DE828019C

DE828019C - Verfahren und Vorrichtung zur Auswahl des Farbfilters fuer tonwertrichtige photographische Aufnahmen

Info

Publication number: DE828019C
Application number: DEP348D
Authority: DE
Inventors: Dr-Ing Martin Ploke
Original assignee: Zeiss Ikon AG
Current assignee: Zeiss Ikon AG
Priority date: 1949-11-29
Filing date: 1949-11-29
Publication date: 1952-01-14

Description

Verfahren und Vorrichtung zur Auswahl des Farbfilters für tonwertrichtige photographische Aufnahmen Es ist ein Meßgerät zur Auswahl des Farbfilters für tonwertrichtige photographische Aufnahmen bekanntgeworden, bei welchem der Differenzstrom zweier mit entsprechenden Farl)fil.ern versehener oder sonst verschieden farbempfindlich gemachter Photozellen zur Ermittlung der Farbtemperatur und damit zur Auswahl des geeigneten Filters gemessen wurde. Es wurde dabei versucht, der Schwierigkeiten, die sich aus der von Fall zu Fall unterschiedlichen Gesamtlichtintensität ergeben, dadurch Herr zu werden, daß man die Photozellen so auswählte oder durch zugeordnete Widerstände so aufeinander abstimmte, daß ihre Kennlinien bei den verschiedenen Lichtintensitäten parallel verliefen. Auf diese Weise sollte sich der Differenzstrom lediglich in Abhängigkeit von der Farbtemperatur und unabhängig von der jeweiligen Lichtintensität ergeben. Jedoch ist es bei einem solchen Abstimmverfahren für in Massenfertigung hergestellte Geräte sehr mühevoll,wenn nicht unmöglich, geeignete Photozellen auszuwählen oder diese so aufeinander abzustimmen, daß die oben angegebene Bedingung für ihre Charakteristik mit hinreichender Genauigkeit erfüllt wäre. So gibt es bis heute tatsächlich kein Gerät, das in der Hand des ausübenden Lichtbildners die zuverlässige Ermittlung des auszuwählenden Filters ermöglicht.
Nach der Erfindung wird ein Meßverfahren vorgeschlagen, bei dem die erwähnten Schwierigkeiten in einfacher Weise umgangen sind. Grundsätzlich soll hier wieder der Differenzstrom zweier mit entsprechenden Farbfiltern versehener oder sonstwie verschieden farbempfindlich gemachter Photozellen gemessen werden. Um aber eine gleichbleibende Vergleichsgröße zu haben, wird zunächst bei der Messung der Summen- strom der Zellen durch einstellbare Mittel auf eine für jeden Meßfall konstante Größe eingeregelt und dann unter Belassung der Einstellung der Differenzstrom gemessen. Damit ist der Differenzstrom unabhängig von der jeweiligen Lichtintensität, und man kann entsprechend der so bestimmten Farbtemperatur das geeignete Filter auswählen.
Die Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens enthält also zweckmäßig zwei mit entsprechenden Farbfiltern versehene oder sonstwie unterschiedlich farbempfindlich gemachte Photozellen, einen Strommesser und über dies an sich Bekannte hinaus einen Umschalter zum Hintereinander- und Gegeneinanderschalten der Photozellen und Mittel zum Einregeln des Summenstromes auf eine gleichbleibende Vergleichsgröße.
Die Regulierung des Summenstromes auf den festen Vergleichswert kann elektrisch oder optisch erfolgen.
Im ersteren Fall enthält die Meßeinrichtung einen Regulierwiderstand, welcher dem Strommesser vorgeschaltet ist. Im anderen Fall werden den Photozellen noch zusätzlich Verstellblenden, Graukeile o. ä. vorgesetzt. Zur ergänzenden Messung der erforderlichen Belichtungszeit und zur Vereinfachung der Handhabung enthält das Skalenblatt des Strommessers in zweckmäßiger Weise eine Skala für die Belichtungszeit bzw. für die Lichtwerte, eine Markierung für die Einregelung des Summenstromes und eine solche für eine abgestufte Filterreihe.
In der Zeichnung ist im Schema ein Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens dargestellt. Es zeigt Fig. I die Schaltung der Vorrichtung im Augenblick der Messung der Belichtungszeit, Fig. 2 die Schaltung nach Einregulierung des Zeigerausschlages des Strommessers auf die feste Marke, Fig. 3 die Schaltung im Augenblick der Anzeige der Filterwerte.
Die Vorrichtung umfaßt die Sperrschichtzellen I und 2 mit den vorgeschalteten Filtern 3 und 4, den Umschalter 5, den Regelwiderstand 6 und das Galvanometer 7 mit seinem Zeiger 7a Das Filter 3 ist durchlässig für die Strahlen, deren Wellenlängen zwischen 400 und 550 ,*4, also, grob gesprochen, im roten Teil des Spektrums liegen, und das Filter 4 ist durchlässig für die Strahlen, deren Wellenlängen zwischen 550 und 750 ,u, also im blauen Teil des Spektrums liegen. Das Skalenblatt des Galvanometers 7 enthält eine feste Marke 8, eine Skala für die Filterreihe g und eine Lichtwerk skala IO. Durch die Teilstriche der Filterskala sind die verschiedenen Absorptionswerte der Filter wiedergegeben. Je nachdem es sich um ein Gerät für Schwarzweiß- oder Farbaufnahmen handelt, ist eine entsprechende Teilung und Abstimmung der Skala auf die Filter vorgesehen. Es ist jedoch auch denkbar, daß eine einheitliche Filterreihe für Schwarzweiß- und Farbaufnahmen aufgestellt wird. Die ganze Vorrichtung wird am besten in ein handliches Gehäuse in der Art der üblichen Belichtungsmesser eingebaut. Die Schaltung ergibt sich aus der Zeichnung.
In Figur sind die Sperrschichtzellen hintereinandergeschaltet. Der Widerstand 6 ist in seiner Nullstellung.
Der Ausschlag des Zeigers 7a gibt so die Gesamthelligkeit an. Diese wird als Lichtwert an der Skala Io al) gelesen und in bekannter Weise mittels einer Tabelle oder Rechenscheibe unter Berücksichtigung der Empfindlichkeit des Aufnahmematerials zur Feststellung der Blende und der Belichtungszeit verwendet.
Nun wird, wie Fig. 2 zeigt, der Widerstand 6 so weit eingeschaltet, bis der Zeiger 7a auf die Marke 8 zurückgeht. Damit ist für jeden Meßfall eine einheitliche Bezugsgröße für die Messung der Farbanteile geschaffen.
Entsprechend Fig. 3 wird schließlich der Umschalter 5 umgelegt, so daß die Zellen I und 2 gegeneinandergeschaltet sind. Das Meßgerät 7 mißt also jetzt die Differenz der Photoströme. Ist in dem zu messenden Lichtbündel der Anteil des Rot dem des Blau gleichwertig, so erfolgt kein Ausschlag des Zeigers 7a.
Der Zeiger 7a weist auf die Zahl 5 der Filterskala 8.
Der Lichtbildner hat also das Filter Nr. 5 einer entsprechend abgestimmten Filterreihe zu nehmen. Überwiegt jedoch der Blauanteil im Licht, so erfolgt ein Ausschlag des Zeigers nach rechts: er wird vielleicht, wie Fig. 3 zeigt, auf das Filter Nr. 8 weisen. Es wird dies dann ein Filter sein, welches den Blauanteil weitgehend absorbiert. Das Sinngemäße gilt, wenn der Rotanteil überwiegt und ein Ausschlag nach links erfolgt. Dazwischen liegt irgendwo ein Ausschlag, der anzeigt, daß kein Filter genommen zu werden braucht.
Schließlich muß noch die oben ermittelte Belichtungszeit wie üblich mit dem Filterfaktor multipliziert werden. Zweckmäßig ist dazu eine bekannte Recheneinrichtung, die auch den Filterfaktor mitberücksichtigen läßt.
An Stelle der beiden Filter 3 und 4 kann auch ein Prisma angeordnet werden, das den einfallenden Lichtstrahl zerlegt und dabei den langwelligeren Anteil (über 550in) auf die Zelle 2 und den kurzwelligeren Anteil (unter 550 ,u) auf die Zelle I wirft. Auch können natürlich von sich aus die Zellen verschieden farbempfindlich sein.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: I. Verfahren zur Auswahl des Farbfilters für tonwertrichtige photographische Aufnahmen mit Hilfe des Differenzstromes zweier mit entsprechenden Farbfiltern versehener Photozellen, dadurch gekennzeichnet, daß bei der Messung zunächst der Summenstrom der Zellen durch einstellbare Mittel auf eine für jeden Meßfall gleichbleibende Vergleichsgröße eingeregelt und dann, unter Belassung der Einstellung, der Differenzstrom gemessen wird.
2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß sie zwei mit entsprechenden Farbfiltern (3, 4) versehene Photozellen (I, 2), einen Strommesser (7) und über dies an sich Bekannte hinaus einen Umschalter (5) zum Hintereinander- und Gegeneinanderschalten der Photozellen und Mittel (6) zum Einregeln des Summenstromes auf eine gleichbleibende Vergleichsgröße aufweist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß zur Einregelung des Summenstromes dem Strommesser (7) ein Regelwiderstand (6) vorgeschaltet ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß zum Einregeln des Summenstromes den Photozellen geeignete optische Mittel (Verstellblenden, Graukeile o.ä.) vorgeschaltet sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 2, 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Strommesser ein Skalenblatt aufweist, welches eine Skala (ro) für die Belichtungszeit bzw. für die Lichtwerte, eine Markierung (8) für die Einregelung des Summenstromes auf den festen Vergleichswert und eine Skala (g) für eine abgestufte Filterreihe enthält.

Angezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 744719.