DE93597C - - Google Patents
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Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
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- C14C—CHEMICAL TREATMENT OF HIDES, SKINS OR LEATHER, e.g. TANNING, IMPREGNATING, FINISHING; APPARATUS THEREFOR; COMPOSITIONS FOR TANNING
- C14C3/00—Tanning; Compositions for tanning
- C14C3/02—Chemical tanning
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Description
Während die bisher gebräuchlichen Gerbverfahren im allgemeinen infolge der langsamen
Diffusion der Gerbstoffe in die Häute sehr viel Zeit in Anspruch nahmen, wird bei dem vorliegenden
Verfahren unter Verwendung von Gerbstoffextrakten in verhältnifsmäfsig sehr kurzer
Zeit die Gerbstofflösung bis ins Innerste der ßlöfsen fast gleichmä'fsig in allen Theilen sehr
schnell hineingebracht und hierdurch aufser anderen grofsen Vortheilen eine so schnelle
Gerbung ermöglicht, dafs z. B. die Blöfsen von dicken Rindshäuten in wenig Tagen vollständig
gleichmä'fsig unter Erzielung eines guten Leders gegerbt werden konnten.
Bei diesem Procefs können verdünnte oder concentrate Gerbebrühen benutzt werden. Die
nicht zu stark concentrirten bewirken schnellere Gerbung.
Der Gerbeprocefs, welcher bei den jetzt gebräuchlichen Verfahren zuerst nur die Fasern
der Oberfläche der Blöfse zur Einwirkung vorfand und sich ganz allmälig weiter fortsetzte,
geht bei diesem Verfahren von Anfang an sofort durch einen gröfseren Theil der Blöfse
vor sich . und schreitet dann sehr schnell fort. Es wirkt so der Gerbstoff nicht nur an einer
dünneren Schicht, sondern gleichzeitig durch einen grofsen Theil, worauf die grofse Beschleunigung
der Gerbung beruht, ohne dafs hierbei im wesentlichen ein anderer Procefs vorgenommen wird, wie bei der langsamen
Gerbung.
Bei dem neuen Verfahren wird die Aufnahme des Gerbstoffes bewirkt durch Hervor- bringung
einer sehr grofsen Anzahl von kleinen Biegungen der Blöfsen in der gerbstoffhaltigen
Flüssigkeit, welche Biegungen kurz nach ihrer jedesmaligen Bildung beseitigt und durch andere
zweckmäfsig an anderen Stellen ersetzt werden. Man setzt diese Operationen während längerer
Zeit fort.
Bei jeder einzelnen Biegung wird unter diesen Verhältnissen an der inneren Seite der Biegung
die ganz oder theilweise verbrauchte Gerbflüssigkeit
aus der Blöfse herausgeprefst, während auf der anderen Seite der Biegung die Blöfsen neue gerbstoffhaltige Flüssigkeit aufnehmen.
Dadurch, dafs dieser Procefs überall in den Blöfsen stattfindet, findet eine gleichmäfsige
schnelle Durchgerbung statt, und zuletzt werden nur verhältnifsmäfsig dickere Stellen noch weiter
gegerbt, während die dünneren schon fertig sind, was für den wirklichen Verlauf des
Processes sich als unwesentlich herausgestellt hat.
Im Anfang des Processes ist es zweckmäfsig, die Biegungen verhältnifsmäfsig schnell vorzunehmen,
während später, wenn die Blöfsen schon theilweise gegerbt sind, nur langsamere Biegungen erforderlich sind.
Das Verfahren kann in verschiedener Weise ausgeführt werden, und es können dabei verschiedene
Constructionen von Apparaten zur Verwendung kommen.
Am zweckmäfsigsten hat sich die Ausführung in folgender Weise gezeigt:
Zunächst werden die Blöfsen, wenn sie noch ganz weich, also sehr leicht zu biegen sind,
durch den nachfolgend beschriebenen Apparat mehrere Male hinter einander in enge Falten
gelegt, welche kurz darauf jedesmal wieder
beseitigt werden, ohne dafs die mindeste Zerrung der Blöfsen stattfindet.
Diese Operation wird wiederholt, bis die
Blöfsen sich schwerer biegen lassen. Sie kommen dann in ein Walzwerk hinein, in welchem durch hohe Rippen die Biegungen
weiter fortgesetzt werden, und zuletzt wird durch Biegen vermittelst Krispeln bezw. Pantoffeln die
Gerbung vollendet.
Es braucht hierbei kaum erwähnt zu werden, dafs mit jeder Operation allein der Procefs
von Anfang bis zu Ende durchgeführt werden kann, da jede Operation in verschiedener Form
auf Erzeugung der Biegungen beruht; auch lassen sich die Operationen in anderer Reihenfolge
vornehmen.
Die Ausführung des Verfahrens zur Erzeugung der Biegungen wird nachstehend in einem Beispiel
angegeben:
Zunächst wird ein Apparat, bestehend aus einer grofsen Anzahl von flachen Kammern a,
angewendet, welche sich in einem gemeinsamen, mit Gerbstofflösung gefüllten Behälter b
befinden.
Jede Kammer besteht aus zwei grbfsen, ganz glatten Wänden c aus in Gerbstofflösung unveränderlichem
Material, z. B. aus Glas, Rothgufs u. dergl., während die Seiten d nicht abgeschlossen
sind, aber verstellbare Vorrichtungen zum Zusammenhalten der Platten haben. Oben
schliefst ein auf- und abbeweglicher Stempel e und unten ein ebensolcher oder eine festzumachende
Unterlage f die Kammern ab.
• Die zwei Wände c sind etwas gröfser als die in Verwendung kommenden Blöfsen und . stehen etwa viermal so weit von einander entfernt wie die dicksten Stellen des Felles. ^ In dem hierdurch gebildeten schmalen Raum gehen die Stempel in einer Führung auf und ab. Dieselben bestehen zweckmäfsig aus einem Brett von hartem Holz, welches an seiner unteren Seite die Kammern mit wenigen Millimetern Zwischenraum ausfüllt und eine Form hat, welche das Zusammenpressen der Blöfsen möglichst gleichmäfsig an allen Stellen gestattet.
• Die zwei Wände c sind etwas gröfser als die in Verwendung kommenden Blöfsen und . stehen etwa viermal so weit von einander entfernt wie die dicksten Stellen des Felles. ^ In dem hierdurch gebildeten schmalen Raum gehen die Stempel in einer Führung auf und ab. Dieselben bestehen zweckmäfsig aus einem Brett von hartem Holz, welches an seiner unteren Seite die Kammern mit wenigen Millimetern Zwischenraum ausfüllt und eine Form hat, welche das Zusammenpressen der Blöfsen möglichst gleichmäfsig an allen Stellen gestattet.
Die zu gerbenden Blöfsen bringt man nun in die Kammern hinein, befestigt sie unten
und oben an den Stempeln durch Schnüre, so dafs, wenn die Stempel ganz gehoben, die
Blöfsen, ohne dafs sie gezerrt sind, ziemlich glatt in den Kammern sich befinden. Durch
die offenen Seitenwände der Kammern steht die Flüssigkeit mit der des Behälters stets in
Verbindung. Durch das Heruntergehen des Stempels wird die Blöfse in sehr viele kleine
Falten gebracht und die darin befindliche Flüssigkeit gröfstentheils entfernt. Durch Emporgehen
des Stempels nimmt die Blöfse wieder die ursprüngliche Lage an; neue Gerbstoffflüssigkeit
tritt in die Kammern hinein, die Blöfse saugt dieselbe auf, Gerbstoff wird der Flüssigkeit entzogen und durch erneuertes Heruntergehen
des Stempels wird die vom Gerbstoff ganz oder zürn Theil befreite Flüssigkeit
entfernt, und so fährt man fort, bis die Blöfsen grofsentheils gegerbt sind.
Durch die eng neben einander liegenden Platten und dadurch, dafs sie nicht zu eng
neben einander sich befinden, wird erreicht, dafs die Blöfsen beim Herunterpressen viele
kleine Biegungen erhalten. Wenn die Platten weit von einander stehen würden, so würden
sich nur wenige Falten bilden; wenn sie zu eng an einander sind, bilden sie, da Raum zu
einer seitlichen Abweichung nicht vorhanden ist, gar keine Falten.
Nach dieser Prefsvorrichtung kommt für die Blöfsen ein Walzwerk zur Verwendung, welches
die erforderlichen Biegungen weiter bewirkt, ohne dafs die Blöfsen erhebliche Zerrungen
erleiden. Diese Walzen, welche aus widerstandsfähigem Material mit ganz glatten Oberflächen
bestehen, haben verhältnifsmäfsig sehr tiefe, hohe, schmale, gut abgerundete und in
einander passende Rippen. Die Walzen sind so schmal und die Rippen so weit von einander
entfernt, dafs nicht mehr wie drei gleichzeitig die Blöfsen berühren.
Die letzteren werden nun bei Benutzung der Walzen nur sehr schwach oder gar nicht gedrückt,
aber stark und verhältnifsmäfsig schnell in der Gerbstoffflüssigkeit längere Zeit hindurch
fortwährend gebogen. Statt einer Blöfse können auf obige Weise gleichzeitig mehrere oder eine
grofse Blöfse zusammengefaltet gewalzt werden. Das Dazwischenlegen von einer die Flüssigkeiten
aufnehmenden Schicht, z. B. von Filz, ist hierbei zweckmäfsig.
Hat nun eine oberflächliche Durchgerbung der Blöfsen durch beide Apparate stattgefunden,
so findet das Biegen der gegerbten Blöfsen vermittelst des Krispelns bezw. Pantoffelns noch
zuletzt in der Gerbeflüssigkeit statt, welche Operation mit den gebräuchlichen Maschinen
unter den selbstverständlichen Abänderungen ausgeführt wird.
Das obige Verfahren hat die Vortheile, dafs es eine Gerbung in verhältnifsmäfsig sehr kurzer
Zeit gestattet und dafs eine gute, gleichmäfsige Gerbung durch die ganzen Blöfsen
erzielt wird.
Claims (1)
- Patent-Ansprüche:κ Verfahren zur Beschleunigung der Extraktgerbung, bei welchem zwecks schnellster Einführung des Gerbstoffes bis in die tieferen Schichten der Blöfsen ein stetiger Wechsel mechanisch beförderter Aufnahme und Abgabe der Gerbflüssigkeit erzeugt wird durch schnelles, dauernd wiederholtes kurzesBiegen, zweckmäfsig nach verschiedenen Richtungen hin und durch die ganze Masse der Blöfse.Eine Ausführungsform des unter i. gekennzeichneten Verfahrens, bei welcher die Blöfsen in der Gerbstofflösung andauernd der Wirkung eines Walzwerkes ausgesetzt sind, dessen Walzen mit hohen und schmalen, zwischen einander durchgreifenden Rippen besetzt sind.Zur Ausführung des unter i. angegebenen Verfahrens ein Apparat, bestehend aus einer gröfseren Anzahl von seitlich offenen schmalen Kammern α (Fig. ι und 2), deren Wandungen b aus einem platten, durch Gerbstofflösungen nicht angreifbaren Material hergestellt sind, welche Kammern verschlossen sind oben und unten durch einseitig oder beiderseitig auf- und abbewegbare, zweckmäfsig nach der zusammengeprefsten Form der Blöfse geformte Stempel, zum Zweck, die Blöfsen in möglichst kleine Falten zu legen und diese wieder zu beseitigen.Die Ausübung des unter 1. gekennzeichneten Verfahrens durch andauerndes Krispein oder Pantoffeln der Blöfsen in der Gerbstofflösung.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
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Family
ID=365014
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
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Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE93597C (de) |
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