DE678963C - Verfahren zum Gerben von Haeuten oder Fellen mit Gerbstoffloesungen und anschliessender Waermebehandlung - Google Patents

Verfahren zum Gerben von Haeuten oder Fellen mit Gerbstoffloesungen und anschliessender Waermebehandlung

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DE678963C
DE678963C DET48426D DET0048426D DE678963C DE 678963 C DE678963 C DE 678963C DE T48426 D DET48426 D DE T48426D DE T0048426 D DET0048426 D DE T0048426D DE 678963 C DE678963 C DE 678963C
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tanning
skins
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heat treatment
subsequent heat
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DET48426D
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Matthew Melville Merritt
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TANNING PROCESS CO
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TANNING PROCESS CO
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C14SKINS; HIDES; PELTS; LEATHER
    • C14CCHEMICAL TREATMENT OF HIDES, SKINS OR LEATHER, e.g. TANNING, IMPREGNATING, FINISHING; APPARATUS THEREFOR; COMPOSITIONS FOR TANNING
    • C14C3/00Tanning; Compositions for tanning
    • C14C3/02Chemical tanning

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Treatment And Processing Of Natural Fur Or Leather (AREA)

Description

  • Verfahren zum Gerben von Häuten oder Fellen mit Gerbstofflösungen und anschließender Wärmebehandlung Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Gerben von Häuten oder Fellen mit Gerbstofflösungen beliebiger Art, und zwar stellt der Erfindungsgegenstand insofern eine Verbesserung der bisher üblichen Gerbverfahren dar,- als das Arbeitsverfahren beschleunigt und gleichzeitig die Güte des gegerbten Werkstoffes und die Gleichmäßigkeit desselben erhöht wird. Um -dies zu erreichen, werden die Häute oder Felle unmittelbar nach der Gerbmitteleinwirkung, d. h. nach dem Auftragen des Gerbmittels, einer kurzen Hitzebehandlung von etwa 8 bis i o Minuten in einer Luft von etwa i 15' C und darüber enthaltenden Kammer derart unterworfen, daß die Werkstücke selbst eine Temperatur bis zu etwa 65° C @ annehmen. Dabei werden vorzugsweise die Häute oder Felle in ausgebreitetem Zustande gleich nach Anwendung des Gerbmittels aasgeschlickert und dann in die Heizkammer eingebracht. Das Ausschlickern geschieht zweckmäßig auf einer tragbaren Werkstückunterlage, und die Werkstücke werden dann zusammen mit der Unterlage in die Heizkammer gebracht, in der sie kurze Zeit, beispielsweise etwa 8 Minuten lang; verbleiben, so daß die Haut selbst nur eine Temperatur bis zu etwa 65° C annimmt. Die Behandlung in der Heizkammer hat den Zweck, die gleichmäßige Verteilung des Gerbstoffes zu sichern und die Wirkung des Gerbstoffes rauf die Haut in kurzer Zeit zu vollenden. Diese Verkürzung der Gerbzeit hat den Vorteil, daß die Werkstücke ihre Flächenausdehnung beibehalten und nach der Gerbung eine ungewöhnlich feine Narbenseite zeigen. Dies ist eine Folge der gleichmäßigen Gerbung und des vollkommenen Ausschlikkerns der Häute vor dem Setzen des Gerbstoffes. Im Vergleich zu Werkstücken, die durch übliche Gerbverfahren behandelt worden sind, wird eine größere Flächenausdehnung der gegerbten Werkstücke von etwa. i o bis 150/0 erzielt.
  • Es ist an sich bekannt, gegerbte Werkstücke nach der Gerbung in der Wärme zu trocknen bzw. einer Wärmebehandlung bei etwa q.9° C in feuchter Luft zu unterwerfen. Diese Wärmebehandlung bei so niedriger Temperatur hat aber keine Beschleunigung und keine günstige Beeinflussung des Gerbvorganges zur Folge, wie es bei dem Verfahren gemäß der Erfindung der Fall ist.
  • In der Praxis werden Felle, die in üblicher Weise, also durch Beizen, Äschern, Pickeln, für die Gerbung vorbereitet sind und dann mit Chromgerbstoffen gegerbt werden, gewalkt, um eine vollständige Durchdringung der Werkstücke mit dem Chrombade zu erreichen. Nachher werden die Felle durch ein Reduktionsbad geschickt, worin sie so lange bleiben, daß gerade eine vollständige Durchdringung mit der Reduktionsflüssigkeit erzielt wird, ohne daß ein wesentliches Setzen des Werkstoffes vor dem AusscIhlickern in ausgebreitetem Zustande eintritt.
  • Nach der Wärmebehandlung gemäß der Erfindung werden die Felle von ihren tragbaren Unterlagen gleich abgestreift und in einen Behälter mit fließendem Wasser von ungefähr 65° C eingetaucht. Dadurch wird überschüssiger Gerbstoff weggewaschen, ohne daß eine Abkühlung der Felle stattfindet, die dann sofort zur anderweitigen Bearbeitung, z. B. zum Färben und Fettlickern, weitergehen. Gewünschtenfalls kann man jedoch die Felle vor dem Einbringen in das Färbe-und Fettlickerfaß noch durch ein Waschfaß schicken. Die Felle sind dann fertig, um auf Brettern oder anderen tragbaren Unterlagen erneut ausgeschlickert und in eine übliche Trockenvorrichtung eingebracht zu werden. Ausführungsbeispiel für ein Chromzweibadverfahren In zwei Fässern -4 werden je 36 Schaffelle mit Chromgerbstoff ungefähr 2o Minuten gewalkt, dann in den Behälter B überführt und nach einiger Zeit durch die Reduktionsfässer C geschickt. Die Werkstücke werden nach ungefähr 3 Minuten dem Reduktionsbad entnommen und auf ein Brett oder eine sonstige tragbare Unterlage d gelegt, wie sie bei D angedeutet ist. Auf einer solchen Unterlage lassen sie sich leicht ausschlickern.
  • Von dem Bretterstapel D wird das auf seinem Brett d ausgestreckte Fell in bekannter Weise durch eine Ausreckmaschine E geschickt. Aus der Ausreckmaschine E gelangt das Fell zusammen mit seinem Brett in eine Heizkammer F, in der Luft umläuft, die auf ungefähr i i 5° C erhitzt ist. Ein genügender Luftwechsel sichert die Abdampfung der Häute oder Felle in der Kammer. Die Bretter d werden durch Förderbänder f, f' in die Kammer F eingebracht und mit einer Geschwindigkeit bewegt, bei der jedes Brett die Kammer in 8 Minuten .durchwandert.
  • Dieser Arbeitsvorgang ist besonders wichtig, denn die Erwärmung, der die Felle in der Kammer F unterworfen werden, unterstützt die Fixierung des Gerbstoffes und notwendigerweise die Vollendung des Gerbvorgang@es in bemerkenswertem Grade. Wenn die Felle die Kammer f durchwandern, was auch in senkrechter Lage geschehen kann, verteilt sich in ungefähr 8 Minuten der Gerbstoff gleichmäßig sowie durch und durch in den Werkstücken, die eine Temperatur bis zu 65' C annehmen können, und wird auf den Fasern so fixiert, daß die glatte Narbenfläche, die durch das Ausschlickern und Ausrecken geschaffen ist, während aller nachfolgenden Arbeitsvorgänge erhalten bleibt. So wird z. B. die Narbenseite nicht runzelig, wenn das Fell nachher gefärbt und gefettlickert wird. Ferner bleibt die durch die Ausreckmaschine E gewonnene Flächenausdehnung auch während der nachfolgenden Arbeiten erhalten, denn der Chromgerbstoff hat sich inzwischen in der Werkstücksubstanz fixiert.
  • Sobald die Felle am Austrittsende der Kammer F erscheinen, werden sie von ihren Brettern abgenommen und dann in üblicher Weise in einen Heißwasserbehälter G gebracht. Wenn sich im Behälter 0 genügend Felle angesammelt haben, um eins derkleinen Fässer H beschicken zu können, werden in ein solches Faß die Felle und warmes Wasser hineingegeben, um das Gut zunächst etwa 3o Minuten lang zu waschen. Nach dieser Zeit wird die Flüssigkeit abgelassen, eine Färbelösung eingeführt und das Walken weitere 30 Minuten lang fortgesetzt. Sodann wird ein Fettlicker von geeigneter Temperatur zugesetzt und das Walken abermals 3o Minuten lang fortgeführt. Inzwischen haben sich wieder Fellvorräte im Behälter 0 angesammelt, und diese werden in eins der anderen Fässer f1 gebracht, um in der beschriebenen Weise behandelt zu werden.
  • Die aus jedem FaßH kommenden Felle werden einzeln auf die Bretterd des Stapels l gelegt und mit diesem alsbald in die Ausreckmaschine J gebracht. Von ihr gehen die Häute samt ihren Brettern auf einen Nageltisch I(, auf dem in die Ränder der Felle eine genügende Anzahl leichter Klammern eingetrieben wird, um die Werkstücke während des Trocknens auf ihren Brettern festzuhalten. Die so saufgezwickten Felle wandern mit ihren Brettern in einen Trockner L, der irgendeine für auf Bretter aufgezogene Felle geeignete Bauform haben kann. .
  • Das neue Verfahren liefert bei seiner Anwendung in Verbindung mit :der Chromgerbung von Häuten und Fellen vorzügliche Ergebnisse, aber solche werden auch dann erreicht, wenn man das Gerben mit Pflanzengerbstoffen einer von der Chromsäurelösung so weit abweichenden Art wie Quebracho und Sumach vornimmt. Das zuletzt genannte Gerbmittel ist deshalb besonders erwähnt, weil es gewöhnlich dazu neigt, die mit ihm behandelten Felle schrumpfen zu lassen. Das neue Gerbverfahren mit Behandlung der Werkstücke in einer Heißluftkammer bei Temperaturen bis i 15° C zeichnet sich besonders dadurch aus, daß es die Neigung sumachgegerbter Felle zum Schrumpfen bedeutend einschränkt, was zweifellos teilweise darauf zurückzuführen ist, daß die auf Brettern o. dgl, ausgeschlickerten Felle heiß behandelt werden.
  • Im allgemeinen wird man bei der Anwendung von Pflanzengerbstoffen die Behandlung der Häute rund Felle etwas länger als bei mineralischen Gerbstoffen ,ausdehnen müssen, denn die Pflanzengerbmittel durchdringen den Werkstoff langsamer. Die Tatsacke, daß die pflanzengegerbten Felle nach der 8 Winuten langen Behandlung bei i 15' C in der. Heizkammer gleichfalls keine Mängel aufweisen, zeigt weiterhin, daß die Felle selbst die hohe Lufttemperatur nicht erreichen. Mit größter Wahrscheinlichkeit nehmen die Werkstücke höchstens 65° C an, weil sie durch die Abdampfung gekühlt bzw. geschützt werden. Chromgegerbte Felle können andererseits viel höhere Temperaturen vertragen, so daß die Möglichkeit besteht, für diese in der Kammer F wesentlich mehr ,als i 15' C aufrechtzuerhalten. Die Wärmebehandlung der von der Gerbflüssigkeit noch feuchten Häute oder Felle sichert eine gleichmäßige Verteilung des Gerbstoffes im ganzen Werkstück.

Claims (1)

  1. PATPNTANSPRUCH: Verfahren zum Gerben von Häuten öder Fellen mit Gerbstofflösungen und anschließender Wärmebehandlung, dadurch gekennzeichnet, daß die Häute oder Felle unmittelbar nach der Gerbmitteleinwirkung einer kurzen Hitzebehandlung, z. B. von etwa 8 bis i o Minuten, in einer Luft von etwa i 15° C und darüber enthaltenden Kammer derart unterworfen werden, daß die Werkstücke selbst eine Temperatur bis zu etwa 65° C annehmen.
DET48426D 1936-04-16 1937-04-02 Verfahren zum Gerben von Haeuten oder Fellen mit Gerbstoffloesungen und anschliessender Waermebehandlung Expired DE678963C (de)

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DET48426D Expired DE678963C (de) 1936-04-16 1937-04-02 Verfahren zum Gerben von Haeuten oder Fellen mit Gerbstoffloesungen und anschliessender Waermebehandlung

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