DE2611888C2 - Vorrichtung zum Ausmessen von Proben - Google Patents
Vorrichtung zum Ausmessen von ProbenInfo
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Description
Die vorliegende Anmeldung betrifft eine Vorrichtung zum Ausmessen von Proben, insbesondere zum Messen
von Immunelektrophorese- und Immundiffusionsplatien bei der ein vergrößertes Bild der Probe auf einem
Bildschirm erzeugt wird, der im Durchstoßpunkt der optischen Achse des bilderzeugenden Systems einen
Index trägt und bei der eine Einrichtung zum Bewegen und zum Messen der Bewegung der Probe zwischen
zwei Lagen vorgesehen ist, in denen jeweils ein Randpunkt einer zu bestimmenden Strecke der Probe
mit dem Bildschirm-Index zur Deckung kommt.
Es sind Meßmaschinen zur berührungslosen Messung von Werkslücken bekannt, bei denen das zu messende
Werkstück vergrößert auf eine Mattscheibe abgebildet und auf dieser durch Anlegen eines Maßstabes
vermessen wird. Solche Maschinen erfordern zur Abbildung ein sehr gut korrigiertes und deshalb teueres
optisches System. Außerdem ist der eigentliche Mcüvorgang ermüdend und nicht frei von subjektiven
Fehlern.
Den zuletzt genannten Nachteil vermeiden Meßmaschinen, bei denen das Werkstück auf einem Koordinatentisch
angeordnet ist und vergrößert auf eine mit Kreisen und einem Strichkreuz versehene Mattscheibe
abgebildet wird. Durch Verstellen des Koordinatentisches wird das Bild des Wirkstucks um die zu messende
Länge verschoben und diese wird an Maßstäben abgelesen, die am Koordinatentisch angebracht sind. 6s
Alle diese Melimaschini-n sind grolle, aufwendige und
schwere Geräte. Besieht die Aufgabe, kleinere Objekte /u vermessen, so wird man aus Gründen der
Genauigkeit versuchen, die Messung an einem vergrößern Projekiionsbild vorzunehmen. Eine solche
Messung benötigt ein optisch aufwendiges Gerät und ist ermüdend sowie mit subjektiven Fehlern behaftet. Dies
gilt in besonderen) Maße, wenn sich die zu messenden Objekte nicht sehr signifikant vom Untergrund
unterscheiden.
Als solche Objekte sind Präzipitatringc auf Inimundiffusionsplatten
anzusehen. Solche meist runden Platten enthalten einen Träger, auf den ein Gel aufgetragen ist,
das ein monospezifisches Antiscrum gegen ein bestimmtes Protein enthält. In den Träger sind mehrere
Ausnehmungen eingestanzt. In einen Teil dieser Ausnehmungen wird eine bestimmte Menge eines das
spezifische Antigen enthaltenden Standards in verschiedenen Konzentrationen eingetragen, während in die
anderen Auftragsstellen die zu prüfenden Seren eingetragen werden. Bei der anschließenden Diffusion
der eingetragenen Substanzen in das Gel bildet sich ein Aniigen-Antikörper-Komplex. Nach ausreichender Diffiisionszeit
wird durch Erreichen der Äquivalenzzone der Endpunkt der Diffusion erhalten. Am Endpunkt der
Diffusion ist die Fläche des Präzipitatringes der sich um jede Auftragsstclle gebildet hat der Konzentration an
Antigen direkt proportional. Zur Konzentrationsbestimmung ist also der Durchmesser der Präzipitatringe
zu messen, was dadurch erschwert ist, daß sich diese Ringe oft nur sehr wenig von der umgcbericn Platte
unterscheiden.
Ähnliches gilt auch für die Auswertung von Immunelektrophoreseplatten. Diese Platten sind mit
einem Gel beschichtet, das ein monospezifisches Antiserum in gleichmäßiger Verteilung enihält. In
mehrere Auflragsstellen werden jeweils gleiche Mengen von Standardlösungen bzw. Serum eingetragen.
Unter der Wirkung eines elektrischen Feldes wandert das Serum und das darin enthaltene Antigen hinterläßt
in der Gelplatte langgestreckte Immunpräzipilate. Die Länge dieser Präzipitate ist der Konzentration des
Antigens direkt proportional und ist deshalb zu messen.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Ausmessen von
Proben, insbesondere zum Messen von Immunelektrophorese- und Inimundiffusionsplatten zu schaffen, die
preiswert aufgebaut ist und die eine ermüdungsfreie, schnelle und genaue Messung in jedem Falle, d. h.
insbesondere auch bei sehr geringem Kontrast zwischen Objekt und Untergrund ermöglicht.
Zur Lösung dieser Aufgabe geht die Erfindung von einer Vorrichtung aus, bei der ein vergrößertes Bild der
Probe auf einem Bildschirm erzeugt wird, der im Durchstoßpunkt der optischen Achse des bilderzeugenden
Systems einen Index trägt und bei der eine Einrichtung zum Bewegen und zum Messen der
Bewegung der Probe zwischen zwei Lagen vorgesehen ist, in denen jeweils ein Randpunkt einer zu bestimmenden
Strecke der Probe mit dem Bildschirm-Index zur Deckung kommt und sie zeichnet sich dadurch aus, daß
im Bclcuchiungsstrahlcngang ein Spiegel zur Umlenkung des von einer Lichtquelle kommenden Lichtes in
die optische Achse des nachgeordneten Abbildungs-Objektivs so angeordnet ist, daß er zum Auswerten von
lichtsircucndcn Proben in eine Lage schwenkbar ist, in
der das von der Lichtquelle ausgehende Licht nicht direkt in das nachgeordnete Objektiv fällt.
Bei der neuen Vorrichtung wird zur Messung nur die Mille des Bildes, d.h. der Ort des Bildschirm Index
bcniiwi. Da die Bildmitte stets fehlerfrei ist, spielen also
Abbildungsfehler des abbildenden .Systems keine die
Meßgenauigkeit beeinflussende Ri)IIe. Da zudem die Messung unabhängig vom Fokussierungs/usiand und
der Vergrößerung ist. lassen sich /.ur Abbildung der
Probe auf dem Bildschirm billige Objektive verwenden. die keinen hohen Toleranzforderungen genügen müssen.
Der Durchmesser des verwendeten Objektivs geht über das öffnungsverhälmis nur in die Bildhelligkeit ein.
so daß es nicht notwendig ist. teure Objektive mit hohem Öffnungsverhaltnis /u verwenden. tu
Mittels des im Beleuchtungsstrahlengang angeordneten
Umlenkspiegels laßt sich in sehr einfacher Weise von Hell- auf Dunkelfeldbeleuchtung umschalten. Im
llellfeld werden Präparate vermessen, bei denen sich
die /u messenden Prä/ipitatc deutlich vom Untergrund ,5
unterscheiden, wahrend die Dunkelfeldbeleuchtung auch die einwandfreie Messung von Pra/.ipiiaten
ermöglicht, die sich nicht signifikant von ihrer Umgebung abheben.
Die neue Vorrichtung ist zweckmäßig so aufgebaut. daß der Umlenkspiegel innerhalb eines Kondensors zur
Abbildung der Lichtquelle in die Eintrittspupille des nachgeordneten Objektivs und die auszumessende
Probe zwischen dem Kondensor und dem Objektiv angeordnet ist. Damit wird ein platzsparender Geräteaufbau
erreicht.
Weiterhin ist es vorteilhaft, zwischen Lichtquelle und
Probe ein Wärmeschutzfilter und ein ausschwenkbares
Farbfilter anzuordnen. Das Wärmeschutzfilter dient zum Schutz der zu untersuchenden Probe, während das,
zweckmäßig als Grünfilter ausgebildete Farbfilter es ermöglicht, die Messung in einem Spcktralbereich
durchzuführen, in dem das menschliche Auge am empfindlichsten ist.
Die Erfindung wird im folgenden anhand der Fig. 1 bis 4 der Zeichnungen näher erläutert. Im einzelnen
zeigt
Fig. 1 ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen
Vorrichtung in seitlicher Schnittdarsicllung;
F i g. 2 die Vorrichtung nach F i g. 2 in der Ansicht von
vorne;
Fig.3 eine auf dem Probentisch der neuen Vorrichtung
liegende Immundiffusionsplatte;
F i g. 4 eine Immunelektrophoreseplatte in Auswertestcllung.
In Fig. 1 ist mit I eine Lichtquelle bezeichnet, welche
über die Linse 2, einen Umlenkspiegel 3 und die Linse 4 in die Eintrittspupille des nachgeordnctep abbildenden
Systems 5 abgebildet wird. Das zweckmäßig als Objektiv ausgebildete System 5 erzeugt über Spiegel 6
und 7 auf dem Bildschirm 8 ein vergrößertes Bild der Probe 26. Im Durchstoßpunkt der optischen Achse 9 des
bilderzeugenden Systems ist auf dem Bildschirm 8 ein strichförmiger Index 1.0 angebracht. Mit 41 ist ein
Wärmeschutzfiltcr und mit 40 ein ausschwenkbar angeordnetes Grünfilter bezeichnet.
Der Probuntiseh 12 ist über Geradführungen 13 und 13' senkrecht /ur Papierebene der Fig. I verschiebbar.
Diese Verschiebung wird mittels einer Drehkurbel 14 bewirkt, welche eine Gewindespindel 15 dreht. Diese
Spindel ist über eine Halbinutier 16, welche unter der
vVirkung einer Blattfeder 17 steht, mit dem Prubcnlisch
12 gekoppelt. Um den Probentisch auch schnell bewegen zu können, ist die Malbmutter 16 durch
Betätigen des Hebels 18 in der Pfeilrichtung von der h5
Gewindespindel 15 losbar.
Mit der Gewindespindel 15 ist ein Zahnrad 19 verbunden, welches über weitere Zahnräder 20 und 21
ein Zählwerk 22 betätigt. Dieses Zahlwerk ist über eine
Taste 23 nullbar. Seme Λη/eige ist in Fig. 1 der
Übersichtlichkeit halber seitlich eingezeichnet, sie ist in
Wirklichkeit jedoch so angeordnet, daß sie der Beobachter direkt jblesen kann.
Zum Ausmessen von Imimindiffusionsplallen ist der
Probentisch 12 mit einer kreisförmigen Ringnut oder zwei Anlagen 24 und 25 versehen, welche in der
Draufsicht der F i g. 3 sichtbar sind. Eine auszuwertende
kreisförmige Immunditfusionspljiie 26 wird auf den
Probenlisch 12 gelegt und gegen die Anlagen 24 und 25 gedruckt. Durch Drehen der Probe 26 kann nun ein
auszuwertender Präzipitairing in Meßstellung gebracht
werden, wie dies in F i g. J gezeigt ist. Das abzubildende System erzeugt dann auf dem Bildschirm 8 ein
vergrößertes Bild des auszuwertenden Präzipitatringes 27. Durch Betatigen der Drehkurbel 14 wird dieses Bild
in eine erste Lage 27" (Fig. 2) gebracht, in welcher ein
Punkt seines Umiangcs mit dem lndexsm<:h 10 zur
Deckung kommt. Die entsprechende Lage der Probe 26 isl in F i g. 3 durch den Pfeil 28 gezeigt. In dieser Stellung
wird durch Drücken des Knopfes 23 das Zählwerk 22 genullt. Sodann wird durch Drehen der Kurbel 14 der
Probentisch 12 solange verschoben, bis die Probe 26 die in F i g. 3 durch den Pfeil 29 gezeigte Lage einnimmt. In
dieser Lage ist auf dem Bildschirm 8 das Bild 27" sichtbar, d. h. die gegenüberliegende Umfangsielle des
Ringes 27 ist mit dem Indexstrich 10 zur Berührung gebracht. Wie ohne weiteres ersichtlich isl der
Probentisch 12 zwischen den beiden Meßlagen um eine
Distanz in Richtung des Pfeiles 30 bewegt worden, welche genau dem Durchmesser des auszuwertenden
Präzipitatringes 27 entspricht. Das Zählwerk 23 zeigt also in der zweiten Meßlage direkt digital den
Durchmesser des Ringes 27 an.
Es ist ohne weiteres ersichtlich, daß mittels der dargestellten beschriebenen Vorrichtung eine Vielzahl
von Präzipitatringen nacheinander ausgemessen werden können, wobei diese Messungen genau, -,k-her und
ermüdungsfrei sind.
Bei der Auswertung von Präzipitatringen können auch Ringe anfallen, die sich nur sehr wenig von der
Gelschicht unterscheiden. In diesem Fall empfiehlt es sich, den Umlenkspiegel 3 in die in Fig. I dargestellte
Lage 3r zu verschwenken. Gleichzeitig wird das Grünfilter 40 aus dem Strahlengang ausgeklappt. Der
Spiegel wird zwischen den Stellungen 3 und 3' etwa um 8° verschwenkt. In der Stellung 3' wird die Lichtquelle 1
nicht mehr direkt in die Eintrittspupille des Objektivs 5 abgebildet. In dieses Objektiv fallen dann nur noch
Strahlen, welche durch den auszuwertenden Präzipiiatring gestreut wurden. Es wird also der Effekt einer
Dunkelfeldbeleuchtung erzeugt, d. h. auf dem Bildschirm 8 ist die Umgebung des auszuwertenden Ringes dunkel,
während das Ringbild hell erscheint.
Der Probentisch 12 ist als Wendetisch ausgebildet. In
der in den F i g. I und 2 dargestellten Lage dient er zum Messen von Immuiuliffusionsplallcn. Zur Auswertung
anderer Proben, beispielsweise zur Auswertung von Imnuinelekirophoreseplatien, wird der Tisch 12 gewendet,
so daß seine bisherige Unterseite jetzt zur Probenauflage dient. Diese Seile ist mit einem hier nicht
dargestellten Noppcnbelag versehen und dient zur rutschfesten Auflage von Platten.
Eine solche Imnuineleklrophoreseplatie isl in F i g.
in Meßstelliing dargestellt. Die Plane 31 weis!
verschiedene Auftrags.stellen 32 auf. von denen langgestreckte Immuiipra/ipiiaie ausgehen. Zur Mes-
iiiIi^ wild zim.ii.list so eingestellt. d,i H die Oberkante der
Anlii .li-'ssulk'ii vom ΙιηΙο\μγκ!ι IO lieriihii wird liies
ist in F ι μ 4 iluivli die gestrichelte Linie 34 :iii(:edeiilei.
Zm MeiMnij; w inl sodann der !'robcnlisi h 12 und diiniil
die Plaiu- M in ΚιιΙιΙιιημ des l'feilcs 30 veiseliohen. so
d.iU der Indexslrieli 10 luidieiiuinder ilie l'osilionen V
3d usw. einnimmt. D.is /iilihserk wird in der Position 3
so il;iU in den niielifolfjenden Positionen ili
der Immunpni/ipitaie .13 direkt
«erden knnn.
«erden knnn.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Vorrichtung zum Ajsmesscn von Proben,
insbesondere zum Messen von Immunelektrophorese- und Immundiffusionsplatten, bei der ein vergrößertes
Bild der Probe auf einem Bildschirm erzeugt wird, der im Durchstoßpunkt der optischen Achse
des bilderzeugenden Systems einen Index trägt und bei der eine Einrichtung zum Bewegen und zum
Messen der Bewegung der Probe zwischen zwei Lagen vorgesehen ist, in denen jeweils ein
Randpunkt einer zu bestimmenden Strecke der Probe mit dem Bildschirm-Index zur Deckung
kommt, dadurch gekennzeichnet, daß im Belcuchtutigsstrahlengang ein Spiegel (3) zur Umlenkung
des von der Lichtquelle (1) kommenden Lichtes in die optische Achse (9) des nachgeordneten
Abbildungs-Objektivs (5) so angeordnet ist, daß er zum Auswerten von lichtstreuenden Proben in eine
Lage (3') schwenkbar ist, in der das von der Lichtquelle (1) ausgehende Licht nicht direkt in das
nachgeordnete Objektiv (5) fällt.
2. Vorrichtung nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet,
daß der Umlenkspiegel (3) innerhalb eines Kondensors (2, 4) zur Abbildung der Lichtquelle (1)
in die Eintrittspupille des nachgeordneien Objektivs (5) und die auszumessende Probe (26) /wischen dem
Kondensor (2, 4) und dem Objektiv (5) angeordnet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen Lichtquelle (1) und
Probe (26) ein Wärmeschutzfilter (41) und ein ausschwenkbares Farbfilter (40) angeordnet sind.
Priority Applications (9)
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BE171719A BE847552A (fr) | 1976-03-20 | 1976-10-22 | Appareil pour la mesure des echantillons, |
FR7634455A FR2344813A1 (fr) | 1976-03-20 | 1976-11-16 | Appareil de mesure d'echantillons tels que les anneaux de precipite des plaques d'immuno-diffusion |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19762611888 DE2611888C2 (de) | 1976-03-20 | Vorrichtung zum Ausmessen von Proben |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE2611888B1 DE2611888B1 (de) | 1977-06-08 |
DE2611888C2 true DE2611888C2 (de) | 1978-01-26 |
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