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Verfahren zur Darstellung von Porphyrinen In weiterer Ausarbeitung
des Gegenstandes des Patents 5 i o .i.33 wurde gefunden, dafa das in dem Hauptpatent
in mehrere Stufen zerlegte Verfahren sich auch in einem Arbeitsgange durchführen
läß@t, wenn man die dort beschriebenen Ausgangsprodukte, also C-tetrasubstituierte
2-Halogenmethylpyi-rol-5-carbonsä ureester mit Eisessigbromwasserstoff unter Druck
auf Temperaturen über i 5o' erhitzt. Beispiele i. Darstellung von Koproporphyrin
aus 2 - Brommethyl-¢-methyl-5-carbäthoxypyrrol-3-propionsäure.
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o, 5 g Bromkörper erhitzt man mit 15 ccm Bromwasserstoffeisessig
(bei o° gesättigt) und io ccm Eisessig im Druckrohr mehrere Stunden auf i8o". Nach
dem Erkalten wird der Rohrinhalt filtriert und der kohlige Rückstand so lange mit
Eisessig ausgewaschen, bis das Porphyrinspektrumverschwindet. Man stumpft nun mit
Natronlauge die überschüssige Bromwasserstofsäure ab, worauf das Porphyringemisch
ausfällt. Dieses wird in konzentrierter Salzsäure gelöst, filtriert, getrocknet
und mit methylalkoholischem Chlorwasserstoff verestert. Der Ester kristallisiert
aus Chloroformmethylalkohol in büschelförmigen Nadeln. Schmelzpunkt 239°. Es liegt
also ein Gemisch von Iiopro- und Isokoproporphyrinester vor. Will man Iioproporphyrin
rein isolieren, so wird die obenerwähnte Lösung der Porphyrine in konzentrierter
Salzsäure mit Wasser verdünnt, bis der Salzsäuregehalt 5 O'o beträgt. Nach längerem
Stehen, am besten Impfen: kristallisiert das schwer lösliche Chlorhydrat des Iioproporphyrins
aus. Man saugt ab und gewinnt durch Verestern den reinen Ester. Ist der richtige
Schmelzpunkt von 24.8° nicht erreicht, muß das Verfahren nochmals wiederholt werden.
Die Ausbeute schwankt, sie beträgt im Mittel 5 bis 8 0/0.
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2. Darstellung von Ätioporphyrin aus 2 -'Brommethyl-q.-methyl-5-carbäthOxy-3-ätliylpyrrol.
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5 g Bromkörper werden mit t 5o ccm verdünntem Bromwasserstoffeisessig
mehrere Stunden auf i 9o" erhitzt. Nach dieser Zeit wird nach Erkalten abfiltriert,
der Rückstand noch mit Eisessig extrahiert und die gesamten Filtrate mit Natronlauge
neutralisiert. Noch bei saurer Reaktion fällt das Atioporphyrin aus, das abgesaugt
und aus Chloroformmethylalkohol umkristallisiert wird. Die Ausbeute schwankt zwischen
5 bis ro °'o.
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3. Darstellung von Ätioporphyrin aus bromiertem Iiryptocarbäthoxypyrrol.
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0,3g des Pyrrols werden mit 5o ccm bei o° gesättigtem Bromwasserstoffeisessig
3 Stunden im Bombenrohr auf 17o' erhitzt. Der dunkelrote, schwach grün fluoreszierende
Rohrinhalt
wird in das gleiche Volumen konzentrierte Salzsäure gespült, mit Wasser auf etwa
3 oJo Salzsäuregehalt verdünnt und filtriert. Der Filterrückstand enthält
kein oder nur sehr wenig Porphyrin. Das Filtrat wird im Scheidetrichter mit viel
Äther überschichtet und das Porphyrin mit Natriumacetat in diesen übergeführt. Der
Äther Wird dann so lange mit Wasser gewaschen, bis das Waschwasser farblos abläuft.
Hierauf wird erschöpfend mit i- bis -obiger Salzsäure extrahiert, wobei viel rotbraune
Verunreinigung und nur sehr wenig Porphyrin in die Extrakte geht. Dem stark gefärbten
Äther wird das Porphyrin durch dreimaliges Ausschütteln mit 5o;oiger Salzsäure vollständig
entzogen. Beim erstmaligen Schütteln mit 5 o'oiger Salzsäure fällt sofort eine ziemliche
Menge in langen, nadelförmigen Prismen kristallisiertes Porphyrinchlorhydrat aus.
Dasselbe wird abfiltriert, mit 5o;öiger Salzsäure einige Male gewaschen und dann
getrocknet. Zur Analyse wird aus konzentrierter Salzsäure und heißem Wasser umkristallisiert
und bei 5o bis 6o" im Vakuum über Phosphorpentoxyd getrocknet. In konzentrierter
Salzsäure ist das Porphyrinchlorhydrat auch in der Hitze nur sehr wenig löslich.
Mit Pyridin behandelt, gibt es sofort das freie Porphyrin.
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Das freie Porphyrin wird erhalten durch Neutralisieren der Auflösung
des Chlorhydrats in Chloroform mit Soda und Umkristallisieren des Chloroformrückstandes
aus Chloroformmethylalkohol. Ausbeute 16 mg freies Porphyrin aus o,6 g Pyrrol. Aus
Cliloroformmethylalkohol kristallisiert es sehr schön. Die Ausbeute beträgt durchschnittlich
6 %.
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q.. o,6 g bromiertes Kryptocarbäthoxypyrrol werden mit 15 cem Bromwasserstoffeisessig
(bei o° gesättigt) und 2o ccm Eisessig 3 Stunden im Bombenrohr auf 17o° erhitzt.
Der Rohrinhalt ist wie in Beispiel 3 gefärbt, die Fluoreszenz desselben ist etwas
stärker. Er wird in einem Becher,-las mit dem gleichen Volumen Wasser verdünnt und
dann so lange mit verdünnter Natronlauge versetzt, bis die zuerst entstandene Trübung
sich deutlich als flockiger Niederschlag abscheidet. Das nunmehr stark grün fluoreszierende
Filtrat ist noch ziemlich sauer, enthält aber kein Porphyrin.
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Der schwarze Filterrückstand wird mehrmals mit sehr verdünnter Natronlauge
und Wasser gewaschen, bis das anfänglich noch ziemlich gefärbte Waschmittel farblos
abläuft. Der Rückstand wird auf der Nutsche vierbis fünfmal mit starker Salzsäure
verrieben. Die abgesaugten Salzsäureauszüge sind zuerst stark dunkelviolett, zuletzt
nur mehr wenig gefärbt; sie enthalten nur eine geringe Menge (o,5 bis i mg) Porphyrin,
das nach Reinigung aus Chloroformmethylalkohol in kleinen Kristallen erhalten wird.
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Der Nutschenrückstand wird dann nach starkem Absaugen mit Eisessig
zum größten Teil in Lösung gebracht. Zurück bleibt ein kleiner Teileines schwarzen,
porphyrinfreien, nicht weiter untersuchten Körpers.
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Die schön rot gefärbte Eisessig Iösung wird
mit der gleichen
Menge Wasser verdünnt :und das Porphyrin durch Zusatz von wenig verdünnter Natronlauge
in roten Flocken quantitativ ausgefällt. Das abgesaugte Porphyrin wird mehrmals
mit heißer i o @'oiger Salzsäure gewaschen. Neben sehr viel rotbrauner Verunreinigung
geht auch spurenweise Porphyrin in Lösung. Das ungelöste Porphyrin wird in Methylalkohol
aufgenommen, die methylalkoholische Lösung mit genügend Chloroform versetzt und
dann mit verdünnter Natronlauge und Wasser gewaschen. Aus der trocken, filtrierten,
eingeengten Chloroformlösung kristallisiert das freie Porphyrin sehr schön. Die
Ausbeuten bewegen sich zwischen 5 und i O Oj'o.