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Kettenscherniaschine Das Hauptpatent betrifft eine Kettenschermaschine,
bei welcher mit Fadenreserven in Form von Tänzer- oder Spannwalzen eine Bremse zusammenarbeitet,
die bei oder nach Stillsitzen des Scherbaumes anspricht und so den Stapelweg der
Fadenreserve in zwei Teile unterteilt, deren kleinerer die bei Zurückdrehen des
Scherbaumes sich von diesem abwickelnden Fäden, während der überwiegend größere
Teil die von den sich weiterdrehenden Spulen -ablaufenden Fäden aufspeichert.
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Die Erfindung bildet den Gegenstand des Hauptpatentes dadurch weiter
aus, daß das Bremsen durch ein Fallgewicht erfolgt, welches durch den der Inbetriebsetzung
dienenden Schaltteil gehoben, in einer dem langsamen Gang entsprechenden Mittelstellung
durch eine Sperrvorrichtung gegen Zurückfallen gesichert und bei Stillsetzen des
Scherbaumes infolge Fadenbruches durch den in die Ruhestellung zutückkehrenden Schaltteil
aus dieser Sperrung befreit wird, so daß es zurückfällt und die Bremse einrückt.
Die Sperrvorrichtung besteht aus einem an den Maschinenrahmen angelenkten Haken,
welcher mit dem Schaltteil entgegen der Wirkung einer Gewichts- oder Federbelastung
durch eine die Entsperrung vermittelnde Stoßstange in Wechselwirkung steht. Die
Stoßstange ist durch einen Schwinghebel geführt, welcher die Stoßstange bei Übergang
des Schaltteiles von »langsame Fahrt(c auf »volle Fahrt(c in den Weg eines bei Stillsetzen
des Scherbaumes ansprechenden Auslösehebels bewegt und nach erfolgter Auslösung
unter dem Einfluß einer Feder oder eines Gewichtes aus der Bahn des Auslösehebels
führt. Der die Stoßstange führende Schwinghebel und der Auslösehebel sind an dem
Schaltteil angelenkt, derart, daß ersterer bei Übergang des Schaltteiles auf »volle
Fahrt(c durch Anschlag gegen ein Widerlager verschwenkt und mit dem Auslösehebel
durch Sperrklinkeneingriff gekuppelt, letzterer bei Rückgang des Schaltteiles auf
»Stillstand« durch Anschlag gegen ein Widerlager unter Übertragung seiner Be7 wegung
auf die Stoßstange und anschließender Freigabe des Schwinghebels verschwenkt wird.
Die Sperrvorrichtung ist außerdem in eine außerhalb des Weges des Fallgewichtes
liegende Rühestellung, in welcher die Maschine ohne festbegrenzte Mittelstellung
arbeitet, verschwenkbar. Das Fallgewicht ist durch eine
Gelenkstange
mittelbar oder unmittelbar mit der Bremse gekuppelt. Die Gelenkstange greift mit
veränderlichen Anschlägen an der Bremse selbst oder einem diese steuernden Zwischenglied
an.
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Die beiliegenden Abbildungen zeigen eine Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes,
und zwar Abb. i einen Aufriß der Maschine in Arbeitsstellung, Abb. 2, in.Ruhestellung,
Abb. 3 in Zwischenstellung, in welcher die Maschine auf »langsame Fahrt«
geschaltet ist, Abb. 4 einen Schnitt nach Linie A-B von Abb.i.
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Die Abb. 5 bis 7 zeigen eine zweite Ausführungsform
des Erfindungsgegenstandes, wobei die Stellung der Abb. 5 jener der Abb.
i entspricht.
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Abb. -7 ist eine teilweise Seitenansicht zu den Abb.
5 und 6.
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Der Maschinenrahmen i trägt in seinem unteren Teil, um eine Achse
2 schwenkbar, den zum Einschalten der Maschine dienenden, als zweiarmigen Hebel
ausgebildeten Fußtritt 3, dessen innerer Schenkel 3' mit einem Gewicht
4 gekuppelt ist. Letzteres ist durch eine mit zwei einstellbaren und sicherbaren
Anschlägen 5, 5' versehene Gelenkstange 6
mit einem um eine Achse
7 des Maschinenrahmens i schwenkbaren Hebel 8 verbunden. Gelenkstange
6 durchsetzt mit Spiel eine Öff-
nung der vorderen Querwand
8' des Hebels 8
und steht mit letzterem durch die Anschläge
5, 5' derart in Wechselwirkung, daß dieser bei Inbetriebsetzung wie beim
Stillsetzen der Maschine nur um den zum Ein- und Ausrücken der Bremse 14 erforderlichen
Weg verschwenkt wird. Hebel 8 trägt neben einer Bremsscheibe 9
eine
Stellschraube io und eine Blattfeder i:i, welche die um eine Achse 12 drehbare,
durch ein verschiebbares Gewicht 13 belastete, mit Leder 15 gefütterte Bremse 14
unterstützen. Die Bremse 14 arbeitet auf die Meßwalze 24, derart, daß sie bei Inbetriebsetzung
auf »langsame Fahrt« durch die Blattfeder ii gelüftet und bei Überführung von »langsame
Fahrt« auf »volle Fahrt« durch die Stellschraube io von der Meßwalze 24 abgehoben
wird; beün Stillsetzen des Scherbaumes 25 infolge eines Fadenbruches wird
die Bremse 14 von der Stellschraube io freigegeben und durch die Blattfeder m noch
so lange getragen, bis sie unier dem Einfluß des in seine Ruhestellung zurückkehrenden
Schaltteiles 3 auf die Meßwalze 24 eingerückt wird. Hebel 8 wird durch
eine auf die Bremsscheibe 9 wirkende Bremsfeder 16 in jeder ihm durch die
Bewegungen der Gelenkstange 6 mittels der Anschläge 5, 5'
gegebenen
Stellung gehalten. Feder ii bezweckt, die Bremswirkung auf die Meßwalze oder auch
auf eine unmittelbar vor oder hinter der Meßwalze liegende Führungswalze bei Inbetriebsetzung
auf »langsame Fahrt« durch Gegenwirkung auf die Bremse 14 derart abzuschwächen,
daß die abzubremsende Walze der Zugwirkung der beim Stillsetzen des Scherbaumes
25 hinuntergefallenen Spannwalzen 32,
33 und 3-7, 38
gegenüber unbeeinflußt in ihrer Ruhelage verbleibt, jedoch beim Hochziehen der Spannwalzen
mit »langsame Fahrt(c durch Aufwickeln der Fäden auf den Scherbaum 25
der
Zugwirkung der Fäden folgt.
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Ein am Maschinenrahmen i angeordneter Lageransatz 17 trägt auf einer
Achse 18 drehbar einen mit zwei Bolzen ig, ig'versehenen Sperrhaken ig, welcher
in der Betriebsstellung der Maschine auf »langsame Fahrt« (Abb. 3) das mit
dem Fußtritt 3 gelenkig verbundene Gewicht 4 aufnimmt und gegen Zurückfallen
sichert, dagegen den Fußtritt 3 freigibt, wenn die Maschine, statt auf »volle
Fahrt«übergehend, wieder abgestellt wird. Gewicht 4 trägt auf einer Achse 21 drehbar
gelagert einen mit einem Anschlag 2--', zwei Fübrungsbolzen 29," und einem Gewindebolzeil
9,2... versehenen gewichts und federbelasteten Einstellteil 2?" welcher an seinem
oberen Teil einen mit ihm gelenkig verbundenen, mit einer Sperrnase 23'
versehenen
und unter Einwirkung einer Druckfeder 57 stehenden Greifer 23 trägt.
Hebel ----und Sperrhaken ig sind durch eine Zugfeder 42 miteinander verbunden. Gewicht
4 trägt ferner auf einer Achse 45 schwenkbar einen winkelförmigen, gewichts- oder
federbelasteten Auslösehebel 44, 44', dessen oberer mit einer Sperrnase versehener
Schenkel 44 bei Übergang von »langsame Fahrt« auf »volle Fahrt« unter dem Einfluß
des Teiles 3 mit dem Greifer 23' des Einstelltefles 22, in Eingriff
tritt (Abb. 4) und welcher dazu dient ' bei Stillsetzen des Scherbaumes
25 infolge eines Fadenbraches durch Einwirkung auf eine mit dem Sperrhaken
:ig gekuppelte Schubstange 2o den Sperrteil ig auszulösen. Einstellteil 27, führt
mittels der beiden Führungsbolzen 27" (Abb. 2) die S-förmige, mit einem Ansatz 2o'
versehene Schubstange zo, welche bei Stillsetzen des Scherbaumes infolge eines Fadenbruches
durch den unter dem Einfluß des in seine Ruhestellung zurückkehrenden Schaltteiles
3 entgegen dem Uhrzeigersinn ausschwenkenden Auslösehebel 44 an dem Anschlag
2o' gefaßt und samt dem das Gewicht 4 freigebenden Sperrhaken ig nach links ausgerückt
wird.
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Am Maschinenrahmen i ist ein einstellbarer und sicherbarer Anschlag
47 angeordnet, welcher die Schwenkbewegung des mit dem Schaltteil 3 gelenkig
verbundenen Einstellteiles 9,2 bei Übergang von »langsame Fahrt« auf »volle Fahrt«
begrenzt, so daß letzterer unter dem Einfluß des der Inbetriebsetzung dienenden
Teiles
3 im Uhrzeigersinn ausschwenkt -und dadurch mittels des Greifers
23, 23' mit dem Auslösehebel 44 in Eingriff tritt (Abb. i). Schaltteil
3 steuert also die Schubstange 2o in der Weise, daß Anschlag 2o' der letzteren
bei Inbetriebsetzung auf »langsame Fahrt« durch den unter dem Einfluß der Zugfeder
42 entgegen dem Uhrzeigersinn ausgeschwenkten Einstellteil 2:z außerhalb der Bahn
des Auslösehebels 44 gehalten wird (Abb. 2), während bei Übergang von »langsame
Fahrt« auf »volle Fahrt« der Einstellteil 22 durch Anschlag gegen das Widerlager
47 im Uhrzeigersinn zurückgedreht wird und dadurch die Schubstange 2o mit Anschlag
2o' in die Bahn des Auslösehebels 44 führt (Abb. i).
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Der Teil 2--' ist eine vorspringende Nase des Einstellteiles --2,
welche nach Stülsetzen des Scherbaumes 25, und zwar nach erfolgter Auslösung
des Sperrhakens ig, das Ausschwenken des hierdurch freigegebenen Einstellteiles
22 entgegen dem Uhrzeigersinn durch Auftreffen gegen die Oberkante des Gewichtes
4 begrenzt. Die Nase 43 in der Mitte des Armes 22 dient zum Befestigen der Zugfeder
49, am Einstellteil 22.
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Bremse 14wirkt auf die Meßwalze 24, welche dazu dient, die Länge der
auf den ScherbauM 25
aufgewickelten Fäden festzulegen.
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Meßwalze 24 ist am oberen Teil der Maschine gelagert, ebenso wie die
vor ihr liegenden Führungswalzen 26, 27 und die hinter ihr liegenden Führungswalzen
28, 29. Die festgelagerten Führungswalzen 28 und 29 sind Teile einer
in bekannter Weise zwischen Meßwalze 24 und dem Scherbaum 25 angeordneten
Speichervorrichtung, durch welche die von dem Scherbaum beim Zurückdrehen desselben
ablaufenden Fäden gespannt aufgespeichert werden.
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Ein Zurückdrehen des Scherbaumes ist bekanntlich bei Fadenbrüchen
notwendig, um die fehlende Länge der gebrochenen Fäden durch Anknüpfen von Fäden
der sogenannten Hilfsspulen (nicht gezeichnet) zu ergänzen. Diese Aufnehmevorrichtung
besteht außer in den genannten festgelagerten Walzen 28 und 29 aus zwei in
senkrechten Schienen 30 und 31: verschiebbar geführten Spannwalzen
32 und 33,
welche während des normalen Betriebes durch die gespannten
Fäden in der in Abb. i wiedergegebenen Stellung getragen werden.
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Bei Nachlassung der Fadenspannung, wie dies durch Zurückdrehen des
Scherbaumes eintritt, fallen die Spannwalzen 32 und 33 infolge ihres
Eigengewichtes nach unten und speichern so die von dem Scherbaum abgewickelten Fäden
geordnet auf (Abb. --).
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Die Fäden sind in den Abbildungen mit 34 bezeichnet, ihre Laufrichtung
ist durch Pfeile angedeutet. Eine der eben beschriebenen Stapelvorrichtung ähnliche
Einrichtung ist zwischen der Meßwalze und dem Spulengestell angeordnet; sie besteht
neben den festgelagerten -Walzen 26 und 27 aus auf senkrechten Schienen
35 und 36 verschiebbar geführten, ungleich schweren Spannwalzen
37 und 38. Die Schienen 35 und 36
sind durch an dem üblichen
Maschinenrahmen i befestigte Lageransätze 39 und 40 getragen. Die Spannwalzen
37 und 38 nehmen während des Betriebes der Maschine die in Abb. i
wiedergegebene Stellung ein, in welcher sie durch die gespannten Fäden getragen
sind. Läßt die Fadenspannung nach, was eintritt, wenn die Maschine infolge Fadenbruches
abgestellt wird, so fallen, nachdem die Meßwalze 24 oder eine entsprechende Walze
oder Welle abgebremst ist, die Spannwalzen 37 und 381infolge ihres ungleich
schweren Eigengewichtes nacheinander in der Weise nach unten, daß Nacht vollständigem
Hinuntergleiten der Walze 37 'die Walze 38
folgt, um so die von den
weiterdrehenden Spulen (nicht gezeichnet) ablaufenden Fäden geordnet und gespannt
aufzuspeichern. In der Betriebsstellung wird die der Meßwalze 24 zunächst liegende
Spannwalze 37 durch einen auf einer Welle 49 im Innern des Lageransatzes
39 befestigten Sperrhebel 48 gehalten -(Abb. i).
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Ein auf der gleichen Welle 49 befestigter Hebel 5o an der Außenseite
des Lageransatzes dient einer Zugfeder 51 als Angriff, deren anderes Ende bei
52 an dem oberen Schenkel des Hebels 8 befestigt ist. An den oberen
Lageransätzen 39 ist eine bügelförmige Fadenaushebestange 55 angelenkt,
welche, im Uhrzeig#rsinn nach oben geschwenkt, die Fäden 34 gegen das obere Ende
des Kammes 56 schiebt, so daß dieser in allen Teilen der Reinigung zugänglich
ist. Der Fadenkamm 56 ist ebenfalls durch die Lageransätze 39 getragen;
an diesen sind auch die für die Sp#Lnnwalze 38 notwendigen Führungsnuten
53 vorgesehen, deren oberer Abschluß, zu -einem Lager 54 ausgebildet, bei
der Reinigung des Fadenkammes 56 dem Hochlegen von Hand der Spannwalze
38 dient.
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Die unteren Lageransätze 4o der Maschine sind durch ein Winkeleisen
41 miteinander verbunden, welches verhindert, daß größere Gegenstände in die Bahnen
35 und 36 der beiden Spannwalzen 37 und 38 gelangen
können.
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Die Wirkungsweise der Maschine ist folgende: Angenommen, die Maschine
befinde sich in der aus Abb. i ersichtlichen Aibeitsstellung. In derselben ist Gelenkstange
6 durch Vermittlung des eingeschalteten Fußtrittes 3 hochgeführt und
dadurch Drehhebel 8 im Uhrzeigersinn ausgeschwenkt, so daß die Bremse 14
durch die Blattfeder ii gelüftet und durch die Stellschraube io von der Meßwalze
2,4 abgehoben ist; Zugfeder 51 ist zwischen dem Hebel 8
und dem Hebel 5o derart
gespannt, daß der
mit letzterem auf der gemeinsamen Welle 49 befestigte
Sperrhebel 48 mit seinem schwanenhalsförmigen Ende in der Bahn der Spannwalze
37 liegt und diese gegen Hinuntergleiten sichert. Sämtliche Spannwalzen
32, 33 und 37, 38 sind durch die gespannten Fäden 34 getragen und
wirken in dieser Stellung lediglich als Leitwalzen (Abb. i). Einstellteil
--2 ist durch Anschlag an das Widerlager 47 im Uhrzeigersinn ausgeschwenkt
und mit dem Auslösehebel 44 gekuppelt (Abb. 4). Gleichzeitig liegt Schubstange go
mit ihrem Anschlag 9,0' in der Bahn des Auslösehebels 44. Sperrhaken ig befindet
sich unter dem Einfluß der Zugfeder 42 ül der das Gewicht 4 auffangenden und sichernden
Stellung (Abb. i). Tritt nun ein Fadenbruch ein, so bleibt Scherbaum 25 in
bekannter Weise selbsttätig stellen, Fußtritt 3 kehrt unter dem Einfluß eines
zweiten, Ül bekannter Weise der Abbremsung der Schertrommel zum Zwecke des raschen
Stillsetzens des Scherbaumes 25
dienenden, auf der anderen Seite der Maschine
angeordneten, ebenfalls mittels eines Hebels auf der Achse 2 befestigten Gewichtes
(nicht gezeichnet) aus der Stellung der Abb. i in diejenige der Abb. 2, zurück.
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Hierbei wird das Gewicht 4 durch den Sperrhaken ig gefangen und so
lange in der aus Abb. 3
ersichtlichen Stellung gehalten, bis die Schubstange
2o und mit ihr Sperrhaken ig durch den Auslösehebel 44 nach links ausgerückt werden,
so daß das Gewicht 4 in seine untere Stellung zurückfällt (Abb. 2).
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Gleichzeitig wird die mit dem Gewicht 4 gekuppelte Gelenkstange
6 nach unten geführt, wobei deren oberer Anschlag 5' den unter Einwirkung
der Bremsfeder 16 stehenden und mittels der Stellschraube io und der Blattfeder
ii die Bremse 14 tragenden Drehhebel 8 entgegen dem Uhrzeigersinn ausschwenkt.
Bremsfeder 16 wirkt auf die Bremsscheibe 9 des Drehhebels 8, so daß
dieser in der die Bremse 14 tragenden, aus Abb. i ersichtlichen Stellung so lange
verharrt, bis Anschlag 5' der nach unten fallenden Gelenkstange
6 auf den Vorderteil 8' des Drehhebels 8 trifft und diesen
entgegen dem Uhrzeigersinn ausschwenkt. Im ersten Teil der Schwenkbewegung des Drehhebels
8, welche je nach der Einstellung des Anschlages 5' früher
oder später erfolgen kann, wird Bremse 14 von der Stellschraube io freigegeben,
jedoch durch die Blattfeder ii noch ganz kurze Zeit getragen, um dann im letzten
Teil der Schwenkbewegung vollends auf die Meßwalze:24 eingerückt zu werden, so daß
diese erst einige Zeit nach dem Stillsetzen des. Scherbaumes 25 abgebremst
wird.
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Die Auslösung des Sperrhebels ig bei Stillsetzen des Scherbaumes
25 infolge eines Fadenbruches geschieht in der Weise, daß Auslösehebel 44
unter dem Einfluß des in seine Ruhestellung zurückkehrenden Schaltteiles
3 mit seinem unteren Schenkel 44' auf den Anschlag 46 aufliegt, durch den
Widerstand des letzteren entgegen dem Uhrzeigersinn ausgeschwenkt wird und dadurch
die mit ihrem Ansatz 2o' in der Bahn des Auslösehebels 44 liegende Schubstange 2o
nacl-i links ausrückt. Durch die Schwenkbewegung des Auslösehebels 44 wird Sperrnase
23' des Greifers 23 des Einstellteiles 22 freigegeben, so daß letzterer
unter dem Einfluß der Zugfeder 42 mit seinem Anschlag 2?,' in seine Ausgangsstellung
auf das Gewicht 4 zurückfällt. -
Die bei Stillsetzen des Scherbaumes
25 von den sich weiterdrehenden Spulen ablaufenden Fäden 34 werden zunächst
durch die sich senkenden Spannwalzen 32, gespannt aufgespeichert.
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Der Speicherweg dieser Vorrichtung wird jedoch nur zum geringen Teil
beansprucht, da er hauptsächlich für den eigentlichen Zweck, nämlich für das Aufspeichern
der beim Zurückdrehen des Scherbaumes sich von diesem abwickelnden Fäden, zur Verfügung
bleiben muß. Die Aufspeicherung durch die Walze 32 hört in dem Augenblick
auf, in welchem der Anschlag 5' der Gelenkstange 6 den Drehhebel
8
entgegen dem Uhrzeigersinn ausschwenkt, so daß die Bremse 14 unter dem Einfluß
des Gewichtes 13 die Meßwalze 24 süllsetzt. Mit dem Ausschwenken des Drehhebels
8, dessen Ansatz am unteren Schenkel 8" infolge Einwirkung der Zugfeder
51 auf- den an der Achse 49 befestigten Hebel 5o aufliegt, schwenkt der mit dem
Hebel 5o auf der gemeinsamen Welle 49 befestigte Sperrhebel 48 im Uhrzeigersinn
'aus und gibt die Spannwalze 37 frei. Letztere gleitet nach unten, ihr folgt
dann Spannwalze 38, so daß die weiter von den Spulen ablaufenden Fäden nunmehr
durch diese Walzen geordnet und gespannt aufgespeichert werden, bis die Spulen zur
Ruhe gekommen sind.
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Es ist ersichtlich, daß die neue Einrichtung die Möglichkeit gibt,
die Fadengeschwindigkeit wesentlich höher zu wählen als die bisher bekannten Einrichtungen,
da die nach Abstellen der Maschine von den sich weiterdrehenden Spulen sich abwickelnden
Fäden geordnet aufgespeichert werden, so daß nach Beseitigung der Fadenbrüche der
Betrieb wieder störungsfrei aufgenommen werden kann.
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Die Wiederinbetriebsetzung der Maschine geschieht dadurch, daß man
auf den Fußhebel 3
tritt und diesen im Uhrzeigersinn ausschwenkt.
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Während des ersten Teiles dieser Bewegung faßt Sperrhaken ig unter
dem Einfluß der Zugfeder 42 das Gewicht, so daß dieses samt Gelenkstange
6 in dieser Stellung gehalten und gegen Zurückfallen gesichert wird, dagegen
Fußtritt 3 freigegeben ist. Auslösehebel 44 schwenkt, vom Widerlager 46 abgehoben,
infolge
seines Gewichtes im Uhrzeigersinn in seine Ruhestellung
zurück. In dieser Mittelstellung der Maschine werden die beim vorausgegangenen Stillsetzen
des Scherbaumes 25 von den sich weiterdrehenden Spulen abgelaufenen und durch
die versenkten Spannwalzen 32, 33 und 37, 38
aufgespeicherten Fäden
in bekannter Weise mit langsamer Fahrt auf den Scherbaum 25
aufgewickelt und
damit sämtliche Spannwalzen in ihre aus Abb. i ersichtliche Stellung gezogen. Der
langsame Gang der Maschine in dieser Mittelstellung rührt davon her, daß die den
Antrieb der Maschine vermittelnde, durch den Fußtritt 3 gesteuerte Reibungskupplung
(nicht gezeichnet) noch nicht ganz eingerückt ist. Die Sicherung des Gewichtes 4
gegen Zurückfallen hat den Zweck, zu verhindern, daß Bremse 14 wieder voll auf die
Meßwalze -24 einwirkt und daß Fußtritt 3 durch das Gewicht 4 und die Gelenkstange
6 belastet ist, wenn die Maschine, von »langsame Fahrt« statt auf »volle
Fahrt« übergehend, wieder abgestellt wird; noch mehr aber dient die Sicherung dazu,
um beim Verarbeiten ganz feiner und insbesondere schwacher Garne den Fußtritt
3 feinfühlend einschalten zu können, so daß die Maschine sanft und stoßfrei
anläuft und die durch das harte, stoßweise Anlaufen verursachten vielen Fadenbrüche
vermieden werden.
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Bei weiterem Ausschwenken des Fußtrittes 3
im Uhrzeigersinn,
d. h. bei Übergang von »langsame Fahrt« auf »volle Fahrt«, werden das Gewicht
4 und damit das Einstellteil z2 in die obere Stellung (Abb. i) geführt, wobei das
letztere mit seinem oberen Teil gegen den Anschlag 47 trifft, dadurch im Uhrzeigersinn
ausgeschwenkt und durch die Sperrklinke 23,
23' mit dem Auslösehebel
44 gekuppelt wird (Abb. 4). Gleichzeitig mit dem Gewicht 4 wird die mit ihm gekuppelte
Gelenkstange 6 gehoben, schwenkt durch Vermittlung des Anschlages
5
den Drehhebel 8 im Uhrzeigersinn aus und hebt dadurch mittels der
Stellschraube io die Bremse 14 von der Meßwalze 24 ab. Schuhstange 2o ist durch
den Einstellteil 22, in die Bahn des Auslösehebels 44 übergeführt. Zugfeder 51 ist
zwischen Hebel 5o und dem Drehhebel 8 derart gespannt, daß Hebel 5o durch
den ausgeschwenkten Hebel 8 nach oben bewegt und dadurch der auf der gemeinsamen
Achse 49 befestigte Sperrhebel 48 wieder in seine die Spannwalze 37 sperrende
Stellung gedreht ist, so daß die gesamte Einrichtung wieder die Ausgangsstellung
einnimmt.
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Beim Verarbeiten guter Garne kann durch einfaches Umlegen des Sperrhakens
ig in die punktiert gezeichnete Stellung nach Abb. 2 die »Gewichts-Sicherung und
-Auslösung« ausgeschaltet werden, so daß die Maschine wie jede andere ohne gesicherte
Mittelstellung, jedoch mit 12o bis i3o Meter Fadengeschwindigkeit arbeitet.
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Selbstverständlich kann die Steuerung der Bremse 14 und des Sperrhebels
48 unmittelbar durch Gelenkstange 6, d. h. ohne Zwischenschaltung des Drehhebels
8, erfolgen.
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Bei Anordnung nach den Abb. 5 bis 7 ist die Feder 4?,
der Abb. i bis 4 durch ein Gewicht 58 ersetzt, welches einerseits an einen
mit dem Einstellteil :z?, fest verbundenen zweiten Hebelarrn 59 -um eine
Achse 6o schwenkbar angelenkt ist, andererseits mit dem Sperrhaken ig durch ein
Gelenkglied 61 verbunden ist. Es ist ersichtlich, daß dieses so angeordnete Gewicht
58 genau die Aufgabe der Zugfeder 42 der vorbeschriebenen Ausführungsform
erfüllt; es bewirkt, daß der Sperrhaken ig bei Überführung der Maschine auf Aangsamen
Gang« entgegen dem Uhrzeigersinn ausschwenkt und dadurch das Gewicht 4 auffängt.
Es bewirkt ferner, daß der Einstellteil 22 mittels des Ansatzes 22' nach Freigabe
durch den Auslöseteil 44, 44' auf die Oberkante des Gewichtes 4 entgegen dem Uhrzeigersinn
zurückfällt.
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Abweichend von der Anordnung der Abb. i bis 4 erfolgt hier die Steuerung
der Bremse 14 unmittelbar durch die Stange 6, d. h. ohne Zwischenschaltung
des Drehhebels 8. Das Ab-
heben der Bremse in der Stellung der Abb.
5
geschieht durch den Anschlag 5' der Stange 6,
während der Anschlag
5 und eine auf Stange 6
gegen ein Widerlager 62 aufsitzende
Feder 63
den Hebel 50 in der Weise steuern, daß die Sperrung 48 bei
gehobener Bremse (Abb. 5)
unter dem Einfluß der Feder 63 den Fallweg
der Walze 37 verriegelt, bei angezogener Bremse (Abb. 6) unter dem
Einfluß des Anschlages 5 freigibt.