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Verfahren zum Bestimmen von Belichtungswerten Es sind Stoffe bekannt,
die unter demEinfluß von Licht bestimmter Wellenlänge bzw. von Licht eines bestimmten
Spektralbereiches sich verfärben und bei Bestrahlung mit Licht einer anderen Wellenlänge
bzw. eines anderen Spektralbereiches ihre Verfärbung wieder verlieren. Diese Lichtreaktion
ist unter dem Namen Phototropie beschrieben worden. Es gibt eine große Anzahl von
Stoffen, welche die erwähnte Eigenschaft zeigen. Es sind dies insbesondere die Fulgide.
So ändert z. B. das Triphenylfulgid unter dem Einfluß von blauem bzw. blaugrünem
Licht seine orangerote Farbe in Braunschwarz. Die eingetretene Verfärbung ist bei
diffusem Tageslicht beständig. Durch Bestrahlung mit langwelligem Licht kann sie
aber wieder rückgängig gemacht werden. An Stelle von Fulgiden können auch andere
phototrope Körper benutzt werden, z. B. die Hydrazone.
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Es wurde ferner in Vorarbeiten vorgeschlagen, derartige phototrope
Substanzen für -ein Verfahren zur Herstellung von auslöschbaren Lichtbildern zu
benutzen. Zu diesem Zweck wird die in Frage kommende Substanz, z. B. Triphenylfulgid,
zu einer Schicht geformt, zweckmäßig unter Verwendung eines Bindemittels, wie es
z. B. für andere photographische Materialien belianntgeworden ist.
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Man kann auch ohne Bindemittel arbeiten, wenn die Fulgidschicht auf
den Träger aufgeklebt oder zwischen Glasplatten angeordnet wird. Es hat sich gezeigt,
daß solche Schichten wiederholt verwendbar sind, so daß ein und dieselbe Schicht
wiederholt verfärbt und entfärbt werden kann.
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Es ist ferner eine Vorrichtung zur Messung der Intensität der ultravioletten
Strahlen einer Lichtquelle bekanntgeworden, bei der die Intensität der Lichtstrahlen
durch Vergleich
der Verfärbung einer phototropen Testflüssigkeit
mit einer Farbenskala oder einem Farbstoffkeil ermittelt werden kann.
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Bei der bekannten Anordnung ist für die Dauer der Belichtung der phototropen
Testflüssigkeit keine besondere Vorschrift gegeben.
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Schließlich ist ein Belichtungsmesser bekanntgeworden, bei dem die
Belichtungszeit aus der Zeitdauer bestimmt wird, die bei den gerade herrschenden
Lichtverhältnissen erforderlich ist, um ein Stück eines lichtempfindlichen Papiers
bekannter Empfindlichkeit durch Belichtung bis zu einem vorgeschriebenen Normalton
zu färben. Die Bestimmung der Zeitdauer erfolgt hierbei mit Hilfe eines Uhrwerkes,
das zur Berücksichtigung verschiedener, für die Belichtungszeit maßgebender Faktoren,
z. B. der Blendengröße, in der Geschwindigkeit des Ablaufs einstellbar ist.
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Bei einer anderen Vorrichtung zur Lichtmessung für photographische
Aufnahmen erfolgt die Bestimmung der Belichtu'ngszeit durch Vergleich des Farbtones
des belichteten lichtempfindlichen Papiers mit einer Vergleichsskala. Die Belichtungszeit
für verschiedene Objekte und Blenden wird nach Feststellung des erzielten Farbtons
in einer Tabelle abgelesen.
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Die vorliegende Erfindung geht aus von einem auf dem Prinzip der
Vergleichsmessung beruhenden Verfahren zum Bestimmen von Belichtungswerten (Zeit,
Blende) unter Verwendung von phototropen Stoffen, die unter dem Einfluß von Strahlen
bestimmter Wellenlänge ihre Körperfarbe sichtbar ändern oder die bei Bestrahlung
mit Licht eines bestimmten Spektralbereiches einen Farbton und bei Bestrahlung mit
Licht eines anderen Spelstralbereiches einen von dem ersten Farbton unterschiedlichen
Farbton einnehmen. Sie besteht darin, daß bei einem solchen Verfahren die zur Messung
dienende phototrope Schicht (Meßplatte) entsprechend der gewählten Belichtungszeit
(Objektivblende) belichtet wird und daß alsdann durch Nachstellen einer stufenförmig
in Farbtöne unterteilten und mit Einstellmarken versehenen Vergleichsskala bis zur
t)ereinstimmung der Farbtöne von Meß- und Vergleichsschicht die Objektivblende (Belichtungszeit)
ermittelt wird.
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Die Erfindung wird an Hand der Abb. 1 beschrieben. In der Abbildung
ist mit 1 die zur Messung dienende phototrope Schicht bzw. Platte bezeichnet. Vor
der Meßplatte I ist ein Verschlußorgan 2 angeordnet, das mittels eines Federwerlres«3
derart aufgezogen werden kann, daß es sich jeweils nach einer z. B. für die photographische
Aufnahme gewählten Belichtungszeit entsprechenden Zeit wieder schließt. Die phototrope
Platte nimmt bei der Belichtung einen bestimmten Farbton an, auf den nunmehr die
in verschiedene Farbtöne unterteilte und mit Einstellmarken versehene Yergleichsskala
4 bis zur Übereinstimmung der Farbtöne von Meß- und Vergleichsschicht nachgestellt
wird. Aus der Verstellung der Skala wird die zur gewählten Belichtungszeit entsprechende
Obj ektivblende ermittelt. Zweckmäßig ist es, die jeder Stufe der Vergleichsskala
entsprechende Objektivblende (Belichtungszeit) in dieser oder neben dieser einzuzeichnen,
so daß die Werte für die Objektivblenden (Belichtungszeitwerte) unmittelhar ablesbar
sind. Der in Abb. I gezeichnete Pfeil stellt die Lichteinfallsrichtung dar.
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Es ist allgemein bei Belichtungslmessern, die in die photographische
Kamera eingebaut sind, bekannt, die Einstellorgane des Belichtungsmessers mit denen
der Kamera zu kuppeln. Von dieser bekannten Maßnahme kann auch bei dem vorliegenden
Verfahren Gebrauch gemacht werden, und zwar wird bei einer weiteren Ausgestaltung
der Erfindung durch die Einstellung der Öffnungszeit des im Strahlengang der phototropen
Mefiplatte angeordneten Verschlußorgans die Objektivblende der Kamera bzw. deren
Belichtungszeitorgan eingestellt, während durch Nachstellen der stufenförmig in
Farbtöne unterteilten Vergleichsskala in Form eines Ringes unter Verwendung von
Einstellmarken das Belichtungszeitorgan der Kamera bzw. ihre Obj ektivblende eingestellt
wird.
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Ein Ausführungsbeispiel dieser Art ist in der Abb. 2 dargestellt.
In dieser ist die eigentliche Meßlatte mit II bezeichnet; sie ist zweckmäßig durchsichtig
ausgebildet und fest angeordnet. Außerdem ist sie mit einem Zeiger 12 versehen.
Die Meßplatte II wird von einer sektorförmig in Farbtonfelder unterteilten, ringförmigen
Vergleichsskala 13 umgeben. Jedes der Felder des drehbar angeordneten Ringes I3
ist mit einer Einstellmaile 14, 14' USW. versehen. Im Strahlengang der Meßplatte
II befindet sich, wie aus Abb. I ersichtlich, ein Verschlußorgan, dessen Üffnungszeit
über ein Uhrwerk 15 eingestellt wird. Hierbei wird gleichzeitig die Blendenöffnung
I6 der Kamera eingestellt. Alsdann wird die Marke desjenigen Feldes des Ringes I3
auf die Marke 12 eingestellt, dessen Farbton mit dem der Meßplatte 1 1 übereinstimmt.
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Hierdurch erfolgt gleichzeitig die Einstellung der Belichtungszeiten,
die auf der mit dem Ring I3 in Eingriff stehenden Scheibe I7 (Belichtungszeiteinstellorgan
der Kamera) aufgezeichnet sind Die Marker8 zeigt die jeweils eingestellte Belichtungszeit
an. Auch der Ring 13 wird zweckmäßig durchsichtig
ausgestaltet.
- Der Begriff Durchsichtigkeit bei der phototropen Schicht besagt, daß diese so
dünn sein soll, daß der durch Belichtung erzeugte Farbton auf der dem einfallenden
Licht abgewandten Seite sichtbar ist.
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Gemäß -einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung werden für die
phototropen Platten durchsichtige Fulgidschichten verwendet.
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Die Erfindung ist nicht auf die beschriebenen Ausführungsbeispiele
beschränkt. Es ist z. B. auch möglich, den Vergleich der Farbtöne von Meß- und Vergleichsplatte
photoelektrisch druchzuführen.