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Gerät zum subjektiven Bestimmen der Größe von Blutkörperchen Für die
objektive Untersuchung von Blutproben in Krankenhäusern ist ein Prüfgerät bekannt,
das auf Angaben von Dr. P i j p e r beruht und bei dem auf einer Mattscheibe mittels
einer Projektionseinrichtung die Beugungsringe von zwei Blutausstrichen in solcher
gegenseitigen Lageentworfen werden, daß gleichfarbige Beugungsringe bezüglich ihrer
Größe miteinander verglichen werden können. Dieses Prüfgerät liefert zwar sehr gute
Resultate, ist aber wegen seiner Größe nicht geeignet, vom Arzt bei Hausbesuchen
mit sich geführt zu werden.
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Es ist ferner ein Gerät vorgeschlagen worden, bei dem das Verfahren
Anwendung findet, die Größe von Blutkörperchen subjektiv dadurch zu bestimmen, daß
von der zu untersuchenden Blutprobe entworfene Beugungsringe mit einer Teilung verglichen
werden, die Beugungsringen entspricht, die bei Beleuchtung einer Vergleichsblutprobe
entstehen würden. Auch dieses Gerät ist nicht gut anders als für stationären Gebrauch
zu gebrauchen.
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Die Erfindung bezweckt, ein handliches Prüfgerät dieser letztgenannten
Art zur Verfügung zu stellen, das vom Arzt bequem in der Tasche mit sich geführt
werden kann.
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Gemäß .der vorliegenden Erfindung wird ein solches handliches Gerät
erhalten, wenn in einem Kollimator eine Teilung der oben angegebenen Art in -der
Brennehene eines Linsensystems so angeordnet wird, daß ihr dem Mittelpunkt von Beugungsringen
entsprechender Nullpunkt in der optischen Achse des Linsensystems liegt, und wenn
der Kollimator zum Halten eines durchsichtigen Trägers für den zu untersuchenden
Blutausstrich geeignet so ausgebildet -wird, daß ein in den Kollimator blickender
Beobachter gleichzeitig mit dem Bild der Teilung, zum Vergleich mit diesem Bild,
mindestens Teile von Beugungsringen wahrnehmen kann, die von dem Blutausstrich entworfen
werden und deren Mittelpunkt im Nullpunkt jenes Bildes liegt.
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Für ein derart ausgebildetes Gerät sind nach der Erfindung verschiedene
Sonderausführungen möglich. Die Teilung kann z. B. aus einer Anzahl von konzentrischen
Kreisen bestehen, die charakteristischen Beugungsringen jener Vergleichsblutprobe
entsprechen. Das Linsensystem des Kollimators kann als
Halblinse
ausgebildet sein, die mit der Teilung auf ein und derselben Seite derjenigen Ebene
liegt, die die optische-Achse und die ebene Begrenzungsfläche der Halblinse ept"
hält. In der Brennebene des Kollima kann eine zweite Teilung vorgesehen s die linear
ist und zu der erstgenannten Tet'' lung eine solche Lage hat, daß ihr von einem
in den Kollimator blickenden Beobachter wahrgenommenes Bild zum Ausmessen des Abstandes
verwendet werden kann, den ein bestimmter Beugungsring der zu untersuchenden Blutprobe
von dem dem gleichfarbigen Beugungsring der Vergleichsblutprobe entsprechenden Teilpunkt
der .erstgenanntenTeilung hat. Schließlich kann hinter dem Linsensystem des Kollimators
ein Spiegelsystem von solcher Ausbildung angeordnet sein, daß die Beugungsringe
der zu untersuchenden Blutprobe und die den Beugungsringen der Vergleichsblutprobe
entsprechende Teilung dem, Beobachter ineinanderliegend dargeboten werden. Dieses
Spiegelsystem kann eine in ihrem einen Teil spiegelnde und in ihrem anderen Teil
lichtdurchlässige Fläche enthalten.
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In der Zeichnung ist ein gemäß der Erfindung ausgebildeter Apparat
in vier Ausführungsbeispielen dargestellt, und zwar durch Abb. i und 2 das erste,
durch Abb. q._ und 5 das zweite, durch Abb.7 und 8 das dritte und durch Abb. i O
und i i das vierte Ausführungsbeispiel. Abb. i ist eine Längsansicht. Abb. q., 7
:und io sind Längsschnitte, und Abb. 2, 5, 8 und i i sind Seitenansichten gegen
die Markenplatte des Apparates. Abb.3,. 6 und 9 veranschaulichen das dem Beobachter
sich darbietende Bild der Teilung des Apparates mit den der zu untersuchenden Blutprobe
eigentümlichen Beugungsringen für das erste bzw. zweite bzw. dritte Ausführungsbeispiel.
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In Abb. i und 2 ist i ein Glasstab von rechteckigem Querschnitt. Die
Stirnfläche 2 dieses Glasstabes i ist zur Längsachse desselben senkrecht, während
die Stirnfläche 3 als Teil einer Linsenfläche ausgebildet ist. Die optische Achse
X-X der Linse liegt in der Seitenfläche ¢ des Glasstabes i. Mit 5 ist ein Halter
für eine Glasplatte 6 bezeichnet. Die Stirnfläche 2 ist mit drei konzentrischen
Kreislinien versehen, deren MittelpunktM auf der optischen Achse X-X liegt. Von
diesen drei Kreislinien sind R und B Viertelkreise, während G ein Halbkreis ist.
Außerdem trägt die Stirnfläche 2 eine längs des Durchmessers des Halbkreises G angeordnete
lineare Teilung 7. Der Krümmungshalbmesser der Linsenfläche 3 und die Halbmesser
der Kreislinien R, G und B sind so gewählt, daß dem Auge A
des Beobachters
:ein scharfes Bild von Kreislinien von der gleichen Größe dargeboten wird, in der
dem Auge A, wenn die Glasplatte 6 mit einem Ausstrich ,eines Blutes von normaler
Erythrocytengröß.e versehen yxvjre, beim Blick gegen die von einer ent-@@" zoten
Lichtquelle beleuchtete Glasplatte 6 °fe Mittelkreise des dem Beobachter gleich-@^zeitig
dargebotenen roten, gelben und blauen Beugungsringes erscheinen würden.
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Zum Gebrauch ist die Glasplatte 6 mit einem Ausstrich des zu untersuchenden
Blutes zu versehen und der Glasstab i so gegen eine entfernte Lichtquelle zu richten,
daß dem Auge A des Beobachters (vgl. Abb.3) die dieser Blutprobe eigentümlichen
Beugungsringe erscheinen, von denen in Abb.3 die Mittelkreise R" des roten Ringes,
G" des gelben Ringes und B" des blauen Ringes gezeichnet sind, und daß dem Auge
A gleichzeitig ein Bild R', G', B' der Kreislinien R, G und B und 7' der
Teilung 7 dargeboten wird. In Abb.3 ist angenommen, daß die Erythrocyten des zu
untersuchenden Blutes zu groß sind, was sich dadurch zeigt, daß die Durchmesser
von R", G" und B" kleiner sind als die Durchmesser R', G' und B'. Der Unterschied
der Halbmesser von G" und G' kann mittels des Bildes 7' der Teilung 7 abgelesen
werden.
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Bei .dem Blutzellenprüfapparat nach Abb. 4. und 5 ist in einem Rohrzylinder
8 einerseits eine Markenplatte 9 und anderseits eine Halblinse io befestigt. Der
Rohrzylinder 8 enthält einen Schlitz von solcher Anordnung, d-aß eine Glasplatte
i i eingeschoben werden kann, die den von der Halblinse i o frei gelassenen Teil
des Gesichtsfeldes bedeckt. Auf der Markenplatte 9 sind längs einer geraden Linie,
die in der durch die optische Achse X-X und die ebene Fläche 12 der Halblinse io
bestimmten Ebene liegt, drei Teilstriche r, g und b so aufgetragen,
daß sie, wenn .die Glasplatte i i mit einem Ausstrich eines Blutes von normaler
Erythr ocytengröß@e versehen wird und wenn der Beobachter den Rohrzylinder 8 gegen
eine entfernte Lichtquelle richtet, durch die Halblinse i o in das Auge A des Beobachters
scharf so abgebildet werden, daß sie dem Beobachter als Tangenten r', g' und
b' an die Mittelkreise Y" bzw. g" bzw. b" des dem Beobachter gleichzeitig
dargebotenen roten, gelben und blauen Beugungsringes erscheinen. Dieser Fall ist
in Abb. 6 dargestellt. Weichen bei Prüfung der zu untersuchenden Blutprobe die Bilder
r', ä' und b' der Teilstriche r, ,g und b von den Tangenten an jene Mittelkreise
ab, so kann aus der Abweichung auf die Beschaffenheit der Blutprobe geschlossen
werden.
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Der- Blutzellenprüfapparat nach Abb.7 und 8 enthält ein Gehäuse 13,
finit dem der Flansch eines Rohres i q. verschraubt ist. Das
Rohr
14 enthält eine Linse 15 und eine Markenplatte i 6. In dem Gehäuse i 3 ist
,ein halbversilberter Spiegel i 7 so angeordnet, daß die Spiegelfläche unter einem
Winkel von 45° gegen die optische Achse X-X der Linse 1 5 geneigt ist.
Ferner ist in dem Gehäuse 13 ein Schlitz vorgesehen, der das Einschieben einer Glasplatte
18 in das Gehäuse 13 erlaubt. Die Fläche 19 der Markenplatte 16
liegt
in der Brennebene der Linse 15 und ist mit drei konzentrischen Kreisen R,
G und B versehen, deren Mittelpunkt M der Durchstoßpunkt .der optischen Achse X-X
mit der Fläche i9 ist und deren Durchmesser so gewählt sind, daß die von der Linse
i 5 entworfenen Bilder der Kreise dem Auge A des Beobachters nach Spiegelung an
dem halbversilberten Spiegel 17 in der gleichen Größe dargeboten werden, in der
dem Auge A, wenn die Glasplatte 18 mit einem Ausstrich eines Blutes von normaler
Erythrocytengröße versehen wäre, beim Blick durch den halbversilberten Spiegel 17
hindurch gegen die von einer entfernten Lichtquelle beleuchtete Glasplatte 18 die
Mittelkreise des dem Beobachter gleichzeitig dargebotenen roten, gelben und blauen
Beugungsringes erscheinen würden.
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Beim Gebrauch dieses Apparates werden dem Beobachter die Bilder R',
G' und B' der Kreise R bzw. G bzw. B mit den Beugungsringen R", G" und B" der auf
die Glasplatte 18 jeweils ausgestrichenen Blutprobe ineinanderfallend dargeboten
(vgl. Abb.9).
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Der Blutzellenprüfapparat nach Abb. io und i i entspricht in seinem
Aufbau dem nach Abb.7 und 8 und dient dazu, dem Auge A ebenfalls inein.anderliegende
Vollkreise darzubieten (vgl. Abb. 9). Abweichend ist, daß die optische Achse X-X
der Linse 15
der Einblickachse Y-Y parallel ist, was voraussetzt, daß ,außer
dem halbversilberten Spiegel 17 ein Spiegel 2o angeordnet ist, der dem halbversilberten
Spiegel i 7 parallel ist. Um beim Gebrauch des Apparates. von einer entfernten Lichtquelle
unabhängig zu sein, ist in dem Gehäuse i 3 eine Glühlampe a i vorgesehen, die durch
eine Batterie 22 gespeist wird. Eine Kondensorlinse a3 macht das von der Glühlampe
z i ausgehende Licht parallelstrahlig.