DE2517452B2 - Kollagenfolie für kosmetische Anwendung - Google Patents
Kollagenfolie für kosmetische AnwendungInfo
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Description
Kosmetische Anwendungen wie Packungen, Masken od. dgl. sind bekannt und finden vielfache Anwendung.
Sie bestehen in der Regel aus pastenförmigen Massen, die auf die zu behandelnde Fläche, z. B. die Gesichtshaut,
aufgetragen werden und Wirkstoffe enthalten, die zur Pflege und Regenerierung der Haut dienen. Die
Wirkstoffe dringen aus der entweder in ihrer Konsistenz unveränderten oder aber nach einiger Zeit
antrocknenden und erhärtenden Paste in die Haut ein und entfalten dort die gewünschte Wirkung. Verschiedene
derartige Wirkungen können einzeln oder kombinierf. — je nach Konsistenz, Grund- und
Wirkstoffen — erreicht werden.
So gibt es fettende, entfettende, heilende, beruhigende, adstringierende, feuchtigkeitsanreichernde und entwässernde
Packungen und Masken.
Es wurde gefunden, daß die Wirkung derartiger Packungen, Masken od. dgl. sich erheblich steigern läßt,
wenn diese mit einer Kollagenfolie abgedeckt werden, die wenigstens 3 Gewichtsprozent wasserlösliches Kollagen
enthält und eine Wasserdurchlässigkeit von mehr als 0,1 gr/dm2/min aufweist. Durch die Verwendung
einer derartigen Kollagenfoiie wird die regenerierende Wirkung durch den Einfluß des wasserlöslichen
Kollagens der Folie, das in die Maske eindringt, ergänzt. Gleichzeitig schützt die Kollagenfolie die Packung oder
Maske vor dem Austrocknen und schließt diese aber nicht luftdicht ab, weil die Folie auch im Gebrauch porös
bleibt. Es ist zweckmäßig, eine solche wasserlösliches Kollagen enthaltende Folie zu verwenden, die beim
Antrocknen der Packung auf der Haut schrumpft. Hierdurch wird die Packung stets gleichmäßig angedrückt
und läßt sich später leichter abziehen.
Die Erfindung betrifft daher eine Kollagenfolie mit einem Gehalt an bis zu etwa 10 Gew.% wasserlöslichem
Kollagen und einer Wasserdurchlässigkeit von mehr als 0,1 gr/dnVmin als Abdeckung für kosmetische Anwendungen,
wobei das Kollagen unvernetzt oder schwach vernetzt ist.
Aus der DE-OS 14 67 756 ist zwar bereits ebenfalls eine Maske unter Verwendung eines filmbildenden
Materials bekanntgeworden, die beim Antrocknen die behandelte Haut zusammenzieht. Sie besteht im
wesentlichen aus einer wäßrigen, homogenen, einen Film bildenden Gummiemulsion, in welche Fasern zur
Verstärkung eingelagert sein können, und die Wasser und Alkohol zur Verstärkung der straffenden Wirkung
enthält. Der filmbildende Gummi wird in creme- oder pastenförmiger Konsistenz auf die Haut aufgetragen
und kann nach dem Trocknen abgeschält oder abgezogen werden. Die Alkohol- und Wasserzusätze
wirken erfrischend und belebend auf die bei der Zusammenziehung des Gummifilms gestraffte Haut.
Durch die starke Schrumpfung der filmbildenen Folie erfolgt zwar zunächst eine gute Glättung der Haut, die
jedoch nach relativ kurzer Zeit wieder mehr oder weniger vollständig verschwindet. Demgegenüber erzielt
man jedoch bei der erfindungsgemäßen Abdekkung eine zunehmende und dauerhaft bleibende
Glättung der Haut, wobei eine deutliche Strukturverbesserung der behandelten Partien eintritt. Bei Einsatz
ίο einer unvernetztes oder schwach vernetztes Kollagen
enthaltenden Folie als Abdeckung für kosmetische Anwendungen wie Packungen, Masken od. dgl. erhält
man eine gegnüber herkömmlichen Packungen und Masken deutlich verbesserte Wirkung.
Die Kollagenfolie sollte zweckmäßig bis zu etwa 10 Gewichtsprozent wasserlösliches Kollagen enthalten.
Bevorzugt wird eine über die gesamte Folie gleichmäßige Stärke von 0,010 bis 0,030 mm.
Die Folie weist eine mikroporöse Struktur auf, so daß nur kleine Moleküle von einem Molekulargewicht unter
etwa 1000 diffundieren können. Das Kollagen wird in unvernetzter Form eingesetzt oder aber in schwach
vernetzter Form, wie die in an sich bekannter Weise unter Verwendung von etwa 0,1 —0,5 Gewichtsprozent
Glutardialdehyd im sauren Bereich möglich ist.
Der so erreichte Vernetzungsgrad ist optimal, vorzugsweise ein solcher bei Verwendung von etwa
0,15 Gewichtsprozent Glutardialdehyd. Werden andere Vernetzungsniethoden angewandt, so sollte der Vernetzungsgrad
der Folie dem vorstehend unter Verwendung von Glutardialdehyd beschriebenen angepaßt und
vergleichbar sein.
Eine besondere Wirkung wird entfaltet, wenn Kollagenfolien verwendet werden, die zuzüglich in
gleichmäßiger Verteilung an sich bekannte kosmetische Wirkstoffe wie geeignete Aminosäuren, Peptide, Proteine,
Hormone, Placenta-Extrakte, Phosphatide, Gewebs-Extrakte, Frischzellen oder Vitamine enthalten.
Die Wirkstoffe können dabei jeweils dem gewünschten Verwendungszweck angepaßt und ausgesucht werden.
Die Herstellung der Kollagenfolien kann in bekannter Weise erfolgen, wobei darauf zu achten ist, daß der
erfindungsgemäß vorgesehene relativ hohe Gehalt an löslichem Kollagen in der fertigen Folie gewährleistet
•»5 ist. Hierbei geht man in der Regel derart vor, daß eine
übliche Kollagenlösung, -dispersion oder eine Mischung von beiden mit Hilfe von Salzlösungen oder einem
anderen chemischen Mittel ausgefällt wird. Nach dem Entsalzen und Aufbringen von Weichmachern erhält
man beim Trocknen ein Kollagenmaterial, das dann in gewünschter Weise mit Hilfe von weiteren Zusätzen
vernetzt oder andersartig, z. B. mit Imprägniermitteln, Wirksotffen od. dgl. behandelt wird. Das Material läßt
sich zu Folien beliebiger Dicke verarbeiten.
Bei der Herstellung von Kollagenfolien für kosmetische Zwecke sollte das Material den beschriebenen
Anteil an wasserlöslichem Kollagen enthalten. Hierzu ist es zweckmäßig, den pH-Wert des Materials bei der
Herstellung der Folie so einzustellen, daß das lösliche Kollagen nach dem Vernetzen und Trocknen leicht
extrahierbar ist. Der pH-Wert der Kollagenaufbereitung soll hierbei unter 5,0 liegen, zweckmäßig zwischen 3,5
und 4,5. Derart schwach vernetztes Kollagen gibt gute Resultatet, während die besten Werte mit unvernetzten
hi Kollagenfolien erzielt werden. Unvernetztes Kollagen
neigt jedoch zu einer hohen Quellung und geringen Naßfestigkeit, so daß es empfehlenswert ist, eine
schwache Vernetzung im sauren Bereich durchzuführen.
Für kosmetische Zwecke empfiehlt sich die Verwendung von Glutardialdehyd in einer Menge von 0,1 bis
0,5 Gewichtsprozent, bezogen auf das Gewicht des Kollagens.
Eine gleichmäßige Stärke der Folie von 0,01 bis 0,03 mm hat sich bewährt. Das wasserlösliche Kollagen
sollte dabei zweckmäßig bis zu etwa 10 Gewichtsprozent vorhanden sein.
Bei der Trocknung der Kollagenfolie ist auf niedrige Temperaturen unterhalb 400C zu achten. Anderenfalls
versprödet das Material und das lösliche Kollagen denaturiert. Bei der Einarbeitung von an sich bekannten
Wirkstoffen wie geeigneten Aminosäuren, Peptiden, Proteinen, Hormonen, Placenta-Extrakten, Phosphatiden,
Gewebs-Extrakten, Frischzellen oder Vitaminen werden diese Wirkstoffe auf Kollagen gebunden nach
dem Auflegen der Folie auf die Maske von der Haut gleichmäßig über die gesamte Zeit der Auflage
aufgenommen.
Das folgende Beispiel zeigt die erfindungsgemäße Verwendung der beschriebenen Kollagenfolie für
kosmetische Anwendungen.
Eine aus einer O/W-Emulsion hergestellte Packung
wird in üblicher Weise auf das Gesicht aufgetragen, wobei Augenlider und Lippen ausgespart bleiben. Die
Packung wird gleichmäßig und ohne Druckanwendung mit einer feuchten Kollagenfolie, die 5% wasserlösliches
Kollagen enthält, abgedeckt. Die Folie wird durch Bestrahlung getrocknet, wobei sie schrumpft und sich
ίο den Konturen der Hautoberfläche anpaßt, ohne jedoch
einzuengen. Die Packung wird dabei gleichzeitig von der Haut aufgenommen. Bei der Behandlung wird das
lösliche Kollagen aus der Folie extrahiert und über die Packung in die Haut eingeschleust. Nach erfolgter
Behandlung wird die Folie abgezogen und die Haut in gewünschter Weise den jeweiligen Erfordernissen
angepaßt weiterbehandelt. Es wird eine gegenüber der gleichen Packung und ohne Verwendung der Kollagenfolie
als Abdeckung erheblich verbesserte Wirksamkeit beobachtet, die sich in einer Steigerung der erünschten
Wirkung, z. B. der Durchblutung, der Hautstraffung od. dgl. äußert.
Claims (1)
- Patentanspruch:Kollagenfoiie mit einem Gehalt an bis zu etwa lOGew.% wasserlöslichem Kollagen und einer Wasserdurchlässigkeit von mehr als 0,1 g/dni2/min, wobei das Kolla£?n unvernetzt oder schwach vernetzt ist, sowie gegebenenfalls kosmetischen Wirkstoffen, als Abdeckung für kosmetische Anwendungen.
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