<Desc/Clms Page number 1>
Messgerät mit Ablesezwang.
Bisher haben sich in Industriebetrieben für Betriebskontrollen hauptsächlich zwei Arten von
Messgeräten eingebürgert : visuell ablesbare Geräte, für die Beobachtung von Momentanwerten ;
Schreibgeräte, bei welchen der zeitliche Verlauf selbsttätig festgehalten wird.
Es sind auch Vielfachmessgeräte bekannt, bei welchen für jede Ableseperiode ein durchscheinendes Papier vor die Gesamtheit der Skalen gespannt wird und auf diesem Papier von Hand aus die Zeigerstellungen aufgezeichnet werden. Dadurch ergibt sich ein übersichtliches Betriebsprotokoll für den augenblicklichen Gesamtzustand der Anlage.
Bei allen diesen Messgerätetypen hängt es aber vom freien Willen des Bedienungspersonals ab, ob die Messgeräte tatsächlich beobachtet und abgelesen werden, und es gibt für eine übergeordnete Dienststelle keine Möglichkeit, im nachhinein festzustellen, ob nicht etwa eine versäumte Ablesung in späterer Zeit nachgetragen wurde. Es wurden auch Messgeräte entwickelt, bei welchen ein Papierstreifen durch ein Uhrwerk bewegt wird, wobei durch ein mechanisches Zwischenglied die Stellung des Zeigers auf das Papier übertragen werden kann. Zu diesem Zwecke ist ein Hilfszeiger von Hand aus entsprechend zu verstellen und es kann dann auf dem Schreibpapier der Messwert eingetragen werden.
Die vorliegende Erfindung vermeidet die mechanische Übertragung und gestattet die unmittel- bare Aufzeichnung des Messwertes über der Anzeigeskala.
Diese Bauweise zeichnet sich nicht nur durch Einfachheit aus, sondern ist auch sinnfälliger, da der Wärter unmittelbar und gleichzeitig mit der Beobachtung der Skala die Eintragung vormerken kann. Hiezu wird von der Skalenfläche ein durch ein Uhrwerk senkrecht zur Skalenerstreckung, fortlaufend bewegtes Papier angebracht, welches bis auf einen schmalen Schlitz für die Handauf- zeiehnung durch eine, gegebenenfalls durchsichtige Abdeckplatte unzugänglich gemacht ist. Der Wärter ist dadurch genötigt, die Ablesungen pünktlich zu den vorgeschriebenen Zeiten vorzunehmen ; eine nachträgliche Eintragung ist nicht möglich und wird von der übergeordneten Dienststelle als solche sofort erkannt. Dank der durchsichtigen Abdeckplatte erscheint der Verlauf der Messwerte über eine längere abgelaufene Zeitspanne sichtbar.
Die Fig. 1 und 2 zeigen ein Ausführungsbeispiel, bei welchem als beispielsweise Ausführungsform der verwendeten Messgeräte sogenannte Schattenpfeil-oder Lichtbandinstrumente angenommen werden. Über die Skalenfläche j ! eines solchen Schattenpfeilgerätes wird ein transparentes Registerpapier 2, so wie es bei normalen Registriergeräten üblich ist, durch ein Uhrwerk selbsttätig in der angedeuteten Pfeilrichtung fortbewegt. Dabei rollt sich das Papier von der oberen Vorratsrolle 3 ab und das Uhrwerk wickelt es auf die untere Rolle 4 auf. Die freie Papierfläche ist durch eine Glasplatte 5 abgedeckt, in der sich gerade über der Bahn des Sehattenzeigers in Schlitz 6 befindet. Die Aufzeichnung der Registrierkurve auf diesem Papier erfolgt nun nicht selbsttätig, sondern von Hand aus.
Zur gegebenen Ablesezeit hat der Bedienungsmann einfach die Stellung der Zeigerspitze beispielsweise durch einen Bleistiftstrich auf dem Registrierpapier festzuhalten. Der Papiervorschub ist nun bei diesen Instrumenten so bemessen, dass sich das Papier während einer Ableseperiode gerade um die Breite des Schlitzes in der Glasplatte weiterbewegt hat. Wenn die neue Ablesung nun rechtzeitig erfolgt, so kann daher der Bleistiftstrich, der die neue Zeigerstellung markiert, an das Ende des vorigen Bleistiftstriches angefügt werden und es entsteht so eine fortlaufende Registrierkurve 7.
Wenn der Bedienungsmann aber eine Ableseperiode versäumt, so verschwindet das Ende der bisher aufgezeichneten
<Desc/Clms Page number 2>
Registrierkurve unter der Glasplatte und aus der Länge der nunmehr entstehenden Lücke in der Registrierkurve kann die Verspätung direkt abgemessen werden.
Soll die zeitliche Zuordnung mehrerer Messgrössen auf dem Papier verzeichnet werden, so können mehrere Messgeräte aneinandergereiht werden. Dieser Gerätereihe wird dann ein entsprechend breites Papier zugeordnet. Bei dieser Anordnung erseheinen dann die gleichzeitig auftretenden Messwerte wohl auf verschiedenen Skalen am Papier, jedoch stets in derselben Waagrechten. Es sind aber auch Anordnungen möglich, bei denen die Kurven für die verschiedenen Messgrössen, ähnlich wie bei den bekannten Mehrfarbenschreibern, auf derselben Skala des Papieres aufgezeichnet werden können. Man kann hiezu etwa das vorhandene Messgerät mit einem Umschalter zum Anschluss an verschiedene
EMI2.1
Die Verwendung von Schattenpfeil-oder Liehtbandinstrumenten in der vorgeschlagenen Weise ermöglicht eine exakte und parallaxe-freie Übertragung der Zeigerstellung auf das Registrierpapier. Selbstverständlicherweise kann man aber auch, wenn man diesbezüglich geringere Anforderungen stellt, normale Zeigerinstrumente oder Instrumente mit irgendwelchen andern Ableseeinriehtungen in der gleichen Weise verwenden.