DE959610C - Verfahren und Einrichtung zur Anfertigung von photographischen Aufnahmen, insbesondere Roentgenaufnahmen - Google Patents
Verfahren und Einrichtung zur Anfertigung von photographischen Aufnahmen, insbesondere RoentgenaufnahmenInfo
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Description
- Verfahren und Einrichtung zur Anfertigung von photographischen Aufnahmen, insbesondere Röntgenaufnahmen Die Abbildung eines Gegenstandes auf einer photographischen Schicht (Film oder Platte) erfolgt durch die Ausscheidung von Silber .an den. vom Licht getroffenen Stellen. Da die Emulsion nur für ein begrenztes Helligkeitsintervall empfindlich ist und auch hier entsprechend der Gradationskurve ungleichmäßig, werden. extreme Kontraste dem Auge unrichtig erscheinend wiedergegeben. Wenn z. B. in einem Landschaftsbild der Himmel sehr hell ist gegenüber der Landschaft, so kann durch verschiedene Belichtungen erreicht werden, daß entweder der Himmel helligkeitsrichtig abgebildet wird, die Landschaft dagegen unterbelichtet ist, oder da,B die Landschaft richtig abgebildet wird, während der Himmel überbelichtet ist. Es ist aber nicht möglich, beide Extreme auf derselben Schicht dem Auge gleichmäßig helligkeitsrichtig erscheinend wiederzugeben.
- Um diese Aufgabe einigermaßen zu lösen, werden z. B. Veiiaufsfilter verwendet, die so vor das Objektiv gesetzt werden, daß die Helligkeit des Himmels teilweise durch das Filter absorbiert wird. Ähnliche Methoden sind die Vignettierung durch eigens angefertigte, in den Strahlengang gebrachte Schablonen oder das sogenaunte Abwedeln bei der Anfertigung von Kopien der betreffenden Aufnahme. Es ist ohne weiteres einzusehen, da.8 es sich hier um Behelfslösungen. handelt, die unvollkommen, sind und sich nur in besonderen Fällen anwenden lassen. Bei der Anfertigung von Röntgenaufnahmen, bei denen sich die gleichen Schwierigkeiten in der Darstellung starker Kontraste ergeben, sind praktisch überhaupt nicht anwendbar.
- Ein anderer schon seit langem bekannter Weg zur Wiedergabe großer Helligkeitsunterschiede auf einer photographischen. Schicht in brauchbaren Kontrasten besteht darin, daß die Schicht nach einer kurzen Vorbelichitung, bei der die hellen Lichter und zarten Töne nicht überbelichtet. werden, anen.twickelt und darauf zu einer weiteren Nachbelichtung wieder in die erste Aufnahmestellung gegenüber dem Objekt gebracht wird. Bei der Nachbelichtung sind die bei der Vorbelichtung schon. ausreichend belichteten Stellen durch das in der Oberfläche die, Schicht liegende, bei der Anentwicklung geschwärzte Silber geschützt, so daß die Nachbelichtung so lang bemessen sein. kann, wie es zur genügenden Schwärzung auch der dunkleren Töne (Schatten) erforderlich ist. Dieses bekannte Verfahren hat sich auch nicht einführen können, weil die Belichtung in zwei Stufen mit dazwischenliegender Anentwicklung äußerst umständlich ist und es zudem sehr schwierig ist, die anentwickelte Schicht zur Nachbelichtung Wieder genau in die erste Aufnahmestellung gegenüber dem Objekt zu bringen.
- Ferner ist es bekannt, zum Ausgleich dies Kontrastumfanges bei röntgenphotographischen Bildern zuerst ein unscharfes Zwischenpositiv anzufertigen und dieses bei der eigentlichen Aufnahme der Bildrschicht als partielles Filter vorzuschalten. Auch dieses Verfahren erfordert zwei Stufen und bedingt ein exaktes Ausrichten des Zwischenpositivs im Strahlengang.
- Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Anfertigung von photographischen. Aufnahmen, insbesondere Röntgenaufnahmen, z. B. Röntgengroßaufnahmen mittels Schirmbildphotographie, bei dem die eingangs geschilderten Schwierigkeiten. und Nachteile vermieden sind und auf einfache Art und Weise große Helligkeitsunterschiede auf der photographischen Schicht in brauchbaren Kontrasten. wiedergegeben werden. Erfindungsgemäß wird bei den Aufnahmen vor der photographischen Schicht (Emulsion) eine lichtdurchlässige, sich unter dem Einfluß des Lichtes aber verfärbende und, an den verfärbten Stellen weniger lichtdurchlässig werdende Schicht angeordnet, deren. Verfärbung um ein: Mehrfaches schneller als die Beeinflussung der photographischen Schicht erfolgt. An den Stellen., an denen das meiste Licht durch die lichtdurchlässige Schicht auf die photographische Schicht fällt, wird sich die lichtdurchlässige Schicht am schnellsten und stärksten verfärben. Dadurch entsteht an diesen Stellen der Schicht ein immer dichter werdendes Filter, das den weiteren Licht einfall auf die photographische Schicht abhält. An den lichtschwachen, dunkleren Stellen wird sich die lichtdurchlässige Schicht gar nicht oder nur wenig verfärben, also, das Licht ungehindert oder nur minimal geschwächt zur photographischen Schicht noch hindurchlassen, wenn, an dien hellsten Stellen das Licht durch die vertarbte Schicht bereits von. der photographischen Schicht ferngehalten wird.. Je nach der Empfindlichkeit und der Intensität der Verfärbung der lichtdurchlässigen, sich verfärbendem. Schicht kann eine beliebige .Abstufung der Kontraste erreicht werden, so MB auch extreme Helligkeitsunterschiede auf der photographischen Schicht in brauchbaren Kontrasten tonwertrichtig wiedergegeben werden können.
- Die lichtdurchlässige, sich verfärbende Schicht kann auf einer lichtdurchlässigen Trägerschicht aufgebracht sein, die z. B. in Gestalt einer Folie; unmittelbar oder in einem passenden Abstand vor dem Träger der photographischen Schicht (Film oder Platte) in dem Strahlengang liegt, vorzugsweise in die Film- oder Plattenkassette einlegbar ist. Für jede Aufnahme benötigt man eine neue Folie. Vorteilhafter und für die Bedienung einfacher wird es sein, wenn die lichtdurchlässige, sich verfärbende Schicht auf dem Träger der photographischen. Schicht, vor dieser im Strahlengang liegend, aufgebracht ist; und zwar entweder so; daß sie nach Beendigung der Aufnahme (also nach Belichtung der photographischen. Schicht) von dem Träger der photographischen Schicht entfernbar ist oder daß spie nach Beendigung der Aufnahme (also nach Belichtung der photographischen Schicht) wieder entfärbt ist. Man erspart sich bei dieser Ausführungsform das Einlegen und Erneuern der Folie, weil sie bereits. in oder auf dem Film (bzw. Platte) enthalten ist.
- Lichtdurchlässige, sich unter dem Ein£luß von Licht verfärbende Schichten: sind an sich bereits bekannt und- werden: bei Lichtpauspapieren benutzt. Sie sind jedoch sehr unempfindlich und wären daher für das Verfahren gemäß der Erfindung nur dann geeignet, wenn ihre Empfindlichkeit entsprechend gesteigert wird, was mit den heute zur Verfügung stehenden Mitteln möglich ist.
- Es ist auch möglich, die sich verfärbende Schicht in die photographische Schicht (Emulsion) so einzulagern, daß sie vor der Emulsion liegt. Die sich verfärbende Schicht und die Emulsion, brauchen also nicht unbedingt voneinander getrennte und nur aneinander gelegte Schichten zu sein:. Beispielsweise könnte die sich verfärbende Schicht etwa wie ein Lacküberzug mit der photographischen Schicht (Emulsion) eine Einheit bilden. Die sich verfärbende Schicht wird dann bei dem Entwicklungsprozeß oder nach diesem ausgewaschen oder entfärbt.
- Stoffe, die unter dlem Einfiuß von Strahlen bestimmter Wellervlänge ihre Körperfarbe sichtbar verändern, oder die bei Bestrahlung mit Licht eines bestimmten, Spektralbereiches einen, bestimmten Farbton und bei Belichtung mit Licht eines anderen Spektralbereiches einen von dem ersten Farbton unterschiedlichen Farbton annehmen, sind bereits bekannt. Es ist ferner bekannt, diese phototropen Stoffe zum Herstellen von auslöschbaren Lichtbildern zu verwend, so daß man. auf einem und demselben lichtempfindlichen Material wiederholt verschiedene Bilder erzeugen und auslöschen kann. Für Röntgenzwecke ist ferner ein Leuchtschirm bekannt, bei dem die Fluo@reszenzschicht mit einer Schicht aus einer phototropen Substanz bzw. einem Gemisch von phototropen Substanzen kombiniert ist. Diese Anordnung hat den: Zweck, mittels einer kurzzeitigen Bestrahlung des Objektes ohne Anwendung chemischer Verfahren ein längere Zeit beständiges Bild auf dem. Leuchtschirm zu, erzeugen und so eine photographische Aufnahme zu vermeiden. Die Auslösung des durch das Fluoreszenzlicht erzeugten Bildes erfolgt durch Bestrahlung mit Licht einer bestimmten Wellenlänge, z. B. mit rotem Licht. Mit der Erfindung haben diese bekannten Vorschläge offensichtlich keine Berührungspunkte, weil es sich bei ihr gerade um die Anfertigung von photographischen Aufnahmen, und zwar nicht auslöschbaren Bildern. handelt und weil ferner die bei der Erfindung vor der photographischen Schicht angeordnete lichtdurchlässige, sich unter dem Einfluß des Lichtes aber verfärbende und; an den verfärbten Stellen weniger lichtdurchlässig werdende Schicht dazu dient, auch sehr große Helligkeitsunterschiede auf der photographischen Schicht in brauchbaren Kontrasten wiederzugeben.
Claims (3)
- PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Anfertigung von photographischen Aufnahmen, insbesondere Röntgenaufnahmen, z. B. Röntgengroßaufnahmen mittels Schirmbildphotographie, dadurch gekennzeichnet, daß bei den: Aufnahmen vor der photographischen Schicht (Emulsion) eine lichtdurchlässige, sich unter dem. Einfluß dies Lichtes aber verfärbende und an den verfärbten, Stellen weniger lichtdurchlässig werdende Schicht angeordnet wird, deren Verfärbung um ein Mehrfaches schneller als die Beeinflussung der photographischen Schicht erfolgt.
- 2. Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens gemäß Anspruch i, d durch gekennzeichnet, daß die lichtdurchlässige, sich verfärbende Schicht auf einer lichtdurchlässigen Trägerschicht aufgebracht ist, die (z. B. in Gestalt einer Folie) vor dem Träger der photographischen Schicht (Film oder Platte) in dem Strahlengang liegt, vorzugsweise in die Film-oder Plattenkassette erinlegbar ist.
- 3. Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens gemäß Anspruch i, dadurch -gekennzeichnet, daß die lichtdurchlässige, sich verfärbende Schicht auf dem Träger der photographischen Schicht, vor dieser im Strahlengang liegend, aufgebracht ist. q.. Einrichtung mach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die lichtdurchlässige, sich verfärbende Schicht so auf dem Träger der photographischen Schicht aufgebracht ist, daß -sie nach Beendigung der Aufnahme (also nach Belichtung der photographischen Schicht) von dem Träger der@photographischen Schicht entfernbar ist. 5. Einrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die lichtdurchlässige, sich verfärbende Schicht derart ausgebildet ist, daß sie nach Beendigung der Aufnahme (also nach Belichtung der photographischen Schicht) wieder entfärbbar ist. 6. Einrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Empfindlichkeit und die Intensität der Verfärbung der lichtdurchlässigen, sich verfärbenden Schicht entsprechend der gewünschten-Abstufung der Kontraste gewählt ist. In Betracht gezogene Druckschriften: DeutsE,hme Patentschrift Nr. 896 757; deutsche Patentanmeldung F 1851 IV a(57 b; A. Stangen: .»Die Reproduktion von Röntgenbildern als Diapositiv und Abbildungsvorlage« in der Zeitschrift »Röntgenblätter«, 6.. Jahrgang, 3. Heft, S. 141 ff.
Priority Applications (1)
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1954
- 1954-04-25 DE DEK22007A patent/DE959610C/de not_active Expired
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