CH135075A - Verfahren zur Darstellung eines herzwirksamen kristallisierten Glycosides aus Convallaria majalis L. - Google Patents

Verfahren zur Darstellung eines herzwirksamen kristallisierten Glycosides aus Convallaria majalis L.

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CH135075A
CH135075A CH135075DA CH135075A CH 135075 A CH135075 A CH 135075A CH 135075D A CH135075D A CH 135075DA CH 135075 A CH135075 A CH 135075A
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CH
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glycoside
crystallized
convallaria
heart
frog
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F Hoffmann- Aktiengesellschaft
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Hoffmann La Roche
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07HSUGARS; DERIVATIVES THEREOF; NUCLEOSIDES; NUCLEOTIDES; NUCLEIC ACIDS
    • C07H1/00Processes for the preparation of sugar derivatives
    • C07H1/06Separation; Purification
    • C07H1/08Separation; Purification from natural products

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Description


  Verfahren zur Darstellung eines     herzwirksamen    kristallisierten     Glyeosides    aus       Conyallaria        majalis    L.    Das Maiglöckchen,     Convallaria        majalis     L., ist ein jahrhundertealtes Volksheilmit  tel; es wurde und wird in gewissen Gegen  den heute noch als Diuretikum und Herz  mittel gebraucht.

   Natürlich hat es nicht an  Versuchen gefehlt, die wirksame Substanz  aus der Pflanze in reiner Form darzustellen;  bis jetzt ohne Erfolg.     Walz.    der sich am     ein-          gehendsten    mit der chemischen Untersu  chung von     Convallaria        majalis    befasste, ge  wann aus dieser Pflanze unter anderem zwei  Substanzen, das     Convallamarin    und das     Con-          vallarin.    Nur der     Bitterstoff        Convallama    rin  soll herzwirksam sein.

   Er wurde verschie  dentlich am Frosch ausgewertet; die erhal  tenen Werte schwanken etwa zwischen  <B>50000</B> und 200 000 Froschdosen pro Gramm.  In den Lehr- und Handbüchern (zum Bei  spiel     Schmidt:    ,>Lehrbuch der pharmazeuti  schen Chemie"; van     Rijn:     Die     CTlycoside";          Abde@rhalden:    "Biochemisches Handlexi  kon") findet man sonderbarerweise die An  gabe, das     Convallamarin    von     Walz    sei ein    kristallinisches Pulver.

   Diese Angaben sind  nicht     richtig.    Walz selber charakterisiert  das     Convallamarin    nur als ein "weisses Pul  ver" und sagt in seiner letzten ausführlichen  Arbeit: "In deutlichen Kristallen konnte  dieser gepaarte Zucker bis jetzt von mir  nicht erhalten werden." (Neues     Jahrbuch     für Pharmazie, 10, [18581,     15d).    Das     Con-          vallama.rin    von Walz, welches bald darauf  von E.     Merck    in den Handel gebracht wurde,  ist     nicht    nur keine kristallisierte, sondern  nicht einmal eine einigermassen reine Sub  stanz.

   E.     Merek    bezeichnet sie als ein gelbes,  amorphes Pulver     (Merck's    wissenschaftliche  Abhandlungen,     Nr.8,        Seite        6ä),    und die ver  hältnismässig niederen und schwankenden  Werte, die man     bei,der    physiologischen Prü  fung erhält, weisen deutlich darauf hin, dass  das     Convallamarin    keine reine Substanz sein  kann.

   Den bisherigen Stand der     Convallaria-          Forschung    gibt     Zondek        (Arch.    für     exp.        P-a-          thol.    und     Pharm-akol.    90, [19211, 285) wie  folgt wieder:

   "Solange das     Convallamarin         nicht     kristallinisch    dargestellt ist - meine  dahingehenden Versuche - sind, wie die an  derer Autoren, bisher erfolglos gewesen -,  wir mithin auch keine     Garantie    für ein rei  nes und immer gleichmässig wirkendes Prä  parat haben, können wir die     galenischen     Präparate der Pflanze nicht entbehren,

   wenn  wir die     Convallaria        majalis    als     Herzmittel     gebrauchen wollen."  Gegenstand der vorliegenden Erfindung  ist ein Verfahren zur Darstellung eines herz  wirksamen kristallisierten     Glycosides    aus       Convallaria        majalis    L., welches dadurch ge  kennzeichnet ist,     @dass    man wässerige Dro  genauszüge zunächst mit     gerbstoffällenden     Mitteln behandelt, wodurch eine Zerlegung  der in den Auszügen enthaltenen     Glycosid-          Tannide    stattfindet,

   hernach die Lösungen  mit     Adsorptionskohle        ausrührt,    das     Kohle-          adsorbat    nach dem Trocknen mit einem was  serfreien - organischen     Lösungsmittel    extra  hiert, aus dem Extrakt durch Behandlung  mit     Petroläther    unwirksame Stoffe entfernt  und den Rückstand durch Umfällen aus al  koholischer Lösung mit Äther und Kristal  lisation .aus Wasser und verdünntem Alko  hol weiter reinigt.  



  Als Droge verwendet man     Herba          Convallariäe    oder     Flores        Convallariae.     Die Benutzung der letzteren ist von Vor  teil, da die wesentlich mehr     wirksame    Sub  stanz enthält und weniger für die Auf  arbeitung     unangenehme    Begleitstoffe.  Das reine, in weissen Nadeln oder langen  Säulen kristallisierte     Glycosid    aus     Conval-          laria        majalis    L. ist in Wasser und Chloro  form sehr schwer löslich, leicht dagegen in  Alkohol.. Es schmeckt intensiv bitter.

   Luft  trocken schmilzt es bei zirka<B>185</B>  , nach dem  Trocknen bei 90 bis<B>100'</B> findet     mann    .einen  etwas höheren     Schmelzpunkt.    Bei der     Lie-          bermannschen    Reaktion entsteht zuerst eine  Rotfärbung, die rasch in eine prachtvolle  Grünfärbung übergeht. Die     Nitroprussid-          natriumreaktion    fällt positiv aus. Durch  Kochen mit verdünnter .Säure wird Zucker  abgespalten, der     Fehlingsche    Lösung redu  ziert.

   Ein     Gramm    des kristallisierten Glyco-         sides    enthält nach der Methode von     Hougli-          ton-Straub    3 000 000 Froschdosen; es ist  damit das für das Froschherz giftigste     Herz-          glycosid,    welches     mann    bis jetzt kennt. Das  kristallisierte     Glycosid    aus     Convallaria        ma-          jalis    L. soll als Arzneimittel     verwendet-wer-          den.     



  <I>Beispiel:</I>  1 Teil gemahlene     Flores        Convalla.riae     wird mit 12     _Teilen    Wasser 15 Stunden bei  gewöhnlicher     Temperatur        ausgerührt    . Nach  dem Filtrieren und Nachwaschen mit Was  ser     wird    der klare, braun gefärbte Auszug  mit einer konzentrierten     Bleiacetatlösung     versetzt, bis keine Fällung mehr entsteht.       Dann    wird der Bleiniederschlag abgetrennt.  und das überschüssige, in der Lösung vor  handene Blei durch     Natriumphosphat    abge  schieden.

   Die filtrierte, klare Lösung wird  mit 0,5 bis<B>0,6</B> Teilen Tierkohle 3 Stunden  bei gewöhnlicher Temperatur     aüsgerührt;     hernach     wird    die Kohle von der Flüssigkeit  getrennt. Sie wird mit wenig Wasser ge  waschen und bei 30 bis 40' getrocknet. Das  trockene     Kohleadsorbat    wird mit heissem  Chloroform ausgezogen und aus dem erhal  tenen Auszug das Chloroform     albdestilliert,     am Schluss     im    Vakuum.

   Der Rückstand wird  in     wenig    Methylalkohol gelöst, die     erhaltene          Lösung    3 mal mit dem doppelten Volumen       Petroläther    ausgeschüttelt     und    dann im Va       kuum    zur Trockne gebracht. Das zurück  bleibende Produkt wird in wenig absolutem  Alkohol gelöst     und    durch Eintragen dieser  Lösung in die     10-fache    Menge     trockenen     Äther gefällt.

   Der entstandene Niederschlag  wird     abgenutscht    und mit etwas Äther nach  gewaschen; er stellt ein hellgraues, nicht  hygroskopisches Pulver dar, das pro Gramm  1500 000 bis<B>1800</B> 000 Froschdosen enthält.  Nun verreibt oder     digeriert    man dieses Pul  ver mit etwas Wasser von 30 bis 35  , wobei  ein Teil in Lösung geht. Beim Verdunsten  oder schon beim Erkalten scheidet sich aus  der Lösung das kristallisierte     Glycosid    aus.  Da dieses - entsprechend seiner Reinheit   in Wasser schwer löslich     ist,    löst man es in  wenig Alkohol und gibt etwas Wasser dazu.      Nach dem Verdunsten des Alkohols scheidet  sich dasselbe in schönen, farblosen Nadeln  oder langen Säulen aus:

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Darstellung eines herz wirksamen kristallisierten Glycosides aus Convallaria maj@alis L., dadurch gekenn zeichnet dass man wässerige Drogenauszüge zunächst mit gerbstoffällenden Mitteln be handelt, wodurch eine Zerlegung der in den Auszügen enthaltenen Glycosid-Tannide stattfindet, hernach die Lösungen mit Ad sorptionskohle a.usrührt, das Kohleadsorbat nach dem Trocknen mit einem wasserfreien organischen Lösungsmittel extrahiert,
    aus dem Extrakt durch Behandlung mit Petrol- äther unwirksame Stoffe entfernt und den Rückstand durch Umfällen aus alkoholi scher Lösung mit Äther und Kristallisation aus Wasser und verdünntem Alkohol weiter reinigt. Das reine, in weissen Nadeln oder langen Säulen kristallisierte Glycosid aus Conval- laria maja.lis L. ist in Wasser und Chloro form sehr schwer löslich, leicht dagegen in Alkohol. Es schmeckt intensiv bitter. Luft trocken schmilzt es bei zirka 185 , nach dem Trocknen bei 90 bis<B>100'</B> findet man einen etwas höheren Schmelzpunkt.
    Bei der Lie- bermannschen Reaktion entsteht zuerst eine Rotfärbung, die rasch in eine prachtvolle Grünfärbung übergeht. Die Nitroprussid- natriumreaktion fällt positiv aus. Durch Kochen mit verdünnter Säure wird Zucker abgespalten, der Fehlingsche Lösung redu ziert.
    Ein Gramm des kristallisierten Glyco- sides enthält nach der Methode von Rough- ton-Straub 3<B>000000</B> Froschdosen; es ist damit das für das Froschherz giftigste Herz- glycosid, welches man bis jetzt kennt. Das kristallisierte Glycosid aus Convallaria ma- jalis L. soll als Arzneimittel verwendet wer den.
CH135075D 1928-04-19 1928-04-19 Verfahren zur Darstellung eines herzwirksamen kristallisierten Glycosides aus Convallaria majalis L. CH135075A (de)

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