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Scher- oder Zettelmaschine für Webstühle.
Gegenstand der Erfindung ist eine Seher-oder Zettelmaschine, durch welche die von drehbar gelagerten Spulen ablaufenden Fäden gesammelt und über eine Messwalze dem Scherbaum zugeführt werden.
Die bisher bekannten von laufenden Spulen arbeitenden Zettelmaschinen mit der zwischen dem Scherbaum und der Messwalze angeordneten Speichervorrichtung können, je nach ihrer Ausrüstung und Instandhaltung, über eine Fadengeschwindigkeit von 65 bis höchstens 75 m pro Minute nicht hinausgehen, weil beim Abstellen der Maschine die nach erfolgtem Stillstand des Scherbaumes von den noch weiterdrehenden Spulen ablaufenden Fäden, entgegen der ihr zukommenden Funktion, von der Speichervorrichtung, welche für die Aufnahme der beim Zurückdrehen des Seherbaumes sich von diesem abwickelnden Fäden zwecks Beseitigung der Fadenbrüche vorgesehen ist, aufgenommen und vor dem schädlichen und zeitraubenden Verwirren verhindert werden müssten.
Diese bekannten Einrichtungen haben mit der Erfindung nichts zu tun, werden aber für die ihnen sinngemäss zukommenden Funktionen unverändert beibehalten. Die Erfindung bezweckt, durch Anbringen einer zweiten ähnlichen Stapelvorrichtung zwischen der Messwalze und dem Spulengestell, in Verbindung mit neuen Organen, die Fadengeschwindigkeit bis auf 120 m pro Minute dadurch zu erhöhen, dass die zufolge der grösseren Geschwindigkeit der Maschine von den weiterdrehenden Spulen, nach dem Stillsetzen des Scherbaumes, ablaufende, bedeutend grössere Fadenlänge, nach vorausgegangener Abbremsung der Messwalze, geordnet und gespannt aufgespeichert wird, ohne die bisherige, für die Beseitigung der Fadenbrüche vorgesehene Stapelvorrichtung mehr als beim Arbeiten mit der bisherigen Geschwindigkeit zu beanspruchen.
Die Erfindung kennzeichnet sich dadurch, dass zweckmässig zwischen der Messwalze und dem Spulengestell eine an sich bekannte Fadenreserve in Form von Tänzer-oder Spannwalzen in Wechselwirkung mit einer bei Stillsetzen des Scherbaumes ansprechenden Bremse vorgesehen ist, derart, dass die Reserve die von den weiterdrehenden Spulen ablaufenden Fäden aufspeichert.
Vorteilhaft ist das der Inbetriebsetzung der Maschine dienende Organ mit einer Bremse gekuppelt, welche bei Stillsetzen des Scherbaumes unter dem Einfluss des in bekannter Weise in seine Ruhestellung zurückkehrenden Schaltorgans die Messwalze oder eine entsprechende Walze oder Welle abbremst, so dass die zwischen der Messwalze und dem Spulengestell liegende Fadenreserve zur Ausspeicherung der von den weiterdrehenden Spulen ablaufenden Fäden dient.
Die Steuerung der Bremse geschieht zweckmässig durch eine mit dem Schaltorgan gekuppelte Kurvenführung, welche die Abbremsung der Messwalze od. dgl. derart regulierbar vorsieht, dass sie, je nach dem zu verarbeitenden Garn von weicher und feiner oder von harter und grober Qualität, entsprechend eingestellt, auch erst einige Zeit nach dem Stillsetzen des Scherbaumes wirksam wird.
Die Bremse steuert hiebei ein Sperrorgan, welches die Spannwalzen der zwischen dem Spulengestell und der Messwalze liegenden Stapelvorrichtung so lange in ihrer obersten Stellung sichert, als die Bremse ausgerückt ist und die Walzen freigibt, wenn die Bremse eingerückt wird. Das der Inbetriebsetzung dienende Organ steuert ferner. zweckmässig durch Vermittlung des die Kurvenführung tragenden Teiles, zwangläufig mit der Bremse ein Hebehpannwerk, wekhes bei ungebremster Messwalze die
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stellung einnimmt und bei Bremsung der Messwalze in Arbeitsstellung übergeht.
Das Hebelspannwerk ist-in Ruhestbllting durch ein Sperrorgan gesichert, welches durch eine der nach unten gleitenden Spannwalzen ausgelöst wird, so dass das Spannwerk in Tätigkeit tritt. An dem Maschinenrahmen ist ein gewichtbelasteter, von Hand zu bedienender Schwinghebel angeordnet, welcher in einer Stellung auf die das Hebelspannwerk sichernde Sperrung wirkt und die heruntergleitende Spannwalze in ihrer auslösenden Tätigkeit unterstützt, in der andern Stellung das Hebelspannwerk gegen Ansprechen sichert.
Das der Inbetriebsetzung dienende Organ kann mit einem Sperrhebel verbunden sein, welcher das Organ nach Überführung von"Stillstand"auf"langsamen Gang"gegen Zurückfallen und damit die Bremse, die Stapelvorrichtung und das Hebelspannwerk gegen Ansprechen sichert und welcher bei Übergang von"langsamer Fahrt"auf"volle Geschwindigkeit"durch Gewichts-oder Federbelastung die Sperrstellung verlässt und die genannte Einrichtung dem freien Spiel übergibt. An dem Hebelspannwerk kann ein Fadenaushebebügel angeordnet sein, mit dessen Hilfe sämtliche Fäden gegen ein Kammende verschoben werden können, so dass der Kamm der Reinigung leicht zugänglich ist.
Die Zeichnungen zeigen eine Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes, u. zw. : Fig. 1 einen Aufriss der Maschine in Arbeitsstellung, Fig. 2 in Ruhestellung, Fig. 3 eine Zwischenstellung, wobei die Maschine auf "langsamen Gang" geschaltet ist, Fig. 4 einen Schnitt nach Linie A-B von Fig. 3 und Fig. 5 eine Teilansicht der Maschine, wenn sie bei fertig gezetteltem Scherbaum von Hand ausser Betrieb gesetzt ist.
Der Maschinenrahmen 1 trägt in seinem unteren Teil um eine Achse 2 schwenkbar den dem Anlassen der Maschine dienenden, als zweiarmigen Hebel ausgebildeten Fusstritt 3, welcher an seinem inneren Ende mit einem Gewicht 4 versehen ist. Letzteres ist durch eine Gelenk. stange 5 mit einer um eine Achse 6 des Maschinenrahmens schwenkbaren Sektor 7 gekuppelt, in der Weise, dass der Sektor bei Inbetriebsetzung der Maschine entgegen dem Uhrzeigersinn um Achse 6 schwenkt. Die untere Stellung des Sektors ist durch ein mit elastischer Auflage versehenes Pufferlager 7'begrenzt, welches den Fall des Sektors dämpft. Sektor 7 trägt eine Kurvenführung 8, deren Schlitz 9 einen Bolzen 10 eines um eine Achse 11 schwenkbar gelagerten, gegabelten Hebels 12 führt.
Schlitz 9 besteht aus zwei ineinander übergehenden Ästen mit verschiedenen Radien, wobei der Ast grösseren Halbmessers wesentlich länger ist, als der Ast kleineren Halbmessers. Hebel 12 steht durch Vermittlung einer Stellschraube M mit
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Maschine durch eine an Hebel 5 befestigte, rechtwinkelig umgebogene Blattfeder 20 gehalten ist. Der andere Schenkel 19', der mit zwei seitlichen Sperrnasen 21 versehen ist, steht in dieser Lage vor der T-förmigen Führung 22 eines Lagers 23, welches das Ende des Schenkels 19'bei Drehung des Sektors entgegen dem Uhrzeigersinn aufnimmt. Der Zweck dieser Anordnung ist später zu erläutern. Bremse 16 arbeitet auf die bekannte Messwalze 24, welche dazu dient, die Länge der auf den Scherbaum 25 aufgewickelten Fäden festzulegen.
Messwalze 24 ist am oberen Teil der Maschine gelagert, ebenso wie die vor ihr liegenden Führungswalzen 26 und 27 und die hinter ihr liegenden Führungswalzen 28 und 29.
Die fest gelagerten Führungsrollen 28 und 29 sind Teile einer in bekannter Weise zwischen Messwalze 24 und Scherbaum 25 angeordneten Stapeleinrichtung, welche dazu dient, die von dem Scherbaum bei Zurückdrehen desselben ablaufenden Fäden gespannt und geordnet aufzuspeichern. Ein Zurückdrehen des Scherbaumes ist bekanntlich bei Fadenbrüchen notwendig, um die fehlende Länge der gebrochenen Fäden durch Anknüpfen von Fäden der sogenannten Hilfsspulen zu ergänzen. Diese Stapelvorriehtung besteht ausser den genannten festgelagerten Walzen 28 und 29 aus zwei in senkrechten Schienen 30 und 31 verschiebbar geführten Spannwalzen 32 und 33, welche während des normalen Betriebes durch die gespannten Fäden in der in Fig. 1 wiedergegebenen Stellung getragen werden.
Bei Nachlassen der Fadenspannung, wie dies durch Zurückdrehen des Scherbaumes eintritt, fallen die Spannwalzen 32 und 33 infolge ihres Eigengewichtes nach unten und stapeln so die von dem Scherbaum abgewickelten Fäden geordnet auf. Die Fäden sind in den Zeichnungen mit 34 bezeichnet, ihre Förderrichtung ist durch Pfeile angedeutet.
Eine der eben beschriebenen Stapelvorrichtung ähnliche Einrichtung ist zwischen der Messwalze und dem Spulengestell angeordnet ; sie besteht neben den festgelagerten Walzen 26 und 27 aus auf senkrechten Schienen 35 und 36 verschiebbar geführten, ungleich schweren Spannwalzen 37 und 38. Die Schienen 35 und 36 sind durch an dem üblichen Maschinenrahmen 1 befestigte Lageransätze 39 und 40 getragen. Die Spannwalzen 37 und 38 nehmen während des Betriebes der Maschine die in Fig. 1 wiedergegebene Stellung ein, in welcher sie durch die ge3pannten Fäden getragen sind.
Lässt die Fadenspannung nach, was eintritt, wenn die Maschine infolge Fadenbruches abgestellt wird, so fallen die Spannwalzen 37 und 38 infolge ihres ungleich schweren Eigengewichtes nacheinander in der Weise nach unten, dass nach vollständigem Hinuntergleiten der Walze 37, die Walze 38 folgt, welche Walzen die von den weiterdrehenden Spulen (nicht gezeichnet) ablaufenden Fäden geordnet und gespannt aufspeichern.
In der Betriebsstellung wird die der Messwalze 24 zunächst liegende Spannwalze.'37 durch ein Sperrorgan 41, welches die Form eines um eine Achse 41'drehbaren Schwanenhalses besitzt, gehalten
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(Fig. 1). Der auf reicher Achse 44'befestigte Hebel 41"dient als Angriff einer Zugfeder 42, deren anderes Ende bei 43 an dem oberen Sciienkel des Drehhebels 12 befestigt ist.
An dem Lagerteil 39 ist um eine Achse 44 drehbar ein Hebelspannwerk 45 gelagert, welches dazu dient, die Fäden 34 auch aus hartgedrehten Garnen, unter gleichzeitiger Spannung aus der Stellung Fig. 1 in die Stellung der Fig. 2 überzuführen, wobei die nun langsam weiterlaufenden Fäden über das untere Ende des Fadenkammes 46 und über das Hebelspannwerk 45 streifen und durch das weiter andauernde Hinabgleiten der Spannwalze 38 das gegenseitige Verschlingen und das zwirnartige Zusammenlaufen verhindern. Der Fadenkamm 46 ist ebenfalls in den Lageransätzen 39 untergebracht. Der Antrieb des Hebelspannwerkes 45 geschieht durch einen an diesem starr befestigten Hebel 47, welcher mit einer Stange 48 gelenkig verbunden ist.
Diese Stange durchsetzt die vordere Stirnwand 49 des Sektors 7 mit Spiel in einer Öffnung 50 und steht mit dieser Wand durch einen verschiebbaren und sicherbare Anschlag 51 in Wechselwirkung.
Das freie Ende der Stange ist in einem Lager 47'geführt und gegen dieses mittels eines verstellbaren Widerlagers 47"durch eine Feder 48'abgestützt. An dem Maschinenrahmen 1 ist, um eine Achse 52 drehbar, ein Sperrorgan in Form eines Hebels 53 gelagert, dessen Sperrnase 54 mit einem starr in dem Hebelspannwerk 45 befestigten Sperrhebel 45'in Wechselwirkung steht. Hebel 53 ist nach unten verlängert und steht unter dem Einfluss einer um eine Welle 55 drehbaren, durch einen Hebel 56 gesteuerten Nocke 57. Das freie Ende des Hebels 56 ragt in die Bahn der Spannwalze 38, derart, dass bei Vorbei-
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sich die Rückwand 58 des Hebels 53 gegen eine, an der vorderen Stirnseite des Sektors befestigte Blattfeder 59 (Fig. 1).
An dem Rahmen 1 ist ferner um eine Achse 60 drehbar ein Hebel 61 gelagert, dessen freies Ende auf einer Achse 62 um 1800 schwenkbar ein mit einem Handgriff 63 versehenes Gewicht 64 trägt. Hebel 61 ist mit einem Anschlag 65 ausgerüstet, welcher in der Stellung nach Fig. 2 unter dem Einfluss des Gewichtes 64 gegen die Rückwand 58 des Hebels 53 drückt, und so den Hebel im Sinne der Nocke 57 auszuschwenken sucht, d. h. die Wirkung der nach unten fallenden Walze 38 unterstützt. Mit Hilfe des Handgriffes 63 kann das Gewicht 64 in die aus Fig. 5 ersichtliche Stellung gebracht werden, in welcher die Kante 66 des Ansatzes 65 mit dem Sperrhebel 45'des Hebelspannwerkes eingreift und dieses in der Ruhestellung sichert.
Diese Sicherung ist nur bei Stillsetzen der Zettelmaschine für jeden fertiggezettelten Scherbaum 25 zum Zwecke der Reinigung des Fadenkammes 46 und beim Aufstecken frischer, voller Spulen in das Spulengestell, d. h. beim Auswechseln der fast leergelaufenen gegen volle Spulen im Spulengestell, wie auch beim Arbeiten der Zettelmasehine ohne Hebelspannwerk 45, notwendig, da in diesem Falle die Fäden einer Spannung nicht bedürfen.
An dem Hebelspannwerk 45 ist eine bügelförmige Fadenaushebestange 67 angelenkt, welche, in die aus Fig. 5 ersichtliche Lage geschwenkt, die Fäden 34 gegen das obere Ende des Kammes 46 schiebt, so dass dieser in allen Teilen der Reinigung leicht zugänglich ist.
Die unteren Lagerteile 40 der Maschine sind durch ein Längswinkeleisen 68 miteinander verbunden, welches verhindert, dass grössere Gegenstände in die Bahnen 35 und 36 der beiden Spannwalzen 37 und 38 gelangen können.
Die Wirkungsweise der erfindungsgemässen Maschine ist folgende :
Angenommen, die Maschine befinde sich in der aus Fig. 1 ersichtlichen Arbeitsstellung. In derselben ist Sektor 7 durch Vermittlung der Stange 5 entgegen dem Uhrzeigersinn nach oben ausgeschwenkt ; Bolzen 10 liegt in dem Teil des Führungsschlitzes 9, welcher den grösseren Radius besitzt, so dass Bremse 16 durch Vermittlung des gegabelten Hebels 12 und der Stellschraube 13 von Messwalze 24 abgehoben ist, eine Bremsung also nicht stattfindet. Ferner ist Feder 42 zwischen dem Drehhebel 12 und dem Hebel 41" derart gespannt, dass das mit letzterem auf der gemeinsamen Achse 41'befestigte Sperrorgan 41 mit seinem schwanenhalsförmigen Ende in der Bahn der Spannwalze 37 liegt und diese gegen Herunterfallen sichert.
Die sämtlichen Spannwalzen 32, 33, 37 und 38 sind durch die gespannten Fäden 34 getragen und wirken lediglich als Laufrollen (Fig. 1). Gelenkstange 48 ist durch Vermittlung des Anschlages 51 nach links (Fig. 1) ausgerückt, so dass das Hebelspannwerk 45 die hochgeklappte Ruhestellung einnimmt, in welcher es durch Eingriff des Sperrhebels 45'mit Nase 54 des Drehhebels 53 gesichert ist.
Tritt nun ein Fadenbruch ein, so bleibt der Scherbaum in bekannter Weise selbsttätig stehen, Fusstritt 3 kehrt unter dem Einfluss des Gewichtes 4 aus der Stellung der Fig. 1 in diejenige der Fig. 2 zurück. Hiedurch verliert Sektor 7 seine Stütze, so dass er infolge seines Gewichtes um eine Achse 6 im Uhrzeigersinn nach unten schwenkt. Während der Fallbewegung des Sektors tritt eine Bremsung der Messwalze 24 zunächst so lange nicht ein, als Bolzen 10 in dem Teil des Führungsschlitzes mit grösserem Radius sich befindet. Während dieser Zeit werden die von den weiterdrehenden Spulen ablaufenden Fäden durch die sich senkende Spannwalze 32 geordnet und gespannt aufgespeichert.
Der Stapelweg dieser Vorrichtung wird jedoch nur zum geringen Teil beansprucht, da er hauptsächlich für den eigentlichen Zweck, nämlich für das Aufstapeln der beim Rückdrehen des Scherbaumes sich abwickelnden Fäden zur Verfügung bleiben muss.
Die Stapelung durch die Walze 32 hört in dem Augenblick auf, in welchem der kürzere Teil des Schlitzes 9 mit kleinerem Radius zur Wirkung kommt und den Drehhebel12 nach unten zieht, so dass
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ablaufenden Fäden nunmehr durch diese Walzen gespannt und geordnet aufgespeichert werden. Bei
Vorbeigang an Hebel 56 schwenkt Walze 38 diesen und damit Nocke 57 aus, welche den Hebel 53 ent- gegen dem Uhrzeigersinn in Drehung versetzt, so dass Sperrhebel 45'- durch Nase 54 freigegeben wird. Die Bewegung des Drehhebels 53 wird durch die Belastung des Gewichtes 64 unterstützt.
Nach Freigabe durch Nase 54 schwenkt die Spannhebelvorrichtung 45 aus der Stellung der Fig. 1 entgegen dem
Uhrzeigersinn in diejenige der Fig. 2, wobei sie die nun langsam laufenden Fäden 34 geordnet und ge- spannt aufnimmt. Die Fallbewegung des Hebelspannwerkes 45 wird durch'Feder 48'gedämpft, welche anderseits die rückläufige Bewegung unterstützt. Winkelhebel 19 hatte infolge seines Gewichtes während des Betriebes die aus Fig. 1 ersichtliche Stellung eingenommen, in welcher sich der kürzere Hebelarm gegen den waagrechten Schenkel der Feder20 abstützt. Bei der Abwärtsbewegung des Sektors 7 in die
Stellung der Fig. 2 war Winkelhebel. ? in die aus dieser Figur ersichtliche Stellung geschwenkt, in welcher der längere Schenkel nahezu senkrecht steht.
Es ist ersichtlich, dass die erfindungsgemässe Einrichtung die Möglichkeit gibt, die Faden- geschwindigkeit wesentlich höher zu wählen, als die bisher bekannten Einrichtungen, da die nach Abstellung der Maschine von den weiterdrehenden Spulen sich abwickelnden Fäden geordnet auf- gespeichert werden, so dass nach Beseitigung des Fadenbruches der Betrieb störungsfrei wieder aufgenommen werden kann.
Die Wiederinbetriebsetzung der Maschine geschieht in bekannter Weise dadurch, dass man auf
Fusshebel. 3 tritt und ihn im Uhrzeigersinn ausschwenkt. Während des ersten Teiles dieser Bewegung tritt das obere Ende des Schenkels 19'in die T-förmige Führung 22 des Lagers 23 ein, wobei Winkel- hebel 19 infolge seiner Gewichtsverhaltnisse bereits die Tendenz hat, entgegen dem Uhrzeigersinn aus- zuschwenken. Der T-förmige Schlitz besitzt etwa in der Mitte des Lagers 23 eine rastartige Erweiterung 69, in welche das obere Ende des Schenkels 19'mit seinen beiden seitlichen Ansätzen ? einfällt, so dass in dieser Stellung ein Zurückfallen des Winkelhebels 19 und damit des Sektors 7in die untere Stellung (Fig. 2) nicht möglich ist.
Diese Mittelstellung entspricht der Stellung des Fusstrittes. 3, in welcher die Fäden 34 in bekannter Weise mit"langsamer Fhart"gefördert werden, dadurch, dass die den Antrieb des Scher- baumes vermittelnde durch den Fusstritt gesteuerte Reibungskupplung (nicht gezeichnet) noch nicht mit dem vollen Anpressdruck eingerückt ist. Die Sicherung des Winkelhebels 19, 19' in dem Lager 23
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Anschlages 51 der Stange 48 und des Hebels 47 die aus Fig. 1 ersichtliche Senkrechtstellung des Hebelspannwerkes 45 zur Folge, wobei am Ende der Bewegung des Hebelspannwerkes 45 Sperrhebel 45' mit Sperrast 54 des Hebels 53 in Eingriff tritt und durch diese gesichert wird.
Ferner wird Bremse 16 durch Vermittlung der Stellschraube 13 in dem Augenblick von Messwalze 24 abgehoben, in welchem Bolzen 10 in den längeren Teil des Führungsschlitzes 9 übertritt. Gleichzeitig wird durch Vermittlung der Zugfeder 42 Hebel 41"nach oben bewegt und dadurch das auf der gemeinsamen Achse 41'befestigte Sperrorgan 41 wieder in seine, die Spannwalze 37 sperrende Stellung gedreht, nachdem vorher die sämtlichen beweglichen Spannwalze 32, 33,-37 und M unter dem Einfluss der sieh wieder spannenden Fäden 34 in ihre obere Stellung (Fig. 1) gehoben worden waren, so dass die gesamte Vorrichtung nunmehr wieder die Ausgangsstellung einnimmt.
Soll die Maschine normalerweise, d. h. nicht infolge Fadenbruches, sondern wenn der Scherbaum voll bewickelt ist, abgestellt werden, so wird Gewicht 64 mittels des Handgriffes 63 aus der Stellung
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Sperrhebel 45'in Eingriff tritt und diesen sichert.
Derselbe Vorgang findet statt, wenn die Zettelmuschine normalerweise mit dem allgemein üblichen
Garnen arbeitet, wobei das Hebelspannwerk 45 ausser Tätigkeit bleibt.
Wird nun die Maschine stillgesetzt, so schwenkt wohl Sektor7 in seine untere Lage zurück, während das Hebelspannwerk 45 in seiner Ruhelage verbleibt.
Das Reinigen des Kammes 46 geschieht mit Hilfe der Fadenaushebestange 67, welche, wie aus Fig. 5 ersichtlich, im Uhrzeigersinn nach oben geschwenkt, sämtliche Fäden gegen das obere Ende des Kammes 46 schiebt', so'dass'dessen- Zähne und der untere Rahmen dër Reinigung frei zugänglich sind :
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Mit demselben Erfolg und noch grösserer Fadengeschwindigkeit bis zu 140 und mehr Meter per Minute, je nach Qualität und Nummer der zu zettelnden Garne, arbeitet die vorstehend beschriebene Zettelmaschine von feststehenden Spulen, wobei, wie beim Arbeiten mit den allgemein üblichen Garnen, das Hebelspannwerk 45 ausgeschaltet und durch den Sperrhebel 61 in der Ruhestellung gegen Ansprechen gesichert ist.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Scher-oder Zettelmaschine, durch welche die von drehbar gelagerten Spulen ablaufenden Fäden über eine Messwalze dem Scherbaum zugeführt werden, dadurch gekennzeichnet, dass in Wechsel-
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eine Bremse (16) vorgesehen ist, welche bei Stillsetzen des Scherbaumes (25) anspricht und dadurch den Stapelweg der Fadenreserve in zwei Teile unterteilt, deren kleinerer in an sich bekannter Weise der Aufspeicherung der bei Zurückdrehen des Seherbaumes (25) sich von diesem abwickelnden Fäden dient, während der überwiegend grössere Teil die von den weiterdrehenden Spulen ablaufenden Fäden aufspeichert.