DE263719C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- M 263719 KLASSE 73. GRUPPE

Ausschalt- und Bremsvorrichtung für Drahtseilmaschinen. Patentiert im Deutschen Reiche vom 17. April 1912 ab.

Der Gegenstand der Erfindung bezieht sich auf Vorrichtungen an Drahtseilmaschinen zum selbsttätigen Ausschalten des Antriebs und Bremsen der Maschine, die in Wirkung treten, wenn ein Draht reißt oder eine Spule leergelaufen ist.

Es sind bereits derart wirkende Vorrichtungen bekannt, bei denen der Fadenwächter eine Welle mit einem Hebel dreht, so daß durch

ίο diesen die Schaltwelle der Ausrückvorrichtung freigegeben wird. Diese Vorrichtungen haben aber den Nachteil, daß bei ihnen eine den Hebel tragende Zwischenwelle vorhanden ist. Dadurch geschieht das Ausschalten verhältnismäßig langsam.

Durch die Erfindung wird nun dieser Nachteil beseitigt, denn die neue Ausschalt- und Bremsvorrichtung kennzeichnet sich dadurch, daß der durch den Fadenwächter bewegte Hebel unmittelbar auf der Schaltwelle angeordnet ist. Infolgedessen ist ein Versagen wen^:ger leicht möglich als bisher, und das Ausschalten geschieht sehr schnell. Auch hat diese Vorrichtung gegenüber den bekannten

noch den Vorteil, daß sie, weil nur eine Welle vorhanden ist, leicht unter der Maschine, d. h. unter der Trommel angebracht werden kann, wodurch sich eine bessere Zugänglichkeit zur Maschine ergibt.

In der Zeichnung ist der Gegenstand der Erfindung dargestellt. Fig. 1 zeigt eine Seitenansicht des Spulenjochkranzes mit der neuen Ausschaltvorrichtung. Fig. 2 veranschaulicht einen Schnitt nach A-B und Fig. 3 den Grundriß.

An dem Spulen]ochkranz α sitzt für jede Spule vor der Austrittsöffnung des Drahtes eine um tangential angeordnete Zapfen drehbare Klappe b als Fadenwächter, die durch eine Feder d nach außen gedrückt wird. Die straffen Spuldrähte, die über an ihnen sitzende Rollen f geleitet sind, halten sie jedoch entgegen dem Federdruck in ungefähr achsialer Richtung nach innen. Reißt nun ein Draht oder läuft eine Spule leer, so wirft die Feder d die Klappe b in bekannter Weise nach außen. In dieser Stellung stößt der Fadenwächter bei der Drehung des Spulenjochkranzes gegen einen Hebel g, der infolgedessen gedreht wird. Der Hebel sitzt verschiebbar auf einer Stange h, die er bei seiner Drehung mitnimmt, da er mit ihr durch Nut und Keil i verbunden ist. Zu beiden Seiten des Hebels wird die Stange von zwei Lagern k und I getragen, von denen das Lager I einen Ausschnitt hat, so daß sich die Stange mit dem Keil in ihr entsprechend der Hebelbewegung drehen kann Das Lager k hingegen besitzt nur eine Längsnut für den Durchtritt des Keiles i, wenn die Stange mit dem Hebel mittels des Fadenwächters gedreht ist. In der Ruhelage des Hebels verhindert also der Rand des Lagers eine Verschiebung der Stange. Wird nun diese gedreht, so drückt die Feder m sie nach links, sobald der Keil vor der Nut in dem Lager k angelangt ist. Diese Ver-Schiebung bewirkt ein gleichzeitiges Verschieben des Keilstückes n, das mit der Stange durch die Lasche 0 verbunden ist, und eine Drehung des an ihr drehbar befestigten Hebels ft um den fest gelagerten Zapfen q. Auf dem Keilstück

ruht der durch das Gewicht r beschwerte Hebel s der Bandbremse, die also durch die Verschiebung der Stange h angezogen wird, weil der Hebel s sich dann senken kann. Der Hebel p hingegen ist mit einem auf einer Vierkantstange t verschiebbaren Schlitten u gelenkig verbunden, der die Riemengabel ο des Antriebsriemens trägt. Der Riemen wird demnach durch die Verschiebung der Stange h aus- oder eingerückt. Bei der Linksbewegung der Stange h infolge des Anschlages des Fadenwächters gegen den Hebel g wird also die Bremse angezogen und der Antrieb ausgeschaltet, so daß bei Drahtbruch oder Leerlaufen einer Spule die Maschine selbsttätig ausgesetzt wird.

Soll nun die Maschine wieder in Gang gesetzt werden, so wird die Stange h durch Drehen des Hebels w zurückgezogen und durch den Hebel χ wieder eingeschwenkt. .

An dem Hebel g und am Ende der Stange h sind die Gummipuffer y angebracht, die ein hartes Aufschlagen verhindern.

Wird die Maschine elektrisch angetrieben, so bewegt die Stange nicht die Riemengabel, sondern in gleicher Art und Weise den Stromschalter.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Ausschalt- und Bremsvorrichtung für Drahtseilmaschinen, dadurch gekennzeich-■ net, daß der verschiebbar auf der Ausrückstange (JiJ angeordnete Anschlaghebel (g), gegen den in bekannter Weise ein Fadenwächter anschlägt, die Ausrückstange mittels . eines Keiles (i) bei der Drehung mitnimmt, bis der Keil durch eine Nut in dem einen festen Lager (k) der Ausrückstange treten kann, so daß diese mittels einer Feder (m) seitlich verschoben wird, dabei die Maschine ausrückt und die Bremse anzieht.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.