DE14706C - Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung endloser, aus einer Lage bestehender Pappdeckel - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

KLASSE BB: Papierfabrikation.

Patentirt im Deutschen Reiche vom 22. December 1880 ab.

Das Verfahren besteht darin (unter Weglassung aller zur Papiermaschine gehörigen Apparate bis zum Pressen), das bei der Papierfabrikation gebräuchliche Zeug aus der Zeugbütte direct in eine Form mit zwei festliegenden Seitenwänden einlaufen zu lassen, deren von Metalltüchern gebildete obere und untere Wand, endlos herumbewegt, das Papierzeug durch stufenweise enger gestellte Walzenpaare hindurchführen, wobei dasselbe durch den nach und nach zu grofser Höhe gesteigerten Walzendruck allmälig einer solchen Pressung unterzogen wird, dafs schliefslich ein fester Deckel in beabsichtigter Stärke, aus einer einzigen Lage bestehend, hervorgeht.

Die in der Zeichnung dargestellte Zeugbütte A hat am Boden eine rechteckige Ausflufsöffnung a, Fig. 3, welche so breit ist, wie der herzustellende Pappdeckel, und hinreichend hoch, um die genügende Papiermasse für den dicksten Deckel beständig durchzulassen. Durch Flantschenverschraubung b ist an der Zeugbütte der Leitkanal C angeschlossen, dessen beide parallel laufende Seitenwände c und d bis zu Ende des später zu beschreibenden Walzwerkes reichen. Diese innen glatten Seitenwände sollen während des Auspressungsprocesses die seitliche Begrenzung des Pappdeckelzeuges bilden, während auf die obere und untere Begrenzung später zurückzukommen ist. Das Prefswerk ist möglichst nahe der Zeugbütte gelagert. Ein Rahmen e aus Gufseisen enthält in den beiden Längswänden mehrere Zapfenlöcher fififi- ■ ■, Fig. i, und/₂/₂/₂. . ., Fig. 4, zur Aufnahme von Axen, welche die Walzen gi gn gs· · · tragen. Diese Walzen haben die genaue Breite des Kanals, zwischen dessen früher erwähnten Seitenwänden c und d dieselben theilweise hnl· . einragen, wie Fig. 2 und 3 zeigen. Ein endloses Metalltuch h, Fig. 3, umgiebt die sämmtlichen Walzen. Die Axen der Walzen sind an jeder Seite über die Zapfenlager hinaus verlängert zur Aufnahme von Kurbeln Z₁ Z₁ Z₁ . . ., Fig. i, auf der einen, z₂ Z₂ z₂, Fig. 4, auf der anderen Seite. Auf jeder Seite sind die zusammengehörigen Kurbeln durch zwei Kuppelstangen ki und k₂ mit einander drehbar verbunden, jedoch so, dafs die Kurbeln auf der einen Seite rechtwinklig zu denen auf der anderen Seite sitzen.

Sodann ist auf der letzten Axe statt einer Kurbel eine Kurbelscheibe /, Fig. 2 und 4, angebracht, welche einen gezahnten Kranz hat. Im Eingriff mit diesem Zahnrad sitzt ein zweites m auf einer nebengelagerten Axe, welche auf der anderen Seite eine Riemscheibe n, Fig. 1, zum Betriebe der Maschine trägt. Der Rahmen e hat auf den vier Ecken die angegossenen Ständer O₁ o_t ö₂ O₂ mit länglichen Löchern für Befestigungsschrauben, so dafs die beiden Längsträger J)₁ und /₂ verstellbar angeschraubt werden können. Diese Längsträger haben, wie der darunter befindliche Rahmen . e Zapfenlöcher zur Aufnahme der Walzen q_x q% q₃. . .; dieselben sind mit einem Metalltuch umzogen und mit einander gekuppelt, wie die darunter liegenden Walzen. Die unteren Kurbelreihen sind mit den oberen durch die Stangen T₁ und r₂, Fig. ι und 2, gekuppelt. Die angegebenen Längsträger P₁ und p_% sind so verstellbar, dafs die Einflufsöffnung für die Masse zwischen dein ersten Walzenpaar g_x q₁ und die Austrittsöffnung

für den hergestellten Deckel aus dem letzten Walzenpaar g_s q_s enger oder weiter gemacht werden können.

Es erübrigt noch zu erwähnen, dafs, um den oberen und unteren Schlufs des Kanals zwischen Bütte und Walzwerk herzustellen, eine Bodenplatte s, Fig. 3, die von dem Flantsch bis an die erste Walze ^₁ reicht, während eine um das Scharnier / drehbare Deckplatte bis zur ersten oberen Walze reicht. Diese Platte ist deshalb drehbar gemacht, damit sie mit ihrem Ende der oberen Walze nachfolgen kann, wenn diese höher gestellt wird, und um die Platte in jeder Lage festzuhalten, dient eine Schraube u, welche durch eine Querplatte geht und somit der Mutter ein Aufhängen der Deckplatte ermöglicht. Die Prefsarbeit geschieht dadurch, dafs die durch die Riemscheibe n, die Zahnräder / und m und die Kupplungen gedrehten Walzen die Metalltücher endlos herumbewegen, so dafs das zwischen das erste Walzenpaar einfliefsende Zeug mitgenommen und nach und nach durch die stufenweise enger gestellten Walzenpaare ausgepreist wird, indem die Feuchtigkeit mit Leichtigkeit bei dem immer mehr und mehr bis zu enormer Höhe steigerungsfähigen Druck durch das untere Metalltuch entweicht und aus dem Endwalzenpaar ^₅ ^₅ ein fester Pappdeckel hervortritt.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Die Herstellung von endlosen, aus einer Lage bestehenden Pappen durch Auspressen des unmittelbar aus der Stoffbütte fliefsenden Stoffes mittelst der Prefsvorrichtung B, welche aus einer Reihe von Walzenpaaren q₁ g₁ q^ g₂ q% gz u. s. w., zwei dieselben umgebenden Metalltüchern und den seitlichen Abschlufsplatten c d besteht, wodurch der sich allmälig verengende Kanal C gebildet wird.

   Hierzu I Blatt Zeichnungen.