechanische und oberflächliche
Beobachtung des jeweiligen Standes des Zeigers im Vergleich zu einer vollen Umdrehung.
Nur mit den angegebenen Mitteln und auf die erwähnte Art der Messung gemäß der Erfindung
ist es daher möglich, auch bei stärkster Aufeinanderfolge der zu messenden Objekte
deren sämtliche zu erfassen, während man sonst zwischen zwei Messungen eine mehr
oder weniger große Anzahl von Objekten unerfaßt durchlassen müßte.
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Die Anordnung der Weg/Zeit-Skala nach Geschwindigkeitsbereichen mit
verschiedenen, in konzentrischen Kreisen angeordneten Skalen und die Anordnung eines
besonderen Zeigers für jeden Meßbereich vergrößern die Meßgenauigkeit weiterhin
ganz außerordentlich, weil hierdurch die Weg/Zeit-Skala auf den mehrfachen Wert
verlängert wird.
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Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Kontrollgeschwindigkeitsmessers
nach der Erfindung dargestellt.
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Abb. i läßt eine schaubildliche Darstellung, von vorn gesehen, erkennen,
während Abb. 2 in gegenüber Abb. i verkleinertem Maßstabe einen Querschnitt durch
den Meßapparat darstellt.
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Auf einem Gehäuse = ist eine zum Einstellen des Kontrollgeschwindigkeitsmessers
auf die Meßstrecke und zum Beobachten der zu messenden Objekte dienende Winkelspiegelvorrichtung
angeordnet, welche in Abb. i durch die beiden seitlichen, dem Anfang und dem Ende
der Meßstrecke entsprechenden Visiere 2, 2 und durch das mittlere Visier 3 angedeutet
ist.
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Innerhalb des Gehäuses i befindet sich ein auf der Zeichnung nicht
näher angedeutetes Uhrwerk, welches mittels eines Auslösers io in und außer Tätigkeit
gesetzt werden kann und im Betrieb mittels zweier Zahnräder 17, 2o eine Reibscheibe
16 antreibt. Diese wird unter Federdruck gegen ein Reibrädchen 12 angedrückt, welches
auf einer Welle 5 gegen Drehung zu
dieser gesichert, aber längs
verschiebbar sitzt und diese mittels geschlitzter Buchse 28 und in deren Schlitz
28a eingreifenden Stiftes 50
antreibt. Auf dem vorderen Ende der `'Felle 5
sitzt fest ein Konus ii. Auf diesen wird mittels einer Feder 21, deren Kraft mittels
einer Schraube 22 regelbar ist, ein vorn zu einer Scheibe 23" mit von dieser
getragenem kleinem Zeiger 6 ausgebildeter Konus 23 gedrückt. Auf letzterem sitzt
mit Gleitsitz eine Buchse 24, welche auf ihrem vorderen Flansch einen mittleren
Zeiger 7 trägt. Auf der Buchse 24 sitzt wiederum mittels Gleitsitzes eine Buchse
25, die vorn einen großen Zeiger 8 trägt.
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Die Zeiger 6, 7, 8 laufen über einer Weg/Zeit-Skala 4, die in Geschwindigkeiten,
z. B. km/St., geeicht und nach drei zueinander konzentrischen Kreisskalen 4a, 4b,
4° ausgebildet ist. Die Weg/Zeit-Skala 4 ist an die zu überwachende zulässige Höchstgeschwindigkeit
angepaßt. Die Teilskala 4" ist bei dem Ausführungsbeispiel nach der Zeichnung nach
den Geschwindigkeiten von 6oo bis 3o km/St. unterteilt. Ihr entspricht der kleine
Zeiger 6. Die zweite Skala 4b schließt sich an diejenige 4a sinngemäß an und umfaßt
die Geschwindigkeiten von 3o bis 15 km/St. Ihr entspricht der mittlere Zeiger 7.
Die äußerste Kreisskala 4c ist nach den Geschwindigkeiten von 15 bis io km/St. unterteilt.
Ihr entspricht der große Zeiger B.
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Vom Uhrwerk aus wird mittels der Räder 17, 2o, 16, 12 die Achse 5
und somit ihr vorderer Konus ii angetrieben und durch Reibung der kleine Zeiger
6 mitgenommen, welcher über der Skala 4a kreist. Währenddessen werden die beiden
Zeiger 7, 8 je durch eine Bremsfeder 26 bzw. g (Abb. i) in ihrer Nullage festgehalten.
In Abb. i ist der Augenblick dargestellt, in welchem der kleine Zeiger 6 bereits
eine halbe Umdrehung gemacht hat. Wenn der Zeiger 6 eine volle Umdrehung vollendet
hat, d. h. sein Meßbereich erschöpft ist, nimmt er bei der zweiten Umdrehung den
zweiten Zeiger 7 mittels eines an diesem sitzenden Mitnehmerstiftes 7a mit; nunmehr
ist für diese zweite Umdrehung der zweite Zeiger 7 innerhalb seiner Skala 4' allein
maßgebend. Haben der erste Zeiger.6 und der zweite Zeiger 7 ebenfalls eine Umdrehung
und damit den Meßbereich 41 vollendet, so nimmt der mit dem kleinen Zeiger 6 weiterhin
rotierende Zeiger 7 den großen Zeiger 8 mittels eines an diesem sitzenden Mitnehmerstiftes
8a bei der weiteren Drehung mit. Bei dieser dritten Runde gilt allein der große
Zeiger 8 mit seinem Meßbereich 4e. Nach Vollendung der dritten Runde, d. h. des
Meßbereiches 40, werden sämtliche Zeiger durch einen auf der Zeichnung nicht dargestellten
Anschlag angehalten. Danach können sämtliche Zeiger mittels der Schraube 22 wieder
in ihre Nullage zurückgedreht werden, damit sie für eine neue Messung wieder bereit
sind. Hierauf werden der Konus 23 und damit die drei Zeiger 6, 7, 8 vom Antrieb
mittels einer beliebigen Auslösung entkuppelt, welche auf der Zeichnung nicht dargestellt
ist, um die Deutlichkeit nicht zu vermindern.
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Innerhalb des Gehäuses i ist eine Gewindeachse 14 angeordnet, welche
außerhalb des Gehäuses einen Stellknopf 15 trägt. Auf dem Gewinde der Achse 14 läuft
eine Buchse 13, welche einerseits einen über einer Skala ig laufenden Zeiger 18
trägt, andererseits mittels eines Armes 27 das Laufrädchen i2 mit Schlitzbuchse
28 in der Stellung zum Mittelpunkt der Reibscheibe 16 verschieben kann.
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Die Skala ig besitzt eine Einteilung nach Metern der Meßstrecke und
Anzahl Sekunden einer Umdrehung des bzw. der Zeiger. Mittels der Stellvorrichtung
15, 14, 13, 27 kann die Umlaufgeschwindigkeit des Zeigers 6, .7, 8 geändert werden.
Da für ein und dieselbe zu messende tatsächliche Geschwindigkeit des sich bewegenden
Objektes die Meßzeiten bei verschiedener Länge der Meßstrecke verschieden lange
sind, so ist mittels der beschriebenen Stellvorrichtung 15, 14, 13, 27, 12 und der
Skala ig die Umlaufgeschwindigkeit des bzw. der Zeiger, bei gleichbleibender Antriebsgeschwindigkeit
des Uhrwerkes bzw. der Räder 17, 20, 16, an die jeweilige Meßstrecke und - in Anbetracht
der beschriebenen Einteilung der Weg/Zeit-Skala 4 - an die zu überwachende zulässige
Höchstgeschwindigkeit angepaßt.
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Nimmt man in Übereinstimmung mit dem auf der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiel eine zu überwachende zulässige Höchstgeschwindigkeit von 3o
km/St. an, so entspricht auf der Skala ig
einer Meßstrecke von 5o loo Zoo m |
eine Umlaufzeit des |
bzw. der Zeiger von 6 12 24 Sekunden. |
Der Gebrauch und die Wirkungsweise sind folgende Zunächst wird der Kontrollgeschwindigkeitsmesser
entsprechend der Meßstrecke aufgestellt. Die Beobachtung der Meßstrecke erfolgt
mittels der auf dem Gehäuse befindlichen Winkelspiegelvorrichtung von einem Punkt
aus, der je nach dem Spiegelwinkel und der Länge der Meßstrecke einen bestimmten
Abstand von der Meßstrecke hat. Durch je ein Diopter bzw. mittels der Visiere z,
2, 3 werden Anfang und Ende der Meßstrecke genau festgelegt. Die Einstellung des
Kontrollgeschwindigkeitsmessers auf die Meßstrecke kann entweder durch Abschreiten
des dem Spiegelwinkel und der beabsichtigten Länge der Meßstrecke entsprechenden
Abstandes von der Meßstrecke geschehen, wodurch die Visiere 2, 2 auf Anfang bzw.
Ende der Meßstrecke eingestellt sind, oder man kann auch umgekehrt durch Anvisieren
von Anfang und
Ende der Meßstrecke den richtigen Abstand von derselben
erhalten. Letzteres empfiehlt sich z. B., wenn die Meßstrecke eine oder mehrere
Kurven bildet.
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Hat man so das Meßgerät an richtiger Stelle zur Meßstrecke aufgestellt,
so stellt man mittels der Stellschraube 15 den Zeiger 18 auf der Skala ig entsprechend
der Länge der Meßstrecke, z. B. ioo m, ein. Da diese Stellvorrichtung aber in der
beschriebenen Weise mit dem Reibrad iz verbunden ist, so stellt man mit der Einstellung
auf die Länge der Meßstrecke gleichzeitig auch die der Länge der Meßstrecke entsprechende
Übersetzung zwischen der Reibscheibe 16 und dem Reibrad 12 ein und paßt somit die
Umlaufgeschwindigkeit des bzw. der Zeiger an die Länge der Meßstrecke und - in Anbetracht
der Einteilung der Weg/Zeit-Skala 4 - an die zu überwachende zulässige Höchstgeschwindigkeit
an.
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Entsprechend der Möglichkeit der Aufstellung des Meßgerätes nach dem
Abstand von der Meßstrecke oder nach der Länge der Meßstrecke bzw. nach dem Anvisieren
von deren Anfang und Ende, kann die Skala ig auch noch die Abstände von der Meßstrecke
angeben (auf der Zeichnung nicht dargestellt). Dann kann mittels der Stellvorrichtung
15, 14, 13, 27, 12 die erforderliche Umlaufgeschwindigkeit des bzw. der Zeiger entweder
auf Grund der Länge der Meßstrecke (wie bei dem Ausführungsbeispiel nach der Zeichnung)
oder auf Grund des Abstandes des Meßgerätes von der Meßstrecke eingestellt werden.
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Nähert sich nun ein Fahrzeug der Meßstrecke, so setzt man mittels
des Auslösers io - mit beliebigen Mitteln - das Uhrwerk des Meßgerätes in Tätigkeit.
Es laufen dann die Räder 17, 20, 16, iz und die Achse 5 mit Konus ii. Die Zeiger
6, 7, 8 sind jetzt mittels der erwähnten, auf der Zeichnung zwecks Verdeutlichung
nicht dargestellten Kupplungsvorrichtung von dem Konus ii noch abgehoben, so daß
sie noch in der Nullstellung verbleiben.
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Das ankommende Fahrzeug wird durch die Winkelspiegelvorrichtung dauernd
beobachtet. Bei Einfahrt des Fahrzeuges in die Meßstrecke, d. h. bei Passieren des
den Anfang der Meßstrecke kennzeichnenden Visiers 2, betätigt man den Auslöser io
zum zweitenmal. Hierdurch wird - ebenfalls mit beliebigen Mitteln - die Kupplung
der Zeigergruppe 6, 7, 8 mit dem Konus ii hergestellt bzw. der Konus 23 des kleinen
Zeigers 6 mit dem Konus ii gekuppelt, indem die Feder 21 den Konus 23 auf den Konus
ii preßt. Der kleine Zeiger 6 rotiert jetzt mit der der Länge der Meßstrecke bzw.
auch dem Abstand des Meßgerätes von der Meßstrecke entsprechenden Umlaufgeschwindigkeit
über der ihm entsprechenden Kreisskala 4a. Auch jetzt noch wird das zu -messende
Bewegungsobjekt mittels der Visiervordchtung 2, 3 dauernd beobachtet.
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Wenn das Fahrzeug o. dgl. das das Ende der Meßstrecke kennzeichnende
Visier 2 passiert, betätigt man zum drittenmal den Auslöser io. Hierdurch wird das
Uhrwerk des Meßgerätes und somit der Zeiger 6 - ebenfalls mit beliebigen Mitteln
- sofort angehalten. Auf der Skala 4a liest man dann die Geschwindigkeit, mit welcher
das Fahrzeug die Meßstrecke durchfahren hat, in km/St. ab. Nunmehr dreht man den
Zeiger 6 bzw. auch die Zeiger 7, 8 mittels der Schraube 22 in die Nullage für eine
neue Messung zurück und entkuppelt hierauf die Zeigergruppe 6, 7, 8 mittels der
erwähnten, auf der Zeichnung nicht dargestellten Kupplungsvorrichtung von dem Antriebskonus
ii.
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Nimmt man mit Bezug auf das dargestellte Ausführungsbeispiel an, der
Zeiger befinde sich beim Anhalten in der Stellung gemäß Abb. i, dann hätte das zu
überwachende Fahrzeug - bei angenommener zulässiger Höchstgeschwindigkeit von 30
lun/St. und entsprechender, aus Abb. i ersichtlicher Skaleneinteilung - die angenommene,
ioo m betragende Meßstrecke mit einer Geschwindigkeit von 6o km/St. durchfahren,
wäre also doppelt so schnell, als zulässig, gefahren. Hätte der Zeiger 6 beim Anhalten
mittels des Auslösers io die Skala 4" vollständig beschrieben, so wäre bei den gemachten
Annahmen das Fahrzeug mit 3o km/St., also mit der zulässigen Höchstgeschwindigkeit,
gefahren. Hat der Zeiger 6 seine Umdrehung bereits vollendet, wenn das Fahrzeug
die Meßstrecke noch nicht durchfahren hat, so ist die Geschwindigkeit des Fahrzeuges
noch geringer als 30 km/St., also geringer als zulässig. Hat z. B. der Zeiger
6 1/., oder 1/3 oder 1/2 Drehung vollendet, wenn das Fahrzeug die Meßstrecke i durchfahren
hat, so beträgt die tatsächliche Geschwindigkeit des Fahrzeuges innerhalb der Meßstrecke
izö bzw. go bzw. 6o km/St., wenn die Weg/Zeit-Skala einer zulässigenHöchstgeschwindigkeit
von 3o km/St. angepaßt ist.
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Es ist also eine Messung der Geschwindigkeit möglich durch rein mechanische
und oberflächliche Beobachtung des jeweiligen Standes des Zeigers im Vergleich zu
einer vollen Umdrehung.
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Hat der Zeiger 6 eine Umdrehung vollendet und das Fahrzeug befindet
sich aber noch beim Durchfahren der Meßstrecke, so nimmt der Zeiger 6 vom Beginn
der zweiten Umdrehung an den mittleren Zeiger 7, entgegen der Wirkung der Bremsfeder
26, mit. Nunmehr gelten die Angaben der Skala 41. Werden die beiden Zeiger 6, 7
mittels des Auslösers io jetzt innerhalb der Skala 4b angehalten, so könnte dann
mittels des Zeigers 7 die tatsächliche Geschwindigkeit des zu überwachenden Fahrzeuges
innerhalb der Meßstrecke auf der Skala 4b ebenfalls in km/St. abgelesen werden.
Entsprechend
nehmen bei sehr niedriger Geschwindigkeit des zu überwachenden Fahrzeuges die Zeiger
6, 7 vom Beginn der dritten Umdrehung an auch den Zeiger 8 mit. Es gelten dann die
Angaben auf der Skala 4e.
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Ändert sich die Größe der zu überwachenden zulässigen Höchstgeschwindigkeit,
dann kann das Meßgerät ebenfalls benutzt werden, ohne die Skala und die Antriebsgeschwindigkeit
des Uhrwerkes vor der Reibscheibe 16 ändern zu müssen. Dann allerdings ist die Bedingung
nicht erfüllt, daß beim Fahren des zu überwachenden Fahrzeuges mit der zulässigen
Höchstgeschwindigkeit innerhalb der Meßstrecke der Zeiger jeweils immer eine volle
Umdrehung macht; denn dann ist der Weg des Zeigers 6 entweder kleiner oder größer
als eine volle Umdrehung über seiner Skala. Will man in diesem Falle ebenfalls die
Bedingung erfüllen, daß der Zeiger 6 beim Fahren mit der zulässigen Höchstgeschwindigkeit
eine volle Umdrehung macht, dann wäre die Weg/Zeit-Skala 4 durch eine entsprechend
andere zu ersetzen.
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Die Antriebsgeschwindigkeit des Uhrwerkes des Meßgerätes bis vor die
Reibscheibe 16 und die Weg/Zeit-Skala 4 müssen auf jeden Fall dann, aber nur dann
verändert werden, wenn Geschwindigkeiten von über 6oo km/St. oder unter io km/St.
gemessen werden sollen. Dieses kommt z. B. in Betracht für anders geartete Messungen
als die Überwachung der Geschwindigkeit von Kraftfahrzeugen, also z. B. bei technischen,
physikalischen Messungen usw.
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Zur Verdeutlichung der Übersicht ist es zweckmäßig, die Zeiger durch
verschiedene Farben kenntlich zu machen und die ihnen entsprechende Skala gleich
ihrem zugehörigen Zeiger zu färben.
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Man kann, um die Genauigkeit der Messungen noch zu vergrößern, auch
die Einrichtung treffen, daß nach der ersten Betätigung des Auslösers io und dem
Ingangsetzen des Uhrwerkes die zweite und dritte Betätigung des Auslösers io und
damit das Ingangsetzen bzw. Anhalten des oder der Zeiger auf selbsttätige Weise,
z. B. auf mechanischem oder elektrischem oder optischem oder anderem Wege, erfolgen.
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Mit dem Kontrollgeschwindigkeitsmesser nach der Erfindung kann auch
eine photographische Aufnahmekamera verbunden sein, welche selbsttätig sowohl das
Fahrzeug, insbesondere dessen polizeiliche Kennzeichen, als auch dessen Stellung
bezüglich zum Beginn und Ende der Meßstrecke, Zeigerstand an der Skala ig des Meßgerätes,
die Geschwindigkeit des Fahrzeuges in km/St. innerhalb der Meßstrecke, Tageszeit
der Messung usw. aufnimmt.
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Mit dem Meßger ät nach der Erfindung kann ferner eine Registriervorrichtung
verbunden sein, welche selbsttätig die Meßergebnisse auf einem laufenden Kontrollstreifen
verzeichnet, der außerdem die wichtigsten Angaben über die Messungen enthält, wie
z. B. Länge und Ort der Meßstrecke, Zeit der Messung, die wichtigsten Kennzeichen
des gemessenen Objektes usw., so daß dieser Kontrollstreifen als Urkunde für die
Messung dient.