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Planier- und Streckmaschine für Feinbleche Das Planieren von Feinblechen
erfolgt industi iell entweder mit Hilfe von Planiermaschinen mit Vielfachwalzen
oder mit Hilfe von Streckmaschinen. Diese beiden Maschinen weisen verschiedene Nachteile
auf.
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Die Walzeiplaniermascliine weist den Vorteil auf, daß sie sehr leistungsfähig
ist und die Planierung der Bleche in Paketen von zwei, drei, vier Tafeln und mehr
gestattet. Da der Vorschub der Bleche in ihrer Längsrichtung erfolgt, ist es möglich,
diePlaniermaschine in einerReihe mit anderen Maschinen anzuordnen, z. B. fortlaufend
arbeitenden Blechscheren, Maschinen zum Einölen usw.
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Sie weist jedoch den Nachteil auf, daß sie häufig eine mittelmäßige
Planierung erzeugt, welche unzureichend ist, falls eine tadellose Planierung erforderlich
ist, z. B. bei Blechen für die Herstellung von Metallmöbeln. Außerdem ist es unmöglich,
gewisse von dem Walzen oder dem Anlassen herrührende Spannungen zum Verschwinden
zu bringen.
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Die Streckmaschine ergibt dagegen eine tadellose Planierung, hat aber
eine geringe Leistung, und die Einführung und. die Entfernung der Bleche sind kompliziert.
Sie weist außerdem den Nachteil auf, daß ,sie Marken an den Enden der in den Klemmbacken
der Maschine eingespannten Bleche erzeugt, so daß die Bleche nochmals beschnitten
werden müssen., was einen Metallverlust mit sich bringt.
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Gegenstand vorliegender Erfindung ist eine Maschine, welche .die Bleche
gleichzeitig planieren und strecken kann und die Vorteile der beiden obigen Maschinen
bei gleichzeitiger Vermeidung ihrer Nachteile vereinigt.
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Diese Maschine besteht aus zwei oder mehreren Planierelementen, welche
hintereinander so angeordnet sind, daß eine Zugkraft auf den sich zwischen
zwei
Planierelementen befindenden Blechabschnitt ausgeübt wird.
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Bei den weiter unten beschriebenen Beispielen ist der einfachste Fall
betrachtet, d,aß die erfindungsgemäße Maschine nur zwei Planierelemente aufweist.
Die auf das Blech ausgeübte Zugwirkung kann auf zweierlei Weise erhalten werden.
Bei einer erstenAusführungsform wird die Zugwirkung dadurch erhalten, daß man den
Walzen des zweiten Elements durch @beliebige mechanische Mittel eine Tangentialgeschwin.digkeit
erteilt, die größer als die der Walzen des ersten Elements ist, indem man z. B.
die Walzen des zweiten Elements schneller an, treibt, gegebenenfalls mit der Möglichkeit,
diese Geschwindigkeit zu verändern, oder indem man den Walzen des zweiten Elements
einen größeren D urchmesser gibt oder durch ein beliebiges anderes geeignetes Mittel.
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Die Verbindung zwischen den beiden planierelementen kann starr sein.
Diese Anordnung ist einfach und für die Behandlung der gewöhnlichen handelsüblichen
Bleche ausreichend. Bei Qualitätsblechen ist es jedoch besser, eine nachgiebige
Verbindung zwischen den beiden Planierelementen 'herzustellen. Die von dem zweiten
Element auf den erfaßten Blechabschnitt ausgeübte Zugwirkung sucht nämlich die beiden
Elemente einander zu nähern. In gewissen Fällen, wenn die so entwickelte Kraft ziemlich
groß und .die Verbindung zwischen den beiden Elementen starr ist, kann es vorkommen,
daß das Blech zwischen den Walzen gleitet. Dieses Gleiten würde auf der Oberfläche
der Bleche Marken hervorrufen, was bei gewöhnlichen Blechen nicht nacheilig ist,
diese Marken würden jedoch auf der Oberfläche von Qualitätsblechen, wie ab-, gebeizten
Blechen, polierten Blechen usw., Fehler darstellen.
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Die nachgiebige Verbindung kann mittels eines Organs her-estellt werden,
welches derAnnäherung der beiden Elemente einen Widerstand entgegensetzt, und zwar
entweder einen mechanischen Widerstand, z. B. durch Federn, oder einen hydraulischen,
1>iieuniatisdlien usw.Widerstand. Ein Riickführungssystem mit Federn od. dgl. muß
diesem Organ zugeordnet werden, um das zweite Element nach dem Durchgang eines jeden
Bleches in seine Ausgangsstellung zurückzuführen.
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Ferner ist es möglich, den von dem Organ der Annäherung der beiden
Elemente entgegengesetzten Widerstand nach Belieben zu verändern.
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Bei einer zweiten Ausführungsform wird die das Strecken des Blechs
bewirkende Zugkraft dadurch erhalten, daß der Allstand zwischen den beiden Eleinenten
vergrößert wird, während sich ein Blecht zwischen Minen befindet, und zwar entweder
durch ein mechanisches ;vlittel, z. B. eine Schraube, oder durch ein hydraulisches,
pneumatisches oder anderes Mittel.
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Auch in diesem Fall ist eine Riickführungs-<<orricl,tung unerläßlich,
um das Element oder die Elemente nach dem Durchgang des Blechs in ihre Ausgangsstellung
zurückzuführen.
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Eine Ausfiihrungsaliwandlung 'kann durch die Kombination :der verschiedenen
obigen Mittel gebildet werden. ' Zum besseren Verständnis der Erfindung sind in
den Zeichnungen beispielshalber verschiedene Ausführungsformen der neuen Maschine
dargestellt.
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Abb. i ist ein lotrechter Schnitt einer Ausführungsform einer erfindungsgemäßen
Maschine; Abb. 2 und 3 sind zwei Teilansichten, welche eine Abwandlung dieser Maschine
zeigen; Abb.4 ist ein lotrechter Schnitt einer anderen Ausführungsform; Abb. 5 und
6 sind zwei der U T). .4 entsprechende Teilansichten, welche die Arbeitsweise
zeigen.
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Die auf Abb. i schematisch dargestellteMaschine ist ein Beispiel für
die erste, oben angegebene Ausführungsform, bei welcher die Walzen des zweiten Elements
eine größere Tangentialgeschwindigkeit haben als die des ersten Elements.
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Auf ein und dehnselben Gestell a sind zwei Planiermaschinen P1 und
1'2 der üblichen Bauart mit Vielfachwalzen bl, cl und bz, c2 angeordnet. Die Walzei
b2, c2 drehen sich schneller als die Walzen b1, cl. Die diese Drehung bewirkenden
Getriebe weisen keine besondere Bauart auf und sind daher zur Vereinfachung der
Zeichnung nicht .dargestellt. Die Planiermaschine P1 ist an dem Gestell befestigt,
während die Planiermasohine PZ auf Gleitschienen d dieses Gestells verschiebbar
ist.
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Der Rahmen oder das Gestell e der Planiermaschine P., trägt eine Verlängerung
f, welche durch ein Fenster g des Tisches des Gestells a tritt. An dieser Verlängerung
ist eine einen Kolben i tragende Stange h verholzt. Dieser Kolben ist in einem mit
dem Gestell starr verbundenen festen Zylinder j verschiebbar, welcher mit einer
Flüssigkeit geeigneter Viskosität gefüllt ist.
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In dem Kolben sind enge Durchlässe il vorgesehen, welche nur einen
sehr lan;gsainen Übergang der Flüssigkeit von einer Seite des Kolbens auf die andere
gestatten. Ein weiterer, breitererDurchlaßjl ist in der Wand des Zylinders j angebracht.
Eine einen Ietätigungs'knopf k1 tragende Schraube k bildet ein Nadelventil, mit
dessen lliife der Durchtrittsquerschnitt des Durchlasses j1 geregelt und sogar vollständig
geschlossen Nverden kann.
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Zwischen dem Zylinder j und der Verlängerung f ist eine Rückführungsfeder
l angeordnet.
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Die Arbeitsweise ist folgende: Wenn ein Blech T in die beiden Planierinaschinen
eingeführt, ist, wie dargestellt, wird dieses Blech, da sieh die Walzen b2, c2 schneller
drehen als die Walzen b1; cl, gleichzeitig durch die Walzen planiert und zwischen
den Planiermaschinen gestreckt. Infolge dieser Streckung wird eine Rückwirkung auf
die Planiermaschine P2 ausgeübt, welche sich in der Richtung des Pfeiles F zu verschieben
sucht. Die Verstellung der Planiermasehine wird durch die Feder L und durch den
Kolben i gebremst. Die Bewegung wird um @so mehr verlangsamt, je mehr das Nadelventil
k geschlossen ist. Wenn es vollständig geschlossen ist, kann die Flüssigkeit nur
durch die kleinen Durchlässe il ,des Kolbens trömen, «-elche dem Durchbang
der
dickflüssigen Ulüssigkeit einen großen Widerstand entgegensetzen. In diesem Fall
ist die l')i-enisting am größten.
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Wenn (las Blech T die Planiernnaschine P, verläßt, führt die Feder
l die Planiermaschine P2 in ihre Anfangsstellung zurück.
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Wie man sieht, hat die Feder I eine doppelte Aufgabe. llire Wirkung
tritt zti der der hydraulischen lireinse ,hinzu, um die Planiermaschine P2 zuriickzulialten,
und nach der Bearbeitung eines Bleches erzeugt sie an der Platiierinascliine P2
die nötige Rückführungswirkung.
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Bei der oben beschriebenen Anordnung erfolgt die Rückkehr der Planiermaschine
P2 ebenso langsam wie ihre Verstellung unter der Einwirkung des Zuges des Blechs.
In den meisten Fällen ist es zweckmäßig, eine schnelle Rückkehr zu erahalten. Dieses
Ergebnis kann durch ein Ventilsystem der auf Abb. 2 und 3 dargestellten Art erhalten
werden. Bei der in diesen beiden Abbildungen dargestellten Abwandlung wird ein Kanal
ni, dessen Querschnitt größer als der der anderen Durchlässe ist, durch ein Ventil
1111 verschlossen, v-enn sich der Kolben in der Richtung des Pfeiles F, (Abb.
z) verstellt, «,iilirend er sich öffnet, weim diese Verstellung in der Richtung
F., (Abb. 3) erfolgt. Der durch die dickflüssige Flüssigkeit während der Rückkelirbewegung
erzeugte Widerstand ist somit sehr klein, so (laß diese Rückkehr solinell erfolgen
kann.
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In der Zeichnung ist nur ein einziger Zylinder dargestellt. Zur Vermeidung
von schrägen Rückwirkungen ist es offenbar zweckmäßig, zwei Zylinder symmetrisch
in bezug auf die Durchgangsel>cne 1' der Bleche anzuordnen.
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Abb. d bis 6 zeigen ein Beispiel für .die zweite Ausführungsform der
Erfindung, 'bei welcher die Streckung (furch Vergrößerung des gegenseitigen Abstands
der Planierrnaschine erfolgt.
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I)ie allgemeine Anordnung gleicht der der Masc' eine der Abb. i, hier
bilden jedoch der Zylinder und der Kolben o bzw. p 'keine Bremse, sondern ein Treibsystem.
Hierfür wird eine der Seiten des Kolbens (furch eine Leitung q und einen Dreiwegehahn
r entweder über eine Leitung s mit einer Pumpe <>der einem nicht dargestellten
'hydraulischen Speicher verbunden oder mit einer Auslaßleitung t. An denn Ilalinkiiken
ist ein Aren ir bef,stigt, der durch eine Stange v mit einem elektrischen
Relais x
vcrbun(lcn ist, wobei eine Rückführungsfeder y, den 1lz@liti die
auf Abb.6 dargestellte Stellung zurü;-l:ztifiiliren sucht.
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7N\-isclieii den beiden Planierniasc'hinen ist ein Kontakt w angeordnet,
welcher von dem Blech T berührt werden kann, wenn es in die beiden I'laniermaschinen
eingeführt wird. Dieser Kontakt schließt dein Stromkreis des Relais _r.
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%'6r der eines Blechs nehmen die (>:gase die, auf Abb. ,I und 6 dargestellte
Stellung ein. Das zu planierende und zu streckende Blech T wird in die Manierniaschinc
I', in,der Richtung des Pfeils (: von links nach rechts in der Zeichnung eingeführt.
Sowie es den Kontakt a berührt, wird das kelais x erregt, wirkt auf den Arte -t(
ein und führt den Hahn r in die Stellung der Abb. 5. In dieser wird die linke Seite
des Kolbens p mit der Pumpe in Verbindung gesetzt. Die Druckflüssigkeit wirkt auf
die linke Seite des Kolbens p ein und drückt ihn unter Zusammendrückung der Feder
l nach rechts. Die Planiermaschine P2 entfernt sich somit von der Planiermaschine
P1, was die Streckung be-
wirkt.
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Wenn das Blech den Kontakt z verläßt, hört das Relais x auf,
erregt zu sein. Der Arm u wird durch die Feder y zurückgezogen, wodurch der
Hahn rin die Stellung der Abb. 6 gebracht, d. h. auf den Auslaß umgeschaltet wird.
Die Feder L entspannt sich und führt die Planiermaschine P2 in ihre Ausgangsstellung
zurück.
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Wie bei der vorhergehenden Anordnung ist es zweckmäßig, zwei Zylinder
o symmetrisch zu der Blechebene anzuordnen.
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Es ist selbstverständlich, daß Veränderungen an den Einzelheiten der
oben beschriebenen Maschinen vorgenommen werden können, ohne den Rahmen der Erfindung
zu verlassen.