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Vorrichtung zur Bestimmung der Geschwindigkeit eines Fahrzeugs aus
der Zeit, die zum Durchfahren einer bekannten Wegstrecke gebraucht wird. Geschwindigkeitsmesser,
die auf dem Prinzip der Messung von Weg und Zeit beruhen, sind allgemein bekannt.
Es ist auch bekannt, mit Hilfe einer im Fernrohr angebrachten Skala die Entfernung
eines Gegenstandes von bekannter Größe zu bestimmen. Ferner ist es bekannt, den
Weg durch Anvisieren des sich bewegenden Gegenstandes zu bestimmen und die zur Messung
der Zeit benötigte Stoppuhr mit der Visiervorriehtung zu verbinden.
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Unterschiedlich und neu ist bei dem Erfindungsgegenstand dem Bekannten
gegenüber die besondere Art der Zeitmessung durch einen mit bestimmter Geschwindigkeit
ablaufenden Meßstreifen, avrf den die Zeit durch die Länge eines geraden Striches
dargestellt wird, sowie die Ermittelung der Geschwindigkeit durch den Vergleich
dieses Striches, mit einer Eichkurve.
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Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Vorrichtung zur
Ausführung des Meßverfahrens veranschaulicht.
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Abb. i zeigt ein der Erfindung gemäß eingerichtetes Prismenfernrohr
in der einen Ansicht, Abb. 2 in der andern Ansicht und Abb. 3 in Endansicht. Abb.
¢ und 5 zeigen das Trommelgehäuse mit der Meß- oder Schreibtrommel in Endansicht
und in Längsschnitt. Abb. 6 stellt ein Registrierblatt mit Eichkurve dar.
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In jedes Okularrohr eines Prismenfernrohres ist in an sich bekannter
Weise eine Zielscheibe a (Abb. i) mit geeigneter Graviereng eingebaut. Mit dem Gestell
des Prismenfernrohres ist ein Trommelgehäuse d verbunden, in dem sich eine Meßtrommel
c befindet, die mittels, eines an denn einem. Ende des Trommelgehäuses eingebauten
geeichten Uhrwerks e in Bewegung gesetzt wird, sobald man auf einen Druckknopf b
drückt. Die graphische Ermittelung der Geschwindigkeit geschieht dadurch, daß ein
auf dem Trommelgehäuse in bestimmten Abständen in Richtung der Trommelachse verschiebbar
angeordnetes Schreibzeug, bestehend aus einem Schreibstiftträger g mit Silberstift
h, auf einen unter sich umlaufenden Registrierblatt (Abb. 6) die Zeit für das. Durchfahren
der Kontrollstrecke geradlinig aufschreibt. Zur Eintragung der für die Kontrolle
erforderlichen Daten usw. ist das Trommelgehäuse in der Längsachse durch einen rechteckigen
Ausschnitt i (Abb. 2) freigelegt und gestattet somit ein Aufzeichnen von Daten,
ohne die Trommel aus ihrem Gehäuse zu entfernen.
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Zweckmäßig ist eine Astzahl hintereinander angeordneter Registrierblätter
(Abb. 6) zu einem Registrierstreifen vereinigt. Der Registrierstreifen, welcher
auf Rollen auf- bzw. abrollbar vermittels eines in der Meß- oder Schreibtrommel
befindlichen Längsschlitzes auf diese aufgezogen wird', befindet sich innerhalb
der Schreibtrommel. Der Vorschub des jeweils erforderlichen nächstfolgenden Regis,trierblattes
geschieht ohne Entfernung der
Schreibtrommel durch Betätigung von
Hand Zur Ermöglichung einer genauen Einstellung des jeweils nächstfolgender Registrierblattes
ist an dem Ausschnitt i eine Marke angebracht, welche mit der Nullinie des Registrierstreifens
in übereins;timmung zu brzrrgen ist. Auf dem Registrierblatt selbst ist eine Zeitwegkurve
aufgedruckt, durch welche es möglich ist, die Geschwindigkeit ohne Hilfsmittel abzulesen.
Die Feststellung der Meßzeit ist nach Anhalten der Schreibtrommel durch Drücken
auf den Knopf 8 durch einfaches Ablesen der Stellung des Zeigers z auf der Meßskala
der Verschlußscheibe f (Abb. q. und 5) der Trommel d ebenfalls unmittelbar möglich.
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Die Feststellung der Geschwindigkeit eines Fahrzeuges, geschieht in
der Weise, daß man zunächst in die Gravierung (Quadrat, Rechteck, Kreis. o. dgl.)
der in das Prismeninstrument, Fernglas,, Fernrohr o. dgl. eingebauten durchsichtigen
Zielscheiben einen an dem sich bewegenden Fahrzeug befindlichen Gegenstand von bekannter
Größe, z. B. die Nummernscheibe, einvisiert, bis die Begrenzungslinien der Nummernscheihe
sich mit denen der Gravierung decken. In genanntem Falle würden die durch Reichsgesetz
vorgeschriebenen Höhenbegrenzungen der Nummernscheiben als Grundlage für die Messung
dienen. Die -Bemessung der Gravierung ist so .gewählt, da.ß in dem Augenblicke der
Übereinstimmung des im Fernglase erscheinenden Zielbildes mit der Gravierung der
Zielscheibe das Fahrzeug den Abstand vom Beobachtungspunkte hat, der als bekannte
Entfernung für die auszuführende Messung zugrunde gelegt -ist. Hierdurch ergibt
sich in an sich bekannter Weise die Länge der Kontrollstrecke:- Ist diese festgestellt,
so wird das Uhrwerk der mit dem Prismenfernrohr verbundenen, das Registrierblatt
tragenden Meßtrommel mit Schreibwerk in Bewegung gesetzt, deren Umlaufgeschwindigkeit
in einem bestimmten Verhältnis zur Kontrollstrecke, sodann auch zu der zu messenden
Ges-chwind`igkeit des Fahrzeuges steht. Hat dieses die Kontrollstrecke der gedachten
Standortlinie zurückgeleert, so wird das. Uhrwerk angehalten und die Meßtrommel
zum Stillstand gebracht. Durch die auf der vorderen Seite der vorderen Verschlußscheibe
des Trommelgehäuses angebrachten Meßskalen ist es mittels eines mit der Schreibtrommel
fest verbundenen Zeigers möglich, die Stundengeschwindigkeit und Dauer der Messung
von außen her abzulesen. Die vorstehend erläuterte Erfindhmg gestattet somit die
einwandfreie Feststellung der Geschwindigkeit eines Fahrzeuges von nur einem beliebigen
Standorte aus, und zwar durch eine einzelne Person ohne vorherige Absteckung oder
sonstige Festlegung der Meßstrecke, und ermöglicht eine weitere Kontrolle der durch
die überwachende Person gefundenen Feststellung durch die Diagramme. Sie bedeutet
mithin eine außerordentliche Verbesserung gegenüber den jetzt bestehenden Methoden
der Geschwindigkeitsfeststellung und weiterhin eine bisher sehr entbehrte Möglichkeit,
den Gefahren und Unfällen, welche durch Überschreiten der innerhalb geschlossener
Ortschaften vorgeschriebenen Höchstgeschwindigkeiten stetig im Wachsen begriffen
sind, durchgreifend Einhalt zu gebieten.