Selbsttätige Ausschaltvorrichtung für die Antriebskapplang von Ziehtrommeln bei Drahtziehbänken. Bei den bisher gebräuchlichen Drahtzieh bänken ist gewöhnlich für jede Ziehtrommel ein Fusspedal oder ähnliche Anordnung vor gesehen, durch welche eine Kupplung an der Antriebwelle ausgeschaltet werden kann, um die Drehung der Ziehtrommel aus etwai gen Gründen zu unterbrechen.
Die hauptsächlichen Gründe für Betriebs störungen beim Drahtziehen sind: 1. wenn der Draht vom Haspel abge laufen und durch das Zieheisen gegangen ist, 2. wenn der Draht infolge von Material fehlern vor oder nach dem Zieheisen geris sen ist, 3. wenn am Draht eine Schlinge sich ge bildet hat und gegen das Zieheisen legt, 4. wenn einige Drahtwindungen sich auf dem Haspel verwickelt haben, so da,ss dieser sich nicht mehr dreht.
Da jeder Arbeiter gewöhnlich mehrere Ziehtrommeln bedient, muss er ,der Maschine. die .grösste Aufmerksamkeit widmen, um schnell die betreffenden Ziehtrommeln bei entstehenden Betriebsstörungen auszukuppeln, da ein frei herumschwenkendes Drahtende auf einer sich drehenden Ziehtrommel grossen Schaden sowohl am übrigen Draht, als an der Maschine verursachen kann,
deren Re paratur oft sehr zeitraubend ist. Ein Fuss pedal oder ähnliche Anordnung ist auch im allgemeinen unsicher im Betrieb und das Be dienen ist auch zeitraubend und unbequem.
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Ausschaltvorrichtung für die Antriebskupp- lung von Ziehtrommeln bei Drahtziehbänken ohne Verwendung von einem Fusspedal oder dergleichen, wodurch der Antrieb selbsttätig ausgelöst und die Drehung der Ziehtrommel unterbrochen wird, falls etwaige der vor stehend beschriebenen Betriebsstörungen ein treten.
Diese Anordnung besteht darin, dass der Draht bei normalem Betrieb, während wel chem der Draht durch das Zieheisen zur Zieh trommel gezogen wird, er .durch seine durch den Zug verursachte Spannung an einer schwenkbaren oder verschiebbaren Haltevor richtung angreift, die in lösbarem Eingriff mit einer mit Griff versehenen Einschalt stange steht. Diese Stange ist an einem durch Gewicht oder Feder beeinflussten Hebel an gelenkt, welcher sowohl mit der Kupplung für die Ziehtrommel, als auch mit einem Bremsschuh verbunden ist, der auf eine die Ziehtrommel stillsetzende Bremstrommel wirkt.
Falls Betriebsstörungen der vorher er wähnten Art vorkommen, beziehungsweise der Zug des Drahtes aufhört, wird die Halte vorrichtung ausser Eingriff mit der Einschalt stange gebracht, so dass der an ihr angelenkte Hebel sich unter Beeinflussung des Gewich tes oder der Feder dreht, woduroh die An triebskupplung ausgelöst wird und die Bremsanordnung gleichzeitig in Tätigkeit tritt, wodurch die Ziehtrommel stillgesetzt wird.
Eine Ausführungsform der Erfindung ist beispielsweise auf der anliegenden Zeich nung veranschaulicht, und zwar zeigt: Abb. 1 eine Ziehtrommel und einen Haspel in Seitenansicht, Abb. 2 eine Vorderansicht einer Zieh trommel, Abb. 3 Einzelheiten einer Auslösevorrich tung in Vorderansicht und in grösserem Mass stäbe, Abb. 4 Einzelheiten einer andern Aus lösevorrichtung in Draufsicht und in grösse rem Massstabe.
In der Ausführungsform gemäss der Zeich nung bezeichnet 1 die Ziehbank, 2 die An triebswelle, 3 die Ziehtrommel, 4 deren senk recht angeordnete Welle, 5 ein an dieser be festigtes Kegelrad, 6 ein an der Antriebs welle 2 lose angeordnetes Kegelrad, das mit dem Kegelrad 5 in Eingriff steht. 7 ist eine in einem Stück mit dem Kegelrad 6 her gestellte Bremstrommel, 8 die Auslösestange der auf der Antriebswelle 2 aufgekeilten Kupplung 9, durch welche die Ziehtrommel 3 in Drehung versetzt, beziehungsweise zurr Stillstand gebracht wird. 10 ist der in einer Führung verschiebbar oder auf einem schwenkbaren Gestell angeordnete Haspel mit dem Draht 11.
12 ist eine Konsole an der Ziehbank mit Ansätzen 13, welche das Zieh eisen 14 tragen. Neben den Ansätzen 13, welche in der Abb. 2 nicht dargestellt sind, ist eine drehbare, schwenkbare oder ver schiebbare Haltevorrichtung 15 angeordnet. Diese Haltevorrichtung ist mit einer Nase 16 versehen (Abb. 3). 17 bezeichnet eine un gefähr in senkrechter Richtung verschiebbar angeordnete, mit Griff 18 versehene Stange, die Einschaltstange, welche durch eine Sehlaufe 19 geführt wird und eine Ausneh- mung 20 oder eine andere denselben Zweck erfüllende Anordnung aufweist, welche zur Aufnahme der Nasse 16 der Haltevorrichtung 15 dient.
Die Stange 17 ist mit einem Hebel 21 gelenkig verbunden, welcher von einem Gewicht 22 oder einer Feder beeinflusst wird. Der Hebel, der im Winkel gebogen und: mit zwei Armen 21 und 24 versehen ist, ist an dem Zapfen 23 an dem Gestell der Ziehbank 1 drehbar gelagert. Der ungefähr senkrecht angeordnete Arm 24 ist arm freien Ende zu einer Gabel ausgebildet, die in üblicher Weise mit der Auslösestange 8 der Kupplung 9 ver bunden ist.
An dem Arm 24 ist noch ein Hebel 25 angeordnet, welcher gelenkig mit einem Bremsschuh 26 verbunden ist, welcher zum Eingriff mit der Bremstrommel 7. vor gesehen ist.
Wie aus der Abb. 2 ersichtlich ist, steht dia Haltevorrichtung 15 in lösbarem Eingriff mit der gehobenen Einschaltstange 17, wel che den Hebel 21 in gehobener Lage hält. Der Bremsschuh 26 ist dabei ausser Eingriff mit der Bremstrommel; die Kupplung ist ein geschaltet. Die Ziehtrommel 3 rotiert und der Draht läuft in gespanntem Zustande zwi schen ihr und dem Zieheisen und wirkt durch seine durch den Zug verursachte Spannung auf die Haltevorrichtung 15, so dass sich diese nicht drehen kann.
Die Einschaltstange 17 und der durch Gewicht oder Feder beein flusste Hebel 21 werden von der Nase 16 der Haltevorrichtung 15 gehalten. Falls der Zug des Drahtes nachlässt und damit seine Spannung, dreht sich die Haltevorrichtung 15 infolge des Gewichtes des Gestänges, wo- durch die Nase 16 ausser Eingriff mit der Ausnehmung 20 der Einschaltstange 17 ge bracht wird. Der Hebel 21 dreht sich infolge seiner Schwere und der Beeinflussung durch das Gewicht 23, beziehungsweise einer Fe der um den Zapfen 23, wobei der Hebel 25 den Bremsschuh 26 gegen die Bremstrommel 7 drückt und der Hebel 24 die Auslösestange 8 zur Seite schiebt, wodurch die Kupplung aus geschaltet wird und die Bewegung der Zieh trommel 3 aufhört.
Für den Fall, dass sich der Haspel in folge Verwickelns des Drahtes auf demselben nicht drehen kann und somit ein verstärkter Zug ausgeübt wird, was einen Bruch des Drahtes zur Folge haben kann, ist eine Ein richtung vorgesehen, welche die Einschalt stange 17 selbsttätig auslöst und damit ein Stillstehen der Ziehtrommel veranlasst. Zu diesem Zwecke ist der Haspel verschieb bar oder schwenkbar angeordnet, so dass der Draht den Haspel gegen die Ziehbank zieht, wobei dieser oder das Gestell des Haspels eine zwischen diesem und der Ziehbank angeord nete Stange 28 betätigt.
Diese Stange ist drehbar an einem an der Konsole 12 oder an dem Rand der Ziehbank angeordneten, um gebogenen Hebel 30, 31 angelenkt, welcher sich um einen Zapfen 29 (Abb. 4), welcher entweder an der Konsole 12 oder an der Ziehbank angeordnet ist, dreht. Hierbei dreht sieh der umgebogene Hebel 30, 31, und des sen einer Arm 31 stösst gegen die Einschalt stange 17, wodurch sie zur Seite gedrückt wird. Hierdurch wird der Eingriff mit der Nase 16 der Haltevorrichtung 15 gelöst. Ferner dreht sich der Hebel 21, wie früher geschrieben ist, und die Drehung der Zieh trommel hört auf.
In jedem Falle ist es also der Draht selbst, welcher die Kupplung für den Antrieb der Ziehtrommel betätigt.
Soll die Ziehtrommel wieder in Gang ge setzt werden, so wird die Einschaltstange am Handgriff erfasst und so weit nach oben gehoben, bis die Nase 16 der Festhaltevor richtung in Eingriff mit der Ausnehmung 20 kommt. Der Bremsklotz 26 und die Kupp- lung 9 kommen in Zwischenstellungen und die Ziehtrommel 7 kann mit der Hand ge dreht werden, was besonders bei der Inbetrieb setzung von Bedeutung ist.
Auch andere Ausführungsformen sind innerhalb des Rahmens der Erfindung denk bar. Das Kegelrad 6 kann zum Beispiel auf der Antriebswelle 2 fest angebracht sein und die Kupplung 9, sowie die Bremstrommel 7 können auf der senkrechten Welle der Zieh trommel oder am Rande derselben angebracht sein.
Die Haltevorrichtung 15 kann auch mit einer Rolle versehen sein, auf welcher der Draht gleitet. Die Haltevorrichtung 15 mit oder ohne Rolle kann so angeordnet werden, dass sie sich in der Längsrichtung des Drah tes dreht.