DE23492C - Neuerung an dem Verfahren zur Herstellung von künstlichem Leder aus zu einem Vliefse vereinigten Faserstoffen - Google Patents

Neuerung an dem Verfahren zur Herstellung von künstlichem Leder aus zu einem Vliefse vereinigten Faserstoffen

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DE23492C
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A. G. FELL in New-Tork, V. St. A
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D06TREATMENT OF TEXTILES OR THE LIKE; LAUNDERING; FLEXIBLE MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • D06NWALL, FLOOR, OR LIKE COVERING MATERIALS, e.g. LINOLEUM, OILCLOTH, ARTIFICIAL LEATHER, ROOFING FELT, CONSISTING OF A FIBROUS WEB COATED WITH A LAYER OF MACROMOLECULAR MATERIAL; FLEXIBLE SHEET MATERIAL NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • D06N3/00Artificial leather, oilcloth or other material obtained by covering fibrous webs with macromolecular material, e.g. resins, rubber or derivatives thereof
    • D06N3/12Artificial leather, oilcloth or other material obtained by covering fibrous webs with macromolecular material, e.g. resins, rubber or derivatives thereof with macromolecular compounds obtained otherwise than by reactions only involving carbon-to-carbon unsaturated bonds, e.g. gelatine proteins

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Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
KLASSE 28: Gerberei
vereinigten Faserstoffen.
Zur Herstellung des künstlichen Leders werden Baumwolle oder andere lockeren Fasern durch eine den Schlagmaschinen ähnliche Vorrichtung zu einem"Ios^ri7'rrTauniartigenTYliefs" geformt,welches entweder in Stücken von bestimmter Länge oder als'endlose Länge, je nach Erfordernifs, in folgender Weise weiter behandelt wird:
Vor der Schlagmaschine ist eine Walze placirt und mit derselben das eine linde eines genügend langen und breiten Canevasstreifens verbunden, mit welchem zugleich das von der Schlagmaschine kommende Vliefs so auf die Walze aufgerollt wird, dafs sich zwischen jeder Vliefsdicke eine Canevasdicke befindet und die einzelnen Lagen nicht zu fest an einander geprefst werden. Die Länge der Walze ist etwas gröfser als die Breite des Canevas, .welche wiederum die des Vliefses etwas übertrifft.
Die erhaltenen Rollen werden passend, am besten durch Umwinden mit Bindfaden in Abständen von je ca. 30 cm, vor dem Wiederaufrollen gesichert, ebenfalls unter Vermeidung eines allzu straffen Zusammenschnürens.
Die gebundene Rolle wird in ein Bad kochenden Wassers gebracht, um aus den einzelnen Fasern alle entfernbaren Stoffe auszulaugen, damit die spätere Durchtränkung derselben mit Leimlösung in der innigsten Weise erfolgen kann. Die Dauer dieser Auslaugung hängt ab von der Dicke der Rollen, aus denen man sodann den Ueberschufs an Wasser durch Abtropfenlassen entfernt.
Die nur noch stark feuchten Rollen werden in ein zweites Bad aus Wasser, Leim und Kaliumbichromat gegeben, deren bewährtestes Verhältnifs ist: 27 1 Wasser, 36 g Leim und 3 pCt. vom Gewichte des Leimes an Kaliumbichromat. Dieses zweite Bad . kann in dem Gefäfs des ersten Bades nach dem Entfernen des Auslaugewassers stattfinden. Den Leim anlangend, ziehe ich der Verwendung des gewöhnlichen oder Tischlerleimes die Rohleimlösung vor, welche unmittelbar aus der—Behandlung der Leimrohmaterialien resultirt. Im Leimbade bleiben die ausgelaugten Rollen bei ca. 700 C. so lange, bis ihr Wassergehalt vollständig durch die Flüssigkeit des Bades verdrängt worden ist, Worauf man sie herausnimmt und abtropfen läfst. Alsdann rollt man die Leim-Fasermasse mitsammt dem Canevas auf eine Trockenfläche aus Glas oder anderem lichtdurchlässigen Material so ab, dafs der Canevas nach oben, die freie Fläche der Masse aber auf dem Glas zu liegen kommt. Der Cämgvas wird sodann von der Masse abgezogen , \ welche dem Trocknen überlassen bleibt. Letzteres dauert je nach Dicke, Temperatur und Ventilation bis zu 12 Stunden und darüber, und ist sodann die Herstellung der künstlichen Haut im Grofsen und Ganzen vollendet.
Die Anwendung des Canevas ist nicht nur für die Ermöglichung des Aufrollens des Vliefses, sondern auch für die Behandlung der breiigen gelatinirten Masse auf den Trockenflächen von principicller Bedeutung, namentlich für die Er
haltung einer gleichmafsigen Hautdicke. '
nis rrocKennachen fur die abgerollten Massestreifen dienen insbesondere Flächen aus lichtdurchlässigem Material, namentlich Glas, wie es auch vorteilhaft ist, die Masse nach dem Trocknen noch unter dem Einflufs des, Lichtes
zu lassen, um den möglichsten Grad vonUnlöslichkeit in der chromirten Leim-Fasermasse zu erzielen. Da blaue Strahlen die Reaction verlangsamen und gelbe und rothe Strahlen dieselbe ganz und gar verhindern, ist es immer am besten, weifses Glas zu wählen. Uebrigens liegt eine Nothwendigkeit der Anwendung von Glastafeln nicht unbedingt vor, indem man die getrocknete Haut auch erst nach dem Abnehmen von der Platte dem Lichte aussetzen kann. Doch bietet die Anwendung von Glasflächen den grofsen zweiten Vortheil, eine Haut mit zwei verschiedenen Seiten zu liefern: die eine, dem Glase zugekehrt gewesene, von dichter, glatter Textur und nicht mehr geeignet, Feuchtigkeit aufzunehmen, die andere zwar auch eben, aber porös, Feuchtigkeit aufsaugend und bei deren Wegtrocknen dem Zusammenschrumpfen unterliegend. Erstere repräsentirt die Narben, letztere die Fleischseite der echten. Thierhaut.
Das Abbringen der infolge des Trocknens sehr hart gewordenen und fest an der Trockenfläche haftenden Haut geschieht durch Abrollen nach vorgängigem leichten Anfeuchten mit Wasser, welchem man noch Alaun und Chromalaun zusetzen kann, um die Unlöslichkeit des Leimes auf den erreichbarsten Grad zu treiben.
Man kann überhaupt · eine Modification des ganzen Verfahrens dahin eintreten lassen, dafs man das zweite Bad nur aus Leimlösung bestehen läfst und die daraus resultirende Leimfasermasse nach dem Trocknen entweder auf den Trockenflächen mit Chromat behandelt, oder sie in ein drittes Bad,, das Chromatbad, bringt. Oder man kann auch so arbeiten, dafs man das Auskochen der Vliefsrollen ■ mit einer Lösung von Alaun, eines Eisensalzes oder eines anderen, Leim unlöslich machenden Mittels vornimmt. ^Oder man bringt die Vliefsrollen in ein luftdicht /schliefsendes Gefäfs, saugt daraus die zu entfernenfden Stoffe ab und läfst dann die Leimlösung hinzutreten, oder man treibt letztere durch directen Druck in die Vliefsrollen ein."^
■'^TJen Sjchlufs der Procedur bildet die Aufhebung der Lichtdürchlässigkeit der Kunsthaut durch Einweichen derselben in essigsaure Bleioxydlösung und nachfolgende Behandlung mit einem Carbonate, z. B. Soda, oder unter Anwendung einer der anderen hierfür bekannten Methoden.
Um der Kunsthaut eine erhöhtere Biegsamkeit zu verleihen, versetzt man letzteres Bad noch mit Glycerin oder einem anderen Körper von gleicher Wirkung, i {
Die Ueberführung Mer nach dem beschriebenen Verfahren erhaltenen Kunsthaut h\ Leder kann, nach allen geübten' Methoden der Rothund Weifsgerberei erfolgen, und ist besonders zu beachten, dafs die Gerbeflüssigkeit warm angewendet werden darf. Letztere setzt sich beim gewöhnlichen Gerbverfahren vortheilhaft zusam men aus Wasser, 5 pCt. Gerbsäure (in Gestalt reiner Säure oder als Eichenrinde, Sumach etc.) und 25 pCt. Glycerin.
Je nach dem Charakter des zu erzeugenden Leders kann man bei der Herstellung der Kunsthaut gewisse Modificationen eintreten lassen.
Eine besonders solide, compacte Haut erhält man, indem man auf die zinn Trocknen ausgebreitete Leim-Fasermasse vor dem Abnehmen des Canevas Leimlösung giefst und in dieselbe eindringen läfst; breitet man die Masse ohne Anwendung von Druck auf ihrer Trockenfläche aus, so resultirt entgegengesetzt eine schwammige, weiche Haut.
Sehr dünne Häute stellt man so her, dafs man die in beschriebener Weise erzeugte Leim-Fasermasse auf der Trockenfläche ausbreitet und durch Ausübung eines passenden Druckes, z. B. mittelst ^VValzen, die Fasern mefjr nach der Mitte der Haut, den Leim aber nach deren Oberflächen hin concentrirt, dann trocknet, die Haut ablöst und in noch feuchtem Zustande spaltet. Auf die Spaltseite mag noch ein dünner Leimüberzug applicirt werden.
Sehr dickes Leder erhält man durch Anwendung eines entsprechend dicken Vliefses oder mehrerer über einander gelegter dünner Vliefse.
Durch Abnehmen der Leim-Fasermasse von der Ausbreiteplatte vor der vollständigen Trocknung und Beendigung dieser ohne jede Berührung mit Flächen erzielt man eine Haut, welche keine glatte (Narben-), wohl aber zwei poröse (Fleisch-) Seiten besitzt, die durch Bekleiden mit Leim oder gefärbter Gelatine unter Anwendung von Druck glatt gemacht werden können, wobei jedoch zu bemerken ist, dafs die solchergestalt gewonnenen glatten Oberflächen kein homogenes Ganze mit dem eigentlichen Lederkörper bilden.
Die Eigenschaft der auf den Trockenplatten vollendeten Häute, eine glatte und eine poröse Seite zu besitzen, kann benutzt werden, um dieselbe zu narben oder zu körnen, indem man einfach die poröse Seite anfeuchtet und sodann wieder trocknet, wobei ihre Zusammenziehung die glatte Seite zur Runzelbildung veranlafst.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    An dem Verfahren, ein aus Faserstoffen hergestelltes Vliefs mit Leimlösung und den Leim unlöslich machenden Stoffen »zu behandeln, die Lagerung des Vliefses auf einem Canevasstreifen" und das Trocknen des Vliefees auf Glas oder anderen glatten Flächen.
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