CH151684A - Verfahren zum Gerben von Häuten und Fellen und Mittel zu dessen Ausführung. - Google Patents
Verfahren zum Gerben von Häuten und Fellen und Mittel zu dessen Ausführung.Info
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Description
Verfahren zum Gerben von Häuten und Fellen und Mittel zu dessen Ausführung. Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zum Gerben von Häuten und Fellen und ein Mittel zu dessen Aus führung. Das Verfahren besteht darin, dass die Haut bezw. das Fell zwecks Aus streckung und Spannung, mechanisch be arbeitet und sodann mit einem Gerbstoff be handelt wird. <I>Beispiel</I> r: Man bearbeitet zum Beispiel die Narben seite einer Haut oder eines Felles zwecks Ausstreckung und Spannung mittelst einer Maschine oder eines Handgerätes auf einer ebenen, glatten Fläche, zum Beispiel einem Tisch, und es wird die Haut bezw. das Fell durch die Adhäsion und durch den atmo sphärischen Druck im ausgereckten Zustande erhalten. Nun wird überschüssiges Wasser aus der Haut herausgequetscht und die Haut von Wasser befreit. Hierauf wird eine kleine Menge Gerbstofflösung auf die Narbenseite der ausgereckten Haut aufgetragen und die Haut eine genügend lange Zeit im ausgereck ten Zustand gelassen, um ein teilweises Ger ben zu bewirken. Die Gerbstofflösung füllt die beim Ausrecken der Haut entstehenden leeren Räume aus. Die Menge der zu ver wendenden Gerbstoffsäure richtet sich nach der Grösse und Dicke der zu gerbenden Haut. Die ganze Fläche der Haut wird in einem Arbeitsgange mit Gerbstoff behandelt. Nach erfolgtem Abbinden, das heisst Steifwerden der Hautfasern wird die Haut von der Unter lage abgenommen und das Gerben derselben in bekannter Weise, zum Beispiel in einer Trommel oder dergleichen, vollendet. Man kann auch die Fleischseite der Haut in ' der beschriebenen Weise bearbeiten und auf .sie eine Gerbstofflösung aufbringen. Zweck mässig wird ein Drittel der Gerbstoffmenge auf die Narbenseite und der Rest auf die Fleischseite des Felles beäw. der Haut auf getragen. Durch die vom atmosphärischen Druck unterstützte Adhäsion der Haut auf der Unterlage wird das umständliche und zeitraubende Befestigen der Ränder der Haut an einem Streckrahmen umgangen. Der wäs serige Teil der auf die ausgereckte Haut ge brachten Gerbstofflösung verdampft ziemlich rasch. Durch das Auftragen des scharfen Gerbstoffes werden Narben- und Fleischseite der Haut rasch und durchgehend gegerbt, während durch das Ausrecken eine Flächen ausdehnung der Haut erreicht wird. Nötigen falls kann das Auftragen von Gerbstoff auf die Fleischseite der Haut wiederholt werden. Unverdünnter Gerbstoffauszug in sirup ähnlichem Zustande kann unter gegebenen Umständen ohne Vermittlung eifies Trägers auf die Narbenseite der Haut aufgetragen werden, ohne diese zu zerstören. Ein Gerb stoffauszug von mehr als 140 Barkometer kann für das erste Auftragen Anwendung finden; doch hat es sich gezeigt, dass Lö sungen verschiedener Gerbstoffe von 100 bis 120 BKr. vorteilhaft angewendet wer den können. Unter gewissen Umständen ist es erwünscht, auf die Fleischseite der Haut eine Gerbstofflösung von mehr als 120 BKr. aufzutragen, während die Narbenseite nur mit einer Gerbstofflösung von etwa 120' BKr. oder weniger behandelt wird: Durch das. Behandeln der Haut mit diesen ver hältnismässig scharfen Gerbstoffauszügen wird der Faser der ausgereckten Haut eine bleibende Gestalt verliehen, so dass die Haut während der nachfolgenden Behand lung ihr volles Flächenmass nicht mehr durch Schrumpfen einbüsst. Ein weiterer Vorteil des Auftragens scharfer oder konzen trierter Gerbstofflösung auf eine Haut, ins besondere auf eine leichte Haut, besteht darin, dass die Haut gleich nach dem Auf tragen des Gerbstoffes getrocknet werden kann, da die gegerbten Fasern der Haut kein weiteres Schrumpfen derselben während des Trocknens in feuchter Atmosphäre zulassen. Die auf die Narbenseite und die Fleischseite der Haut aufgetragenen Gerbstoffmengen sind so klein, dass auf keiner Seite der Haut ein Rückstand verbleibt und die Haut verun reinigt. Durch das Auftragen der konzentrierten Gerbstofflösung auf beide Seiten der Haut findet entweder Vorgerben odei vollständiges Gerben der Haut statt. Selbst wenn nur einmaliges Auftragen auf die Narbenseite und Fleischseite der Haut stattfindet, und wenn der Gerbstoff den Körper der Haut nicht vollständig durchdringt, so wird die Haut dennoch gegen Fäulnis ge schützt. Die gemäss -dem beschriebenen Verfahren behandelten Häute können in feuchtem Zustande in Stapeln beliebig lang lagern, oder sie können durch Auf hängen in der Luft getrocknet werden. Selbst wenn die Häute nicht vollständig gegerbt sind, können sie beliebig lang unter gewöhn lichen atmosphärischen Zuständen in trocke nen Räumen aufbewahrt werden. Die Häute können dann in Wasser eingeweicht und in beliebiger Weise fertig gegerbt werden. Das Aufbewahren der vorgegerbten Häute findet in voll ausgedehntem Zustand derselben statt. Das Gerben der Haut kann dann in Trommeln oder dergleichen fortgesetzt wer den, und die Haut ist hierbei keinerlei Be schädigungen unterworfen und keinem nennenswerten Schrumpfen ausgesetzt. <I>Beispiel 2:</I> Wie beim ersten Beispiel reckt man auch bei diesem zweiten Beispiel die Haut unter Spannung wieder auf einer ebenen glatten Unterlage aus und quetscht das überschüssige Wasser aus der Haut, zum Beispiel einer für Sohlenleder oder Riemenleder bestimmten Rindshaut, aus. Nun tränkt man einen Trä ger, zum Beispiel ein Stoffgewebe, mit Gerbstoff und lässt ihn genügend lange auf der ausgereckten Haut liegen, bis der Gerb stoff vollständig in den Körper der .Baut eingedrungen ist. <I>Beispiel 3:</I> Man befreit schwere Häute für Sohlen leder, Riemenleder oder andere schwere Ledersorten von Wasser, indem man sie durch eine Ausreckmaschine üblicher Bau art leitet. Sodann werden die Häute auf einer ebenen, glatten Tragfläche teilweise ausgereckt und gespannt; hierauf wird die obenaufliegende Fleischseite der schweren Haut zunächst mit einer konzentrierten Gerb stofflösung behandelt und alsdann die Haut mit der Fleischseite nach unten in ein eine Gerbstoffflüssigkeit enthaltendes Gefäss ge legt. Hierauf wird die Narbenseite der auf die glatte Unterlage gebrachten Haut mit konzentrierter Gerbstofflösung behandelt. Da die Haut ziemlich dick ist, so erfordert das Eindringen des Gerbstoffes in den Kör per der Haut längere Zeit als in eine leichte Haut. Das Auftragen des Gerbstoffes kann durch Zuhilfenahme eines Trägers, zum Beispiel grober, mit der Gerbstofflösung ge tränkter Sägespäne bewerkstelligt werden. Der Träger der Gerbstofflösung kann auch aus einem Gewebe, zum Beispiel Kanton flanell bestehen, welches mit Gerbstofflösung getränkt und auf die ausgebreitete Haut auf gelegt wird. Ein derartiges Gewebe dient auch als Filter, welches das Ansammeln von schleimigem Gerbstoffsatz an der Haut ver- bindert. Das Auftragen der Gerbstofflösung wird bei schweren Häuten nach Bedarf öfters wiederholt, und wenn der Gerbstoff voll ständig in die Haut eingedrungen ist, wird die Haut von dem Tisch abgenommen und in einer Trockenkammer zum Trocknen auf gehängt. Das Trocknen einer so behandelten, schweren Haut nimmt einen bedeutend kür zeren Zeitraum in Anspruch, als bei nach den bisher üblichen Verfahren gegerbten Häuten. Die ebenen Tragflächen für die zu be handelnden Häute können durch wegnehm- bare Platten, zum Beispiel aus Messing oder Glas, gebildet werden. Auch können die Tragflächen samt den vorgegerbten oder gegerbten Häuten oder Fellen übereinander angeordnet werden.
Claims (1)
- PATENTANSPRUCH I: Verfahren zum Gerben von Häuten und Fellen, dadurch gekennzeichnet, dass die Haut bezw. das Fell zwecks Ausstreckung und Spannung auf mindestens einer Fläche mechanisch bearbeitet und 'sodann mit einem Gerbstoff behandelt wird. UNTERANSPRÜCHE: 1. Gerbverfahren nach Patentanspruch I, dadurch gekennzeichnet, dass die ganze Fläche einer Seite der Haut in einem Arbeitsgang mit Gerbstoff behandelt wird. 2. Gerbverfahren nach Patentanspruch I, dadurch gekennzeichnet, dass die Haut nacheinander auf beiden Seiten aus gereckt und sodann mit Gerbstoff be handelt wird.3. Gerbverfahren nach Patentanspruch I, dadurch gekennzeichnet, dass die zu be handelnde Haut auf einer ebenen Trag fläche ausgereckt wird. 4. Gerbverfahren nach Patentanspruch I, dadurch gekennzeichnet, -dass vor dem Auftragen des Gerbstoffes auf die Haut überschüssiges Wasser von ihr entfernt wird. 5. Gerbverfahren nach Patentanspruch I und Unteranspruch 4, dadurch gekenn zeichnet, dass die gegerbte Haut erst nach dem allmählich erfolgten Steif werden der Hautfasern von ihrer Unter lage abgenommen wird, so dass die Baut ohne zu schrumpfen trocknen kann.6. Gerbverfahren nach Patentanspruch I, dadurch gekennzeichnet, dass die aus gebreitete Haut mit einer konzentrierten Gerbstofflösung behandelt wird. 7. Gerbverfahren nach Patentanspruch I und Unteranspruch 4, dadurch gekenn zeichnet, dass die Haut mit der F leisch- seite nach oben und mit der Narbenseite auf der Unterlage aufliegend trocknen gelassen wird. B. Gerbverfahren nach Patentanspruch I, dadurch gekennzeichnet, dass das Gerben vorgegerbter Haut nach teilweisem Trocknen derselben vollendet wird.9. Gerbverfahren nach Patentanspruch I, dadurch gekennzeichnet, dass ein Gerb stoffträger den Gerbstoff mit der zu be handelnden Fläche der Haut in Berüh- rung hält. PATENTANSPRUCH II: Mittel zur Ausführung des Gerbverfah- rens nach Patentanspruch I, gekennzeichnet durch mindestens eine ebene, glatte, aus wegnehmbaren Platten gebildete Tragfläche für die zu behandelnde Haut.UNTERANSPRUCH: 10. Ausführungsmittel nach Patentanspruch II, mit mehreren Tragflächen, dad-irch gekennzeichnet, dass die Tragflächen übereinander angeordnet sind.
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