DE1301790B - Schmiedemaschine - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Schmiede- auszuführen, liefert die Möglichkeit, auf ein und der-
maschine mit mindestens drei das Werkstück um- selben Schmiedemaschine mit ein und demselben
gebenden, den Werkstückquerschnitt durch seitlichen Werkzeug Werkstücke von beispielsweise rechtecki-
Druck reduzierenden Schmiedesätteln, von denen gern Querschnitt mit verschiedenem Verhältnis der
jeder an der Stirnfläche des benachbarten Schmiede- 5 Kantenlängen herzustellen.
satteis anliegen kann, wobei jeder Schmiedesattel Die erfindungsgemäße Ausbildung von Schmiedeeinen
eigenen Antrieb aufweist, der mit dem sattel und Führungsteil als Winkelstück gibt die
Schmiedesattel beweglich gekuppelt ist und wobei Möglichkeit einer weiteren, vorteilhaften Ausbildung
ferner ein Teil des Schmiedesattels als Führung aus- der Maschine, nämlich in der Weise, daß der Angelegt
ist. ίο trieb senkrecht auf dem anderen Teil des Winkel-Eine
bekannte Maschine dieser Bauart (deutsche Stückes steht. Infolgedessen wirkt die erzeugte Kraft
Patentschrift 449 558) sieht zum Kraftantrieb jedes umlenkungsfrei, d. h. von vornherein in der Rich-Schmiedesattels
und zugleich zur Führung des be- tung, in der sie gebraucht wird. Die Senkrechtlage
nachbarten Schmiedesattels einen Stempel vor, der von Antrieb und Werkzeugträger ist dabei Stand der
die Fortsetzung eines hydraulischen Kolbens bildet. 15 Technik.
Der hydraulische Antrieb kann dabei auch durch Die Zeichnung veranschaulicht zwei Ausführungsemen
mechanischen Antrieb ersetzt sein. Jeder dieser beispiele. Es zeigt
Stempel ist mit einer unter 45° zu seiner Achse ver- F i g. 1 einen Querschnitt durch eine erfindungslaufenden
Durchbrechung versehen, in die ein Fort- gemäß gestaltete Schmiedemaschine, satz des benachbarten Schmiedesattels ragt. Mit die- ao F i g. 2 einen Schnitt nach Linie II-II in F i g. 1
sem seinem Fortsatz wirkt der Schmiedesattel zu- und
gleich auch auf den ihm benachbarten Schmiede- Fig. 3 einen der Fig. 1 entsprechenden Quersattel
ein. Die Stempel an den hydraulischen Kolben schnitt, der sich jedoch auf die Darstellung
sind außerdem mit den Schmiedesätteln durch anderer Schmiedesättel und des Werkstückes be-Schlitzführungen
verbunden. Eine Maschine, bei der 25 schränkt.
Kraftantrieb und Führung in dieser Weise ausgebil- Die Zeichnung beschränkt sich auf die Wieder-
det sind, ist nicht funktionsfähig, weil die zahlreichen gäbe der zur Erläuterung der Erfindung wesent-
aneinanderliegenden Gleitflächen unter 45° zur liehen Teile. Andere Teile, beispielsweise die Mittel
Kraftrichtung liegen, so daß Reibungskräfte auftre- zum Vorschieben des Werkstücks, sind einfachheits-
ten, die die gegenseitige Bewegung verhindern, wobei 30 halber fortgelassen. In F i g. 1 und 2 handelt es sich
noch zu bedenken ist, daß die in einer Schmiede- überdies um eine Schmiedemaschine zur Herstellung
maschine auftretenden Kräfte außerordentlich groß von Stangenmaterial mit rechteckigem Querschnitt,
sind. Hinzu kommt die Einwirkung des beim Schmie- Die Erläuterung wird jedoch ohne weiteres ergeben,
den unvermeidlich auftretenden Zunders, der, wenn daß durch geeignete Wahl der Anzahl der Schmiede-
er auf und zwischen die Gleitflächen gelangt, jede 35 sättel, wie an sich bekannt, andere polygonale Quer-
Schmierung aufhebt und wie Schmirgel wirkt. Außer- schnitte herstellbar sind. Die minimale Anzahl der
dem würde sich die Bearbeitung der Führungsfläche Schmiedesättel beträgt drei.
in der Herstellung der Maschine außerordentlich Die Maschine nach F i g. 1 und 2 hat insgesamt
schwierig gestalten. Schließlich können mit der be- vier Schmiedesättel 1,2,3 und 4, die um jeweils 90°
kannten Schmiedemaschine mit einem Werkzeug nur 40 versetzt zueinander angeordnet sind und das zu verWerkstücke
mit konstantem Verhältnis der Kanten- formende Werkstück 5 umschließen. Wesentlich ist,
längen hergestellt werden. daß jeder Schmiedesattel mit seiner Druckfläche Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diese nicht nur am Werkstück 5, sondern auch an der
Mängel zu beheben, also eine Schmiedemaschine der Stirnfläche eines benachbarten Schmiedesattels aneingangs
bezeichneten Art zu schaffen, bei der die 45 liegen kann. Demgemäß besteht gegebenenfalls An-Führung
so gestaltet ist, daß bezüglich Verschleiß lage zwischen der Druckfläche 1 α des Sattels 1 und
und sonstiger Einwirkungen ihre Funktionsfähigkeit der Stirnfläche 2 b des Sattels 2, und Entsprechendes
nicht beeinträchtigt wird und die Herstellung von gilt für alle übrigen Sättel.
Werkstücken mit verschiedenem Verhältnis der Kan- Jedem Sattel ist ein hydraulischer Zylinder-Koltenlängen
mit ein und demselben Werkzeug möglich 50 ben-Antrieb zugeordnet. Die Zylinder dieser Anist.
Zur Lösung dieser Aufgabe bilden erfindungs- triebe sind mit 6,7,8 und 9 bezeichnet und in Gegemäß
Schmiedesattel und Führungsteil ein Winkel- lenken 10,11,12 und 13 drehbar im Maschinenrahstück,
wobei der vom Kraftantrieb freie Arm des men 14 aufgehängt. Sobald die Kolben in diesen Zy-Winkelstückes
um eine zur Schmiedeachse parallele lindern mit einem Druckmittel beaufschlagt werden,
Achse schwenkbar gelagert und die Lagerstelle des 55 bewegen sie die Sättel 1 bis 4 zur Mitte der Ma-Armes
quer zur Schmiedeachse verstellbar ist. Der schine und drücken das Werkstück 5 zusammen,
vom Kraftantrieb freie Arm jedes Winkelstückes hat Diese Bewegung wird durch an den Sätteln vorhanpraktisch
keine Kräfte aufzunehmen und wirkt nur dene Arme 15,16,17 und 18 gesteuert. Jeder Arm
als kinematisches Führungsmittel. Dabei werden ist um einen außerhalb liegenden Zapfen 19,20,21
Führungen in Form aneinandergleitender, unter 60 und 22 schwenkbar gelagert, wobei die geometrigegenseitiger
Pressung stehender Flächen vermieden. sehen Achsen der Zapfen parallel zu der in F i g. 1
Zur Führung des Armes dient lediglich eine am senkrecht auf der Zeichenebene und in F i g. 2 durch
freien Armende befindliche Büchse, die um einen im einen Pfeil P angedeuteten Richtung des Werkstück-Betrieb
stillstehenden Zapfen drehbar ist, also Teile, Vorschubes liegen. Die Arme 15,16,17 und 18 liedie
entfernt von den Schmiedesätteln liegen und da- 65 gen unter einem Winkel zu der Richtung, in der der
her der Einwirkung von Zunder nicht ausgesetzt zugeordnete Sattel seinen Druck auf das Werkstück 5
sind. Die erfindungsgemäße Maßnahme, die Lager- ausübt. Bei vier Sätteln und in dem Fall, daß Stanstelle
des Armes quer zur Schmiedeachse verstellbar genmaterial mit quadratischem Querschnitt her-
gestellt werden soll, liegt der günstigste Wert des Winkels bei 45°, wie die Zeichnung zeigt.
Haben die Kolben sämtlicher Zylinder 6,7,8 und 9 den gleichen Hub zurückgelegt, der am Zylinder 6
mit 23 angegeben ist, so ist das Werkstück 5 auf das kleine, doppelt schraffierte Quadrat 24 zusammengedrückt
worden. Die Achse des Quadrats hat sich dabei geringfügig gegen die ursprüngliche Lage verschoben.
Außerdem hat das Quadrat eine kleine Drehung erfahren. Alles dies bedeutet jedoch keinerlei
Nachteil.
Aus dem Längsschnitt nach F i g. 2 ist ersichtlich, daß das Werkstücks nach jeweils einem Vor- und
Rücklauf der Kolben sämtlicher Zylinder in Richtung des Pfeiles P um eine Sattelbreite weitergeschoben
wird, so daß der nächste Verformungsgang beginnen kann. In aller Regel handelt es sich dabei um
Warmverformung.
Die Zapfen 19,20,21 und 22 der Arme 15,16,17
und 18 sind am Maschinenrahmen mit Hilfe von ao Gleitsteinen und Stellspindeln quer zum zugehörigen
Arm verschiebbar. Der Gleitstein und die Stellspindeln, die dem Zapfen 20 des Armes 16 zugeordnet
sind, sind in F i g. 1 mit 25,26 und 27 bezeichnet. Die damit geschaffene Verstellbarkeit der Zapfen er- as
möglicht, wie eingangs dargelegt, eine Beeinflussung der Profilform des geschmiedeten Materials. Soll
etwa statt des in der Zeichnung angenommenen, quadratischen Materials Rechteckmaterial mit verschiedenen
Kantenlängen hergestellt werden, so brauchen beispielsweise nur die diametral gegenüberliegenden
Zapfen 20 und 22 gleichsinnig, also, bezogen auf die mit dem Pfeil P zusammenfallende Maschinenachse,
entweder rechtsherum oder linksherum verstellt zu werden, während die Zapfen 19 und 21
in ihrer Lage bleiben. Eine noch größere Verschiedenheit der Kantenlängen des Rechtecks wird erhalten,
wenn außerdem die Zapfen 19 und 21 gleichsinnig, aber entgegengesetzt zu den Zapfen 20 und 22
verstellt werden. Dagegen bleibt die Profilform unverändert, wenn etwa sämtliche Zapfen im gleichen
Sinne verstellt werden würden.
Fig.3 zeigt Sattelformen, die zur Herstellung von
Rundmaterial geeignet sind. Einfachheitshalber sind wieder vier Sättel 1,2,3 und 4 vorgesehen. Ihre Antriebe
und Führungsarme sind fortgelassen, da insoweit Übereinstimmung mit F i g. 1 und 2 bestehen
kann. Im Gegensatz zu Fig. 1 haben die Sättel nach F i g. 3 jedoch keine vollständig ebenen Druckflächen.
Jede Druckfläche besteht vielmehr aus einem ebenen Stück 28 und einem Zylindersegmentstück 29. Nach
wie vor ist jedoch die Bedingung erfüllt, daß die Druckfläche eines jeden Sattels, und zwar soweit sie
eben ist, an der Stirnfläche eines benachbarten Sattels anliegen kann.
Der Radius der Zylindersegmente 29 ist gleich dem Radius der schließlich erzeugten Rundstange
30. Es wird ohne weiteres einleuchten, daß sich in der Bauart nach Fig. 3 die Sättel nicht, wie in
F i g. 1 und 2, vollständig zusammenschieben lassen, sondern nur bis in die Stellung, in der das Werkstück
die durch die Zylinderflächen 29 bestimmte Form angenommen hat.
Wird mit hydraulischen Antrieben gearbeitet, so werden die vier Zylinder 6,7,8 und 9 entweder durch
gesonderte Pumpen mit genau dosierten Fördermengen oder durch eine der bekannten hydraulischen
Gleichlaufsteuerungen gleichförmig beaufschlagt. Die hydraulischen Antriebe können aber auch durch mechanische
Antriebe ersetzt werden, beispielsweise in Form von Kurbeln oder Spindeln. Endlich sind auch
andere Mittel als die Arme 15,16,17 und 18 zur Führung der Sättel 1,2,3 und 4 denkbar. Doch stellen
die Arme ein besonders einfaches Mittel zur Führung dar, abgesehen davon, daß sie durch Verstellung
ihrer Drehpunkte eine Beeinflussung der Profilform ermöglichen.
Claims (2)
1. Schmiedemaschine mit mindestens drei das Werkstück umgebenden, den Werkstückquerschnitt
durch seitlichen Druck reduzierenden Schmiedesätteln, von denen jeder an der Stirnfläche
des benachbarten Schmiedesattels anliegen kann, wobei jeder Schmiedesattel einen eigenen
Antrieb aufweist, der mit dem Schmiedesattel beweglich gekuppelt ist und wobei ferner ein Teil
des Schmiedesattels als Führung ausgelegt ist, dadurchgekennzeichnet, daß Schmiedesattel
(1, 2, 3, 4) und Führungsteil ein Winkelstück bilden, wobei der vom Kraftantrieb freie
Arm (15,16,17,18) des Winkelstückes um eine
zur Schmiedeachse parallele Achse schwenkbar gelagert und die Lagerstelle (19,20,21,22) des
Armes (15,16,17,18) quer zur Schmiedeachse
verstellbar ist.
2. Schmiedemaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Antrieb (6,7,8,9)
senkrecht auf dem anderen Teil des Winkelstückes steht.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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