CH159946A - Gerbverfahren. - Google Patents

Gerbverfahren.

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CH159946A
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United Shoe Machinery Paterson
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United Shoe Machinery Corp
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  • Treatment And Processing Of Natural Fur Or Leather (AREA)

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      Gerbverfahren.       Die vorliegende Erfindung     betrifft    ein  Verfahren zum Gerben von Häuten oder  Fellen, gemäss dem sowohl pflanzliche als  auch mineralische     Gerbstoffe    angewendet  werden.  



  In den bisher üblichen Verfahren zum  Gerben mittelst pflanzlichen und minerali  schen     Gerbstoffen    oder in der sogenannten       Kombinationsgerbung    sind die Häute sowohl  während der mineralischen, als auch während  der pflanzlichen     Gerbung    ohne Rücksicht auf  die Reihenfolge dieser beiden     Gerbungen     ganz durchgegerbt worden.

   Ausserdem wur  den keine Vorkehrungen     getroffen,    um dem  Schrumpfen der Häute während der ersten       Gerbungsstufe        vorzubeugen.    Nenn das Ger  ben durch mineralische Stoffe vorgenommen  wurde, so war es allgemein üblich, eine An  zahl von Häuten oder Fellen in eine Trommel  oder dergleichen zu werfen, deren innere  Fläche mit     ,Leisten    oder Stiften besetzt war.  Die Trommel wurde unmittelbar hierauf in    Drehung versetzt, ohne die zarte Narbenseite  der Häute gegen die schädliche Einwirkung  der Leisten oder Stifte irgendwie zu schützen.

    Derartige Behandlung der Häute hat ein be  trächtliches Schrumpfen der Häute und Be  schädigen der zarten Narbenseite zur Folge  und selbst wenn die Häute später gestreckt  oder     ausgereckt    werden, so konnte nicht die  beabsichtigte Flächenausdehnung derselben  erzielt werden. Es ist ausserordentlich schwie  rig und meistens unmöglich, das durch Fal  ten oder Runzeln zerstörte, glatte Aussehen  der Narbenseite der Häute durch nachfolgende  Behandlung wieder herzustellen.  



  Gemäss der Erfindung werden die Fasern  der ausgebreiteten beziehungsweise ausge  reckten Häute oder Felle zunächst durch  mineralische     Vorgerbung    abgebunden, worauf  die     Gargerbung    durch pflanzliche     Gerbstoffe     vollzogen wird. Das Auftragen des minerali  schen     Gerbstoffes        findet    zweckmässig statt,  wenn die Haut vollständig auf einem Tisch      ausgetrocknet oder ausgebreitet ist, und wird  die Haut zweckmässig in diesem Zustande  auf dem Tisch belassen, bis sich die Haut  fasern abgebunden haben. Die Haut behält  darin ihre Flächenausdehnung während der  Weiterbehandlung in Trommeln oder Botti  chen bei.

   Unter mineralischen     Gerbstoffen     sollen Stoffe verstanden sein, die nicht von  Pflanzen oder Tieren herstammen. Zweck  mässig kann ein     Chromgerbextrakt    auf die  Narbenseite der ausgereckten Haut aufgetra  gen werden. Der- Chromger     bextrakt    verleiht  der Narbenseite der Haut rasch eine Schutz  gerbung und dringt auch verhältnismässig  schnell in den Körper der Haut ein, so dass  kein wesentliches Schrumpfen der Haut ein  tritt. Die Behandlung dünner Häute bean  sprucht nur einige Minuten, wogegen für  schwere Häute eine bis zwei Stunden er  forderlich sind. Nachdem sich die Fasern der  Haut abgebunden haben, wird die ausge  breitete Haut mit pflanzlichen Gerbstoffen  behandelt.

   Das Behandeln der Häute mit  pflanzlichen     Gerbstoffen    zwecks     Gargerbung     kann vorzugsweise in einer Trommel oder der  gleichen vollzogen werden.  



  Zweckmässig werden die ausgereckten  Häute zunächst mit nach oben gerichteter  Narbenseite der Luft ausgesetzt gegerbt.  Ehe die Haut auf einer Stützfläche ausge  breitet wird oder gleichzeitig mit dem Ausbrei  ten der auf die Stützfläche aufgelegten Haut,  wird dieselbe zweckmässig von dem grösseren  Teil ihres Wassergehaltes befreit. Das Aus  recken der Haut und das Befreien derselben  von ihrem Wassergehalt kann vorzugsweise  durch Ausstreichen derselben auf einer glat  ten Stützfläche bewerkstelligt werden. Kleine  Häute, zum Beispiel Schaf- oder     Zickelfelle,     werden zweckmässig auf der Stützfläche voll  ständig ausgereckt, ehe irgendwelcher Gerb  stoff aufgetragen wird.

   Schwere Häute hin  gegen brauchen nicht ausgereckt oder ge  streckt zu werden, doch sollen vor dem Auf  tragen des Gerbstoffes alle Falten oder Run  zeln beseitigt werden. Das Strecken schwerer  Häute ist nicht notwendig, weil das fertig  gegerbte Leder, z. B. Sohlenleder, nicht, wie bei-         spielsweise    Oberleder, nach Flächenmass, son  dern. nach Gewicht verkauft wird. Das Vor  gerben der ausgereckten oder ausgebreiteten  und in der Hauptsache von Wasser befreiten  Häute kann durch konzentrierten Chromaus  zug bewerkstelligt werden, oder es können  auch andere mineralische Salze oder Form  aldehyd angewendet werden. Wenn verhält  nismässig leichte Häute in Betracht kommen,  so ist ein einmaliges Auftragen von Gerb  stoff für das     Vorgerben    ausreichend.

   Schwerere  Häute hingegen erheischen eine oder mehrere  Nachbehandlungen mit     Gerbstoff,    damit die  glatte Narbenseite während des     Fertiggerbens     der Haut nicht verloren geht oder ihr gutes  Aussehen einbüsst. Das Vollenden des Ger  bens der Häute kann durch einmaliges oder  mehrfaches Auftragen einer konzentrierten,  pflanzlichen     Gerbstofflösung    durchgeführt  werden, wenn die Haut auf einer Stützfläche  aufruht oder die Häute können in Trommeln,  Bottichen oder dergleichen fertiggegerbt wer  den.

   Unter einer konzentrierten Gerbstoff  lösung soll eine Lösung von 100       Barkömeter     verstanden sein, während die Stärke scharfer  Lösungen von weniger als 100  , aber nicht  wesentlich weniger als 60       Barkometer    ist.  



  Durch pflanzliche     Gerbung    von für Sohlen  leder bestimmten Häuten wird besseres Leder  erzielt als durch     Mineralgerbung.    Im ersteren  Falle ist das Leder fester, wasserbeständiger  und hat ein besseres Aussehen. Chromge  gerbtes Sohlenleder ist hingegen dauerhafter  als durch     Pflanzengerbung    hergestelltes Leder.  Es ist demnach von besonderem Vorteil, für  Sohlenleder bestimmte Häute nach dem mine  ralischen     Vorgerben    mit einem pflanzlichen       Gerbstoff    oder     (xerbstoffauszug    zu behandeln.

    Der mineralische Gerbstoff wird auf min  destens eine Fläche der Haut aufgetragen,  damit hauptsächlich die zarte Narbenseite  während des     Fertiggerbens    der Haut keinen  Schaden leidet. Das mineralische     Vorgerben     der Häute braucht nur solange vorgenommen  zu werden, bis sich die Fasern der ausge  breiteten Haut abgebunden haben und hierauf  wird die Haut unter Anwendung-von pflanz  lichem     Gerbstoff        gargegerbt.    Vorzugsweise      wird jedoch das     Vorgerben    durch Auftragen  von     Gerbstoff    auf die Narbenseite der Haut  bewerkstelligt.

   Hierdurch wird das Aussehen  der Narbenseite wesentlich verbessert und  die Narbenseite ist während der verhältnis  mässig groben Behandlung in Trommeln oder  dergleichen keiner     Beschädigung    ausgesetzt.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zum Gerben von Häuten oder Fellen unter Verwendung mineralischer und pflanzlicher Gerbstoffe, dadurch gekennzeich net, dass die Fasern der ausgebreiteten be ziehungsweise ausgerenkten Häute zunächst durch mineralische Vorgerbung abgebunden werden, worauf die Gargerbung durch pflanz liche Gerbstoffe vollzogen wird. ÜNTERANSI'RttCH@ 1. Verfahren nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die auf Stützflächen vollständig ausgereckten Häute auf min destens einer Seite zwecks vorläufigen Ab bindens der Hautfasern der Einwirkung einer Chromsalzlösung ausgesetzt werden. 2.
    Verfahren nach Unteranspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Gargerben der in ausgebreitetem Zustande mineralisch vorgegerbten Häute unter Anwendung pflanzlicher Gerbstoffe in Trommeln vor genommen wird.
CH159946D 1931-01-12 1932-01-05 Gerbverfahren. CH159946A (de)

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