DE2947617A1 - Exotisches leder und verfahren zu seiner herstellung - Google Patents
Exotisches leder und verfahren zu seiner herstellungInfo
- Publication number
- DE2947617A1 DE2947617A1 DE19792947617 DE2947617A DE2947617A1 DE 2947617 A1 DE2947617 A1 DE 2947617A1 DE 19792947617 DE19792947617 DE 19792947617 DE 2947617 A DE2947617 A DE 2947617A DE 2947617 A1 DE2947617 A1 DE 2947617A1
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- skin
- leather
- meat
- exotic
- leftover
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Withdrawn
Links
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C14—SKINS; HIDES; PELTS; LEATHER
- C14C—CHEMICAL TREATMENT OF HIDES, SKINS OR LEATHER, e.g. TANNING, IMPREGNATING, FINISHING; APPARATUS THEREFOR; COMPOSITIONS FOR TANNING
- C14C13/00—Manufacture of special kinds or leather, e.g. vellum
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Manufacturing & Machinery (AREA)
- Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
- General Chemical & Material Sciences (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Treatment And Processing Of Natural Fur Or Leather (AREA)
- Meat, Egg Or Seafood Products (AREA)
Description
Exotisches Leder unterscheidet sich deutlich von Leder, das im allgemeinen für Schuhe, Stiefel, Taschen, Gewänder und Accessoires
verwendet wird. Derartiges Leder besteht in der Regel aus den Häuten von Kühen, Kälbern, Zickeln, Schafen und Ziegen. Alle die
zuvorgenannten sind einheimische Tiere. Umgekehrt wird "exotisches" Leder, wie es im Handel bekannt ist, nicht aus Häuten einheimischer
Tiere hergestellt. Entsprechend der Definition stammt ein exotisches Leder oft aus einem anderen Land; ist nicht heimisch an dem Ort, wo
es gefunden wird; es ist fremd, ausländisch und auffallend ungewöhnlich
in Farbe und Aussehen; es ist kostbar, prächtig und oft reich verziert.
Die folgenden, oft hergestellten Häute sind im Handel als Exoten
bekannt:
Amerikanischer Alligator (Alligator Mississipiensis)
Neu Guinea Krokodil (Crocodylus Porosus und Crocodylus
Novaeguineae)
Südamerikanischer Alligator (Caiman Crocodylus Fuscus) Argentinische Eidechse (Tupinambis Nigropunctatus)
Python (Tython Reticulatus)
Südliche Anakonda, Anakonda Sucurry Sucurujuba
(Eunectes Murinus und Eunectes Notaeus)
Hornback - Kaiman Eidechse (Dracaena Guianensis) Gemeine Iguana Eidechse (Iguana Spp.)
Javanische Warzenschlange - Karung (Acrochordus Javanicus) Indische Rattenschlange - Peitschenschlange (Ptyas Mucosus
(und Ptyas Korros)
Es hat sich herausgestellt, daß einheimische Truthahnhäute und
dgl. als exotisches Leder hauptsächlich in der Stiefel-, Schuh- und Handtaschenindustrie verarbeitet und vermarktet werden kann.
Die ständige Lieferung genügender Mengen exotischer Häute hat lange Zeit Schwierigkeiten bereitet. Die Erfindung betrifft eine in den
USA beheimatete Tierspezie, die die Nachfrage nach einem exotischen Lederprodukt für die Stiefel-, Schuh- und Handtaschenindustrie
030023/0818
befriedigt und die in ausreichenden Mengen für den Markt zur Verfugung steht. Der Truthahn ist ein großer Vogel, der wegen
seines guten Fleisches geschätzt wird. Sein Bestand geht in die Millionen. Zufällig wurde gefunden, daß die die Federn
haltenden Haarbälge in Flächen oder Mustern angeordnet sind und daß diese Flächen Muster oder Zeichnungen enthalten. Es
wurde ferner festgestellt, daß bei starkem Schrumpfen der Truthahnhaut diese Muster derartig betont werden können, daß im
handelsüblichen Sinne ein "exotisches" Leder entsteht.
Somit ist das Konzept geschaffen worden, einen domestizierten, Fleisch liefernden Vogel zu nehmen und für ein nicht brauchbares
Teil davon (die Haut) eine völlig neue Verwendung zu einem exotischen Lederprodukt für die Stiefel-, Schuh- und Handtaschenindustrie zu
entwickeln.
Unerwarteterweise hat es sich als notwendig herausgestellt, die gesamte Haut oder den Balg mit intakten Federn zu erwerben, um
Beschädigungen der Haut zu vermeiden. Später werden die Federn chemisch entfernt. In diesem Augenblick zeigte sich ein unerwartetes
Ergebnis, d.h. ein geografisch aufgebautes Dessin wurde entdeckt und in einem strukturierten Muster gebunden, das im Fall von modischen
Cowboystiefeln und dgl. von sehr geschickten Individualisten in der Stiefel-, Schuh- und Handtaschenbranche verwendet werden
kann. Das steht im Gegensatz zu dem Entfedern, wie es in der US-PS 2 017 648 beschrieben und gezeigt ist. Diese natürliche Dessin
läßt sich, wenn es entstanden und zu Leder verarbeitet ist, auch zur Anwendung auf Schuhe, Handtaschen und anderes Zubehör übertragen.
Ohne Übertreibung läßt sich das natürliche Dessin oder Muster auf der Truthahnhaut als etwas Besonderes außerhalb des Normalen einstufen,
als äußerst ungewöhnlich im Dessin und sehr dekorativ.
Mit Rücksicht auf die Umwelt könnten alle anderen exotischen Leder
möglicherweise vor einer Verfolgung durch weltweite legale Anstrengungen verschiedener umweltfreundlicher Gruppen geschützt
werden, die innerhalb und außerhalb offizieller Regierungskreise
030023/0818 _ 5 _
7947617
zu finden sind. Die Nutzung der Truthahnhäute, ein Nebenprodukt eines wegen seines Nährwertes gezüchteten domestizierten Tieres,
hätte somit keinen Einfluß auf die Umwelt. Das Entfernen der Feder von der Truthahnhaut offenbarte das unerwartete Muster.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung beispielshalber
näher erläutert: Es zeigen
Fig. 1 eine schematische Draufsicht auf die Unterseite eines an einem Verarbeitungsband aufgehängten
einheimischen Truthahns,
Fig. 2 eine perspektivische Seitenansicht eines Truthahns,
der mittels Messer und der in Figur 1 gezeigten Luftpistole gehäutet worden ist,
Fig. 3 eine Draufsicht auf den Bauchteil eines Truthahnleders mit präpariertem Muster, wie es für die
Herstellung von Stiefeln verwendet wird, und
Fig. 4 eine Draufsicht auf ein Leder, das den verarbeiteten Rücken des Truthahns zeigt.
Die nachfolgende Beschreibung gibt eine bevorzugte Ausführungsform
der Erfindung wieder.
In Figur 1 ist ein Verarbeitungsband wiedergegeben, das aus einer mit 10 bezeichneten Fördereinrichtung besteht. Die Fördereinrichtung
weist Einspannbügel 11 auf, die an auf einer Schiene 13 laufende Rollen 12 hängen. Das in Figur 1 gezeigte Geflügel besitzt eine
Haut und Federn 14 und wird gemäß einem bevorzugten Verfahren verarbeitet, durch das die Haut mit den Federn vom Körper des
Vogels getrennt werden. Die Haut mit den Federn 14 wird von dem Körper entfernt, der in gestrichelten Linien bei 15 dargestellt ist,
indem zwischen Haut und Körper ein Zwischenraum 14a geschaffen wird. Zu diesem Zweck wird eine hyperdermische Nadel 16 unter die Haut
in der Nähe des unteren Bereichs der Beine oder Schenkelbereichs eingeführt. Die hyperdermische Nadel wird von einer entsprechenden
Luftpistole 18 gehalten, die ein Ventil 19 zum Schließen und Öffnen
030023/0818
der hyperdermischen Nadel gegenüber eine Versorgung mit Druckluft,
die durch den Schlauch 20 strömt. Das dargestellte Messerblatt 21 dient zum Schneiden der Haut mit einem Einschnitt entweder am
Rücken oder am Bauch.
Wie aus Figur 2 zu ersehen, erfolgt das Abtrennen der Flügel am ersten Gelenk bei 22. Die Beine sind im üblichen Bereich in Bezug
zu den Schenkeln 17 abgetrennt worden. In Figur 2 ist die Haut mit den daran befindlichen Federn entfernt worden.
Die Figuren 3 und 4 zeigen am besten das Muster innerhalb eines Musters, das sich durch die Runzeln oder die Haarbalgbereiche der
Truthahnhaut nach dem Entfernen der Federn bildet. Bei 23 sind gemusterte Flächen deutlich wiedergegeben, wohingegen die geometrischen
Muster durch Wiederholungen gerunzelter Bereiche 24 geformt werden, wie in der äußeren Oberfläche der Haut in den Figuren
3 und 4 gezeigt. In Figur 3 sind bei 25 deutlich die Löcher zu sehen, die durch die Flügel entstanden sind. Wenn die Haut abgezogen
und wie oben beschrieben behandelt wird, bleibt eine gewisse Menge Fleisch 26 hängen (siehe Figur 3). In Figur 3 ist bei 27 durch die
gestrichelten Linien ein Vamp-Muster wiedergegeben, während die gestrichelten Linien bei 28 die Hackenbereiche zeigen. Sowohl die
Bauch- als auch die Rückenteile sind für viele Zwecke verwendbar, wie für Stiefel, wie in den Figuren 3 und 4 jeweils gezeigt, wobei
jedoch anhand der Figur 4 festgestellt werden kann, daß die Muster unterschiedlich ausfallen und die Bereiche der Flügelöffnungen 29
in Figur 4 am Außenrand der Haut liegen.
Die übliche Methode, einheimisches Geflügel zu behandeln, wird nachfolgend beschrieben. Der erste Schritt besteht aus dem
elektrischen Betäuben des Vogels. Danach wird die Halsader im Nacken durchtrennt, damit der Vogel vollkommen ausblutet und getätet
wird. Der ganze Kadaver wird dann in 14o Grad und Fahrenheit heißes Wasser für annähernd 3 Minuten getaucht, um die Federn zu
lösen. Dann wird der Vogel sorgfältig gerupft. Danach wird der Vogel durch den Hals- und Analbereich ausgenommen und gesäubert.
Soll das Truthahnfleisch in Teilen verkauft werden, wird es in
030023/0818
geeignete Stücke zerlegt. Während dieses Vorgehens wird auch die Haut in Stücken abgezogen. Das Fleisch wird gekühlt und
dann schockgefroren. Die Haut wird oft als ein Gelatin-Binder für das Fleisch verwendet. Wenn das Fleisch zur Suppenherstellung
verwendet wird, kann es zweckmäßig sein, die Haut mit den Fetteinlagerungen zu entfernen.
Erfindungsgemäß wird der Kadaver nach dem Betäuben und Ausbluten
ohne Entfedern wie oben beschrieben enthäutet. Dabei muß mit Sorgfalt vorgegangen werden, um ein Einschneiden oder Einreißen der
Haut während des Abhäutens zu vermeiden. Die Anwendung von Druckluft
erleichtert das Abhäuten mittels eines Messers. Die Haut muß vollständig abgezogen werden, wobei das Aufschlitzen je nach
Marktforderung entweder am Rücken oder am Bauch erfolgt. Nach dem Abziehen der vollständigen Haut mit den Federn daran muß die
Fleischseite sofort gut eingesalzt werden. Die Haut mit den Federn daran muß dann für ungefähr 3 Wochen kalt gelagert werden. Diese
Behandlung hilft, die Fettzellen in der Haut aufzubrechen. Das Aufbrechen der Fettzellen ist ein sehr wesentlicher Teil des
Gerbungsprozesses. Die Lagertemperatur kann annähernd 40 Grad Fahrenheit betragen.
Es ist ferner bekannt z.B., daß Strauße ausschließlich über den Rücken abgehäutet werden, d.h. der Einschnitt erfolgt an der
Unterseite, da die Federbälge oder Federkiellöcher, die dem Leder seine charakteristische, zufällige Maserung geben, besonders deutlich
am Rückenteil hervortreten. Die Federkiellöcher sind beim Strauß nicht gleichmäßig über die gesamte Hautfläche verteilt, wie
das bei Pinguinhäuten der Fall ist. Sie sind jedoch in Form einer ausgebauchten Tasche angeordnet, die in der Höhe der Schenkeleinsätze
am breitesten ist und sich zum After hin stark verjüngt.
Aus der Sicht des Gerbers sind die von den Straußerfärmen gelieferten
Häute am wertvollsten, da sie selten durch Dornrisse beschädigt sind
und gut abgehäutet und konserviert sind. Die Konservierung durch Lufttrocknen ist nicht zu empfehlen, da die getrockneten Straußenhäute
nicht aufquellen, wenn sie wieder eingeweicht werden. Sie
030023/0818
erhalten auch ihre ursprüngliche Beschaffenheit nicht wieder.
Dies beeinträchtigt erheblich die Qualität. Die einzige Methode, die für diesen Zweck sicher empfohlen werden kann, ist das Nasse-Einsalzen.
Die sehr fettreichen Straußen- und Pinguinhäute sollten in einer Flüssigkeit eingeweicht werden, die anionisierte alkalische Netzmittel
und Zusätze zum Entfernen der vom natürlichen Fett aufgenommenen kalkhaltigen Chemikalien enthalten, die die Haut angreifen
können. Um den Vorgang des Entfettens mechanisch zu unterstützen, werden die Häute nach dem ersten Tag des Einweichens leicht
maschinell entfleischt und dann in die gleiche Weich-Flüssigkeit für einen weiteren Tag zurückgegeben.
Das Entkälken in einer Natriumhydrogensulfid-, Natriumsulfidlösung
in leicht rotierenden Trommeln hat sich am wirkungsvollsten erwiesen. Die Häute werden zuerst in einer kurzen Flotte mit 3 - 4 %
Natriumhydrogensulfid im Walkfaß bewegt. Nach einer Sunde wird 2 - 4 % Natriumsulfid hinzugegeben, dem nach einer weiteren Stunde
4 - 6 % Entkälkungsmittel folgt. Die Dauer des Entkaikungsprozesses
sollte 3 Tage nicht überschreiten.
Der Beizprozess ist in dem Verarbeitungsprozess der Vogelhäute von besonderer Wichtigkeit, insbesondere wenn die Beizmittel fettaufspaltende
enzymatische Lipasen sowie Proteasen enthalten. Lipasen verseifen und triglyceriden Fette an den Häuten, wenn sie
nicht bereits während des Entkälkens verseift worden sind, und emulgieren außerdem einen erheblichen Teil der cholesterinartigen
Fette, die schwer zu verseifen sind. Das Beizen bewirkt ferner die kleinste Partikelaufspaltung der Kalkseifen, die nach dem Entkälken
in den Häuten verbleiben.
Das in dem subkutanen Gewebe der Vogelhäute eingelagerte Fett wandert oft, während die Häute gelagert werden. Dieses Fett muß
mit einem Lösungsmittel auf Erdölbasis extrahiert werden, und zwar mit Hilfe einer Emulgiermaschine und bevor die Häute gegerbt werden
können, um die Bildung von Chromsalzen zu verhindern. Die Bedeu-
030023/0818
tung dieses Prozesses braucht nicht allzu stark betont zu werden, weil sorgfältiges Beizen einen entscheidenderen Einfluß auf die
Qualität des aus Vogelhäuten hergestellten Leders hat als das der Fall bei Schaffellen und Schweinshäuten ist.
Die große Menge Fett, die ungleichmäßig über die Haut verteilt ist, verringert die Benetzbarkeit und beeinträchtigt dadurch die
Intensität und den Grad aller Entkälkungsbehandlungen und der Gerbung. Wenn die Häute in diesem Zustand in die Chromgerbungsflüssigkeit
eingelegt werden, bewirkt der hohe Gehalt an ungleichmässig verteiltem Fett in der Haut die Bildung von Chromseifen, die
unmöglich wieder zu entfernen sind.
Um die Wirksamkeit des Entfettens zu unterstützen, muß mit Chemikalien
gepickelt werden, die Chlordioxyde aufspalten. Das Naturfett wird zuerst chloriert und seine ungesättigten Komponenten
oxydiert. Die so oxydierten und chlorierten Fette können dann wesentlich leichter aus den Häuten herausgelöst werden, so daß sie
die nachfolgende Chromgerbung nicht stören können. Die Gerbung der Häute erfolgt in Gerbmaschinen mit 2,6% Chromoxyd. Entsprechend
der gewünschten Farbe i.erden die Häute entweder mit vegetabilen oder mit synthetischen Stoffen nachgegerbt.
Die Vogelhäute sollten eine Schmierfettung mit synthetischen Stoffen
erhalten, die eine feste Verbindung mit der Lederfaser eingehen und frei von schädlichen Fettsäuren sind und als Lösungsmittel für
die Naturfette dienen. Auf diese Weise können fettartige Ablagerungen auf den fertigen Straußen- und Pinguinhäuten verhindert
werden. Terpentinersatz hat sich für diesen Zweck am geeignetsten erwiesen, weil die Leder nach dieser Behandlung sehr weich sind
und schwerlich irgendeine nachfolgende Schmierfettung benötigen.
Der Grund mag darin liegen, daß die Hydroxyfettsäuren durch das Aufspalten der Glyzeride freigemacht am Leder fest haften und
dazu neigen, einen leichten Ölgerbungseffekt zu erzeugen.
Andererseits ist die ungenügende Beseitigung dieser Hydroxyfett
säuren der Grund dafür, warum Vogelhäute oft nicht mit Terpentin ersatz erfolgreich entfettet werden können. Die Beigabe von Methyl-
03 0023/0818
- ίο -
alkohol zum Entfettungsbad verstärkt die Benetzungskraft des
Terpentinersatzes. Zur gleichen Zeit werden die Fettsäuren durch den Alkohol gelöst, wohingegen sie in reinem Terpentinersatz
schwer löslich sind. Nach dem Entfetten wird das Leder sortiert, gewogen und gefärbt. Nach dem Färben wird das Leder
auf einem Gestell für einige Stunden (10 - 12 Stunden) gestapelt und faltenfrei gestreckt (stretsched without sammying). Die
Fleischseite wird dann auf einer Streichmaschine (fluffing machine) gesäubert. Die Haut wird mit der Fleischseite nach unten auf den
Streichzylinder gelegt und durch die Bedienungsperson festgehalten, die sich am Maschinengehäuse abstützt. Das Leder wird dann auf den
rotierenden Zylinder mit einem Lederhandschuh oder einer weichen Bürste gedruckt. Die Hand der Bedienungsperson sollte in konstanter
Bewegung bleiben, damit die Haut nicht versengt wird. Streich- und Schleifmaschinen haben den Nachteil, daß der Schleifprozeß nicht
ständig beobachtet werden kann und daß die Haut ständig umgedreht werden muß, um den Vorgang zu überprüfen.
Nachdem der Schleifstaub und lose Lederfasern von dem Leder entfernt
worden sind, wird auf das Leder eine Zurichtgrundierung auf Basis thermoplastischer Bindemittel aufgetragen, die 40 - 60
Pigmente enthält. Dieser Pigmentgehalt sollte diesen Bereich nicht übersteigen, da sein Zweck darin besteht, die natürliche
Farbgebung des Leders besser zur Geltung zu bringen und nicht den Charakter seines Narbenbildes zu verwaschen.
Das Leder wird getrocknet, eine letzter Film einer aufpolierbaren Nitrozellulose-Zurichtung aufgetragen und dann für 3-4 Stunden
geschliffen. Nachdem es auf einer Flächenmeßmaschine gemessen worden ist, ist das Leder versandfertig. Im Gegensatz zu Pinguinhäuten
kann bei Straußenhäuten die Zurichtung nicht maschinell aufgespritz werden.
Der Arbeitsprozeß für Truthahnhäute kann die einzelnen Arbeitsstufen umfassen, die oben im allgemeinen im Zusammenhang mit
Straußen beschrieben wurden. Nach dem oben beschriebenen Schlachten der einheimischen Vögel, z.B. Truthähne, kann die Haut in der
nachfolgend beschriebenen Weise abgezogen werden.
- 11 -
Die Ständer werden in Höhe der Federn abgetrennt. Die Flügel werden an den Schultern abgetrennt. Die äußere Haut wird vom
Hals runter zum Bauch bis zum After aufgeschlitzt oder in umgekehrter
Richtung vom Hals über den Rücken zum After. Durch Ziehen und/oder Schneiden wird die gesamte Haut unversehrt abgezogen,
an der die Federn verbleiben. Nach dem Abziehen wird die Haut möglichst bald mit grobkörnigem Salz eingesalzen und
bei Temperaturen von annäh«
Verarbeiter kühl gelagert.
Verarbeiter kühl gelagert.
bei Temperaturen von annähernd 4,5 C bis zum Verschiffen zum
Für die Verarbeitung einer Vogelhaut zu Leder ist es wichtig, daß die Haut als Ganzes unversehrt abgezogen wird. Wenn ein
solches Exemplar verarbeitet wird, wird zum Konservieren der Haut eine Kombination von Konservierungsmittel verwendet, dem
ein sorgfältiges Ausschaben der Innenhöhle folgt. Im allgemeinen wird der Vogel in eine Lösung aus Formalaldehyd, Alaun und Salz
eingelegt. Die Federretention ist ein wichtiger Teil des fertigen Produktes.
Bei der Lederzubereitung ist die Behandlung der Haut deshalb wichtig, um sie zu konservieren und vor einem Zerfall zu schützen,
Auf das Aussehen oder auf die natürliche Struktur der Haut, die modische Verwendung oder die Verschleißfestigkeit der Haut kommt
es nicht an. Die Haut ist dazu da, die Federn zu tragen und dem Körper die Form zu geben.
Bei der Verarbeitung der Truthahnhaut in exotisches Leder ist ein vollständig anderer Arbeitsprozeß erforderlich als beim Lösen der
Federn auf chemischem Wege, um die sehr dünne Haut nicht zu beschädigen.
Nach dem Entfedern folgt der Gerbungsprozeß, der der bei exotischen Häuten verwendeten Grundgerbung entspricht, wie das
oben im Zusammenhang mit Straußenvögeln beschrieben wurde, deren Häute manchmal in der Stiefel- und Schuhbranche verarbeitet werden,
Dieser Prozeß umfaßt die Herstellung eines festen, haltbaren, weichen und attraktiven Leders mit auf chemischem Wege ausgerichteten
Fasern, das dann gefärbt und zugerichtet wird, um das
030023/0818
- 12 -
-ΎΙ -
natürliche Narbenbild und die Eigenarten der Haut hervorzuheben, wobei der Entwicklung des geometrischen Musters auf der Haut besondere
Bedeutung zukommt.
Bei der Verarbeitung von Straußenvögeln sind die gerupften Bereiche
durch wiederholtes Rupfen des lebenden Vogels wegen seines stark begehrten Gefieders stark ausgeprägt, so daß sich Blutklümpchen
bilden, die die Haarbalgöffnungen schließen können. Beim Präparieren
von Truthahnhäuten in exotisches Leder ist es wichtig, daß der Vogel mit den Federn gehäutet wird. Die Runzeln bilden sich aufgrund
der Schrumpfung, die weitaus ausgedehnter ist als bei Straußenhäuten und die bis zu einem Ausmaß durchgeführt wird, das zur Erzielung
der gewünschten Runzeln notwendig ist.
Wenngleich eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung unter Verwendung spezifischer Begriffe beschrieben worden ist, dient
diese Beschreibung lediglich anschaulichen Zwecken und soll so verstanden werden, daß Änderungen und Varianten durchgeführt werden
können, ohne den hier offenbarten Erfindungsgedanken zu verlassen.
030023/0818
-43-
L e e r s e i t e
Claims (8)
1. Verfahren zur Herstellung von exotischem Leder, gekennzeichnet durch die folgenden Verfahrensschritte:
- Entfernen der Haut mit Restfleisch und Federn von einheimischem Geflügel ohne abzubrühen und zu pickeln;
- kühle Lagerung der Haut mit Restfleisch;
- Entfernen der Feder von der Haut mit Restfleisch;
- Entfetten der Haut mit Restfleisch;
- Gerbung der Haut mit Restfleisch; und
- Schrumpfung der Haut mit Restfleisch.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Entfernen der Federn chemisch erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Haut mit Restfleisch und Federn zusammen in einem
Stück abgezogen wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß der Schrumpfungsprozeß bis zu einem Ausmaß durchgeführt wird, der zum Schließen und Fälteln der sich
nach dem Entfernen der Feder auf der Haut gebildeten Haarbalgbereiche notwendig ist.
030023/0818 - 2 -
TtUfon (OJ11) J« 0514 · TtltsruuudfMM: D«t»p*tmt · Foftadudkonto KBIn 227« 10
ORIGINAL INSPECTED
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-4, dadurch gekennzeichnet,
daß das verwendete Geflügel ein einheimischer Truthahn ist.
6. Exotisches Leder, dadurch gekennzeichnet, daß es nach dem Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1-5 hergestellt worden
ist.
7. Exotisches Leder, dadurch gekennzeichnet, daß es aus einer Haut von einem einheimischen Geflügel besteht, die genügend
entfettet und geschrumpft ist, um die Haarbalgbereiche nach Entfernen der Feder zu schließen und zu fälteln, daß der
Hautbereich nach dem Entfetten gegerbt worden ist und das Leder ein Muster innerhalb eines Musters besitzt, das durch
die gefalteten Haarbalgbereiche gebildet ist.
8. Exotisches Leder nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Haut von einem einheimischen Truthahn stammt.
030023/0818
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US05/964,129 US4224029A (en) | 1978-11-27 | 1978-11-27 | Exotic leather, method of processing same, and method of processing domestic fowl |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2947617A1 true DE2947617A1 (de) | 1980-06-04 |
Family
ID=25508163
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19792947617 Withdrawn DE2947617A1 (de) | 1978-11-27 | 1979-11-26 | Exotisches leder und verfahren zu seiner herstellung |
Country Status (9)
Country | Link |
---|---|
US (1) | US4224029A (de) |
JP (1) | JPS5573800A (de) |
CA (1) | CA1137706A (de) |
DE (1) | DE2947617A1 (de) |
ES (1) | ES486336A0 (de) |
FR (1) | FR2442273A1 (de) |
GB (1) | GB2043099B (de) |
IL (1) | IL58799A (de) |
IT (1) | IT1120634B (de) |
Families Citing this family (14)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
IL61809A (en) * | 1980-12-26 | 1983-07-31 | Shmuel Y Herman | Writing parchment and methods for the production thereof |
DE3534353A1 (de) * | 1985-09-26 | 1987-04-02 | Beck Bernardo Von | Verfahren zur herstellung von fischleder |
US5569071A (en) * | 1991-06-10 | 1996-10-29 | T. Thomas Metier | Cradle and method for the slaughtering of ratites, including ostrich and emu |
US5376041A (en) * | 1991-06-10 | 1994-12-27 | T. Thomas Metier | Method for regulating the flow of animals through a slaughtering facility |
US5397263A (en) * | 1991-06-10 | 1995-03-14 | T. Thomas Metier | Method for the humane slaughter and processing of ratites, including ostrich and emu |
US5246396A (en) * | 1991-06-10 | 1993-09-21 | Royale Ostrich, Ltd. | Method for the humane slaughter and processing of domesticated ostrich |
US5405289A (en) * | 1991-06-10 | 1995-04-11 | T. Thomas Metier | Method for slaughtering and removing the hide from ratites, including ostrich and emu |
US5350670A (en) * | 1992-07-15 | 1994-09-27 | Yeh Tso Li | Composition for preserving non-living animal bodies |
KR100331768B1 (ko) * | 2000-04-17 | 2002-04-09 | 이상영 | 타조피혁 가공용 스폰지 타발금형 |
KR100331767B1 (ko) * | 2000-04-17 | 2002-04-09 | 이상영 | 타조피혁 가공방법 및 타조피혁의 섬유조직 제거장치 |
KR100728478B1 (ko) | 2006-11-29 | 2007-06-13 | 대일피혁(주) | 타조 원피의 가죽 제조공정 |
CN103627827B (zh) * | 2013-12-19 | 2015-04-08 | 广西盟展鳄鱼科技开发有限公司 | 一种鳄鱼皮的无铬鞣制方法 |
CN104178590B (zh) * | 2014-08-01 | 2016-04-20 | 河南博奥皮业有限公司 | 缩纹漆皮加工方法 |
BE1022362B1 (nl) * | 2014-10-01 | 2016-03-17 | Quathem Piet Van | Procedé voor het bewerken van huiden |
Family Cites Families (11)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US2017648A (en) * | 1935-10-15 | Defeathering compound | ||
US1969922A (en) * | 1929-06-22 | 1934-08-14 | Ind Patents Corp | Method for curing hides and skins |
US2102699A (en) * | 1935-10-01 | 1937-12-21 | A C Lawrence Leather Company | Process of tanning |
US2086920A (en) * | 1936-01-31 | 1937-07-13 | Arthur C Moore | Method and composition for preserving and curing hides and skins |
US2354200A (en) * | 1940-11-25 | 1944-07-25 | United Shoe Machinery Corp | Method of drying hides and skins |
US2525539A (en) * | 1946-12-24 | 1950-10-10 | Christopher Herbert Gibson | Method for preserving hides and pelts |
US2937921A (en) * | 1956-04-17 | 1960-05-24 | Theone C Cordon | Preservation of hides |
US3272585A (en) * | 1963-04-15 | 1966-09-13 | Little Inc A | Method of marking animal skins and resulting product |
DE1230517B (de) * | 1963-08-17 | 1966-12-15 | Hoechst Ag | Verfahren zum Enthaaren und Auflockern von Haeuten und Fellen |
US3429648A (en) * | 1965-08-30 | 1969-02-25 | William J Langley | Deliming,bating or pickling with solution containing dimethylsulfoxide |
US3574517A (en) * | 1967-07-19 | 1971-04-13 | Don S Elvrum | Curing and pretannage of hides |
-
1978
- 1978-11-27 US US05/964,129 patent/US4224029A/en not_active Expired - Lifetime
-
1979
- 1979-11-07 CA CA000339322A patent/CA1137706A/en not_active Expired
- 1979-11-26 ES ES486336A patent/ES486336A0/es active Granted
- 1979-11-26 GB GB7940820A patent/GB2043099B/en not_active Expired
- 1979-11-26 IL IL58799A patent/IL58799A/xx unknown
- 1979-11-26 JP JP15285479A patent/JPS5573800A/ja active Pending
- 1979-11-26 IT IT50910/79A patent/IT1120634B/it active
- 1979-11-26 FR FR7929079A patent/FR2442273A1/fr active Granted
- 1979-11-26 DE DE19792947617 patent/DE2947617A1/de not_active Withdrawn
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
US4224029A (en) | 1980-09-23 |
GB2043099A (en) | 1980-10-01 |
FR2442273A1 (fr) | 1980-06-20 |
IL58799A (en) | 1982-08-31 |
IT7950910A0 (it) | 1979-11-26 |
JPS5573800A (en) | 1980-06-03 |
FR2442273B1 (de) | 1983-07-22 |
IT1120634B (it) | 1986-03-26 |
CA1137706A (en) | 1982-12-21 |
ES8102189A1 (es) | 1981-01-16 |
ES486336A0 (es) | 1981-01-16 |
GB2043099B (en) | 1983-05-05 |
IL58799A0 (en) | 1980-02-29 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE2947617A1 (de) | Exotisches leder und verfahren zu seiner herstellung | |
DE1444997A1 (de) | Verfahren zur Herstellung von fuer Wursthaeute geeigneten geschwellten Kollagenfibrillen | |
DE1297274B (de) | Verfahren zur Herstellung von chromgegerbtem Leder | |
WO2021112777A1 (en) | Novelty in processing of leather, woven fabric and similar products | |
DE2911401A1 (de) | Verfahren zum aeschern von bloessen aus tierischen haeuten und fellen | |
Austin | Principles and practice of fur dressing and fur dyeing | |
EP1029930B1 (de) | Gerbverfahren | |
DE69527064T2 (de) | Ledergerbverfahren und Gerbmittel | |
CN103757148A (zh) | 一种制作毛皮动物标本的鞣皮工艺 | |
DE4126610A1 (de) | Verfahren zum entfleischen von haeuten | |
DE1792611A1 (de) | Verfahren zum Herstellen essbarer schlauchfoermiger Wursthuellen aus Kollagen | |
Rogers | Practical tanning: a handbook of modern practice and processes as applied in the manufacture of leather and allied products | |
DE622213C (de) | Verfahren zur Verbesserung der Weichheit und Geschmeidigkeit von Leder | |
DE767074C (de) | Verfahren zum Konservieren von Rohhaeuten, Fellen und Hautbloessen | |
US4156750A (en) | Method for fabricating covering materials from leather for the upholstery and cushions of furniture and covering materials produced by said method | |
CN111500797B (zh) | 一种虎姿态标本皮张处理装置及处理方法 | |
DE2310628A1 (de) | Verfahren zum gewinnen der lederhaut (corium) von rindshaeuten | |
US2219108A (en) | Process for treating skins for the manufacture of leather | |
DE684041C (de) | Verfahren zum Verarbeiten von infolge Konservierung erhaerteten Organen oder Bindegeweben, insbesondere Daermen von Wassertieren | |
DE106041C (de) | ||
US4391601A (en) | Writing parchment and methods for the production thereof | |
DE1800891C (de) | Verfahren zum Weichen oder Beizen von Häuten oder Fellen oder Nachbeizen von vorgegerbtem Hautmaterial | |
DE646721C (de) | Verfahren zum Enthaaren und AEschern von Haeuten und Fellen | |
AT229478B (de) | Verfahren zum Entfernen des Unterhautbindegewebes von rohen Pelzfellen | |
AT162154B (de) | Verfahren zur Herstellung eines Pelzwerkes, insbes. aus Gänsehäuten. |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |